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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2022

Gott ganz neu begegnen

Nach Hause kommen
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Dieses Buch entstand aus dem Gedanken heraus, dass eine Begegnung mit Gott nicht nur durch Bibel lesen und Gebet möglich ist. Auch Stille, Natur und Kreativität können beispielsweise zu einer Gottesbegegnung ...

Dieses Buch entstand aus dem Gedanken heraus, dass eine Begegnung mit Gott nicht nur durch Bibel lesen und Gebet möglich ist. Auch Stille, Natur und Kreativität können beispielsweise zu einer Gottesbegegnung verhelfen. Dieses Buch lädt ein zwölf solche Bereiche zu entdecken.

Der Stil des Buchs erinnert an eine Zeitschrift, was nicht verwunderlich ist, da die Herausgeberin Melanie Carstens eine Frauenzeitschrift herausgibt. Die Gestaltung ist wunderschön und lädt mit vielen schönen Bildern zum Verweilen ein.

Die zwölf Kapitel wurden von unterschiedlichen Autorinnen geschrieben, viele sind Leserinnen der Zeitschrift Joyce bekannt. Am Anfang der jeweils etwa zwölf Seiten stehen persönlichen Gedanken der jeweiligen Autorin zu einem bestimmten Weg der Begegnung. In einem zweiten Teil finden sich Vorschläge für Gruppentreffen. Egal ob mit nur einer Freundin oder mit einer Kleingruppe, mithilfe dieser hilfreichen Ideen kann ein ganzes Treffen gestaltet werden.

Nach kurzen Gesprächsfragen zum Einstieg, folgen allgemeine Fragen zum Thema, ein Bibeltext, und Gesprächsfragen zum Text. Am Ende der Kapitel stehen Anregungen, die durch die Woche begleiten sollen, und als Extrazugabe gibt es für jeden Abend ein einfaches Rezept.

Die Themen sind gut gewählt und dadurch, dass sich verschiedene Autorinnen beteiligen, ist die Bandbreite der Erfahrungen groß. Doch trotz der Unterschiedlichkeit der Beiträge, passt irgendwie alles zusammen.

Auch wenn es im Vorwort heißt, dass dieses Buch auch alleine bearbeitet werden kann, ist es mit Sicherheit sinnvoller es zumindest mit einer Freundin durchzugehen, denn der Schwerpunkt liegt auf Fragen, die zwar allein bedacht werden können, doch bei einem Gespräch ergeben sich sicher weitaus mehr wertvolle Impulse.

Fazit: Eine wunderbare Begleitung für Frauen, die gemeinsam Gott besser kennenlernen wollen. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 03.03.2022

Bibelgeschichten plus interessante Hintergrundinfos über die jüdische Kultur

Lass das Land erzählen
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Der 1982 geborene Autor dieses Buchs ist Reiseleiter in Israel. Er kennt und liebt sein Land, und weiß viele Geschichten zu erzählen. Dieser liebevoll gestaltete Band vereint biblische Geschichte und Hintergrundinformationen ...

Der 1982 geborene Autor dieses Buchs ist Reiseleiter in Israel. Er kennt und liebt sein Land, und weiß viele Geschichten zu erzählen. Dieser liebevoll gestaltete Band vereint biblische Geschichte und Hintergrundinformationen über die Welt der Bibel. Landschaften und Orte werden beschrieben und hebräische Begriffe werden erklärt.

Das Buch beginnt mit der Vorstellung des Autors und des Landes. Dann geht es anhand von biblischen Geschichten kreuz und quer durchs Land. Die Reise beginnt mit den Erzvätern und Mose, geht weiter zu den Königen Israels und findet schließlich mit Jesus seinen Abschluss. Vor allem die letzten Tagen im Leben Jesu werden genau beschrieben. Die Geschichte der frühen Kirche fehlt jedoch.

Doch auch so ist das Buch sehr umfangreich und informativ. Das Lesen fühlt sich teilweise so an, als wäre man Teil einer Reisegruppe, und würde gespannt den Ausführungen des Reiseleiters lauschen. Und da gibt es viel Interessantes zu hören! Zusammenhänge zwischen verschiedenen biblischen Geschichten werden hergestellt, so erinnert der Autor beispielsweise bei Davids Aufenthalt in Moab daran, dass seine Ur-Ahnin Ruth dort Zuhause war. Hebräische Bräuche und Wörter werden ebenso erklärt wie die Glaubensgemeinschaften zur Zeit Jesu. Infos über die Makkabäer füllen die Lücke zwischen dem Alten und Neuen Testament. Informationen über Entfernungen sind nicht nur hilfreich, sie machen die biblischen Berichten greifbarer.

Die Achtung des Autors gegenüber der Bibel wird deutlich, auch wenn er als Jude nicht glaubt, dass Jesus der Messiah war. Er weist auf archäologische Funde hin, die deutlich machen, dass die biblischen Erzählungen historische Tatsachen sind. Wünschenswert wären mehr Bilder, auch Beschriftungen bei den Bildern wären hilfreich.

Der Großteil des Buchs besteht aus Nacherzählungen der biblischen Geschichten, ergänzt mit interessanten Details und Hintergrundfakten. Die Sprache ist einfach und fühlt sich fast jugendlich an. Interessant sind die Erklärungen über den Stammbaum Jesu, und darüber wie der Name Jesu wohl in Galiläa ausgesprochen wurde.

Fazit: Eine interessante Reise durch das Land der Bibel, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf den biblischen Geschichten liegt. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Hier habt ihr meine Seele!

Du gehörst uns!
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Wir wissen es ja, wir hinterlassen beim allem, was wir im Internet tun, eine Spur. Einerseits haben wir Bedenken. Was wird mit unseren Daten gemacht? Wer kann unsere Bilder sehen? Warum bekomme ich ausgerechnet ...

Wir wissen es ja, wir hinterlassen beim allem, was wir im Internet tun, eine Spur. Einerseits haben wir Bedenken. Was wird mit unseren Daten gemacht? Wer kann unsere Bilder sehen? Warum bekomme ich ausgerechnet heute ein Angebot für die Reise, über die ich kürzlich gesprochen habe? Wir haben eine Hassliebe-Beziehung zu dem Netz. Wer möchte schon auf die Möglichkeit der schnellen Kommunikation verzichten? Und selbst wenn wir wollten, brauchen wir Apps wie WhatsApp und Co für Arbeitsplatz, Schule, Kindergarten, Verein und mehr.

Dazu kommt unsere Gewöhnung an diese angenehme digitale Welt. Das Brummen in der Hosentasche fordert unsere Aufmerksamkeit und die vielen Möglichkeiten dieser kleinen Geräte nehmen uns gefangen. „Mittlerweile haben wir es aufgrund der ständigen Berieselung durch die vielen Angebote auf dem Smartphone verlernt, es im Alltag mit uns allein auszuhalten.“

Der Psychologe Christian Montag untersucht in diesem Buch, was diese Medien mit uns machen und welche Ziele die Konzerne verfolgen. Der Leser erfährt, wie Apps uns ihren Bann ziehen wollen, damit wir sie möglichst lange nutzen. Er zeigt auf, wie unsere Daten genutzt werden, und macht einige Vorschläge für einen bewussteren Umgang mit Medien. Er wünscht sich allerdings auch Veränderungen von oben, gerade in Bezug auf Datenschutz.

Dieses dicke Buch enthält ausführliche Informationen über psychologische Studien des Autors. Dazu erzählt er mehrere Anekdoten von seinen Reisen rund um die Welt. Der persönliche Ton des Buchs ist ansprechend, allerdings manchmal etwas ausufernd. Die vielen Gendersternchen sind ungewohnt und stören den Lesefluss. Insgesamt gut und hilfreich, hätte der Text insgesamt etwas kürzer sein können und mehr praktische Vorschläge für einen guten Umgang mit Smartphone und Co enthalten können.

Fazit: Gut geschrieben und informativ, zeigt dieses Buch was unsere Geräte mit uns machen und welche Absichten dahinter stecken. Etwas zu ausführlich und leider voller Gendersternchen, doch trotzdem sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 24.01.2022

Ob Liebe überwinden kann?

Die wundervolle Miss Winthrop
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Catherine muss nicht nur mit dem Verlust ihres Vaters zurechtkommen, nach seinem Tod müssen sie und ihre Mutter aus dem Herrenhaus ausziehen, da das Erbe einem männlichen Verwandten zufällt. Zudem stellt ...

Catherine muss nicht nur mit dem Verlust ihres Vaters zurechtkommen, nach seinem Tod müssen sie und ihre Mutter aus dem Herrenhaus ausziehen, da das Erbe einem männlichen Verwandten zufällt. Zudem stellt sich heraus, dass der Vater hohe Schulden hinterlassen hat.

Der Erbe, ein entfernter Verwandter, ist ein Mann, den Catherine nur zu gut kennt. Drei Jahre ist es her, dass Catherine und Jonathan jede freie Minute miteinander verbracht haben. Doch wegen einem Missverständnis sind sie einander nun entfremdet. Nicht nur das, jeder wirft dem anderen innerlich vor, an dem Zerwürfnis schuld zu sein.

Catherine kümmert sich liebevoll um ihre Mutter, die mit dem gesellschaftlichen Abstieg gar nicht zurechtkommt. Dazu fehlt im neuen Zuhause jeglicher Komfort. Trost und Ermutigung findet Catherine in ihrem Andachtsbuch. Die Worte, die sie morgens liest, geben ihr Kraft für den Tag. Ihr Leben empfindet sie als inhaltslos, darum ist sie froh, wenn sich eine Gelegenheit ergibt notleidenden Nachbarn zu helfen.

Als eine Verwandte Catherine und ihre Mutter einlädt, begeben sie sich nach Bath für einen ausgedehnten Aufenthalt. Allerdings gibt es dort einige Damen, die großes Interesse an den vermeintlichen Fehlern anderer haben. Da kommt es ihnen gerade recht, dass Catherine so viel Zeit mit einem Mann verbringt, der alt genug ist, um ihr Großvater zu sein. Die Klatschtanten wittern einen Skandal. Catherine ist nirgends vor den bösen Zungen sicher.

Jonathan sucht mittlerweile eine Braut, doch obwohl die Auserwählte nett und hübsch ist, zögert er. Er kann die eine, die er geliebt hat, einfach nicht vergessen. Doch eine Versöhnung erscheint aussichtslos.

In diesem Roman wird die beliebte Regency Ära sehr gut wiedergegeben, nicht nur was die Beschreibung der Häuser, Gärten und Veranstaltungen betrifft, sondern auch in Bezug auf die Stellung der Frau und die gesellschaftlichen Konventionen. Catherine und Jonathan, die beide einen festen Glauben haben, sind dem Leser schon bald sympathisch. Auch Charaktere, die eine Nebenrolle spielen, wachsen schnell ans Herz, zum Beispiel Catherines Tante und der General, ihr älterer Freund.

Im Vergleich zu den anderen Bücher dieser Reihe gibt es hier einige Längen. Die Romanze zieht sich so lange hin, dass es beim Lesen manchmal frustrierend ist. Sehr schön hingegen sind die vielen Bezüge zum Glauben.

Fazit: Ein unterhaltsamer Regency Roman im Stil von Jane Austen. Gut geschrieben und mit sympathischen Charakteren, ist diese Geschichte sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 11.01.2022

Ein kraftvolles Leben für hochsensible Menschen

Von empfindsam bis hochsensibel
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Die Autorin dieses Buchs schreibt als Betroffene, aber auch als psychologische Beraterin und Leiterin eines Instituts für Hochsensibilität. Ihre Leidenschaft für das Thema Hochsensibilität und ihr Fachwissen ...

Die Autorin dieses Buchs schreibt als Betroffene, aber auch als psychologische Beraterin und Leiterin eines Instituts für Hochsensibilität. Ihre Leidenschaft für das Thema Hochsensibilität und ihr Fachwissen werden auf jeder Seite deutlich. Dabei bewegt sie vor allem das Thema, wie hochsensible Menschen das meiste aus ihrem Leben machen können, und wie sie ihre Hochsensibilität als Gabe nutzen können.

Das Buch beginnt mit einem Streifzug durch die Geschichte, der beweist, dass Hochsensibilität nicht eine Erfindung der Moderne ist. Danach geht es um eine genauere Abklärung dieses Wesenszugs. Doch dieses Buch enthält nicht, wie die meisten Bücher zu diesem Thema, einen Test, da eine solche Vereinfachung der Hochsensibilität nicht gerecht wird. Stattdessen werden vier Kriterien beschrieben, die hochsensible Menschen auszeichnen. Der nächste Abschnitt ist das Herz des Buchs. Hier geht es darum, wie die Hochsensibilität als Gabe genutzt werden kann. Der letzte Abschnitt ist eine Aufforderung sich aus der Komfortzone herauszuwagen und die Gabe der Hochsensibilität zu nutzen.

Dieses Buch ist für Betroffene sowohl tröstlich als auch herausfordernd. Hochsensible Menschen begegnen bei ihren Mitmenschen oft Unverständnis, wenn ihnen beispielsweise alles zu viel wird oder sie eine reizarme Umgebung brauchen. Die Autorin versteht das und gibt alltagstaugliche Ratschläge. Auf der anderen Seite fordert sie aber ihre Leser auf, ihre Hochsensibilität nicht als Krücke zu benutzen, um sich vor Herausforderungen zu verstecken. Es ist oft viel mehr möglich, als man sich zuerst zutraut.

„Meine Überzeugung ist, dass jeder Mensch, ganz gleich, welche Ausgangslage er hat, mehr Kraft entwickeln kann, als ihm bis jetzt bewusst ist. Da ich diese Erfahrung auch in meinem Leben machen durfte, möchte ich Sie sehr gerne darin unterstützen, mehr Würde, Haltung und Freude in Ihrem Leben zu erfahren, sodass Sie aus dieser Fülle heraus etwas zur Gesellschaft beitragen können.“

Fazit: Ein aufschlussreiches Buch, das hochsensible Menschen ermutigt das Beste aus ihrer Veranlagung zu machen. Mit einer Mischung aus leichtverdaulichem Fachwissen und vielen persönlichen Erfahrungen ist dieser Ratgeber gut verständlich und sehr hilfreich. Empfehlenswert!