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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2018

Ein Hunderoman, in dem es menschelt

Die Ballade von Max und Amelie
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Narbe, eine auf einer Müllkippe lebende Hündin, trifft auf Max, einen von seinen Besitzern ausgesetzter Rüde. Sie schließt sich Max an, der seine Familie sucht, um ihrem Leben zu entfliehen. Gemeinsam ...

Narbe, eine auf einer Müllkippe lebende Hündin, trifft auf Max, einen von seinen Besitzern ausgesetzter Rüde. Sie schließt sich Max an, der seine Familie sucht, um ihrem Leben zu entfliehen. Gemeinsam meistern sie viele Abenteuer, begegnen u. a. Wölfen und durchleben Unwetter. 

Dieser Roman ist aus der hündischer Sicht geschrieben, was mir keinerlei Probleme bereitet hat - im Gegenteil. Aus einer anderen Perspektive wäre viel Zauber verloren gegangen. Die Charaktere von Max und Narbe sind richtig toll herausgearbeitet und es ist schön zu erleben, wie Narbe ihren eigenen Wert erkennt und nicht mehr meint, ihr Leben wäre sinnlos. Ihre Freundschaft und die Unterstützung, die sie durch Max erlebt, erhöht ihr Selbstwertgefühl und es sind durchaus Parallelen in die Menschenwelt übertragbar. Geschrieben ist das Buch auf eine sehr anrührende und leicht lesbare Art. Diesmal hat David Safier ein sehr ernsthaftes Buch mit Hintergrund geschrieben - ich muß sagen: Auch dieses Metier beherrscht er!

Veröffentlicht am 24.11.2018

Wunderschön

Eine Handvoll Worte
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1960. Jennifer Stirling ist mit einem wohlhabenden Mann verheiratet, hat ein Leben ohne Sorgen und müßte eigentlich glücklich sein. Wenn sie nicht in jemand anderen verliebt wäre und dieser von ihr verlangen ...

1960. Jennifer Stirling ist mit einem wohlhabenden Mann verheiratet, hat ein Leben ohne Sorgen und müßte eigentlich glücklich sein. Wenn sie nicht in jemand anderen verliebt wäre und dieser von ihr verlangen würde, alles hinter sich zu lassen und mit ihm zu gehen.


Im Jahre 2003 arbeitet Ellie Haworth bei einer Zeitung. Sie könnte glücklich sein - jedoch liebt sie einen Mann, der in eine andere Frau verliebt ist. Als Ellie im Archiv der Zeitung einen alten Brief findet, in dem eine Frau von einem Mann gebeten wird, für ihn ihr altes Leben aufzugeben,  ist sie berührt und will wissen, wie diese Geschichte weitergegangen ist. Sie forscht nach und findet Jennifer.


Dieses Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Jeder Teil behandelt ein Thema für sich und man muß zumindest zu Beginn etwas aufpassen, um nicht den roten Faden zu verlieren. Jedoch handelt es sich um eine wunderschöne und berührende Geschichte, die einem vor Augen führt, daß es Frauen vor noch gar nicht allzu langer Zeit nicht so einfach hatten wie heute. Sonst wäre Jennifers Geschichte anders verlaufen. Die Charaktere sind wie gewohnt sympathisch und greifbar und die Handlung auf ihre Art spannend mit viel Gefühl und Herz. Geschrieben ist das Buch auf eine wunderbar leichte Art, so daß es richtig Spaß macht, es zu lesen. 

Veröffentlicht am 22.11.2018

Ernstes Thema schön verpackt

Ein ganzes halbes Jahr
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Die 26jährige Lou lebt mit ihren Eltern, ihrer Schwester und ihrem Neffen zusammen in einem recht kleinen Haus. Sie arbeitet in einem Café und verdient als einzige in der Familie Geld. Bis sie plötzlich ...

Die 26jährige Lou lebt mit ihren Eltern, ihrer Schwester und ihrem Neffen zusammen in einem recht kleinen Haus. Sie arbeitet in einem Café und verdient als einzige in der Familie Geld. Bis sie plötzlich ihren Job verliert. Doch sie hat Glück und findet eine Anstellung als Betreuerin bei Familie Traynor. Ihr Schützling soll der vom Hals abwärts gelähmte erwachsene Sohn der Familie sein. Doch Will und Lou sind zunächst alles andere als Freunde, merken aber schnell, was sie aneinander haben. Lou wird für Will zum Retter in der Not - und umgekehrt.

Jojo Moyes hat hier ein schwieriges Thema in einen leichten Roman verpackt. Es ist voller Emotionen, jedoch nicht kitschig. Es schwankt zwischen tiefer Traurigkeit und strahlendem Humor. Dieser Spagat ist gelungen. Die Charaktere sind greifbar und mit all ihren Facetten glaubhaft und könnten so tatsächlich existieren. Trotz des ernsten Themas macht das Buch Spaß zu lesen. Dies wohl auch stark durch den hervorragenden Schreibstil der Autorin, der einfach sehr zugänglich ist.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Spannend und romantisch

Über uns der Himmel, unter uns das Meer
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1946, Australien. 700 Frauen werden mit Flugzeugträgern nach England zu ihren Verlobten und Ehemännern bringen. Eine von ihnen ist die Krankenschwester  Frances. Frances bleibt für sich, einzig in dem ...

1946, Australien. 700 Frauen werden mit Flugzeugträgern nach England zu ihren Verlobten und Ehemännern bringen. Eine von ihnen ist die Krankenschwester  Frances. Frances bleibt für sich, einzig in dem Marinesoldaten Henry Nicol hat sie einen Freund. Beide teilen schreckliche Erlebnisse. Doch Frances wird von ihrer Vergangenheit eingeholt.


Dieser Roman basiert auf einer wahren Begebenheit. Die Frauen und ihre Reise gab es tatsächlich. Jojo Moyes hat hieraus gekonnt eine Geschichte gesponnen, die berührt. Ihr gelingt es perfekt, diese Geschichte lebendig werden zu lassen und erreicht mit ihrem bildhaften Schreibstil, daß der Roman wie ein Film vor Augen abläuft. Unterteilt ist das Buch in drei Abschnitte, wobei der mittlere Abschnitt die Vergangenheit behandelt und den großtei7des Buches einnimmt. Dieser Teil zeugt von guter Recherche und überzeugt auf der ganzen Linie. Auch die Charaktere sind überzeugend und realistisch dargestellt. Sie werden hier zum Leben erweckt und man fiebert gerade mit Francis mit. Zu der rührenden Liebesgeschichte kommt noch ein Päckchen Spannung. Denn man möchte natürlich wissen, ob die Reise nach England gelingt. 

Veröffentlicht am 20.11.2018

Ausgezeichnet

Die Brücke zwischen den Welten
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Konstantinopel im Jahre 1906. Der Hamburger Ludwig Brehm will dort im Handelshaus Ihmsen & Witt sein Wissen in Sachen Orientteppich aufbessern. Zusammen mit Edie Witt, der Frau des Inhabers und Milena ...

Konstantinopel im Jahre 1906. Der Hamburger Ludwig Brehm will dort im Handelshaus Ihmsen & Witt sein Wissen in Sachen Orientteppich aufbessern. Zusammen mit Edie Witt, der Frau des Inhabers und Milena Bonnard lernt er den Orient kennen und lieben. Und nicht nur den Orient - auch Edie. Doch dann kündigt sich Besuch aus Hamburg an und Ludwigs Welt gerät ins Wanken. Denn er verbirgt ein Geheimnis...

Dieses Buch besticht schon durch seine bildhaften Beschreibungen des alten Konstantinopel. Man sieht das rege Treiben und hört die Geräuschkulisse des Orients förmlich. Petra Oelker schafft es durch ihren Erzählstil den Leser mitten in das Geschehen zu versetzen. Dies ist einfach faszinierend. Sie schreibt sehr detailreich und ausführlich, was mir persönlich gut gefällt. Dadurch entsteht bei mir quasi ein Film, der während des Lesens abläuft. Gerade bei historischen Romanen, noch dazu aus einer eher unbekannten Region, finde ich es wichtig, eine genaue Vorstellung vermittelt zu bekommen. Die Charaktere sind gut dargestellt und beginnen zu Leben. Man bekommt ein Gefühl für sie und gerade bei Ludwig zittert man mit, ob er mit seiner Geschichte Glück hat oder auffliegt und blamiert ist. 

Sehr positiv ist das Glossar am Ende des Buches. Somit kann man auch die Fremdwörter verstehen und verliert nicht den roten Faden der Geschichte durch eventuelles Unverständnis. Auch die Karten sind sehr hilfreich für die Vorstellungskraft in Bezug auf die Örtlichkeiten.

Von mir bekommt das Buch eine absolute Empfehlung!