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Veröffentlicht am 28.02.2022

Mörderisches Herzkino im Tessin!

Mord in Montagnola
3

Die Übersetzerin Moira ist frisch von ihrem Freund getrennt. Es erreicht sie die Nachricht, dass ihr Vater einen Schlaganfall hatte. Moria kehrt nach vielen Jahren in das Tessiner Dorf Montagnola zurück, ...

Die Übersetzerin Moira ist frisch von ihrem Freund getrennt. Es erreicht sie die Nachricht, dass ihr Vater einen Schlaganfall hatte. Moria kehrt nach vielen Jahren in das Tessiner Dorf Montagnola zurück, um sich um ihn zu kümmern. Kaum ist sie dort angekommen, wird ein Toter in einem für die Region typisch historischen Eiskeller gefunden. Der leitendende Rechtsmediziner Luca bittet Moira um Hilfe bei den Ermittlungen. Sie soll dolmetschen. Leider gestalten sich die Ermittlungen im Dort alles andere als einfach und es ist schon bald klar, dass es im traumhaften Tessin alles andere als friedlich zugeht.

Den italienischen Regionalkrimi “Mord in Montagnola” hat Mascha Vassena am 29. April 2022 gemeinsam mit dem Verlag eichborn herausgebracht. Ein Blick auf das Cover versetzt mich augenblicklich in Urlaubsstimmung. Es handelt sich um den ersten Band mit der Ermittlerin Moira Rusconi.

Dieser Regionalkrimi startet mit einem düsteren Prolog, der Böses ahnen lässt und zeitlich nicht zugeordnet ist. Die eigentliche Geschichte beginnt mit ruhigen Worten. Es fällt mir leicht, der Erzählweise der Autorin zu folgen. Nach nur wenigen Sätzen habe ich bereits Kontakt zu Moira aufgenommen, die mir auf Anhieb sympathisch ist. Dieses Buch habe ich in drei Abschnitten gelesen. Alle drei Abschnitte lassen sich flüssig lesen und machen immer wieder Lust auf das Weiterlesen. Die eindeutige Stärke der Autorin liegt in der wunderbaren Beschreibung der traumhaften Landschaft, der liebenswerten und eigenwilligen Menschen, der italienischen Lebensweise und der örtlichen Kulinarik. Dies kommt besonders im mittleren Teil zur Geltung. Es ist unschwer zu erkennen, dass die Autorin die Gegend und die Menschen liebt. Die Haupt- und Nebenfiguren sind gut beschrieben und ausgebildet. Sie agieren in sich meistens logisch und ihre Handlungen sind häufig realistisch. Dadurch werden sie lebendig. Besonders Moira und Luca sind mir sympathisch. Gerne hätte ich einen italienischen Onkel, wie Moiras Vater. Die heimlichen Stars sind für mich die fünf Katzen von Moiras Vater, für die ich mir gerne mehr Raum gewünscht hätte. Am Ende löst die Autorin den Kriminalfall sauber auf und sorgt für verschiedene Ansätze, die mir Lust auf den zweiten Teil machen.

Alles in allem hat Mascha Vassena mit “Mord in Montagnola” einen lesenswerten, unterhaltsamen und soliden Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht. Sie glänzt mit ihren ausgezeichneten Kenntnissen über Land und Leute. Dieses Buch empfehle ich allen Liebhabern des italienischen Regionalkrimis weiter, die Lust auf ein paar unterhaltsame Krimistunden im Tessin haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 14.01.2022

Unterhaltsamer, italienischer Regionalkrimi

Acqua Mortale
0

Am Lago d´Orta findet der jährliche Halbmarathon statt. Plötzlich bricht der italienische Geschäftsmann Franco Borletti tot zusammen. Es stellt sich heraus, dass er mit einem Unkrautvernichtungsmittel ...

Am Lago d´Orta findet der jährliche Halbmarathon statt. Plötzlich bricht der italienische Geschäftsmann Franco Borletti tot zusammen. Es stellt sich heraus, dass er mit einem Unkrautvernichtungsmittel vergiftet worden ist. Dieses Mittel hat in seinem Reis-Unternehmen für einen handfesten Skandal gesorgt. Was ist passiert? Wo liegt das Motiv? Carla Moretti beginnt zu ermitteln und bittet den Journalisten Simon Strasser um Hilfe, denn schnell wird klar, es geht nicht nur um den vergifteten Reis.

Den italienischen Regionalkrimi ”Acqua Mortale” hat Giulia Conti am 5. Januar 2022 gemeinsam mit dem Verlag Atlantik herausgebracht. Ein Blick auf das Cover versetzt mich augenblicklich in Urlaubsstimmung. Es handelt sich um den 3. Teil der Reihe um den privaten Ermittler Simon Strasser. Dieser Band lässt sich ohne Vorkenntnisse der vorigen Bände lesen.
Der Autorin gelingt es mit nur wenigen Sätzen meinen Geist in ihren Bann zu ziehen. Sehr schön beschreibt sie die Landschaft, die Region, die kulinarischen Genüsse, die mediterrane Lebensweise am Lago d`Orta und die dortige Atmosphäre. Zu Simon konnte ich gleich eine gute Beziehung aufbauen. Er ist mir sympathisch und seinen Handlungen konnte ich gut folgen. Mehr Gedankengänge und Raum hätte ich mir zu der Polizistin Carla gewünscht. Luisa, die deutsche Freundin von Simon, spielt lediglich eine untergeordnete Rolle. Das fand ich etwas schade. Der heimliche Star ist Daphne, Simons Katze, die immer mal wieder für Aufsehen sorgt. Giulia Conti präsentiert zügig den ersten Toten. Damit beginnen die Ermittlungen von Simon und Carla. Gekonnt hält die Autorin den Spannungsbogen hoch. Sie lässt ihren Leser verschiedenen Ideen folgen, spart nicht Tatverdächtigen, bedenkt die Mafia und Kommissar Zufall und liefert ein ausgezeichnetes Ende. Mit diesem italienischen Krimi habe ich viele unterhaltsame Lesestunden verbracht.

Giulia Conti hat mit “Acqua Mortale” einen spannenden Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht und glänzt nebenbei mit ihren ausgezeichneten Kenntnissen über Land und Leute. Dieses Buch empfehle ich allen Liebhabern des italienischen Regionalkrimis weiter, die Lust auf eine literarische Krimizeit am Lago d´Orta haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2021

Unterhaltsam, Historisch, Berühren!

Mohnschwestern
0

Es ist das Jahr 1943. Lotte ist 20 Jahre und mit Hans verlobt. Da trifft sie unerwartet auf Wilhelm. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch Wilhelm hat einiges zu verbergen. Er scheint im Widerstand tätig ...

Es ist das Jahr 1943. Lotte ist 20 Jahre und mit Hans verlobt. Da trifft sie unerwartet auf Wilhelm. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch Wilhelm hat einiges zu verbergen. Er scheint im Widerstand tätig zu sein, doch trägt er häufig Uniform. Sie treffen sich nur im Geheimen. Meistens in Kellerräumen. Bei einer ihrer Verabredungen in einem Kellerraum beginnt der schlimmste Bombenangriff, den die Stadt bisher erlebt hat. Lotte überlebt nur knapp und verliert Wilhelm aus den Augen. Das einzige was sie von ihm hat ist ein Bild mit Mohnblumen. 2018 entdeckt Hazel ein Bild mit Mohnblumen bei einer alten Dame. Sie fühlt sich magisch von ihm angezogen. Und warum weiß die alte Dame so viel über sie? Was hat es damit auf sich?
Den Roman “Mohnschwestern” hat Ilona Einwohlt am 26. Oktober 2021 gemeinsam mit dem Verlag “HarperCollins” herausgebracht. Im Vordergrund ist ein frisch verliebtes Paar vor einem historischen Gebäude sichtbar. Der Name der Autorin und der Titel des Buches sind gut lesbar. Rechts und Links sind Mohnblumen zu finden. Die Farben sind in Pastell gehalten. Es wirkt wie ein verblichenes Farbfoto und macht mich neugierig auf die Geschichte, die darin enthalten ist.
Diese Geschichte spielt in einer spannenden Zeit und startet am Ende des 2. Weltkrieges. Im Vordergrund steht die Geschichte von Lotte, die ich auf Anhieb mochte und die mir mit jedem Kapitel mehr an mein Herz gewachsen ist. Mit jedem gelesenen Kapitel hat sie sich meine Achtung mehr verdient. Somit hatte ich einen leichten Einstieg in die Geschichte. Der Autorin ist es gut gelungen, die Atmosphäre der Zeit, den Mangel und die Anspannung der Menschen geschickt mit einem lockeren, bildhaften und leicht zu lesenden Schreibstil einzufangen. Ihre Haupt- und Nebenfiguren sind sorgfältig ausgebildet. Ihre Handlungen sind in sich stimmig und nachvollziehbar. Gerne vertiefe ich mich in Bücher, die aus 2 Erzählsträngen bestehen oder in zwei Zeitebenen spielen. Leider sind die Passagen mit Hazel nur sehr kurz. Somit ist es mir kaum gelungen, einen Bezug zu ihr zu finden. Diese Passagen habe ich eher als störend im Lesefluss des geschichtlichen Erzählstranges empfunden. Gefesselt und bis jetzt nicht losgelassen hat mich die Geschichte von Lotte und das Nachwort der Autorin. Beides wir mir noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben.
Ilona Einwohlt erzählt eine fiktive Geschichte, die sorgfältig in historische Ereignisse am Ende des 2. Weltkrieges eingeflochten ist und nachklingt. Alles in allem habe ich mit diesem Roman viele unterhaltsame Lesestunden verbracht und vergebe gerne 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.11.2021

Unterhaltsam, Lesenswert, Interessant

Gold und Ehre
5

In Amsterdam passiert dem jungen Architekten Benjamin ein grober Schnitzer und sein Vater schickt ihn nach Hamburg. Dort angekommen wird Benjamin belogen und betrogen. Er lernt Lucia kennen, die stiehlt, ...

In Amsterdam passiert dem jungen Architekten Benjamin ein grober Schnitzer und sein Vater schickt ihn nach Hamburg. Dort angekommen wird Benjamin belogen und betrogen. Er lernt Lucia kennen, die stiehlt, damit ihre Familie überleben kann. Benjamin ist fasziniert von Lucia und von ihrem kreativen Geist, doch sein Vater ruft ihn zurück nach Amsterdam. Wird die Liebe ihren Weg finden?

Sabine Weiß hat den historischen Roman “Gold und Ehre” gemeinsam mit dem Verlag lübbe am 26. November 2021 herausgebracht. Das wunderschöne Cover ist passend zur Zeit und zur Geschichte gestaltet. Autorin, Titel und Verlag sind gut lesbar. Zu Beginn finden wir eine hilfreiche Personenliste, in der die historischen Persönlichkeiten gekennzeichnet sind.

Die Autorin hat ihre Haupt- und Nebenfiguren sorgfältig ausstaffiert und gut gewählt. Ihre Handlungen sind allesamt nachvollziehbar. Mein Herz schlägt für Benjamin, den jungen Architekten. Er ist herzensgut, verliebt sich in Lucia, ist kreativ und einfallsreich. Manchmal ein wenig naiv, was wohl seinen jungen Jahren und seiner Gutgläubigkeit geschuldet ist. Neben Benjamin hat sich Theo, der Schiffsarzt, in mein Herz geschlichen über den ich gerne mehr gelesen hätte. Er bringt uns die Seefahrt näher. Das fand ich spannend und hätte mir hier mehr Raum für ihn und Yorick gewünscht. Lucia lerne ich als Diebin kennen. Sie hat länger gebraucht, um mich für sich zu begeistern. Sie ist blitzgescheit und sehr mutig. Ihren Mut zieht sie aus einer tiefen Verzweiflung und der Angst um das Überleben ihrer Familie. Ganz langsam und Stück für Stück hat sie sich meine Achtung erworben. Lucia macht viel mit und steht sich mit ihrem impulsiven Verhalten manchmal selbst im Weg. Ich hätte ihr mehr Glück gewünscht. Benjamins Onkel Samuel bringt uns die Politik der damaligen Zeit und ihre gesellschaftlichen Konventionen näher. Diesen Part fand ich ebenfalls sehr lesenswert. Meine anfängliche Sympathie hat er sich leider schnell verspielt. Dieses Buch habe ich in drei Abschnitten gelesen. Der Einstieg über die ersten 50 Seiten ist mir nicht ganz leicht gefallen. Wir starten in Amsterdam und beginnen mit einem geschichtlichen und politischen Teil. Somit ist der Rahmen sauber gesetzt und vielleicht vorhandenes Wissen aufgefrischt. Weiter geht es Benjamin und seiner Familie, mit deren Hilfe uns die Autorin die Architektur der Zeit nahe bringt. Diesen Teil fand ich deutlich fesselnder. Im zweiten Abschnitt passt dann alles. Er war superspannend und ich habe ihn in einem Stück durchgelesen. Er hat sich mit Persönlichkeiten beschäftigt, mit denen ich mich gut identifizieren konnte und die ich mochte. Der 3. Abschnitt kam mir dann etwas gekürzt vor. Wir haben viel über Politik und Geschichte gelesen.Hier hätte ich mir mehr Seiten für die fiktive Geschichte gewünscht.

Alles in allem habe ich das Werk als unterhaltsam, interessant und lesenswert empfunden. Positiv hervorzuheben sind die detaillierte Beschreibung der Personen und der Orte. Sabine Weiß unterhält in einem angenehm zu lesenden Schreibstil mit einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte und einem interessanten Einblick in die Architektur und die gesellschaftlichen Konventionen der Zeit. Sie lässt die Niederländische Geschichte im 16. Jahrhundert lebendig werden.

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  • Geschichte
Veröffentlicht am 29.09.2021

Solider Portugalkrimi!

Stürmische Algarve
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Die Dolmetscherin Anabela Silva findet beim Joggen zufällig eine Leiche in einem Wohnmobil. Die Tote hat ihr Wohnmobil mit einem Holzkohlegrill geheizt und ist an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben. ...

Die Dolmetscherin Anabela Silva findet beim Joggen zufällig eine Leiche in einem Wohnmobil. Die Tote hat ihr Wohnmobil mit einem Holzkohlegrill geheizt und ist an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben. Kurz darauf stößt Anabela auf eine Nachricht. Die Tote hatte Angst vor ihrem eigenen Ehemann. Anabela fragt sich, ob es sich wirklich um einen tragischen Unfall gehandelt hat oder möglicherweise um einen Mord. Dann taucht eine zweite Leiche auf.
Den Regionalkrimi “Stürmische Algarve” hat Carolina Conrad am 14. September 2021 gemeinsam mit dem Verlag rororo herausgebracht. Das Cover zeigt die Landschaft an der Algarve. Der Titel, der Name der Autorin und des Verlags sind gut lesbar. Der Aufdruck Anabela Silva ermittelt, weist auf einen Krimi hin. Es handelt sich um den 4. Band der Reihe. Inhaltlich ist er ohne Vorkenntnisse gut lesbar.
Beim Stöbern nach neuem Lesestoff hat mich das Cover neugierig gemacht. Es hat mich an eine schöne Zeit an der portugiesischen Küste erinnert. Da habe ich zugegriffen und angefangen zu lesen. Mit ihrem bildhaften und flüssigen Schreibstil hat mich die Autorin zügig eingefangen. Schon nach wenigen Sätzen fühlte ich mich, als wäre ich an der Algarve. Vorne im Buch habe ich eine übersichtliche Karte von Portugal gefunden. Manchmal habe ich dort nachgeschaut, wo die Protagonisten sich gerade aufhalten. Mit diesem Krimi habe ich viele unterhaltsame Lesestunden verbracht. Die Handlungen von Anabela und ihre Anspannung hat Carolina Conrad gut dargestellt. Anabela hat es nicht leicht. Ihr Vater ist demenzkrank und sie muss darüber nachdenken, ob er nicht in einem Heim besser aufgehoben wäre. Ihre Beziehung zu zu ihrem Freund und dem Kriminalkommissar Joao leidet unter dieser Belastung. Mit portugiesischen Ausdrücken und Namen erinnert die Autorin mich beim Lesen gelegentlich daran, dass ich mich in gerade Portugal befinde. Der Krimi startet ruhig und beginnt rasch mit dem Auftauchen der ersten Leiche. Den Ermittlungen konnte ich gut folgen. In der Buchmitte nimmt die Geschichte deutlich Fahrt auf um im letzten Viertel eine von mir nicht erwartete Wendung zu nehmen. Zum Ende wird alles sauber aufgelöst. Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen.
Carolina Conrad hat mit Stürmische Algarve einen unterhaltsamen, spannenden und empfehlenswerten Krimi auf den Büchermarkt gebracht. Er richtet sich an alle Liebhaber des Regionalkrimis, die die Algarve lieben.

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