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Veröffentlicht am 08.02.2024

Zweite Chance

EVERY Piece OF YOU
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„Every Piece Of You“ von Allie J. Calm ist eine emotionale New Adult und der Auftakt ihrer Every Reihe.
Chloé traf mit dem Ende der Highschool eine schwere Entscheidung, denn für ihr Traumstudium und ...

„Every Piece Of You“ von Allie J. Calm ist eine emotionale New Adult und der Auftakt ihrer Every Reihe.
Chloé traf mit dem Ende der Highschool eine schwere Entscheidung, denn für ihr Traumstudium und ein Stipendium an der Juilliard verließ sie ihre große Liebe Ethan, der gleichzeitig auch ihr bester Freund war. Chloé glaubte nicht an eine Fernbeziehung und wollte es ihnen beiden leichter machen, doch drei Jahre später muss sie einsehen, dass dies vielleicht der größte Fehler ihres Lebens war. Mittlerweile ist Cloé zurück aus New York und will in ihrer Heimat Vancouver wieder zurück zu sich selbst finden. Ihr Traum scheint geplatzt und auch das zufällige Wiedersehen mit Ethan verläuft alles andere als harmonisch. Er ist überhaupt nicht glücklich darüber, dass seine Gefühle erneut ins Chaos gestürzt werden.

Das Setting konnte mich gleich packen und vor allem Ethan hatte schnell einen Platz in meinem Herzen erobert. Der Schreibstil von Allie J. Calm liest sich leicht und flüssig und beide Hauptfiguren erzählen abwechselnd aus ihren jeweiligen Perspektiven. Dadurch bekommt man einen tiefen Einblick in ihre Emotionen und Beweggründe, was es leichter macht, mit ihnen mitzufühlen.
Für Chloé ist ihr einstiger Traum und Lebensinhalt nach und nach zum Albtraum geworden, der sie nur noch triggert und heftige Panikattacken verursacht. Sie tat mir ehrlich leid, aber ich fand ihren Drang, Ethan zu kontaktieren, damit sie mit ihren eigenen Schuldgefühlen abschließen kann, etwas rücksichtslos und übergriffig. Chloé blendet dabei völlig aus, was das mit Ethan macht und ob er das überhaupt will. Trotzdem kann ich auch ihre Motive nachvollziehen.
Ethan war und ist wirklich einer von den Guten. Chloé hat sein Herz ohne Vorwarnung zerschmettert und ihm gleichzeitig die einzige Familie genommen, die er hatte. Daher kann ich seine Zurückhaltung und Abwehr absolut verstehen. Natürlich sieht ein Blinder, dass die alten Gefühle bei beiden noch genauso stark wie früher vorhanden sind. Jetzt ist nur die Frage, ob sie dieser Liebe eine zweite Chance geben wollen.
Die Autorin gibt ihren Charakteren Zeit und Raum, sich langsam wieder anzunähern. Der Weg dahin passt zu Chloé und Ethan und fühlt sich auch richtig an. Auch wenn ich anfangs mit Chloé so meine Probleme hatte, konnte mich die Lovestory letztendlich doch überzeugen.

Mein Fazit:
Ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Wörterwirbelsturm

All the Words we keep in Silence
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„All the Words we keep in Silence“ von Julia Niederstraßer erzählt eine Slowburn Romance über Podcasts und ihre vielen Möglichkeiten.
Die Geschichtsstudentin Lodi lernt in ihrer Freizeit nicht nur gern ...

„All the Words we keep in Silence“ von Julia Niederstraßer erzählt eine Slowburn Romance über Podcasts und ihre vielen Möglichkeiten.
Die Geschichtsstudentin Lodi lernt in ihrer Freizeit nicht nur gern fremde Sprachen, sondern sie lässt all ihre inneren Gedanken und Gefühle in ihren ganz persönlichen Podcast einfließen. Den Mut, ihre Worte auch hochzuladen, und damit für fremde Menschen sichtbar zu machen, kann Lodi aber nicht aufbringen. Zu tief ist ihr Vertrauen von ihren Eltern enttäuscht worden, so dass sich Lodi nicht einmal ihrer besten Freundin öffnen kann. Als sie in einem Workshop den bekannten Podcaster Zaid kennenlernt, hat Lodi zum ersten Mal das Bedürfnis, ihre Worte zu teilen. Beide kommen sich näher und Zaid lockt Lodi aus ihrer selbstgewählten Isolation. Doch dann scheint auch er, Lodis Vertrauen zu missbrauchen.

Die Podcast-Thematik fand ich sehr spannend, denn davon habe ich bisher noch nicht allzu viel gelesen. Auch der damit verbundene Druck und die Probleme waren interessant und ich habe ganz neue Einblicke bekommen.
Julia Niederstraßer hat wie immer einen flüssigen und gefühlvollen Schreibstil, aber im Gegensatz zu anderen Büchern von ihr, hatte ich diesmal meine Probleme, einen Zugang zu den Charakteren zu finden. Ich kann gar nicht so genau sagen, woran das lag. Es gab gefühlt immer eine gewisse Distanz und mir fehlte auch der letzte Funke in der Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren.
Lodi hat sich aus den Erfahrungen ihrer Kindheit eine riesige Mauer aus Selbstschutz um sich herum aufgebaut. Hier kommt niemand durch, auch wenn sie es selbst gern zulassen würde. Man spürt, wie sehr die Verletzungen der Vergangenheit noch nachwirken und wie unbeholfen Lodi im Umgang mit Gefühlen und anderen Menschen ist.
Bei Zaid wusste ich manchmal nicht, woran ich war. Er ist grundsätzlich sympathisch, aber dann macht er wieder etwas völlig Dummes und ich persönlich hätte auch Schwierigkeiten, ihm zu vertrauen. Die Rassismus-Problematik ist gekonnt und glaubwürdig in der Handlung aufgegriffen und es ist wichtig und notwendig, dass diese Dinge immer wieder angesprochen werden.
Diesmal konnte mich die Story rundherum ein wenig mehr abholen als die eigentliche Lovestory, aber trotzdem ist das Gesamtpaket absolut lesenswert.

Mein Fazit:
Ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Welt der Schatten

Touch of Dust and Decay – Schattenseele
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„Touch of Dust and Decay - Schattenseele“ von Freya Dawn ist eine spannende Urban Fantasy, in der ein antiker Buchladen das Tor zu einer anderen Welt öffnet.
Es ist mehr als bloßer Zufall, dass die junge ...

„Touch of Dust and Decay - Schattenseele“ von Freya Dawn ist eine spannende Urban Fantasy, in der ein antiker Buchladen das Tor zu einer anderen Welt öffnet.
Es ist mehr als bloßer Zufall, dass die junge Literaturstudentin Willow in einem alten und verstaubten Londoner Buchladen landet. Der mehr als merkwürdige Besitzer bietet ihr einen Job an, den die abgebrannte Willow auf keinen Fall ausschlagen kann. Auch die seltsamen Geräusche aus dem verschlossenen Antiquariat können Willow nicht abschrecken. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Willow findet sich plötzlich in einer Gruppe magiebegabter Sonderlinge wieder, die von dem finsteren und eiskalten Jäger Clay angeführt werden. Ein gefährlicher Gefangener ist aus ihrer Welt entkommen und macht nun London unsicher. Und Willow ist die Einzige, die ihn mit ihren besonderen Kräften aufspüren kann.

Das Setting finde ich absolut großartig, denn erstens liebe ich London und zweitens ist allein die bildhafte Beschreibung des antiquierten Buchladens so faszinierend, dass man die alten Buchseiten förmlich schnuppern kann. Aber obwohl Freya Dawn damit punktgenau meinen Geschmack getroffen hat, habe ich eine kleine Weile gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden. Am Anfang konnte ich keine klare Linie erkennen und worum es überhaupt geht. Das wurde jedoch im Laufe der Handlung deutlich besser und ab einem gewissen Zeitpunkt konnte mich die rasante Dynamik eindeutig mitreißen.
Willow gefällt mir als Heldin, denn obwohl sie fast nur aus sich allein gestellt und irgendwie verloren ist, lässt sie sich nie unterkriegen. Sie folgt ihrem Bauchgefühl, auch wenn ihre Mitstreiter anderer Meinung sind. Die übrigen Charaktere konnten mich auch überzeugen, denn jeder hat hier interessante Ecken und Kanten.
Ich mag es immer total gern, wenn die Perspektiven zwischen mehreren Charakteren wechseln. Das ist der Autorin hier sehr gut gelungen und so bekommt die fesselnde Story durch die verschiedenen Blickwinkel noch mehr Spannung.

Mein Fazit:
Bis auf den Anfang spannend und unterhaltsam. Von mir gibt es sehr gute vier Sterne!

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Sehr düster

Long may she reign – Krone des Blutes
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„Long may she reign – Krone des Blutes“ von Nika S. Daveron erzählt die dunkle Lebensgeschichte der Königin von Ilaphia und die Vorgeschichte ihres Romans „Queen of Thieves“.
Die siebzehnjährige Lady Alysea ...

„Long may she reign – Krone des Blutes“ von Nika S. Daveron erzählt die dunkle Lebensgeschichte der Königin von Ilaphia und die Vorgeschichte ihres Romans „Queen of Thieves“.
Die siebzehnjährige Lady Alysea Eleonore Tirena Verwing ist entsetzt, als plötzlich sie anstatt ihrer Schwester mit dem Kronprinzen von Ilaphia verlobt werden soll. Ihr Herz gehört einem Mann aus dem niederen Adel, aber eine Zukunft mit ihrem Geliebten scheint nun aussichtslos. Kronprinz Iulius Ashthorne wirkt ebenso wenig begeistert von dieser Verbindung und will seine Braut drei Prüfungen unterziehen, die zeigen sollen, ob Alysea würdig ist, eine künftige Königin zu sein. Doch Alysea ahnt nicht, dass sie diese Prüfungen in Wahrheit nie überleben sollte. Nun muss sich zeigen, ob sie stärker ist, als alle Intrigen am Königshof.

Die spannende Story um die Meisterdiebin Nicky Mars hat mir richtig gut gefallen und so war ich sehr neugierig auf die Vorgeschichte der Königsfamilie. Doch während Nicky mit unterhaltsamen Schlagabtauschen und Humor punktet, ist das Leben ihrer potenziellen Schwiegermutter alles andere als optimistisch.
Die gesamte Handlung wird aus der Perspektive von Alysea erzählt und erstreckt sich insgesamt von ihrem siebzehnten Lebensjahr bis zu ihrem Tod. Wer jedoch auf Abenteuer und ein Happy End gewartet hat, der wird in diesem Buch ziemlich enttäuscht.
Die Lebensgeschichte von Alysea ist ein ständiger und nicht enden wollender Kampf ums Überleben und die bloße Existenz. Im Leben der unfreiwilligen Königin gibt es keine hoffnungsvollen Zeiten und jeder kleine Moment des Glücks wird sofort unwiederbringlich zerstört. Das ist schon echt deprimierend und finster, denn Alysea ist einfach nur in einer lebenslangen Hölle gefangen.
Der Kampfgeist und das Durchhaltevermögen von Alysea sind ernsthaft beeindruckend und man wünscht ihrem Charakter wirklich ein glückliches Ende. Das bleibt leider nur ein Wunsch und diese bedrückende Hoffnungslosigkeit bleibt bis zum Schluss die herrschende Grundstimmung.

Mein Fazit:
Aufschlussreiche Vorgeschichte, aber ziemlich finster. Gute vier Sterne!

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Zweite Chance

Northern Nights (Rosenborg-Saga, Band 2)
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„Northern Nights“ von Inga Schneider ist der zweite Band ihrer spannenden Rosenborg-Saga, die erneut ins schöne Kopenhagen führt.
Louise Bjerregaard ist die einzige Tochter des skrupellosen Hotel-Tycoons ...

„Northern Nights“ von Inga Schneider ist der zweite Band ihrer spannenden Rosenborg-Saga, die erneut ins schöne Kopenhagen führt.
Louise Bjerregaard ist die einzige Tochter des skrupellosen Hotel-Tycoons und stand schon ihr ganzes Leben in dessen Schatten. Als ihr Verlobter, der Winzer und Windparkbesitzer Mads Vinther, Louise ohne Erklärung vor dem Altar sitzenlässt, bricht für sie eine Welt zusammen. Sechzehn Monate später ist es ausgerechnet Mads, der Louise ein Angebot macht, welches den Verlag, den sie führt, und ihr Herzensprojekt, ein ökologisches Lifestyle-Magazin, retten könnte. Louise ist hin- und hergerissen zwischen ihren verletzten Gefühlen und der plötzlich wieder wachsenden Anziehung zwischen ihr und Mads. Aber kann sie Mads und seinen Motiven tatsächlich trauen?

Die mitreißende Trilogie im die drei Geschwister der Familie Bjerregaard geht in die zweite Runde, wo erneut einige Puzzleteile aus ihrer tragischen Vergangenheit aufgerollt werden. Aber auch die Gegenwart ist nicht weniger spannend, denn Nesthäkchen Louise muss sich entscheiden, ob sie weiter als schwache Untergebene ihres Vaters oder endlich selbstbestimmt leben will.
Der Schreibstil von Inga Schneider liest sich leicht und flüssig und es ist eine große Freude, wieder nach Kopenhagen zu reisen. Das Setting ist auch im zweiten Teil ein absolutes Highlight und am liebsten würde ich mich sofort nach Dänemark beamen.
Louise macht im Laufe der Handlung eine enorme Entwicklung durch, die man ihr auch unbedingt wünscht. Es ist teils schwer mit anzusehen, wie sie von ihrem eigenen Vater unterdrückt und kleingemacht wird. Aber auch der Verrat von Mads war heftig und man darf gespannt sein, ob beide eine zweite Chance bekommen.
Ich muss zugeben, dass Mads für mich persönlich größtenteils undurchschaubar bleibt und er jetzt nicht unbedingt zu meinen Lieblingscharakteren gehört. Im ersten Teil mochte ich ihn echt gern, aber das hat er selbst völlig zunichte gemacht. Die Frage ist nun, was seine wahren Motive mit der Familie Bjerregaard sind.
Die Chemie der beiden Hauptfiguren ist und bleibt funkensprühend. Doch zu einer echten Beziehung gehört weitaus mehr und dieses „mehr“ darf man hier in seiner Entwicklung verfolgen. Es wird gefühlvoll und spannend und gerade am Ende gibt es einige Überraschungen. Nun bin ich sehr neugierig auf das Finale mit Frederik.

Mein Fazit:
Ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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