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Veröffentlicht am 21.07.2019

R.I.P.

R.I.P.
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Per Snapchat sendet Stellas Mörder Fotos und Videos von den letzten Minuten im Leben des 16.jährigen Mädchens, an ihre Freunde und Familie. Während die Polizei im Dunkeln tappt warum das allseits beliebte ...

Per Snapchat sendet Stellas Mörder Fotos und Videos von den letzten Minuten im Leben des 16.jährigen Mädchens, an ihre Freunde und Familie. Während die Polizei im Dunkeln tappt warum das allseits beliebte Mädchen Opfer eines Verbrechens wurde, werden weitere verstörende Nachrichten verschickt. Die Nachrichten zeigen nicht nur die äußerst brutale Vorgehensweise des Täters, beide Jugendliche entschuldigen sich mehrmals, aber es wird nicht klar wofür und die die wissen könnten warum der Täter die Kinder zu einer Entschuldigung zwingt, schweigen.

Dies ist schon der dritte Fall für den Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freya und ich hatte mich schon sehr darauf gefreut. Die Vorgängerbände DNA und SOG hatten mich absolut überzeugt, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Das Thema ist hochbrisant und aktuell, in Zeiten in denen Nachrichten innerhalb von Sekundenbruchteilen viele Empfänger erreichen können, in denen es ein leichtes ist Menschen öffentlich zu verunglimpfen und lächerlich zu machen, wahrscheinlich brisanter den je.
Yrsa Sigurdardottir hat in ihrem neusten Buch das Thema Mobbing aufgegriffen, sie beschreibt wie Mobbing funktioniert und welche Auswirkungen es auf die Opfer hat, diese Passagen sind die, die mir am meisten zugesetzt haben. Stück für Stück enthüllt die Autorin die Hintergründe der Taten.
Huldar und Freya sind wieder einmal ein recht gutes Team, wenn es um ihr gemeinsames Ziel geht, auch wenn ihnen von Huldars Vorgesetzter Erla, das Leben mehr als schwer gemacht wird, dazu kommt das sie kaum verwertbare Spuren haben.

Immer wieder schafft es die Autorin Spannung aufzubauen, die dann aber leider durch Passagen unterbrochen wurden, die von den Zwistigkeiten zwischen Huldar und Erla erzählen. Im nachhinein ist mir bewusst geworden, das es auch hier um Mobbing geht, Erla nutzt ihre Position aus um Huldar kaltzustellen, auch wenn das den Ermittlungen schadet. Trotzdem schmälerten die andauernden Streitigkeiten das Lesevergnügen so sehr, wie sie auch den Ermittlungen schadeten.
3,5 Sterne

Veröffentlicht am 02.04.2024

Das Waldhaus

Das Waldhaus
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Hanah kehrt aus Brighton zurück in ihr Elternhaus, um sich um ihren Demenzkranken Vater zu kümmern, der sie immer wieder mit ihrer Mutter verwechselt, die von Jahren tot aufgefunden wurde, die genauen ...

Hanah kehrt aus Brighton zurück in ihr Elternhaus, um sich um ihren Demenzkranken Vater zu kümmern, der sie immer wieder mit ihrer Mutter verwechselt, die von Jahren tot aufgefunden wurde, die genauen Umstände ihres Todes wurden nie aufgeklärt.

Was als Thriller bezeichnet ist, entpuppt sich mehr und mehr als Familiiendrama mit Thrillerelementen. Hannah muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, um ihr Leben zu sortieren. Sie schlüpft immer mehr in die Rolle ihrer Mutter umd ihren Vater dazu zu bringen mehr zu erzählen von dem, was damals geschah. Sie befragt die Nachbarn und nimmt Kontakt zu dem damals ermittelnden Beamten und zu ihrem Bruder auf, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat.

Der Spannungsbogen baut sich nur langsam auf, die Autorin verliert sich ab und an in allzu detaillierte Beschreibungen.

Insgesamt kann ich, für das Buch nur eine eingeschränkte Leseempfehlung geben, nicht ganz Thriller nicht ganz Familiendrama.

Vielleicht war es auch einfach nicht das richtige Buch zur richtigen Zeit für mich

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.03.2018

Der letzte von uns

Der Letzte von uns
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Inhalt: Wern und Rebecca lernen sich 25 Jahre nach dem Ende der 2. Weltkriegs in New York kennen und lieben. Unterschiedlicher können beide nicht sein. Wern wurde als Kind adoptiert und wuchs in liebevollen ...

Inhalt: Wern und Rebecca lernen sich 25 Jahre nach dem Ende der 2. Weltkriegs in New York kennen und lieben. Unterschiedlicher können beide nicht sein. Wern wurde als Kind adoptiert und wuchs in liebevollen aber einfachen Verhältnissen auf, seine Adoptiveltern respektierten den Wunsch seinen Namen nicht zu ändern, nachdem sie einen in seine Kleidung eingenähten Zettel fanden auf dem „Ändern sie seinen Namen nicht, er ist der Letzte von uns.“ stand. Er ist dabei sich gemeinsam mit einem Freund ein Bauunternehmen aufzubauen. Rebecca ist das Kind reicher Eltern, das zwar geliebt wurde aber aufgrund besonderer Umstände trotzdem nicht wohlbehütet scheint, sie probiert sich aus, liebt die Kunst und nimmt auch schon mal Drogen. Bei einem Treffen zwischen Wern und Rebeccas Eltern, bei dem Rebeccas Mutter einen Nervenzusammenbruch erleidet, trennen sich ihre Wege.

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt vielversprechend, in einer Bombennacht kommt Wern zur Welt und verliert noch in der selben Stunde seine Mutter. Glücklicherweise findet ihn seine Tante Martha, die sich gemeinsam mit dem Säugling und einer Amme auf den Weg nach Pennemünde macht wo sie den Vater des Kindes vermutet. Die Passagen, die in den letzten Kriegstagen und danach spielen sind spannend und bewegend, ich hatte keine Probleme mit den Charakteren zu hoffen und zu bangen, ihre Handlungen nachzuvollziehen war ein leichtes für mich. Schwieriger wurde es wenn die Autorin zu dem erwachsenen Wern und der Liebesgeschichte mit Rebecca wechselte, ich hatte von Beginn an meine Schwierigkeiten Sympathien für einen von Beiden zu entwickeln, Wern erschien mir eine Spur zu sehr von sich überzeugt und gleichzeitig polierte er sein Selbstwertgefühl mit immer neuen Frauengeschichten auf, Rebecca mochte zwar die Frau sein die er einmal heiraten würde, wie er schon nach einem ersten, kurzen Blick auf sie feststellte, das hinderte ihn aber nicht daran, sich bei den ersten Schwierigkeiten in die nächsten Affären zu stürzen. Rebecca war mir zu schwach und zu zickig und trotz aller äußerlichen Hippieallüren zu sehr Tochter aus reichem Haus.
Die Autorin hat es leider nicht geschafft in mir anhaltende Emotionen zu wecken. Ich bin allerdings sehr anspruchsvoll wenn ich schon mal Romane lese, die im weitesten Sinne als Liebesroman gelten können, will ich nach beenden des Buches noch etwas fühlen, sei es Freude oder Trauer, es darf keine Gleichgültigkeit den Charakteren gegenüber zurück bleiben.
Gegen Ende des Buches, als sich Vergangenheit und Werns Gegenwart zusammenfügten, als seine gesamte Geschichte offenbar wurde, konnte die Geschichte mich wieder mehr fesseln.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Sweetbitter

Sweetbitter
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Inhalt:
Nach ihrem Studium zieht Tess nach New York, sie will sich selbst finden, die große weite Welt erkunden nur Pleite ist das nicht wirklich möglich, also nimmt die junge Frau einen Job als Hilfskellnerin ...

Inhalt:
Nach ihrem Studium zieht Tess nach New York, sie will sich selbst finden, die große weite Welt erkunden nur Pleite ist das nicht wirklich möglich, also nimmt die junge Frau einen Job als Hilfskellnerin in einem Nobelrestaurant an. Dort wird sie von einer erfahrenen Kellnerin angeleitet und lernt allmählich die Geheimnisse der gehobenen Gastronomie kennen und sie landet in einer ihr vollkommen fremden Welt aus Drogen, Partys und Sex, denn nichts anderes scheinen die Kollegen nach Feierabend zu kennen.


Meine Meinung: Ich bin mit hohen Erwartungen an das Buch gegangen, ich wollte gemeinsam mit Tess eintauchen in die Welt der gehobenen Gastronomie, eine Welt die in den USA irgendwie ganz anders zu sein scheint als bei uns, Fachwissen scheint nicht wichtig zu sein, man muss nur den Eindruck vermitteln über dieses Wissen zu verfügen. Irgendwann im Laufe des Buches habe ich mich entschieden zu glauben: OK es gibt Restaurants in den USA da ist das so, da ist das Schauspiel rund ums Essen wichtiger als das Essen an sich, sicherlich gibt es auch andernorts Lokale in denen sich die Schickeria hauptsächlich trifft um zu zeigen das man es sich leisten kann.
Manchmal blitzt aber auch das auf was ich von dem Buch erwartete, das Essen mehr sein kann als bloße Nahrungsaufnahme. Essen kann ein Genuss sein, Geschmackskomponenten die einen wirklich überraschen, in Verbindung mit den passenden Weinen sind jeden Aufwand wert.
Am meisten Überrascht hat mich allerdings das Verhalten der Crew, die nach einer anstrengenden Schicht feiern gehen? So anstrengend kann das dann nicht gewesen sein und hier weiß ich wovon ich spreche, eigentlich will man nach Feierabend nur noch ins Bett und schlafen um zur nächsten Schicht wieder voll da zu sein, allerdings haben wir früher keine Drogen genommen, was vielleicht den Unterschied macht.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, allerdings sind ihre Charaktere noch etwas flach und die Dialoge teilweise nichtssagend, da ist noch viel Luft nach oben.

Veröffentlicht am 07.10.2016

Großer Bruder Zorn

Großer Bruder Zorn
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Ich mochte die Grundidee, das mal Vorweg oder besser ausgedrückt, das was ich mir unter der Grundidee vorgestellt hatte: Das Leben der ganz normalen Menschen in einem Berliner Kiez, mit ihren Träumen und ...

Ich mochte die Grundidee, das mal Vorweg oder besser ausgedrückt, das was ich mir unter der Grundidee vorgestellt hatte: Das Leben der ganz normalen Menschen in einem Berliner Kiez, mit ihren Träumen und Sorgen, ihrem grauen Alltag und vielleicht auch mit ihren Lichtblicken, beschrieben in einem Buch, das mich eine Woche lang mitnimmt in ihr Leben.
Leider wurde mir die Woche zu hektisch, die einzelnen Protagonisten kamen mir nicht nah, ich konnte keine Verbindung aufbauen zu all den gescheiterten Existenzen und gescheitert sind sie alle auf die eine oder andere Art, sie haben mehr oder weniger hochtrabende Pläne und Flausen im Kopf, zu denen ich mir meist nur dachte Lern erst mal was anständiges, du bist doch nicht dumm das mag hart klingen, da ich ja nur eine Woche bei Ihnen war und wenig von dem wusste was sie früher erlebt hatten, aber mir kamen sie alle so vor wie die Personen die man in Pseudodokumentationen im Privatfernsehen erleben kann, die die sich für die Größten halten und erwarten das jeder nur auf sie gewartet hat.
Die einzige erwähnenswerte Frau im Buch, Jessi, ist auch die einzige Person der ich persönlich zutrauen würde, doch noch etwas aus ihrem Leben machen zu können, wenn sie ihre Ängste überwindet und mehr Selbstbewusstsein entwickelt.
Mir hat die Normalität gefehlt, die es in fast jedem Leben gibt, sei es noch so schwierig, lebte ich im Wedding, ich wäre stinksauer auf den Autor, da traut sich doch niemand mehr hin ;o)
Leider nicht das, was ich erwartet hatte.

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