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Veröffentlicht am 18.01.2017

Neues von der Wanderhure

Die List der Wanderhure
1

Das Waldkloster von Isabelle de Melancourt wird von den Ordensrittern des Hammerkreuzes unter Führung des Ritter Gordeanus überfallen. Die Ritter sind Isabelles Familiengeheimnis auf der Spur. Einer ihrer ...

Das Waldkloster von Isabelle de Melancourt wird von den Ordensrittern des Hammerkreuzes unter Führung des Ritter Gordeanus überfallen. Die Ritter sind Isabelles Familiengeheimnis auf der Spur. Einer ihrer Vorfahren soll den heiligen Gral mitgebracht und irgendwo versteckt haben. Eine der Nonnen, Justina, kann fliehen. Sie trifft unterwegs auf ihren Verlobten, ihren Onkel, der sie abholen wollte vom Kloster, um Justinas Erbe zu beanspruchen. Justina wird auch noch von Gordeanus Leuten verfolgt. Sie begegnet aber außerdem Marie und Michel, die ihr das Leben retten und sich ihrer annehmen. Gemeinsam macht die Gruppe sich auf, das Kloster und die Äbtissin zu befreien, während Gordeanus mit einem Teil seiner Truppe schon auf der Suche nach dem Gral ist. Nach dem heiligen Gral ergibt sich dann eine aufregende Schnitzeljagd. Gibt es den Gral wirklich und wer löst das Rätsel als erster?

Das Buch spielt zu einer Zeit, wo Trudi, die Tochter der Wanderhure, noch klein ist und Michel Adler noch lebt. Diese Abweichung in der Chronologie störte mich überhaupt nicht, denn ich freute mich, wieder einmal von Michel und Marie lesen zu können. Wie immer hat das Autoren-Duo die Handlung spannend und unterhaltsam geschrieben. Mir war zu keiner Zeit langweilig und ich habe das Buch sehr gern und fast in einem Zuge gelesen. Oftmals sind Fortsetzungen nur ein lauwarmer Aufguss, das ist hier definitiv nicht der Fall. Ich fand auch diesen Band um Marie Adler wieder sehr gelungen. Die Autoren schreiben sehr bildhaft, so dass ich mich immer durch das laufende "Kopfkino" in die Handlung gut hineinversetzen kann. Das einzige, was mich bei diesem "Kopfkino" ein wenig störte, wofür das Autoren-Duo aber gar nichts kann, ist, dass ich nun keine eigene Vorstellung von Marie und Michel mehr habe, sondern wegen der Verfilmung immer Alexandra Neldel vor mir sehe. Da hatte mir meine "Besetzung" früher besser gefallen...

Veröffentlicht am 18.01.2017

brutal, aber spannend

Rattenfänger
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Menschen verschwinden und tauchen grausig inszeniert tot wieder auf, und das an Feiertagen. So z.B. ein Obdachloser am Weihnachtstag in einem Weihnachtsmannkostüm, lebendig eingemauert in einen Kamin. ...

Menschen verschwinden und tauchen grausig inszeniert tot wieder auf, und das an Feiertagen. So z.B. ein Obdachloser am Weihnachtstag in einem Weihnachtsmannkostüm, lebendig eingemauert in einen Kamin. Mark Heckenburg, genannt Heck, Detektive im Dezernat für Serienverbrechen, versucht mit seinem Team zu dem Mörder auf die Spur zu kommen. Auch wenn recht schnell der Zusammenhang zu heidnischen Feiertagen hergestellt werden kann, tappt Heck lange Zeit im Dunkeln. Ihm rinnt die Zeit davon…
Der Titel „Rattenfänger“ erschließt sich einem erst zum Schluss und erscheint mir auch dann nur mit viel gutem Willen zu passen. Der Originaltitel lautet „Sacrifice“, also Opfer und trifft es viel besser. Die Handlung ist gewohnt actiongeladen. Heck ist ein "Haudrauf"-Detektive, der oft übers Ziel hinausschießt, wenn es dem Ermittlungserfolg dient. So ist die Handlung denn u.a. mit chaotischen Verfolgungsjagden gespickt, die eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Heck nutzt auch schon mal eine Rasenwalze, um Hindernisse buchstäblich niederzuwalzen. Aber er erkennt Zusammenhänge, die sonst niemand sieht und führt sie Ermittlungen zu einem schlüssigen Ende. Die weibliche Partnerin von Heck aus dem ersten Band, Lauren, spielt hier leider nicht mit, was ich schade finde. Sie waren eigentlich ein gutes Team...
Der Schreibstil ist flüssig. Der Autor beschreibt aber alles sehr detailreich und für meinen Geschmack auch hin und wieder ein wenig zu dialoglastig, das war für mich ein wenig ermüdend. Der Zustand der aufgefundenen Opfer ist sehr detailliert beschrieben, die Morde sehr perfide und grausam, so dass dieses Buch nichts für Zartbesaitete ist. Die Spannung kam trotz der vielen Morde für mich erst in der zweiten Hälfte, da hat der Autor eine Schippe drauf gelegt und mich doch noch gepackt. Ich denke, dass das Buch bei Lesern, die es gerne mit etwas mehr Action haben und mit der Brutalität von Serienkillern und grausamen Details zurechtkommen, gut ankommen wird. Ich selbst habe es gern ein wenig softer. Und auch wenn ich mir auch kaum vorstellen kann, dass der Autor in seinem nächsten Buch die in diesem Band begangenen Grausamkeiten noch toppen kann, denke ich, es ist für mich an der Zeit aus dieser Thriller-Serie auszusteigen. Auch wenn hier für mich alles ein bisschen "too much" war, vergebe ich 4 Sterne, denn anderen wird es wohl trotzdem gefallen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

lebendiger Geschichtsunterricht

Der Jahrhundertsturm (Jahrhundertsturm-Serie 1)
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Dieser Roman spielt in der Zeit von 1840 - 1871 an verschiedenen Schauplätzen in Deutschland und Frankreich. Wirtschaftlicher Aufschwung, wissenschaftliche Entdeckungen und politischer Umbruch haben diese ...

Dieser Roman spielt in der Zeit von 1840 - 1871 an verschiedenen Schauplätzen in Deutschland und Frankreich. Wirtschaftlicher Aufschwung, wissenschaftliche Entdeckungen und politischer Umbruch haben diese Zeit stark geprägt.
Protagonisten sind Louise, Alvin und Paul, die miteinander eine Dreicksbeziehung haben und deren Freundschaft einigen Belastungen ausgesetzt ist. Alvin ist der zweite Sohn eines Gutsbesitzers und wird von seinem Vater zugunsten seines Bruders enterbt. Da er keine Zukunftsaussichten hat, geht er zum Militär. Paul will Eisenbahningenieur werden, aber durch eigenes Verschulden scheitern diese Pläne zunächst. Louise ist eine Halbwaise, die in Armut geriet und durch ihre erste Liebe in den Widerstand gegen die französische Aristokratie verwickelt wird und um ihr Leben fürchten muss. Die Schicksale dieser drei Protagonisten hat der Autor in einem wie immer anschaulichen Schreibstil mit einer spannenden Handlung verknüpft. Mich hat diese Saga schon von Beginn an in den Sog gezogen. Man hat als Leser Teil an historischen Ereignissen und trifft auch auf bekannte Namen, wie z.B. Otto von Bismarck. Auf die politischen Diskussionen und Militärbesprechungen hätte ich verzichten können, aber das gehörte ja auch dazu. Mir hat der Roman insgesamt gut gefallen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Albtraum für jede Mutter

Ruhe sanft, mein Kind
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Abby ist mit ihrer Tochter Beth auf dem Weg zu einer Freundin, als sie von einem Wagen von der Straße abgedrängt und anschließend überfallen wird. Als sie aufgefunden wird ist ihre Tochter inzwischen aus ...

Abby ist mit ihrer Tochter Beth auf dem Weg zu einer Freundin, als sie von einem Wagen von der Straße abgedrängt und anschließend überfallen wird. Als sie aufgefunden wird ist ihre Tochter inzwischen aus ihrem Wagen verschwunden. Eine endlose Suche beginnt. Abby ist völlig verzweifelt, ein Detective folgt jeglicher Spur, Beth bleibt verschwunden. Nach 5 Jahren erhält Abby einen Flyer für eine Aufführung mit dem Hinweis auf der Rückseite: Sie wird da sein….

Ich fand das Buch sehr spannend. Gut die Hälfte spielt zu der Zeit, als Beth verschwand. Der zweite Teil spielt dann 5 Jahre später. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen, die Story packend geschrieben. Man bleibt daher als Leser nicht außen vor, sondern kann sehr gut die Emotionen aller Beteiligten nachempfinden. Einen Verdacht hatte ich, wer hinter dem ganzen stand, aber das tat der Spannung keinen Abbruch. Die Aufklärung der Zusammenhänge fand ich auch gelungen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 18.01.2017

spannendes Debüt

Die stille Kammer
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Susan Webster soll ihren kleinen Sohn Dylan ermordet haben. Schuld daran: angeblich postnatale Depressionen. Nur erinnert sich Susan an nichts. Aber wenn ihr Mann und die Polizei das so sagen, muss es ...

Susan Webster soll ihren kleinen Sohn Dylan ermordet haben. Schuld daran: angeblich postnatale Depressionen. Nur erinnert sich Susan an nichts. Aber wenn ihr Mann und die Polizei das so sagen, muss es wohl so gewesen sein… Sie hat nun ihre Zeit in einer psychatrischen Einrichtung abgesessen und lebt drei Jahre später in dem kleinen Ort Ludlow. Sie hat eine neue Identität angenommen und nennt sich nun Emma Cartwright. Ihre einzige Freundin ist Cass, eine ebenfalls verurteilte Mörderin, mit der sie zusammen im Gefängnis war. 4 Wochen nach Susans Entlassung wird ihr ein Umschlag unter der Tür durchgeschoben mit dem Foto eines kleinen Jungen. Dylon steht drauf. Lebt Susans Sohn doch noch und hat sie ihn gar nicht ermordet? Wieso ist der Umschlag an Susan adressiert, wo sie doch nun Emma heißt? Wer kann wissen, dass sie in Ludlow lebt?

Die Handlung wird aus Susans/Emmas Perspektive erzählt. Zwischendurch ein paar Rückblenden, die nicht gleich einzuordnen sind. Aber am Ende laufen die Fäden gekonnt zusammen. Susan tut einem richtig Leid. Sie hat viel durchgemacht. Und auch ihre Freundin Cass hat meine Sympathie geweckt, obwohl sie eine verurteilte Mörderin war. Aber sie war so loyal wie man sich eine Freundin nur wünschen würde. Es passiert recht viel, man hat den Eindruck, Jemand will Susans Nachforschungen verhindern. Wem kann sie trauen? Viele unerwartete Wendungen halten den Spannungsbogen von Anfang an aufrecht. Ich fand das Buch gut gelungen und habe es schnell ausgelesen gehabt.