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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2019

Gina ermittelt in einem sehr alten Fall

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Gina Angelucci ist aus der Elternzeit zurück und arbeitet wieder in der Abteilung Cold Cases. Ihr Ehemann Toni bleibt inzwischen zu Hause bei ihrer Tochter Chiara. Aus der Presse erfährt Gina von einem ...

Gina Angelucci ist aus der Elternzeit zurück und arbeitet wieder in der Abteilung Cold Cases. Ihr Ehemann Toni bleibt inzwischen zu Hause bei ihrer Tochter Chiara. Aus der Presse erfährt Gina von einem Altfall. Auf einen Kiesablageplatz in Altbruck wurden die Skelette von zwei Menschen gefunden. Gina würde gern ermitteln. Aber die Skelette sind etwa 70 - 80 Jahre alt, da ist das Interesse, Resourcen darauf zu verschwenden, nicht sehr groß. Gina jedoch bleibt hartnäckig und erhält schließlich doch noch den Ermittlungsauftrag, da sich inzwischen auch die Presse eingeschaltet hat und Wahlen anstehen.

Mir hat das Buch wieder gut gefallen, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Obwohl es sich um einen Fall aus der Zeit kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs handelt, war es doch durchaus spannend zu lesen. Die Ermittlungen sind zwar mühsam, aber zogen sich nicht so endlos hin, wie bei manchen Cold Case Fällen. Da wird es mir oft langweilig. Es gab auch noch einen kleinen Aufreger im Privatbereich von Gina und Toni, so war das Buch insgesamt eine runde Sache und ich habe es gern gelesen.

Veröffentlicht am 10.03.2019

spannender Politthriller mit ein paar Längen

3 2 1 - Im Kreis der Verschwörer
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Bei einer Großveranstaltung am Trafalgar Square, an der neben brittischen Politikern auch der gegenwärtige US Präsident und sein Amtsvorgänger Thompson teilnehmen, hat sich unter die Scharfschützen der ...

Bei einer Großveranstaltung am Trafalgar Square, an der neben brittischen Politikern auch der gegenwärtige US Präsident und sein Amtsvorgänger Thompson teilnehmen, hat sich unter die Scharfschützen der Sicherheitskräfte ein Auftragskiller geschlichen: Joshua soll einem Attentäter freies Schussfeld ermöglichen und ihn dann selbst auslöschen. Der Attentäter gelangt so auch zur Bühne und schießt auf den hochrangigen britischen Politiker Matthewson sowie auf Thompson. Sicherheitschef Joe Dempsey kann den Attentäter zu Boden reißen, bevor Joshua ihn eliminieren kann, er wird verhaftet. Der Attentäter ist Ire und der Ex-Präsident der USA hatte zuvor Drohungen der Wahren IRA erhalten, seine Teilnahme an der Veranstaltung jedoch dennoch durchgezogen. Matthewson stirbt und in Folge wird der britische Premierminister aufgrund seiner Irlandpolitik in Frage gestellt. Steckt die IRA hinter dem Anschlag? Der Attentäter erzählt seinem Anwalt etwas anderes, doch dieser wird kurz darauf ermordet...

Es handelt sich hier um einen politischen Thriller. Das ist nicht jedermanns Sache. Der Einstieg ins Buch fiel mir nicht so leicht. Zum einen gleich zu Beginn sehr viele Personen, darunter immer wieder Namen, die mit D anfingen, insgesamt sechs. Das fand ich etwas verwirrend. Zudem wurde vieles sehr detailverliebt beschrieben. Und nach dem Attentat ist das nächste Kapitel das eines Kreuzverhörs. Über Seiten wird eine Gerichtsverhandlung dargestellt, die Null mit der Handlung zu tun hatte und die ich als Füllmaterial empfunden habe. Aber ich habe durchgehalten und nach einer Weile schälten sich dann doch die Konturen der Handlung heraus und die Story nahm an Fahrt auf. Sicherheitschef Dempsey und parallel dazu die CNN Journalistin Sarah sowie der Anwalt Michael Devlin recherchieren die Hintergründe für das Attentat und die nachfolgenden Ereignisse. Sie geraten dabei selbst ins Fadenkreuz der Drahtzieher. Es geht um eine geradezu ungeheuerliche Verschwörung. Man ahnt zwar, wer hinter den Geschehnissen steckt, aber das tat der Spannung keinen Abbruch. So hat mich das Buch dann insgesamt doch noch gut unterhalten.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Unterhaltsamer Krimi

Blind
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Nathanial hat als Kind unter traumatischen Umständen sein Augenlicht verloren. Mit Hilfe seiner Blindenhündin Alisha und der App „be my eyes“, mit der Sehende Blinden bei Anruf helfen können, kommt er ...

Nathanial hat als Kind unter traumatischen Umständen sein Augenlicht verloren. Mit Hilfe seiner Blindenhündin Alisha und der App „be my eyes“, mit der Sehende Blinden bei Anruf helfen können, kommt er jedoch gut im Leben zurecht. Als er eines Tages gerade über die App mit Carole spricht, die ihm bei der Auswahl eines Hemdes helfen soll, hört er, wie Carole anscheinend in ihrer Wohnung überfallen wird. Als er die Polizei um Hilfe bittet, kommt er nicht weiter, da er weder ihren Nachnamen noch die Anschrift kennt. Auch wird er anscheinend nicht ernst genommen, nicht einmal von seinen Eltern.. Er wendet sich daher hilfesuchend an die Journalistin Milla, die mit einem Polizisten befreundet ist und über den vielleicht herausfinden kann, ob es Carole gut geht oder ob sein ungutes Gefühl berechtigt ist. Milla glaubt ihm und will ihm helfen. Die Handlung dreht sich jedoch nicht nur um Carole, sondern Milla ist beruflich noch an einer anderen Story dran. Ein HIV Skandal...

Mir hat das Buch gut gefallen. Es liest sich flüssig, das Geschehen wird in kurzen Kapiteln im Präsens geschrieben. Nathaniel und Milla waren mir gleich sympathisch. Wie Nathaniel als Blinder mit seinem Alltag umgeht, fand ich sehr interessant. Z.B. die App, oder wie er seine Mails abruft oder wie Texte in Brailleschrift auf die Tastatur übertragen werden. Interessant auch die Beschreibung des Essens im Dark Room Restaurant, in den Nathaniel kellnert. Die Handlung war spannend, mit einem gelungenen Showdown am Ende. Einzig doch die vielen Zufälle und Verknüpfungen fand ich zu konstruiert. Aber insgesamt war das Buch sehr unterhaltsam. Ich werde sicher auch das nächste Buch um Milla lesen. Nur, wie die Neue Züricher Zeitung darauf kommt, dass Milla „leise an Lisbeth Salander“ erinnern soll, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen!

Veröffentlicht am 09.04.2018

Familienfehde

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Klaudia Wagner von der Kriminalpolizei Lübben ist mit ihren Kollegen auf einem Wurstseminar. Eine teambildende Maßnahme, und keiner hat so recht Lust zu der Veranstaltung. Da kommt es gerade recht, dass ...

Klaudia Wagner von der Kriminalpolizei Lübben ist mit ihren Kollegen auf einem Wurstseminar. Eine teambildende Maßnahme, und keiner hat so recht Lust zu der Veranstaltung. Da kommt es gerade recht, dass ein Polizeiboot am Steg anlegt und von einem Fall gefährlicher Körperverletzung berichtet. Es handelt sich um Daniel, den Sohn der Gastgeberin des Seminars. Er wurde vor einer Datsche niedergeschlagen, hat aber überlebt. Klaudia versucht herauszufinden, was passiert ist. Der Junge ist allerdings nicht sehr kooperativ. Kurz darauf wird ein alter Mann, offenbar ein Landstreicher, an fast der selben Stelle erschlagen aufgefunden. Haben die beiden Fälle etwas miteinander zu tun? Was verschweigt Daniel? Aber Daniel ist nicht der einzige, der ein Geheimnis hat.

Spreewaldrache ist der dritte Krimi aus der Reihe um die Ermittlerin Klaudia Wagner. Ich habe auch die ersten beiden Bände gelesen, aber schon viel wieder vergessen. So hab ich aus dem privaten Bereich von Klaudia, der hier hin und wieder angesprochen wird, die Vorgeschichte nicht mehr gewußt und einiges daher nicht so recht nachvollziehen können. Man muss sich vieles aus Andeutungen zusammenreimen. Auch der Krimi war etwas "unübersichtlich". Die Erzählung wechselt vom Jetzt zur Vergangenheit 1993. Man erfährt in Fragmenten von einem damaligen Ereignis, dass die Fehde zwischen den beteiligten Familien noch heute beeinflusst und auch zu den heutigen Geschehnissen geführt hat. Und es hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt hatte, dass "sie" nicht die ist, die ich dachte. Aber alles klärt sich schlüssig auf und spannend war die Handlung allemal. Mir haben Klaudia und ihr Team gut gefallen, sie sind authentisch und sympathisch dargestellt. Mir hat auch der bildhafte Schreibstil gut gefallen. Ich war noch nie im Spreewald, kann mir aber die Gegend und die Atmosphäre jetzt sehr gut vorstellen. Und man lernt etwas neues. Z.B. die Bezeichnung Fließ für Fluß oder Bach. Und was ist ein Gurken-Luki? Ein Gurkenschnaps? Insgesamt hat mir auch dieser Krimi aus der Reihe gut gefallen und ich würde gern mehr von dem Ermittlerteam lesen. Der Cliffhanger auf der letzten Seite hätte nicht sein müssen. Bis zum nächsten Buch hab ich die Szene doch schon wieder vergessen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Mord in Niensühn

Ostseerache
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Flora ist wieder in ihr Elternhaus in Niensühn eingezogen. Seit vielen Jahren hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter. Seit damals. Flora war 12 Jahre alt, als ein Nachbarsjunge namens Simon starb. ...

Flora ist wieder in ihr Elternhaus in Niensühn eingezogen. Seit vielen Jahren hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter. Seit damals. Flora war 12 Jahre alt, als ein Nachbarsjunge namens Simon starb. Und Flora soll an seinem Tod Schuld gewesen sein. Angeblich starb Simon bei einem Spiel. Aber Flora erinnert sich nicht daran, was passiert ist. Sie wurde kurz darauf in die Psychiatrie gesteckt und ihr Vater, ein Polizist, brachte sich danach selbst um. Floras Mutter wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben, und der Kontakt brach ab. Aber nun hatte sie einen Herzinfarkt und liegt im Krankenhaus. Daher hat sie ihre Tochter um Hilfe gebeten. Flora nutzt die Abwesenheit ihrer Mutter, in alten Unterlagen ihres Vaters nach neuen Informationen zu suchen. Sie will endlich wissen, was seinerzeit passiert ist, denn die Dorfbewohner nehmen Anstoß daran, dass Flora wieder da ist. Man hat immer noch nichts vergessen von den Ereignissen damals. Nur eine Nachbarin ist nett zu ihr, Nicole. Aber dann wird Nicole vergiftet aufgefunden. Pia Korittki von der Lübecker Kriminalpolizei und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf.

Eva Almstedt hat um Pia Korittki schon viele Krimis geschrieben. Dieses ist der 13. Band. Man muss aber die Vorgängerbände nicht unbedingt gelesen haben, um sich reinzufinden. Bereits von der ersten Seite an war ich von der Handlung gefesselt. Die Autorin schreibt sehr bildhaft und das Kopfkino läuft. Mir als Nordlicht gefällt natürlich auch das Lokalkolorit sehr gut.
Wie ich es mag mit einigen falschen Fährten zwischendurch hält die Autorin die Spannung hoch. Die Charaktere wirken authentisch und auch an dem Privatleben von Pia nimmt man Anteil. Mit viel kriminalistischem Gespür sieht Pia Dinge, die ihre Kollegen nicht sehen. Und hat sie sich erst einmal in einen Fall verbissen, macht sie weiter, auch wenn es ihr persönlich nicht gut geht. Der Fall wird schlüssig aufgelöst, auf den Täter wäre ich nicht gekommen. Ein spannender Showdown fehlte ebenfalls nicht. Allerdings war mir der Schluss zu abrupt. Da hätte einiges für mich noch weiter ausgeführt werden sollen, einige Fragen blieben offen. Und eine Passage zwischendurch war meiner Meinung nach gänzlich überflüssig. Da hat man mehr erwartet, als dann kam. So werden es letztlich trotz spannender Unterhaltung nur 4 Sterne.

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