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Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Wahrheit sagen

Die Wahrheit sagen
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Ich habe mir das Buch anhand des Klappentextes ausgesucht und weil ich noch nie etwas von einem tschechischen Autor gelesen habe.

Ich weiß nicht genau was ich mir von dem Buch, von Mares Geschichte erwartet ...

Ich habe mir das Buch anhand des Klappentextes ausgesucht und weil ich noch nie etwas von einem tschechischen Autor gelesen habe.

Ich weiß nicht genau was ich mir von dem Buch, von Mares Geschichte erwartet habe, vielleicht eher unterhaltsame, unbeschwerte Lesestunden, vielleicht habe ich heitere Begebenheiten aus Mares Leben erwartet, denn meist wird über die Vergangenheit gelogen, niemand mit dem ich persönlich gesprochen hat, hat zugegeben jemals etwas moralisch oder menschlich Falsches getan zu haben,wenn es sich um die Zeit während des 2. Weltkrieges handelt.

Bekommen habe ich, ein schonungslos, offenes und glaubhaft ehrliches Buch, die Lebensgeschichte eines Mannes, der von Geburt an, kaum eine Chance hatte und der doch immer wieder auf die Füße fiel, der Nazideutschland, den Kommunismus und Gefängnisaufenthalte überlebte und immer nach seiner großen Liebe suchte.


Mares war mir zu tiefst unsympathisch, nicht wegen seiner Taten, die kann man in Teilen nachvollziehen, wenn es ums Überleben geht ist der Mensch zu vielem fähig, ich mochte seine Art nicht, die Überheblichkeit die er Formanek gegenüber an den Tag legte, aber das ist mein subjektives Empfinden.


In eindringlichen Worten brachte der Autor mir die Vergangenheit wieder nah und ließ ein lebendiges Bild der damaligen Schrecken auferstehen.


In Einschüben berichtet Formanek von seinem eigenen Leben, davon das er nur einen Schritt vom hoffnungslosen Alkoholiker entfernt war und mehrere Male in der Psychiatrie war aber auch von seiner Arbeit als Entwicklungshelfer auf der

indonesischen Insel Siberut, im Laufe des Buches bekam ich mehr und mehr den Eindruck das die Geschichte Mares zur Heilung Formaneks beitrug.


Mein Fazit:

Ein beeindruckendes Buch, keine leichte Kost, kein unbeschwertes Lesevergnügen sondern viel mehr ein Buch das zum Nachdenken anregt.


Veröffentlicht am 15.09.2016

Götter

Götter
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Meine Meinung:

Das Thema des Buches ist wahnsinnig interessant, abgeschottete Dörfer in denen Menschen nach Geschlechtern getrennt gefangen gehalten werden, terrorisiert von Göttern, die jedes kleine ...

Meine Meinung:

Das Thema des Buches ist wahnsinnig interessant, abgeschottete Dörfer in denen Menschen nach Geschlechtern getrennt gefangen gehalten werden, terrorisiert von Göttern, die jedes kleine Vergehen rigoros bestrafen und dabei auch nicht davor zurückschrecken zu töten.

Um diesem Schicksal zu entgehen flieht Agnes und schlägt sich allein in den Wäldern durch bis sie auf Günther trifft, der seinerseits aus einem anderen Dorf floh.

Durch den eher einfach Schreibstil lässt sich das Buch recht zügig lesen und wenn man sich erst einmal an die Dialoge in einer etwas altertümlich anmutenden Sprache gewöhnt, stolpert man auch nicht mehr im Lesefluss, die Charaktere sind recht ausführlich beschrieben und gut vorstellbar, ebenso die gegebenen Örtlichkeiten. Nur leider ließ die anfängliche Spannung sehr schnell nach, den den Hauptprotagonisten meistern problemlos ihr Leben nach der Flucht aus den Dörfern im militärischen Sperrgebiet, sie bekommen Kinder, züchten Vieh, gehen auf die Jagd und niemand bemerkt sie und als sie das Sperrgebiet verlassen, geht auch hier alles zu glatt, sogar nahezu spielerisch, Agnes, lernt innerhalb kürzester Zeit, lesen und schreiben, sie treffen auf den Menschen der ihnen wirklich weiterhelfen kann und verdienen mit selbst gebasteltem und selbst hergestellten Lebensmitteln ein kleines Vermögen. Und so zieht sich das durch das ganze Buch.

Schade um die tolle Idee.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Romeo und Romy

Romeo und Romy
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Romy wäre zu gern eine erfolgreiche Theaterschauspielerin, in der Rolle der Julia, denn sie wäre eine perfekte Julia nur leider hat es bisher nur zur Souffleuse gereicht und diesen Job verliert sie als ...

Romy wäre zu gern eine erfolgreiche Theaterschauspielerin, in der Rolle der Julia, denn sie wäre eine perfekte Julia nur leider hat es bisher nur zur Souffleuse gereicht und diesen Job verliert sie als sie die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter erreicht und sie es verpasst zu soufflieren. Voller Selbstzweifel flüchtet sie nach Großzerlitsch, in die Arme der Dorffamilie, die ihren Werdegang verfolgt haben und nicht wissen das sie es weniger weit gebracht hat, als ihnen glauben gemacht wurde.Und hier reift ein Plan in Romy heran der auch die skurrilen Dorfbewohner mit einbezieht: Sie will ein Theater bauen.

Andreas Izquierdo, hat es wieder einmal geschafft mich in seinen Bann zu ziehen, Lachen und Weinen liegen wieder einmal so nah beieinander, seine Protagonisten sind so liebevoll und realistisch gezeichnet, das man sie wirklich zu gern kennenlernen möchte, Großzerlitsch sollte ja zu finden sein, so realistisch wie es beschrieben ist, könnte man fast glauben, dass es so wirklich existiert. Andreas Izquierdo, bringt seine Leser zum Nachdenken, zum Nachdenken über die eigenen Träume und über die Bedeutung der Familie im eigenen Leben, sei es nun die natürliche Familie oder die, die man sich im Leben aussuchen kann. Und das alles ohne auch nur ansatzweise ins kitschige zu verfallen.

Hier vergebe ich gerne eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Engelsspiel

Engelsspiel
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Klaus Schuker beschreibt in einem leichten und sehr gut lesbaren Stil, das Schicksal eines Mannes der ohne eigene Schuld alles verliert, seine Familie, seinen Job und seine Ehre, dies zusammengenommen ...

Klaus Schuker beschreibt in einem leichten und sehr gut lesbaren Stil, das Schicksal eines Mannes der ohne eigene Schuld alles verliert, seine Familie, seinen Job und seine Ehre, dies zusammengenommen hätte nun ein schmalziger, weinerlicher Roman werden können, oder die Geschichte eines Helden, der mit Edelmut und Tapferkeit seinen guten Ruf wiederherstellt und am Ende alles Verlorene zurückgewinnt. Daniel Schönwind aber ist kein strahlender Held, im Gegenteil, selten habe ich mit einem mir so unsympathischen Protagonisten mit gelitten, gehofft und gebangt das sich seine Unschuld doch noch beweisen lässt.Engelsspiel ist ein Roman ohne Sympathieträger, die 17jährige Janina, möchte man schütteln und zum Nachdenken zwingen, alles was sie tut hat nur einen Zweck, ihr soll es gut gehen, nichts gegen eine gesunde Portion Egoismus, aber skrupellos das Leben eines anderen zu zerstören, zeugt von einem kranken Geist.

Klaus Schuker war, vor seiner Karriere als Schriftsteller, Polizist und so ist der Ablauf der Geschehnisse wie im Buch beschrieben wohl sehr nah an der Realität.

Für Engelsspiel gebe ich gern eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sturz in die Zukunft

2086 - Sturz in die Zukunft
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Robert A Heinleins erstes Buch wurde erst 2003 veröffentlicht, nachdem es so weit überarbeitet wurde, das es für den Leser auch verständlich ist, zu komplex war wohl das Ursprungswerk. Heinlein stellt ...

Robert A Heinleins erstes Buch wurde erst 2003 veröffentlicht, nachdem es so weit überarbeitet wurde, das es für den Leser auch verständlich ist, zu komplex war wohl das Ursprungswerk. Heinlein stellt seine Gegenwart einer Zukunft gegenüber, wie sie hätte sein können und bei der man sich so manches Mal fragt warum es noch nicht so ist. Heinlein war zweifellos ein Visionär.

Der Pilot Perry, erwacht nach seinem Unfalltod in der Zukunft, in der er von Diane, einer berühmten Tänzerin aufgenommen, versorgt und mit Hilfe ihrer Freunde auch unterrichtet wird, so lernt er in Gesprächen vieles über Weltgeschichte, Politische Ereignisse, Sittenlehre und die technische Entwicklung seit seinem Tod kennen. Mir fehlte da so ein bisschen das Erstaunen und die Panik die jeder normale Mensch empfinden würde, erwachte er in einer ihm vollkommen fremden Welt, oder auch mehr Einblicke in die zukünftige Welt,als Minuspunkte mag ich das aber nicht werten, denn Heinlein hat das Buch, soweit mir bekannt, nicht nochmals überarbeitet, ich vermute nach der Lektüre des Buches sowieso das Heinlein nie vorhatte 2086 zu veröffentlichen, sondern das er seine Visionen und vielleicht auch seine Träume und Wünsche an die Zukunft, einfach nur niederschreiben wollte, aber das ist eine ganz private Spekulation.

Ohne das Original zu kennen, möchte ich dem Übersetzer Jan Enseling, ein Lob aussprechen, er hat ein schwieriges und anspruchsvolles Buch in eine sehr gut lesbare und vor allem verständliche Form gebracht.