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Veröffentlicht am 12.10.2021

Geheimnisvoller Traummann

Hinter meinen Träumen
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„Hinter meinen Träumen“ von Véronique Garz dreht sich um die siebzehnjährige Viola, die von merkwürdigen Träumen heimgesucht wird.
Der Job ihres Vaters zwingt die Familie von Viola zu ständigen Umzügen ...

„Hinter meinen Träumen“ von Véronique Garz dreht sich um die siebzehnjährige Viola, die von merkwürdigen Träumen heimgesucht wird.
Der Job ihres Vaters zwingt die Familie von Viola zu ständigen Umzügen und sie hat es längst aufgegeben, irgendwo ernsthaft Freunde zu finden oder Wurzeln zu schlagen. Ausgerechnet in einem winzigen Dorf auf dem Land wollen ihre Eltern nun sesshaft werden. Leider ist Viola ab dem ersten Tag in ihre Klasse eine Außenseiterin, die nicht nur ignoriert, sondern auch permanent gemobbt wird. Als wäre das nicht genug, verfolgen sie nachts mysteriöse Albträume, in denen immer wieder ein Junge auftaucht, der ihr mit seinen stahlblauen Augen nicht aus dem Kopf geht.

Das Buch ist der gelungene Debütroman der Autorin und ich freue mich schon auf weitere Bücher aus ihrer Feder. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und man ist schnell in der Geschichte drin. Für die Dynamik der Story fand ich gut, dass die Kapitel relativ kurz gehalten sind. So wird es nicht langatmig und man will automatisch immer weiter lesen.
Ihre Hauptfigur Viola war mir sofort sympathisch und es war schwer, mit anzusehen, wie sie unter ihren Mitschülern leidet. Ihre Emotionen kommen sehr gut zum Ausdruck und man kann ihren Schmerz nachempfinden. Die Traumsequenzen sind gelungen in die Handlung integriert und wecken die Neugier, was hinter Violas Visionen stecken könnte.
Das Rätsel wird irgendwann gelöst und ich muss sagen, dass ich die Grundidee richtig gut fand. Einzig eine der Enthüllungen am Ende des Buches war für mich persönlich etwas sehr weit hergeholt und übertrieben. Aber das ist mein ganz subjektiver Eindruck.
Insgesamt hat mir dieses Debüt sehr gut gefallen und auch die Charaktere, vor allem Viola und Elias, konnten mich zum Großteil voll überzeugen.

Mein Fazit:
Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung und sehr gute vier Sterne!

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Zukunftsträume

Living Dreams
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„Living Dreams“ von Kira Borchers beschäftigt sich mit unterschiedlichen Lebensträumen, die in dieser Sports Romance kollidieren.
Olivia Roberts möchte Sportjournalistin werden, wie es auch ihre verstorbene ...

„Living Dreams“ von Kira Borchers beschäftigt sich mit unterschiedlichen Lebensträumen, die in dieser Sports Romance kollidieren.
Olivia Roberts möchte Sportjournalistin werden, wie es auch ihre verstorbene Mutter war. Ihr Vater ist strikt dagegen und untersagt ihr den Besuch jeglicher Sportveranstaltungen. Olivia widersetzt sich natürlich heimlich und trifft bei einem Interview auf den aufstrebenden Footballstar Finn McGhee. Leider ist das erste Zusammentreffen alles andere als harmonisch und es folgt ein vernichtender Artikel von Olivia. Doch je näher sie Finn kennenlernt, der die gleiche Uni besucht, desto mehr muss Olivia ihr vorschnelles Urteil revidieren. Und plötzlich sorgt er bei ihr für mehr Herzklopfen, als sie eigentlich wollte.

Die Handlung startet mit einem heftigen Streit zwischen Olivia und ihrem Vater, den man zu Beginn noch nicht wirklich versteht. Im Anschluss folgt das verhängnisvolle Interview, in dem Olivia noch emotional aufgewühlt, aber vor allem unvorbereitet ist und in eine völlig falsche Richtung abdriftet.
Ich muss zugeben, dass ich mit Olivia so meine Probleme hatte. Es fiel mir wirklich schwer, echte Sympathien mit ihr zu entwickeln, denn sie ist oft selbstbezogen, unprofessionell und voller Vorurteile. Dafür, dass sie als Studentin bereits Artikel für die Titelseiten schreiben darf, verhält sie sich oft naiv und kindisch. Sie will Sportjournalistin werden, hat aber von den Sportarten und Sportlern über die sie berichten soll nicht die geringste Ahnung. Das war ein wenig unrealistisch.
Finn ist das komplette Gegenteil. Er ist mir einfach zu nett und harmoniesüchtig. Ihm fehlen ein paar Ecken und Kanten und er erscheint mir persönlich einfach zu weich. Das ist aber nur mein subjektiver Eindruck und von allen Charakteren im Buch ist er mir trotzdem der liebste.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und die Erzählperspektiven wechseln zwischen Finn und Olivia, wobei Olivia den größeren Anteil erhält. Es gab im Laufe der Handlung immer wieder Spannungsmomente, die zwar vorhersehbar waren, aber trotzdem keine Langeweile aufkommen ließen. Der Funke zwischen Olivia und Finn springt definitiv über.

Mein Fazit:
Die Autorin liefert eine alles in allem unterhaltsame Sports Romance, die von mir trotz einiger Abstriche gute 4 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Ein ungewöhnlicher Straßenräuber

Der schwarze Falter
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„Der schwarze Falter“ von Georgette Heyer ist der erste Roman der Autorin, den sie im Alter von siebzehn Jahren schrieb und der 1921 erstmals veröffentlicht wurde.
Schauplatz der Handlung ist England ...

„Der schwarze Falter“ von Georgette Heyer ist der erste Roman der Autorin, den sie im Alter von siebzehn Jahren schrieb und der 1921 erstmals veröffentlicht wurde.
Schauplatz der Handlung ist England im Jahr 1750. Der Herzog von Andover ist überall berühmt und berüchtigt für sein zügelloses und verschwenderisches Leben, welches er hauptsächlich an Spieltischen und mit seinen amourösen Liebschaften verbringt. Die junge Diana Beauleigh weckt sein Interesse und er beginnt, ihr inkognito den Hof zu machen. Doch Diana fällt auf seine Schmeicheleien nicht herein und macht aus ihrer Abneigung keinen Hehl. Also muss er sie entführen, damit sie keine Wahl mehr hat. Der Plan wird jedoch zufällig durch John Carstares verhindert, der in der Vergangenheit seine eigenen Differenzen mit Andover hatte.

Im Kontext zu dem Jahr, in dem dieser historische Liebesroman entstanden ist, sollte man sich vorher klar sein, dass er sich erheblich von den zeitgenössischen Regency-Romanen unterscheidet. Das bedeutet jedoch nicht, dass er nicht auch heute noch unterhaltsam wäre.
Ein Punkt, der mir sehr gefallen hat, sind die originellen und treffenden Kapitelüberschriften, die an ein Theaterstück erinnern. Der Aufbau der Story ist für heutige Verhältnisse eher ungewöhnlich, aber man findet sich trotzdem schnell zurecht.
Man kann nicht unbedingt ausmachen, wer denn nun die Hauptcharaktere sind, denn auch vermeintliche Nebenfiguren bekommen jede Menge Aufmerksamkeit, während der Handlungsstrang von Diana und John in den Hintergrund rückt. Der rote Faden geht aber niemals verloren, sondern wird geschickt immer wieder aufgriffen und mit den anderen Handlungsfäden verknüpft.
Ich gebe zu, dass ich mich an den ungewöhnlichen Schreibstil erst gewöhnen musste, genau wie an die ausführlichen und sehr detailverliebten Schilderungen der Mode. Die einzelnen Charaktere sind recht gut dargestellt, auch wenn ihre Beweggründe nach heutigen Maßstäben nicht vollkommen nachvollziehbar sind.

Mein Fazit:
Eine mal etwas andere historische Lovestory, die ich gern empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Schwieriger Neuanfang

April & Storm - Stärker als die Nacht
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„April & Storm – Stärker als die Nacht“ von Karen Ashley ist eine emotionale Lovestory, in der die zwei Hauptfiguren ihre traumatische Vergangenheit hinter sich lassen müssen.
Die 27-jährige Medizinstudentin ...

„April & Storm – Stärker als die Nacht“ von Karen Ashley ist eine emotionale Lovestory, in der die zwei Hauptfiguren ihre traumatische Vergangenheit hinter sich lassen müssen.
Die 27-jährige Medizinstudentin April versucht nach ihrer schweren Krebserkrankung einen Neubeginn in San Francisco. Hier will sie ihrem Studium einen neuen Schwerpunkt geben und hat dank ihrer Tante ein aussichtsreiches Praktikum ergattert. Ihr Freund, der mit ihr in die USA ging, hat schnell die Lust an einer gemeinsamen Zukunft verloren und so sucht April einen neuen Mitbewohner. Auf ihre Anzeige meldet sich der Musiker Storm, der trotz seiner entstellenden Narben im Gesicht von allen Mitbewerbern noch den normalsten Eindruck macht. Storm sucht auch nach einem Neuanfang, denn er hat ebenfalls schwere Altlasten im Gepäck.

Das Buch bildet den Auftakt zu einer Trilogie über die schwierige Beziehung von April und Storm und so sollte man sich darauf gefasst machen, dass am Ende erstmal keine Regenbögen und Einhörner warten.
April hat ihr Leben nach ihrer Erkrankung streng durchgeplant und braucht ihre ständigen Listen, um nicht den Halt zu verlieren. Das ist an sich nichts Schlimmes und ich kann ihre Haltung teilweise nachvollziehen. Ehrlicherweise hat mich ihr Verhalten trotzdem in einigen Momenten fast schon entsetzt und ich tue mich schwer, uneingeschränkte Sympathien mit ihr aufzubauen. Sie blickt kaum über ihren Horizont und merkt in ihrem krampfhaften Drang nach Selbstschutz nicht, wie sehr sie andere verletzt. Sie fordert Rücksicht und Toleranz, aber überschreitet selbst oft Grenzen anderer und gewährt keine zweiten Chancen. So leid es mir tut, aber ich konnte ihren Ex, der als Alleinschuldiger dargestellt wird, stellenweise sogar verstehen. Ihre Reaktion am Ende setzt dem ganzen die Krone auf und ist für mich völlig überzogen.
Storm hat eine nicht weniger tragische Vergangenheit und ist nach einem Höhenflug in tiefste Abgründe gestürzt. Er kommt langsam wieder im Leben an, auch mit der Hilfe von April. Seine Emotionen konnte ich besser nachempfinden und er tat mir jedes Mal unendlich leid, wenn April wieder einmal auf seinen Gefühlen herumtrampelt. Seine Verletzlichkeit hat mich sehr berührt.
Auch wenn ich April (bisher) eher weniger mag, bin ich auf ihre zukünftige Entwicklung gespannt. Die Gefühlsachterbahn geht offensichtlich in den nächsten Bänden rasant weiter.

Mein Fazit:
Der Auftakt macht neugierig, ob die Protagonisten die dunklen Punkte ihrer Vergangenheit überwinden werden und ob eine gemeinsame Zukunft möglich ist. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Fuchs im Hühnerstall

Der Käfig: Entkommen ist tödlich
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„Der Käfig: Entkommen ist tödlich“ von Mike Chick ist ein packender Psychothriller, der nichts für schwache Nerven ist.
Marcus Nolte wacht in einem dunklen Eisenkäfig auf. Er kann sich zunächst an nichts ...

„Der Käfig: Entkommen ist tödlich“ von Mike Chick ist ein packender Psychothriller, der nichts für schwache Nerven ist.
Marcus Nolte wacht in einem dunklen Eisenkäfig auf. Er kann sich zunächst an nichts erinnern und weiß nicht, was geschehen ist. Langsam lichtet sich der Nebel in seinem Kopf und ihm wird klar, dass der nette Samariter, der ihm in seiner verzweifelten Lage Unterschlupf und eine warme Mahlzeit spendierte, alles andere als gute Absichten hatte. Eddie Gal hat nicht nur Marcus in einen Käfig gesperrt, sondern auch andere Frauen und Männer und sogar junge Teenager. Was er mit ihnen vorhat, sprengt die Grenzen des Vorstellbaren.

Mike Chick gelingt es spielend leicht, mit seiner Story einen finsteren Sog zu erzeugen, dem man sich nicht entziehen kann. Man mag das Buch gar nicht zur Seite legen, denn die Spannung lässt niemals nach. Nicht nur Marcus und seine Gedanken stehen im Fokus, sondern auch das Leben von Eddie Gal und die Gründe, warum er so geworden ist, werden in Rückblicken erzählt. Das schafft jedoch nicht unbedingt eine Verschnaufpause von der grausamen und bedrohlichen Atmosphäre der Käfighaltung, sondern zeigt nur eine andere, subtile Art des Grauens und der menschlichen Abgründe. Man sollte auf jeden Fall nicht allzu zart besaitet sein, denn die bildhaften Darstellungen sparen nicht an blutigen Details.
Der Schreibstil ist absolut fesselnd und nur an wenigen Stellen haben sich kleine Längen eingeschlichen. Die Charaktere sind voller unterschiedlicher Seiten, so dass man mit vorschnellen Urteilen vorsichtig sein sollte. Hier gibt es keine echten Gewinner und selbst Eddie war nie von Grund auf böse. Marcus ist ebenfalls eine streitbare Figur und trotzdem fiebert man atemlos bei seinem Kampf und seinen Fluchtversuchen mit.

Mein Fazit:
Der Aufbau, die Wendungen, die Charaktere und vor allem der Spannungsfaktor konnten mich trotz kleiner Abstriche komplett überzeugen. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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