Profilbild von tigerbea

tigerbea

Lesejury Star
offline

tigerbea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tigerbea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2020

Eine sehr spezielle Busreise

Ein Schotte kommt selten allein
0

Janne bekommt von ihren Freundinnen zu ihrem 40. Geburtstag eine Busreise nach Schottland geschenkt. Janne liebt zwar Schottland, doch Busreisen sind nichts für sie. Doch sie tritt die Reise an. Zusammen ...

Janne bekommt von ihren Freundinnen zu ihrem 40. Geburtstag eine Busreise nach Schottland geschenkt. Janne liebt zwar Schottland, doch Busreisen sind nichts für sie. Doch sie tritt die Reise an. Zusammen mit singenden Outlander-Fans sitzt sie im viel zu engen Bus und merkt endgültig, daß dies nichts für sie ist. Ihre Meinung ändert sich jedoch, als sie nach einem Whisky-Tasting im falschen Bus endet und dort auf den Schotten Alex trifft...

Karin Müller mag Schottland - dies merkt man ihrem Roman "Ein Schotte kommt selten allein" deutlich an. Ihre Art, dieses Land zu beschreiben ist so zauberhaft wie die Landschaft der Highlands selbst. Der schottische Charakter mit seinen knorkigen Bewohnern, der Weite des Landes und seinen urigen Dörfern mit den gemütlichen Pubs wird hier eingefangen und dem Leser perfekt vor Augen geführt. Die Charaktere sind so, wie man sich Schotten vorstellt, geradlinig, reserviert - aber doch herzlich. Janne mit ihrer Phobie, mit vielen fremden Menschen in einem engen Bus zu sitzen, war für mich nachvollziehbar. Ich konnte mich gut in sie hinein versetzen und ihr nachempfinden. Das Buch lebt auch von seinem schönen Humor. Karin Müller hat ein Gespür dafür, wieviel davon angebracht ist, ohne daß das Buch albern wirkt. Ebenso vermeidet sie eine kitschige Handlung. Klar, Alex und Janne - da knistert es. Aber es wird nicht übertrieben. Alles bleibt im Rahmen und es macht einfach Spaß, dieses Knistern zu erleben.

"Ein Schotte kommt selten allein" hat mir viel Spaß bereitet und ich kann es als Sommerroman wärmsten empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2020

Absolut gelungen

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
0

Im Jahre 1932 lebt Sophia in New York. Nachdem sie in Paris vergeblich versucht hat, ihren Sohn zu finden, nimmt sie eine Stelle bei der bekannten Kosmetik-Expertin Elisabeth Arden an. Sie bekommt die ...

Im Jahre 1932 lebt Sophia in New York. Nachdem sie in Paris vergeblich versucht hat, ihren Sohn zu finden, nimmt sie eine Stelle bei der bekannten Kosmetik-Expertin Elisabeth Arden an. Sie bekommt die Chance, die erste Schönheitsfarm aufzubauen. Dabei gerät sie zwischen die Fronten, denn die beiden führenden Kosmetik-Königinnen Elisabeth Arden und Helena Rubinstein führen einen erbitterten Konkurrenzkampf. Bei ihrer Arbeit begegnet Sophia immer wieder ihrem früheren Geliebten Darren O'Connor. Mit der Zeit kommen die beiden sich wieder näher. Doch in der Kosmetikbranche ist kein Platz für ein Liebespaar. Sophia muß sich entscheiden, ob sie Karriere machen will oder ihr privates Glück finden möchte.

In dem Buch "Die Farben der Schönheit - Sophias Träume" entführt Corina Bomann den Leser wieder in die Welt der knallharten Kosmetikbranche. Sie schafft es hier wieder eine fiktive Geschichte in historische Tatsachen zu verweben und wahre Charaktere mit ihren fiktiven Charakteren leben zu lassen. Hier hat die Autorin richtig gut recherchiert! Sophias turbulentes Leben wird hier weitergeführt und man leidet bei der Suche nach ihrem Sohn richtig mit ihr. Ihr Kampf um ein gutes Leben geht unter die Haut. Man erlebt mit ihr Höhen und Tiefen hautnah und wünscht dieser sympathischen Person einfach nur Glück - ja, man lacht und weint mit ihr. Corina Bomann stellt hier die Schönheitsbranche mit ihrer knallharten Art auf realistische Weise dar. Der Umgang mit den Menschen dort ist einfach haarsträubend. Dies alles wird in diesem Roman durch einen wunderbar leicht zu lesenden und fesselnden Schreibstil vermittelt. Das Ende des Buches vermittelt jetzt schon Spannung und Vorfreude auf den dritten Band!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2020

Gelungener Auftakt

Ein Traum vom Glück
0

Katharina ist mit ihren Töchtern nach dem Kriegsende aus Berlin geflüchtet. Sie hat in Essen bei der Mutter ihres vermißten Mannes Zuflucht gefunden. Doch Katharina fällt es schwer, mit der Art der Menschen ...

Katharina ist mit ihren Töchtern nach dem Kriegsende aus Berlin geflüchtet. Sie hat in Essen bei der Mutter ihres vermißten Mannes Zuflucht gefunden. Doch Katharina fällt es schwer, mit der Art der Menschen im Ruhrgebiet warm zu werden. Sie träumt von einem besseren Leben weit weg von Zechen und Kohlestaub. Als jedoch der Spätheimkehrer Johannes in Katharinas Leben tritt, gerät ihr ehrgeiziger Plan ins Wanken. Sie verliebt sich in den jungen Mann. Als keiner mehr damit rechnet, steht plötzlich Katharinas Mann Karl vor der Tür. Er ist schwer traumatisiert. Für Katharina beginnt eine Zeit der Zerrissenheit. Sie will Karl nicht im Stich lassen, liebt aber Johannes. Soll sie ihre Pläne einfach vergessen?

Das Buch ist für mich etwas ganz besonderes, denn es geht hier um meine Heimatstadt Essen. Es hat riesigen Spaß gemacht in Gedanken mit den Romanhelden durch Essen in den 1950er Jahren zu wandeln. Dabei mußte ich feststellen, daß vieles, was den Krieg überstanden hat, die Zeit danach nicht überlebt hat. Das ist eigentlich schade. Im Buch kommt die spezielle Art der Menschen im Ruhrgebiet sehr gut zur Geltung. Die besondere Sprache ist für den Leser in anderen Gegenden sicher nicht einfach zu verstehen. Daher ist es gut, daß am Ende der Geschichte für einiges eine Erklärung vorhanden ist. Ich kenne so manchen Begriff auch nur noch von meiner Großmutter...

Das Leben in den Nachkriegsjahren wird hier lebhaft dargestellt. Die Sehnsucht nach einem besseren Leben ist deutlich zu spüren, aber auch die Angst der Menschen vor den übrig gebliebenen Gestrigen ist sehr verständlich.

Dieses Buch ist der Auftakt einer neuen Reihe und ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Das Warten darauf lohnt sich auf jeden Fall!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2020

Ein wahrhaft grandioser Krimi!

Tödliche Sonate
0

In Rom wird die ebenso mächtige wie gefürchtete Musikagentin Cornelia Giordano brutal ermordet. Commissario Di Bernardino sieht sich mit einer ihm fremden Welt konfrontiert - er ermittelt zwischen grandiosen ...

In Rom wird die ebenso mächtige wie gefürchtete Musikagentin Cornelia Giordano brutal ermordet. Commissario Di Bernardino sieht sich mit einer ihm fremden Welt konfrontiert - er ermittelt zwischen grandiosen Musikern und konkurrierenden Geigenbauern. Und muß sich für die Ermittlungsarbeit tief in die Geschichte der größten Geigenbauer der Geschichte einarbeiten....

"Tödliche Sonate", der erste Krimi der bekannten Violinsolistin Natasha Korsakova, ist der erste Band rund um Commissario Di Bernardo. Er hat mich richtig begeistert! Hier findet man einfach alles - angefangen bei sympathischen Charakteren über eine spannende Handlung bis hin zu wundervollen Beschreibungen Roms und Wissen über antike Geigen. Natasha Korsakova schickt hier ein Ermittlerteam auf die literarische Bühne, das seinesgleichen sucht. Das Team ist sympathisch, ergänzt sich perfekt. Gerade bei Di Bernardo und Del Pino hatte ich das Gefühl, daß hier zwei Ermittler perfekt zusammenpassen. Ich hoffe sehr, noch viel von ihnen lesen zu dürfen! Der Fall ist extrem spannend von Beginn bis Ende. Immer wieder erhält man neue Hinweise, die zu Verdächtigen führen, manche Spuren drehen sich im Kreis - die wahre Lösung wird tatsächlich erst am Ende präsentiert. Das Buch lebt aber nicht nur von Spannung. Die Autorin entführt den Leser sehr bildhaft nach Rom, zeigt dabei nicht nur die schönen Seiten, sondern auch die Straßen abseits des Tourismus. Man fährt förmlich bei Di Bernardo im Auto mit, so gut sieht man alles vor sich. Für mich hat das Buch jedoch noch zwei besondere Highlights, die es aus der Masse an Krimis hervorhebt: Natasha Korsakova erweckt Antonio Stradivari und seine Nachkommen zu leben. Anhand von Rückblicken wird hier die Geschichte eines Mythos nachgezeichnet: der legendären und berühmten Stradivari "Messias". Während die Gespräche und Handlungen Antonio Stradivaris fiktiv sind, ist die Geschichte der "Messias" historisch belegt und wahrheitsgemäß wiedergeben. Auch die Diskussion um die Echtheit der Geige wird hier thematisiert und spielt eine entscheidende Rolle. Dabei beeinflusst die Autorin den Leser jedoch nicht in seiner Meinung. Diese Diskussion bleibt offen, so daß jeder glauben kann, was er möchte. Für mich war die Geschichte rund um die "Messias" ein echtes Highlight und ich habe viel gelernt. Dies alles beschreibt Natasha Korsakova in einem leicht verständlichen Stil - man muß kein Experte auf diesem Gebiet sein, um alles zu verstehen. Die Autorin teilt ihr Wissen auf ganz leichte Art! Mich persönlich hat sie mit ihrer Art so neugierig auf Stradivari und Vuillaume gemacht, daß ich zwischendurch immer wieder selbst recherchiert habe - ich wollte und will noch mehr wissen....

Natasha Korsakova bezaubert literarisch mit ihrem Buch "Tödliche Sonate" genauso, wie sie es musikalisch mit ihrer Vuillaume, einer präzisen Kopie der "Messias", macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2020

Ostfrieslandkrimi mit ernstem Hintergrund

Küstenmord in Harlesiel. Ostfrieslandkrimi
0

Im Yachthafen von Harlesiel wird die Leiche des Journalisten Fabian Kluge aufgefunden. Vor seinem Tod recherchierte er inkognito über illegale Fangmethoden in der Hochseefischerei. Gleichzeitig verschwindet ...

Im Yachthafen von Harlesiel wird die Leiche des Journalisten Fabian Kluge aufgefunden. Vor seinem Tod recherchierte er inkognito über illegale Fangmethoden in der Hochseefischerei. Gleichzeitig verschwindet seine Freundin spurlos. Die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens müssen nun herausfinden, ob Fabians Tod etwas mit seinen Recherchen zu tun hat, seine Freundin etwas mit dem Mord zu tun hat oder selbst gerade in Schwierigkeiten steckt.

Mit "Küstenmord in Harlesiel" hat Rolf Uliczka nun schon den 10. Fall für die Wittmunder Kripo geschrieben. Und dieser hat es in sich! Hier werden die Mißstände in der Hochseefischerei auf gekonnte Weise thematisiert. Man erfährt, mit welchen Mitteln gearbeitet wird und wie die Besatzung des Schiffes behandelt wird. Wer zur Gefahr für die illegalen Machenschaften wird, muß sich vorsehen und sogar um sein Leben fürchten. Hier werden dem Leser die Augen für ein großes Umweltproblem geöffnet. Man merkt deutlich, daß Rolf Uliczka dieses Thema sehr am Herzen liegt. Der Fall selbst ist wieder sehr spannend und ohne Vorkenntnisse gut zu lesen. Die Beamten der Kripo werden gut vorgestellt, so daß auch der Neueinsteiger hier alles verstehen und die sympathischen Charaktere sofort ins Herz schließen wird. Der Serienkenner wird sich freuen, "sein" Team wieder komplett versammelt zu haben und mit ihnen im wunderschönen Ostfriesland zu ermitteln. Denn auch diese schöne Gegend liegt dem Autor am Herzen und er gibt alles, um dem Leser diese nahe zu bringen. Seine Beschreibungen sind einfach himmlisch toll und sowohl Region, als auch Bewohner erwachen zum Leben. Man ist mittendrin und riecht die salzige Meeresluft, sieht Deich und Felder und fühlt sich im Urlaubsmodus.

Auch dieses Buch ist wieder sehr gelungen und macht definitiv Lust auf me(e)hr!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere