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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2020

Macht Hoffnung auf mehr

Königsberg. Bewegte Jahre
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Im Jahr 1904 sind die Kinder der ehemaligen Freunde und jetzt verfeindeten Carl von Reichenbach und Leonhard von Schletter erwachsen geworden. Die Feindschaft setzt sich in den Söhnen Constantin und Maximilian ...

Im Jahr 1904 sind die Kinder der ehemaligen Freunde und jetzt verfeindeten Carl von Reichenbach und Leonhard von Schletter erwachsen geworden. Die Feindschaft setzt sich in den Söhnen Constantin und Maximilian fort. Auch die Töchter gehen unterschiedliche Wege. Während Helene von Schletter gegen den Widerstand ihres Großvaters eine Pferdezucht aufbauen möchte, zieht es die schöne Victoria von Reichenbach in die mondäne Welt. Doch sie vertraut dem falschen Mann und ihr Leben gerät an den Abgrund. Erst durch den großen Krieg, der viel Leid über die Menschen bringt, rücken die Familien wieder mehr zusammen. Als der Krieg dann endlich vorbei ist, können die Menschen voller Zuversicht neue Pläne für die Zukunft schmieden.

Der zweite Teil der "Königsberg-Serie" von Nora Elias, "Bewegte Jahre", ist wie eine Reise in die legendäre Landschaft Ostpreußens. Diese Weite und Schönheit, die so oft beschrieben wurde, wird in diesem Buch ganz lebhaft hervorgehoben. Es kommt schnell der Wunsch auf, einmal dorthin zu reisen und nachzusehen, ob es dort immer noch so schön ist. Die Beschreibung der spanischen Grippe hat mich in Corona-Zeiten doch sehr verblüfft. Die Ähnlichkeit ist schon gruselig. Man ahnt beim Lesen, daß neue Zeiten anbrechen. Die junge Generation hat das schon klar erkannt und handelt danach. Nur die Alten haben damit große Probleme. Sie werden sich damit abfinden müssen. Diese Serie schreit förmlich nach einem dritten Teil, denn das Ende des Buches läßt Fragen offen und man ist schließlich neugierig, wie es den Familien weiterhin ergeht.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Die Leiche muß weg und Thin Lizzy macht sich so ihre Gedanken

Schottensterben
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Nicol liebt nichts so sehr wie seinen Grund und Boden auf der Insel Gigha. Doch der Schauspieler Jim McKechnie will daraus einen Drehort machen. Es kommt zu einem Streit zwischen Nicol und Jim. Am anderen ...

Nicol liebt nichts so sehr wie seinen Grund und Boden auf der Insel Gigha. Doch der Schauspieler Jim McKechnie will daraus einen Drehort machen. Es kommt zu einem Streit zwischen Nicol und Jim. Am anderen Tag liegt Jim tot an Nicols Strand. Nicol vergräbt die Leiche - bleibt dabei jedoch nicht unbeobachtet. Ein neues Grab muß her....

"Schottensterben" ist der zweite Hebriden-Krimi aus der Feder von Gordon Tyrie. Hinter Gordon Tyrie versteckt sich übrigens der deutsche Autor Thomas Kastura. Dieser Krimi ist sehr ruhig und beschaulich. Keine actiongeladenen Szenen, sondern alles voller Ruhe. Das hat mir sehr gut gefallen. Im Prinzip geht es darum, die Leiche verschwinden zu lassen. Dies hat schon sehr humorvolle Szenen! Die Charaktere sind ebenso schrullig wie skurril. Jeder hat seine ganz spezielle Macke. Dabei muß man aber wirklich jeden mögen. Egal ob es der Eigenbrötler Nicol ist oder die Zwillinge Phyllis und Val, die sich an alles aus der Vergangenheit erinnern, oder Stuart und Jessie, die hier ihre finanzielle Not lösen. Ich mochte sie alle. Absoluter Favorit ist allerdings Thin Lizzy, das Hochlandrind. Sie startet Attacken gegen in Pink gekleidete Touristen, verliebt sich in Nicol und macht sich so ihre Gedanken über ihr Leben und die Menschen auf Gigha. Ihre Gedankengänge und Handlungen sind einfach wunderbar und erheiternd. Man könnte schon sagen, Thin Lizzy ist der heimliche Star des Buches. Sie bereichert die Handlung unendlich. Der Autor hat eine sehr bildhafte Art, die Insel zu beschreiben. Alles wirkt lebendig und greifbar, man sieht Thin Lizzy richtiggehend über ihre Insel stapfen.

Wer einen ruhigen Krimi der besonderen Art sucht ist hier genau richtig!

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Die Magie zwischen Hund und Mensch

Lass uns an Wunder glauben
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Jasper leidet an einer unheilbaren Lungenkrankheit. Seine Mutter Kate ist Tierärztin und allein für ihn verantwortlich. Sie erfüllt ihm jeden Wunsch - nur den nach einem eigenen Hund nicht. Doch als sie ...

Jasper leidet an einer unheilbaren Lungenkrankheit. Seine Mutter Kate ist Tierärztin und allein für ihn verantwortlich. Sie erfüllt ihm jeden Wunsch - nur den nach einem eigenen Hund nicht. Doch als sie sich im Tierheim um Whistler kümmert, der gerade herrenlose auf der Straße eingefangen wurde, kommt Jasper dazu und es entspinnt sich zwischen den beiden eine magische Verbindung...

Nick Trout läßt mit seinem Roman "Lass uns an Wunder glauben" das Leserherz höher schlagen. Einfühlsam beschreibt er diese sonderbare Magie, die wohl jeder Hundehalter kennt, der eng mit seinem treuen Vierbeiner zusammenlebt. Diese Verständigung ohne Worte, die man wohl nur versteht, wenn man sie selbst erlebt hat. Hier erlebt der 12jährige Jasper sie mit Whistler. Ihre Beziehung zueinander, die vom ersten Augenblick an sehr tief ist, ist so herrlich beschrieben, daß man einfach gerührt ist. Es ist sehr schön zu verfolgen, wie Whistler dem kranken Jasper den Mut gibt, mit seiner Krankheit zu leben. Kate, die zunächst unnahbar und einfach überbesorgt erscheint, wird hier von Kapitel zu Kapitel sympathischer. Die Kapitel werden immer im Wechsel aus der Sicht von Jasper oder Kate geschrieben. Hierbei erfährt man die einzelnen Sichtweisen, die oft sehr unterschiedlich sind. Man lernt beide Seiten zu verstehen. Das Buch ist so vielfältig.... Mal einfach zu Tränen rührend, dann wieder einfach eine schöne unterhaltsame Geschichte. Auf jeden Fall macht sie eines: Mut, niemals aufzugeben.

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Wunderschönes Wiedersehen

Layla
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Phoebe, die bereits im ersten Buch von Uwe Krauser "Phoebe - Eine Straßenhündin checkt ein", ihre Geschichte erzählte, erzählt in dem neuen Buch "Layla - Heldin auf vier Pfoten" weitere Geschichten aus ...

Phoebe, die bereits im ersten Buch von Uwe Krauser "Phoebe - Eine Straßenhündin checkt ein", ihre Geschichte erzählte, erzählt in dem neuen Buch "Layla - Heldin auf vier Pfoten" weitere Geschichten aus ihrem bewegten Leben, daß sie nun mit Layla teilt. Layla hatte es ebenso schwer wie Phoebe, bevor sie bei Uwe und Oliver ein neues Zuhause fand. Doch Layla ist verstört und ängstlich - sie traut sich kaum aus ihrem Versteck heraus. Phoebe wird ihr zu einer Verrtrauten, an ihrer Seite lernt sie, daß nicht alle Menschen schlecht sind und beginnt Vertrauen zu fassen. Uwe Krauser schreibt aus der Sicht von Phoebe. Er versetzt sich in seine Hunde und vermittelt dadurch eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge. Was für uns selbstverständlich ist, sieht aus Laylas Sicht durch ihre Erfahrungen einfach nur bedrohlich aus. Man bekommt ein Gespür dafür, wie verloren sich dieser arme Hund zu Beginn fühlt und leidet mit ihr. Wer jetzt denkt dies wäre kitschig, liegt völlig falsch. Uwe Krauser hat den Spagat geschafft. Er schreibt einfühlsam, aber definitiv nicht kitschig. Die Entwicklung, die Layla hier mitmacht, ist bemerkenswert und einfach schön zu verfolgen. Ihre ersten Annäherungen an ihre neuen Menschen, der erste Erfolg auf dem Hundeplatz - da geht jedem Hundefreund das Herz auf. Die Abenteuer, die Phoebe und Layla gemeinsam mit ihrem Freund Hector erleben, sind lustig - aber auch leider zum Teil lebensgefährlich. Hector ist auf Diät - und seine Freßsucht wird ihm zum Verhängnis. Hier hält man den Atem an und hat Tränen in den Augen. Ebenso beim Ende des Buches. Hier ist die Spannung immens groß. Aber es gibt auch eine Menge menschlicher Darsteller, die man überwiegend schon aus dem ersten Buch kennt. Hier ist große Freude angesagt, denn diese Personen sind mir schon damals sehr ans Herz gewachsen. Die Charaktere, die neu hinzugekommen sind, müssen sich die Sympathie allerdings erst hart erarbeiten.. Uwe Krauser hat ein ganz besonderes Händchen, Phoebes Geschichte aufzuschreiben. Humor, Spaß und ernste Themen wechseln sich gekonnt ab und machen das Buch zu einem wunderschönen Leseerlebnis.

Mir sind Phoebe, Layla, Hector, Uwe und Oliver so stark ans Herz gewachsen, daß ich mir ganz sehnlichst wünsche, sie auch noch in einer Fortsetzung begleiten zu dürfen. Denn diese fantastischen fünf werden bestimmt noch einiges in ihrem Leben an Abenteuern erleben!

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Eine sehr spezielle Busreise

Ein Schotte kommt selten allein
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Janne bekommt von ihren Freundinnen zu ihrem 40. Geburtstag eine Busreise nach Schottland geschenkt. Janne liebt zwar Schottland, doch Busreisen sind nichts für sie. Doch sie tritt die Reise an. Zusammen ...

Janne bekommt von ihren Freundinnen zu ihrem 40. Geburtstag eine Busreise nach Schottland geschenkt. Janne liebt zwar Schottland, doch Busreisen sind nichts für sie. Doch sie tritt die Reise an. Zusammen mit singenden Outlander-Fans sitzt sie im viel zu engen Bus und merkt endgültig, daß dies nichts für sie ist. Ihre Meinung ändert sich jedoch, als sie nach einem Whisky-Tasting im falschen Bus endet und dort auf den Schotten Alex trifft...

Karin Müller mag Schottland - dies merkt man ihrem Roman "Ein Schotte kommt selten allein" deutlich an. Ihre Art, dieses Land zu beschreiben ist so zauberhaft wie die Landschaft der Highlands selbst. Der schottische Charakter mit seinen knorkigen Bewohnern, der Weite des Landes und seinen urigen Dörfern mit den gemütlichen Pubs wird hier eingefangen und dem Leser perfekt vor Augen geführt. Die Charaktere sind so, wie man sich Schotten vorstellt, geradlinig, reserviert - aber doch herzlich. Janne mit ihrer Phobie, mit vielen fremden Menschen in einem engen Bus zu sitzen, war für mich nachvollziehbar. Ich konnte mich gut in sie hinein versetzen und ihr nachempfinden. Das Buch lebt auch von seinem schönen Humor. Karin Müller hat ein Gespür dafür, wieviel davon angebracht ist, ohne daß das Buch albern wirkt. Ebenso vermeidet sie eine kitschige Handlung. Klar, Alex und Janne - da knistert es. Aber es wird nicht übertrieben. Alles bleibt im Rahmen und es macht einfach Spaß, dieses Knistern zu erleben.

"Ein Schotte kommt selten allein" hat mir viel Spaß bereitet und ich kann es als Sommerroman wärmsten empfehlen!

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