Mord in Greetsiel
Tod am Deich. OstfrieslandkrimiMit viel Lokalkolorit und sympathischen Ermittlern punktet Ulrike Busch gleich zu Beginn. Kaum begonnen, ist man bereits mitten im Geschehen!
Der Leser lernt Hauptkommissar Tammo Anders kennen, der im ...
Mit viel Lokalkolorit und sympathischen Ermittlern punktet Ulrike Busch gleich zu Beginn. Kaum begonnen, ist man bereits mitten im Geschehen!
Der Leser lernt Hauptkommissar Tammo Anders kennen, der im wahrsten Sinne des Wortes auf den ersten Seiten über eine Leiche stolpert. Als er am frühen Morgen mit seinem Rad und Hund Buddy unterwegs ist, muss er einen Jogger ausweichen. Daraufhin kommt er vom Weg ab und stürzt über eine Böschung. Dort findet er in einem Entwässerungsgraben am Deich die Leiche des örtlichen Teehändlers Folkert Petersen. Doch nicht nur der gewaltsame Tod des alten Petersen bringt den sonst so beschaulichen Ort Greetsiel in Aufruhr, sondern auch die Rückkehr von Enno Duwe, der sich nach 25 Jahren wieder in seiner Heimat niederlässt. Damals hat er Ostfriesland mit Tina Petersen, der Tochter des Toten verlassen, was einen ziemlichen Skandal gleichkam. Niemand hat den Störenfried und Querulanten vermisst. So sind die Greetsieler auch hundertprozentig sicher, dass nur er der Mörder von Folkert Petersen sein kann. Auch Tammo, der noch eine Rechnung mit Enno offen hat, ist derselben Meinung. Als Kommissar kann er sich aber eine Vorverurteilung nicht leisten. Seine neue Kollegin Fenna Stern, eine Fallanalytikerin, die genau an diesem Tag ihre neue Stelle antritt, sieht die Sache allerdings etwas anders als die Einwohner des Ortes.....
Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich kann sagen, dass ich mich schon nach den ersten Seiten im nordfriesischen Greetsiel heimisch fühlte. Als Österreicherin, die leider noch nie an der Nordsee war, erhielt ich viele Einblicke in die Gepflogenheiten der Einheimischen, die ich schnell ins Herz schloss. Hauptkommissar Tammo Anders, der manchmal etwas unüberlegt handelt, da er "seine" Greetsieler doch sehr gut kennt, war mir sofort sympathisch. Als Gegenpart ist Fenna eine toughe Frau, die sich nicht um diverse Gerüchte kümmert und sich davon ablenken lässt. Als Profilerin schätzt sie die Situationen einfach besser ein. So ergeben die Beiden ein tolles Team, zwischen dem auch ab und zu kleine Funken sprühen.
Auch die bildhaften Beschreibungen der Gegend fand ich gelungen. Ulrike Busch hat hier neben dem Kriminalfall auch viel Lokalkolorit miteingebaut. Die Spannung kommt ebenfalls nicht zu kurz. Als Leser rätsle ich immer gerne bei Krimis mit und hatte sogar in eine Richtung den richtigen Riecher ;) Trotzdem konnte mich die Autorin auch überraschen, denn sie hat doch einige überraschende Wendungen eingebaut.
"Tod am Deich" bildet den Auftakt einer neuen Krimiserie rund um die Kripo Greetsiel und ich freue mich schon auf die Folgebände.
Bemängeln muss ich allerdings das Schriftbild der Printausgabe aus dem Klarant Verlag. Die Schrift ist doch eher klein gehalten, es gibt keine Absätze und die Seitenränder sind (auch oben und unten) extrem schmal. So ergibt das Schriftbild ein eher unschönes Ganzes.
Schreibstil:
Der Krimi lässt sich sehr flüssig lesen und der Schreibstil von Ulrike Busch ist spritzig und lebendig. Die Handlung wird in der dritten Person erzählt und ist sehr dialoglastig. Die Charaktere, angefangen von den Dorfbewohnern bis hin zum Ermittlerteam, sind direkt aus dem Leben gegriffen und authetisch.
Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. Der Beginn einer neuen Reihe, bei dem mir das Zusammenspiel der beiden Ermittler und der Schauplatz gut gefällt. Ich bin schon gespannt auf Band Zwei.