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Veröffentlicht am 22.05.2018

Das Böse in deinen Augen

Das Böse in deinen Augen
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Inhalt: Nach einem Zwischenfall mit einem ihrer Patienten, verlässt die Kinderpsychologin Imogen Reid London um in ihrem Heimatort ein neues Leben zu beginnen.
Imogen kehrt nicht gern in ihr Elternhaus ...

Inhalt: Nach einem Zwischenfall mit einem ihrer Patienten, verlässt die Kinderpsychologin Imogen Reid London um in ihrem Heimatort ein neues Leben zu beginnen.
Imogen kehrt nicht gern in ihr Elternhaus zurück, zu düster sind die Erinnerungen an ihre lieblose Kindheit, unter der sie noch immer leidet.
Auf ihrer neuen Arbeitsstelle wird ihr Ellies Atkinson zu gewiesen, das kleine Mädchen hat ihre Familie bei einem Brand verloren und lebt nun in einer Pflegefamilie. Ellie ist gefährlich heißt es in dem kleinen Ort, wenn sie wütend wird geschehen schreckliche Dinge. Einzig ihre Pflegeschwester Mary und Imogen glauben nicht daran, das Ellie für die Geschehnisse verantwortlich ist.

Meine Meinung: Jenny Blackhurst lässt ihre Protagonisten Imogen und Ellie erzählen, das in Verbindung mit dem sehr angenehmen Schreibstil ließ mich das Buch in einem Rutsch durchlesen, die kurzen Kapitel taten ihr übriges.
Immer wieder stellte sich mir die Frage: Kann ein kleines Mädchen wirklich so viel Böses bewirken, sie schien so harmlos, so schutzbedürftig, die meiste Zeit ging es mir wie Imogen, ich wollte sie in die Arme nehmen, sie trösten und ihr versprechen das alles Gut wird. Um auf der nächsten Seite wieder davon überzeugt zu sein, das sie das personifizierte Böse ist, das sie sich ihrer Macht zwar noch nicht so ganz bewusst ist, sie aber irgendwann in der Lage sein wird ihre Fähigkeiten einzusetzen und dann Gnade denen die sie zum Feind haben.
Dieses Hin und Her macht das Buch zu einem wahren Pageturner und lies mich so manches mal in einem Wechselbad der Gefühle zurück, wenn ich es gezwungenermaßen irgendwann zur Seite legen musste.
Ich verrate euch natürlich nicht mehr, weder zur Handlung noch zur Auflösung, die mich mit einem leichten Angstgefühl zurück lies.

Hier vergebe ich gern eine Leseempfehlung

Veröffentlicht am 16.05.2018

Immer wenn du tötest

Immer wenn du tötest
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Inhalt:

Eine Reihe von brutalen Morden hält die Berliner Polizei in Atem, unter Verdacht, die Künstlerin Freyavon Rittberg. Die exzentrische Künstlerin malt Bilder mit dem Blut ihrer Anhänger, das diese ...

Inhalt:

Eine Reihe von brutalen Morden hält die Berliner Polizei in Atem, unter Verdacht, die Künstlerin Freyavon Rittberg. Die exzentrische Künstlerin malt Bilder mit dem Blut ihrer Anhänger, das diese ihr bei sogenannten Mut Challenges zur Verfügung stellen. Doch geht die sensible Künstlerin wirklich so weit ihre Anhänger zu töten und wie Schlachtvieh ausbluten zu lassen? Das soll Targa Hendricks herausfinden, die als Personenschützerin bei Frey von Rittberg eingeschleust wird.

Meine Meinung:

Mit Targa haben B.C.Schiller eine Figur erschaffen, die mit einem scharfen, brillanten Verstand ausgestattet ist, die ohne Emotionen einen Sachverhalt analysieren kann und sich so in die Psyche anderer hineindenken kann. Auf der anderen Seite fehlt ihr soziale Kompetenz, sie empfindet anderen Menschen gegenüber so gut wie gar nichts, das einzige Lebewesen dem sie wirklich Gefühle entgegenbringt ist ihr Hund "Hund" und sie hegt tiefe Gefühle zu ihrer als Säugling verstorbenen Zwillingsschwester, mit der sie Zwiegespräche führt als wäre sie noch da.
Ihr gegenüber steht Frey von Rittberg, ebenfalls tief gestört, wenn auch aus anderen Gründen, sie wuchs bei ihrem Großvater auf, der im 3. Reich ein sogenanntes Lebensborn Heim leitete und besessen war von der Idee des arischen Herrenmenschen. Groß, blond,blauäugig. Nichts davon erfüllte das kleine Mädchen, seine Enttäuschung ließ er das sensible Mädchen immer spüren.
Die Autoren lassen die beiden Frauen miteinander spielen, in kurzen knappen Kapiteln verfolgt der Leser ein Katz und Maus Spiel bei dem mal die eine und mal die andere die Katze zu sein scheint. Das macht die Story sehr spannend.
Immer wenn du tötest ist der zweite Fall um Targa Hendricks und leider glaube ich man muss den 1. Teil zwingend gelesen haben um Targa auch nur annähernd zu verstehen, allerdings geben die Autoren ihren Lesern viele Informationen zum Leben Targas so das alles wichtige bekannt ist, aber das ist etwas anderes als hätte ich sie "persönlich" im ersten Band kennengelernt. Ich kreide das allerdings niemandem an, schließlich hätte ich Targa Der Moment bevor du stirbst. ja vorher lesen können.
Das Buch ist definitiv nichts für Leser die kein Blut sehen können, denn das Kopfkino ausschalten funktioniert nicht.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Der Kanon mechanischer Seelen

Der Kanon mechanischer Seelen
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Inhalt: Seit Urzeiten durchstreift Ninive die Hügellandschaft im Schatten einer 4 Kilometer hohen Mauer, immer auf der Suche nach neuen Informationen über die Vergangenheit, die sie den im Schlamm und ...

Inhalt: Seit Urzeiten durchstreift Ninive die Hügellandschaft im Schatten einer 4 Kilometer hohen Mauer, immer auf der Suche nach neuen Informationen über die Vergangenheit, die sie den im Schlamm und Erdboden versunkenen Gegenständen entlockt, indem sie sie beseelt, denn Ninive ist eine Wandlerin, sie kann leblose Dinge zum Leben erwecken, so das diese Sprechen, Handeln, Denken und Fühlen können und so mit ihnen kommunizieren. Da die Dinge meist nicht mit besonders hoher Intelligenz gesegnet sind, kommt es das eine oder andere Mal zu sehr amüsanten Szenen, die den hohen Anspruch den dieses Buch an seine Leser stellt, etwas auflockert.

Auf einem ihrer Streifzüge entdeckt Ninive ein riesiges Tier aus Schrott, das ihr folgt wie ein Gänseküken seiner Mutter und sie trifft Aris, der ausgesandt wurde, um einen Weg hinter die Mauer zu finden, die seit Äonen niemand mehr überwinden konnte.



Meine Meinung:

Ich könnte Michael Marraks Werk nun mit anderen vergleichen, mit Stanislaw Lem z.B. der im Klappentext erwähnt wird, wenn ich von dem nur etwas gelesen hätte oder ich könnte Vergleiche ziehen zu Chihiros Reise ins Zauberland, das ebenfalls erwähnt wird, aber auch das ist mir unbekannt. Und nach diesem Buch wünschte ich mir, ich könnte jedes Buch so lesen, ich könnte in eine mir völlig fremde Welt eintauchen und sie mit staunenden Augen betrachten. Ich stand neben Ninive auf den Hügeln und sah mechanische Wesen wie Dinosaurier an mir vorbeiziehen.

Michael Marrak lässt wirklich Bilder entstehen, seine Beschreibungen der Dinge sind liebevoll und detailliert und lassen trotzdem noch Raum für die eigene Fantasie.

Ich gebe zu, mit dem Prolog habe ich mich etwas schwer getan, viel zu viel Technik für meinen Geschmack, aber der ist nur kurz und nur der Auftakt zu einer abenteuerlichen Reise.

Eine meiner Lieblingsfiguren, neben Ninive, war Cutter, der klassischer Weise mit Sense und schwarzem Umhang auftritt, alles zu wissen scheint und wenig preisgibt und immer für ein Lächeln gut ist.

Der Kanon mechanischer Seelen ist nichts für Anfänger, ich habe 4 Wochen gebraucht um die 720 Seiten zu lesen und ich habe jede Seite geliebt, trotzdem werde ich das Buch wieder auf den Stapel zu lesender Bücher legen, denn ich bin mir sicher das ich noch mehr entdecken werde, wenn ich es erneut lese.

Ausnahmsweise erwähne ich auch die Covergestaltung und die Illustrationen im Inneren des Buches, sie unterstützen die Fantasie des Lesers und sind einfach wunderschön.



Ich vergebe eine absolute Leseempfehlung.



Veröffentlicht am 21.03.2018

Das Fehlen des Flüsterns im Wind

Das Fehlen des Flüsterns im Wind … und andere phantastische Kurzgeschichten aus dem Halbdunkel
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Inhalt:
Ausnahmsweise gibt es wieder einen Auszug aus dem Klappentext, denn es ist schwierig Inhaltsangaben zu Kurzgeschichten zu schreiben ohne die Geschichte nachzuerzählen und damit zu viel zu verraten.

21 ...

Inhalt:
Ausnahmsweise gibt es wieder einen Auszug aus dem Klappentext, denn es ist schwierig Inhaltsangaben zu Kurzgeschichten zu schreiben ohne die Geschichte nachzuerzählen und damit zu viel zu verraten.

21 phantastische Geschichten vom Grund der Dinge. Zum Gruseln, Träumen und Nachdenken.
Geheimnisvoll, düster und melancholisch erzählt Miriam Schäfer von den Welten zwischen Traum und Wirklichkeit, Licht und Schatten, Wahrheit und Legende.

Meine Meinung:
Der Klappentext verrät schon, diese Geschichten sind zum Nachdenken, so kurz sie teilweise sind, sie sind nicht einfach nur schnell weg gelesen und vergessen. Über eine der kürzesten Geschichten denke ich immer noch nach, aber gerade das macht das Lesen zum Vergnügen. Eigentlich hatte ich vor das Buch auf einer längeren Zugfahrt zu lesen, aber das habe ich nach kurzer Zeit aufgegeben, für diese Stories benötigt man Zeit und Ruhe.
Ich liebe die Geschichte, Purpurnacht. Eine Geistergeschichte in der ein Liebespaar vor einer Zukunft steht in der ein Zusammen sein nicht möglich scheint und Jahre später ein Greis versucht die Vergangenheit zu ändern.Mit Erfolg? Das müsst ihr selber lesen.
Oder: Der Wunsch, diese Geschichte hielt mir eindringlich vor Augen wie wichtig es ist sich Zeit zu nehmen für die wirklich wichtigen Dinge im Leben, für die Menschen die wir lieben, denn bevor wir uns versehen ist unsere Zeit um.

Dieses Buch werde ich sicher noch häufiger zur Hand nehmen um die eine oder andere Geschichte nochmals zu lesen. Es bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung. Miriam Schäfer schreibt vielleicht nicht für die breite Masse, aber für die Leser die gern anspruchsvoller Geschichten lesen.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Zwentibolds Rache

Zwentibolds Rache
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Inhalt: Claudia und Bernd Bödecker feiern ihren Hochzeitstag, Freunde und Bekannte sind zum gratulieren geladen unter ihnen Andreas Mücke der beste Freund Bödeckers und seines Zeichens Privatdedektiv und ...

Inhalt: Claudia und Bernd Bödecker feiern ihren Hochzeitstag, Freunde und Bekannte sind zum gratulieren geladen unter ihnen Andreas Mücke der beste Freund Bödeckers und seines Zeichens Privatdedektiv und der Bestsellerautor Philipp Scharner der angetrunken von der Party fliegt weil er jede Frau die nicht bei drei auf dem Baum war, anbaggerte.
Noch in der Nacht wird Bödecker niedergeschlagen und der Hauptverdächtige ist Philipp Scharner, der ausgerechnet Andreas Mücke um Hilfe bittet.

Meine Meinung:
Ich habe mich sehr auf den neuen Fall Mückes gefreut, das Debüt des Autors hatte mich schon überzeugt. Lesereise in den Tod.
Ums so höher waren meine Erwartungen an das zweite Buch Jürgen Schmidts und ich kann schon vorausschicken, das ich nicht enttäuscht wurde, im Gegenteil die eine oder andere stilistische Falte wurde noch ausgebügelt.
Amüsant ohne ins alberne abzudriften, unblutig und trotzdem spannend. Andreas Mücke ist immer noch ein ganz normaler Mann mit Stärken und Schwächen und einem sehr scharfsinnigen Verstand.
Besonders gefallen hat mir, das Andreas vorurteilsfrei die Ermittlungen aufnimmt, für ihn ist Scharner nicht automatisch der Täter, auch wenn ihn das vielleicht die Freundschaft zu Claudia Bödecker kostet.
Nicht nur die Handlung überzeugt, auch der Schreibstil ist sehr angenehm, kurze knappe Sätze, keine unnötigen Beschreibungen, kurz kein Geschwafel, der Beruf des Privatdetektivs wird recht authentisch dargestellt und hat so gar nichts mit den einschlägig bekannten amerikanischen Serien ala Magnum oder Rockford zu, auch das empfinde ich persönlich als Pluspunkt.

Ich vergebe für Zwentibolds Rache eine absolute Leseempfehlung.