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Veröffentlicht am 11.08.2020

Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Endstation Seeschleuse
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„Endstation Seeschleuse“ ist bereits der vierte Fall für die Husumer Kommissare Flottmann und Hilgersen - und hat mich begeistert! Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene ...


„Endstation Seeschleuse“ ist bereits der vierte Fall für die Husumer Kommissare Flottmann und Hilgersen - und hat mich begeistert! Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
An der Husumer Au wird eine weibliche Leiche gefunden. Die Obduktion ergibt Parallelen zum Fall einer kurz zuvor entführten jungen Frau. Flottmann und Hilgersen ermitteln…
Gerd Kramer lässt uns in tiefe menschliche Abgründe blicken. Zudem hat der Autor eine Thematik gewählt, die nicht schon x-fach kriminalliterarisch abgearbeitet wurde. Was ich am Autor schätze ist, dass seine Geschichten nicht nur spannend sind, sondern auch bestens recherchiert. Eine gelungene Mischung aus Fakten, Fiktion und Humor.
Über das Wiedersehen mit Flottmann und Hilgersen habe ich mich sehr gefreut. Auch der hochsensible Musiker Gerber ist wieder mit von der Partie und natürlich Flottmanns Kater Bogomil, der hier eine wichtige Rolle spielt. Wenn Hilgersen mit seinem Kollegen herum frotzelt, dann ist das einfach Kult und für Fans dieser Reihe ein Muss!
Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen, überraschende Nebenwege tun sich auf und münden schließlich in einen dramatischen Showdown.

Fazit: Fall Nr. 4 für Flottmann & Hilgersen. Die Reihe wird immer besser!

Veröffentlicht am 05.08.2020

Das Glück der anderen

Wer auf dich wartet
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„Bis ihr sie findet“ von Gytha Lodge hatte mich begeistert. „Wer auf dich wartet“, der 2. Fall für DCI Jonah Sheens, ist sogar noch besser. Worum geht es?
Abends, kurz vor elf. Aidan loggt sich ein, um ...


„Bis ihr sie findet“ von Gytha Lodge hatte mich begeistert. „Wer auf dich wartet“, der 2. Fall für DCI Jonah Sheens, ist sogar noch besser. Worum geht es?
Abends, kurz vor elf. Aidan loggt sich ein, um mit seiner Freundin Zoe zu skypen. Doch als die Verbindung steht, sieht er nur ein leeres Zimmer. Dann einen Schatten. Ist Zoe etwa nicht allein? Hilflos muss Aidan mitanhören, wie im Hintergrund gekämpft wird. Bis schließlich Stille herrscht...
Warum zögert Aidan, die Polizei anzurufen? Warum kennt er offenbar Zoes Adresse nicht? Als DCI Jonah Sheens und sein Team von der Kriminalpolizei Southampton Stunden später Zoes Wohnung betreten, finden sie tatsächlich ihre Leiche. Wurde sie ermordet? War es einer ihrer Freunde? Zoe war stets hilfsbereit, das Glück der anderen war ihr immer wichtig.
Gytha Lodge legt einen Kriminalroman vor, der einen packt und nicht mehr loslässt. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Heute und rückblickend, die letzten 20 Monate ihres Lebens. Alles in allem fordert die Geschichte den Leser, allerdings nicht auf unangenehme oder anstrengende Weise. „Wer auf dich wartet“ ist ein komplexer, vielschichtiger Krimi, der einige Überraschungen bereithält.
Über das Wiedersehen mit Jonah und seinen Kollegen Juliette Hanson und Ben Lightman habe ich mich sehr gefreut. Ihre Figuren zeichnet die Autorin präzise und mit viel psychologischem Tiefgang - kein menschlicher Abgrund bleibt hier unentdeckt. Menschen wie du und ich sind es, die hier handeln, und ihre Taten sind so nachvollziehbar, dass man sie sogar den eigenen Freunden zutrauen würde.

Fazit: Fall Nr. 2 für DCI Jonah Sheens. Noch besser als "Bis ihr sie findet".

Veröffentlicht am 25.07.2020

Im Belfast der Neunziger ist plötzlich alles anders

Alter Hund, neue Tricks
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Belfast, 1992. Inspector Sean Duffy, der katholische Bulle, wohnt jetzt mit Frau und Kind in Schottland. Nichtsdestotrotz gehört der prüfende Blick unter seinen BMW noch immer zu Duffys Ritual. Als Teilzeitpolizist ...


Belfast, 1992. Inspector Sean Duffy, der katholische Bulle, wohnt jetzt mit Frau und Kind in Schottland. Nichtsdestotrotz gehört der prüfende Blick unter seinen BMW noch immer zu Duffys Ritual. Als Teilzeitpolizist darf er keine Kriminalfälle mehr bearbeiten. Eigentlich…
Doch als ein Portraitmaler ermordet wird, muss Duffy Überstunden machen. Alles sieht nach einem aus dem Ruder gelaufenen Autodiebstahl aus. Doch Duffy hat Zweifel. Er ist entschlossen, den Mord aufzuklären und die wahre Identität des Opfers zu lüften.
Die Spur führt nach Irland, in die Republik - und zur IRA. Duffy ermittelt zusammen mit seinem Freund und Partner Sergeant John »Crabbie« McCrabban, ebenfalls ein Teilzeitler, bis er unter Beschuss gerät. Im wahrsten Sinne des Wortes…
Erneut gibt Adrian McKinty bedrückende Einblicke in den Nordirlandkonflikt. Daran hat sich auch in den 90er Jahren nichts geändert. Die Stimmung bei Polizei und Bevölkerung wird glänzend eingefangen, der zeitgeschichtliche Hintergrund meisterhaft erzählt und gut erklärt.
Der Originaltitel lautet „Hang On St Christopher“. Wie immer handelt es sich um einen Song von Tom Waits. Getragen wird die Geschichte von ihrem Protagonisten. Unruhen bekämpfen, Herzschmerz und Fälle aufklären, die aber nicht vor Gericht gebracht werden dürfen, darin ist Duffy Spezialist.
Auf seinem Blog kündigt der Autor an, dass mit dem nächsten Buch, im Original „The Ghosts of Saturday Night“, die Reihe enden wird. Hoffentlich nicht!

Fazit: Fall Nr. 8 für den katholischen Bullen. Ich bin begeistert!

Veröffentlicht am 25.07.2020

Krude Verschwörungstheorie oder knallharte Politintrige?

Tag X
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„Tag X“ von V.S. Gerling ist bereits der 6. Fall für das Kult-Ermittlerpaar Nicolas und Helen Eichborn. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse ...


„Tag X“ von V.S. Gerling ist bereits der 6. Fall für das Kult-Ermittlerpaar Nicolas und Helen Eichborn. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Die Vorgänger hatten mich begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Schlimme Dinge geschehen: Ein Flugzeug fällt vom Himmel, weil der Bordcomputer manipuliert wurde. Der Verteidigungsminister wird in Afghanistan erschossen. Weitere Anschläge werden verübt, viele Menschen sterben. Wer sind die Verschwörer, die Deutschland durch Mord und Terror in ein Chaos stürzen wollen?
Nicolas wird in die Organisation eingeschleust und gerät dabei selbst ins Fadenkreuz der Terroristen…
Mit „Tag X“ hat V.S. Gerling alias Volker Schulz ein brisantes Thema angepackt. Afghanistan, die Taliban, das KSK, alles bestens recherchiert. Mehrere Handlungsstränge gilt es zu verfolgen. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Irrungen und Wendungen. Spannend, keine Frage. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Über das Wiedersehen mit Nicolas und seinem Team, habe ich mich sehr gefreut. Ab und zu finden sich Bezüge zu den Vorgängern, erscheinen alte Bekannte und ehemalige Feinde. Am Ende bekommt jeder was er verdient. Doch die Drahtzieher bleiben unerkannt. Nicolas, Superstar. Und eine Überraschung hält Helen für ihn auch noch bereit. Ende gut, alles gut!

Fazit: Ein durchaus reales Szenario. Spannend, rasant und actionreich!

Veröffentlicht am 23.07.2020

Ein packender visionärer Thriller

Die Dornen des Bösen
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„Die Dornen des Bösen“ von Astrid Korten ist der 2. Fall für Profiler Ibsen Bach und die Fortsetzung von „Die Akte Rosenrot“. Worum geht es?
General Sorokin möchte, dass Ibsen den Mörder seiner Tochter ...


„Die Dornen des Bösen“ von Astrid Korten ist der 2. Fall für Profiler Ibsen Bach und die Fortsetzung von „Die Akte Rosenrot“. Worum geht es?
General Sorokin möchte, dass Ibsen den Mörder seiner Tochter Leonela findet. Ibsen ist überzeugt, dass die Bloggerin in Gefahr ist, aber noch lebt. Deshalb nimmt er den Auftrag an. Unterstützt wird er wieder von Pola Kamorow, ebenfalls eine Profilerin.
Ibsen kämpft noch immer mit den Dämonen der Vergangenheit. Bei einem Autounfall hatte er sein Gedächtnis verloren. Aufgrund eines Hirntumors hat er zudem Visionen. Was Ibsen nicht weiß: Leo befindet sich in der Hand eines Psychopathen, der ein perfides Spiel mit ihr spielt. Wo liegt sein Motiv?
Als wäre das nicht schon genug, bekommen es Ibsen und Pola auch noch mit einer Reihe unerklärlicher Morde und Selbstmorde zu tun. Gibt es womöglich eine Verbindung zu Leos Verschwinden?
Astrid Korten lässt uns erneut in tiefe menschliche Abgründe blicken. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu finden sich Bezüge zum Vorgänger, erscheinen alte Bekannte und Feinde. Was ich an der Autorin schätze ist, dass ihre Geschichten nicht nur spannend sind, sondern auch bestens recherchiert.
Die Handlung ist vielschichtig und temporeich, was zwar zusätzlich zu den zahlreichen überraschenden Wendungen die Spannung fördert. Aber genauso oft stiftet dies auch Verwirrung. Die Szenen wechseln in so rasanter Folge zwischen den einzelnen Orten (und Zeiten) des Geschehens, dass der Leser manchmal kaum folgen kann und noch einmal zurückblättern muss.

Fazit: Was für ein Horror-Szenario! Noch besser als Die Akte Rosenrot.