Profilbild von traumrealistin

traumrealistin

Lesejury Profi
offline

traumrealistin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit traumrealistin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2019

Und ich habe ein neues Lieblingsbuch

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
0

»Love to Share« ist eines dieser Bücher, dass mir so oft auf Instagram über den Weg gelaufen ist, dass ich einfach nicht anders konnte als es bei meinem letzten Besuch in der Buchhandlung mitzunehmen. ...

»Love to Share« ist eines dieser Bücher, dass mir so oft auf Instagram über den Weg gelaufen ist, dass ich einfach nicht anders konnte als es bei meinem letzten Besuch in der Buchhandlung mitzunehmen. Ich mag das Cover irgendwie total gerne, die Farben sind genau meins und auch wenn der Aufhänger der Story zwar ganz süß klang, aber auch nicht wirklich nach etwas Neuem, habe ich noch an dem Tag mit dem Lesen angefangen und »Love to Share« schon ein paar Stunden später ausgelesen gehabt, so gut hat es mir gefallen.

Wie gesagt finde ich, dass die Geschichte auf den ersten Blick nicht unbedingt etwas Neues bietet – aber immerhin möchte man im Klappentext ja auch niemanden spoilern -, dafür war ich dann beim Lesen umso positiv überraschter, als ich gemerkt habe, dass der Grundton der Story gar nicht mal so locker und fluffig ist, wie man zunächst annimmt.

»Love to Share« wird sowohl aus Leons, als auch aus Tiffys Sicht erzählt und beide waren mir so, so sympathisch. Sie waren tolle Erzähler, wirklich. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass ich die Erzählstimmen der beiden sehr gut auseinander halten konnte, was ja auch nicht immer der Fall ist. Leon denkt in seinen Kapitel relativ abgehackt, es fehlt oft das »Ich (hier bitte beliebiges Verb einfügen)«, was ein wenig gewöhnungsbedürftig war, mich aber auch nicht weiter gestört hat. Mir gefiel es, dass ich Tiffys und Leons Kapitel so gut auseinander halten konnte und außerdem fand ich es ganz interessant nicht immer nur ausformulierte Sätze zu lesen, denn so hat es sich ein wenig angefühlt, als würde man wirklich in Leons Kopf stecken, schließlich denkt man selbst ja auch nicht immer in vollständigen Sätzen. Ich kann gut nachvollziehen, warum einige sich daran stören, mir persönlich hat das aber gar nichts ausgemacht.

Leon und Tiffy fand ich wie bereits erwähnt grandios, ich habe die beiden ziemlich schnell ins Herz geschlossen. Es war so lustig zu lesen, wie die beiden anfangs nicht so wirklich mit der Wohnsituation umzugehen wussten, sich dann aber langsam angenähert haben. Die Zettelchen, die sie sich vermehrt zu Beginn geschrieben haben, fand ich eine spannende Art zu kommunizieren und vor allem fand ich es interessant wie viel man über einen Menschen lernen kann, obwohl man ihn noch nie gesehen hat. Tiffy und Leon merken meist recht schnell wenn bei dem anderen etwas nicht stimmt, an Kleinigkeiten in der Wohnung und wie die beiden sich gegenseitig helfen/versuchen das Leben leichter zu machen fand ich richtig sehr süß. Eine Tiffy hätte ich auch gerne als Mitbewohnerin, dann wäre ich nämlich permanent mit Kuchen versorgt.

Tiffy ist ein recht flippiger Charakter, aber auch nicht zu flippig, während Leon eher introvertiert ist, aber auch hier, nicht zu introvertiert. Wisst ihr was ich meine? Manchmal habe ich das Gefühl Charaktere in Büchern sind sehr… extrem? Was gewisse ihrer Eigenschaften angeht. Aber hier habe ich das gar nicht so empfunden, Tiffy und Leon haben sich so echt angefühlt, das war richtig schön. Die beiden waren für mich einfach genau die richtige Mischung.

Etwas, das ich über das ganze Buch sagen könnte. Ich mochte die Themen, die hier angesprochen wurden. Was auf den ersten Blick eine simple Liebesgeschichte ist, ist in Wahrheit so viel mehr gewesen. Es gibt verschiedene kleinere Handlungsstränge, die nebeneinander her laufen und die vielen Seiten dieses Buches rechtfertigen und über die ich eigentlich gar nicht mehr sagen möchte, weil Spoiler. Eines der Hauptthemen in diesem Buch ist allerdings, dass Tiffy aus einer ziemlich toxischen, manipulativen Beziehung kommt und das erst so nach und nach merkt und ich fand die Autorin hat das richtig gut umgesetzt und vor allem fand ich es spannend darüber zu lesen, vor allem in einem Buch bei dem ich so gar nicht damit gerechnet habe über sowas zu lesen. Auch hier wieder: Die richtige Mischung. Es gab Drama, aber nicht zu viel Drama, Missverständnisse, aber über die wurde gesprochen und kein riesiges Fass davon aufgemacht. Ich habe fast einen Freudentanz aufgeführt, dass Charaktere tatsächlich mal miteinander kommunizieren.
Noch etwas, das mir richtig gut gefallen hat, war, dass ich das Ende nicht habe kommen sehen. Zumindest nicht so. Und wie oft wird man in romantischen Geschichten bitte überrascht? Fast nie. Ich fand den Konflikt am Ende jedenfalls richtig cool und originell.

Und bevor ich jetzt aufhöre über dieses Buch zu schwärmen wollte ich noch einmal kurz die Nebencharaktere erwähnen, die mir mindestens so sehr das Herz gestohlen haben wie Tiffy und Leon. Tiffy hatte tolle Freunde, die sie unterstützt haben und das war einfach so schön zu lesen. Die Leute, mit denen sie zusammenarbeitet haben mich immer wieder zum Lachen gebracht und auch Leons Bruder Richie hat einen gewissen Unterhaltungswert geliefert.

Fazit?
Hach, dieses Buch war einfach so schön. Es war einfach genau mein Ding, hat viele Punkte beinhaltet, über die ich einfach gerne lese. Tiffy und Leon waren so toll, die Geschichte war gleichermaßen witzig, unterhaltsam, aber auch ernst und – ich weiß, ich wiederhole mich -, aber die Mischung aus all diesen Dingen hat dieses Buch für mich einfach so großartig gemacht. »Love to Share« ist definitiv ein (unerwartetes) Highlight für mich und wird bestimmt nicht das letzte Werk gewesen sein, dass ich von Beth O’Leary lese.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Holt die Taschentücher raus, diese Geschichte rührt zu Tränen

Weil ich Layken liebe
0

Seit ich eine wirklich positive Meinung über dieses Buch gelesen habe, stand für mich fest, dass ich es unbedingt lesen muss. Der Klappentext klang gut, ziemlich vielversprechend und passte ziemlich gut ...

Seit ich eine wirklich positive Meinung über dieses Buch gelesen habe, stand für mich fest, dass ich es unbedingt lesen muss. Der Klappentext klang gut, ziemlich vielversprechend und passte ziemlich gut in die Richtung, die ich bei Büchern gerade bevorzuge – nämlich tiefgründig.
Und wenn dieses Buch eins ist, dann tiefgründig.
Ich habe „Weil ich Layken liebe“ gerade erst aus der Hand gelegt und bin vollkommen hin und weg. So wie eigentlich eher selten. Immerhin hält der Kommentar hinten auf dem Buch aber wirklich was er verspricht: Mehr Gefühl geht nicht.

Was übrigens auch zu meinem Kauf beigetragen hatte war das Cover, das ich wirklich toll gestaltet finde. Pink ist normalerweise eine Farbe die ich nicht so mag, aber hier passt es einfach, vor allem auf dem weißen Hintergrund. Und dass die Anfangsbuchstaben der Wörter den Namen „Will“ ergeben ist wirklich gut gemacht, finde ich.

Meine Erwartungen an dieses Buch waren wirklich hoch, weil ich den Klappentext gut fand und total gespannt auf diese Geschichte war, die ja ziemlich dramatisch klingt.
Auch wenn ich es nicht gedacht hätte, meine Erwartungen wurden doch noch übertroffen. Zumindest war ich wirklich überrascht, denn nach diesem absolut märchenhaften Anfang hatte ich mit irgendetwas gerechnet wie „Autounfall-Tod-Trauer-Irgendwas“ aber nicht damit, dass Will Laykens Lehrer ist. Das war…überraschend. Und um das klarzustellen, ich hasse (hasse, hasse…hasse, hasse…) Geschichten in denen Schülerinnen sich in ihre Lehrer verlieben, aber hier…es hat einfach gepasst. Es war einfach nicht so abgedroschen wie ich es aus vielen Fanfictions die ich gelesen habe kenne und trotzdem war die Geschichte echt wunderschön. Vor allem auch, weil Will und Layken relativ vernünftig reagiert haben und wenigstens versucht haben, sich voneinander ferzuhalten. Wie wenig das geklappt hat…nun gut ?
Die Handlung hat mir echt unglaublich gut gefallen, vor allem weil es gerade am Anfang richtig schön schnell ging, diese drei Tage die im Klappentext erwähnt wurden, wurden nicht ewig in die Länge gezogen, sondern waren wirklich nur ein kleiner Abschnitt in dem Buch.

Die Charaktere waren toll. Und zwar alle. Angefangen von Layken, über Will, bis hin zu Kel, Caulder und Eddie. Ich mochte sie alle und ich kann es gar nicht erwarten, bis der zweite Teil rauskommt, damit ich wieder in Laykens und Wills Geschichte eintauchen kann.

Layken war mir gleich auf den ersten Seiten unglaublich sympathisch, unter anderem auch, weil ich momentan sehr gerne dramatisch-traurig-tiefgründige Geschichten lese und Layken hatte es im Leben ja echt nicht leicht. Außerdem fand ich ihren Namen total genial, da ich ausgefallene Namen wirklich toll finde. Schön fand ich auch, dass ihr Spitzname Lake und deren Bedeutung mit in die Poetry-Slams reingebracht wurde.

Will tauchte zum Glück schon ziemlich am Anfang auf, weil ich hasse es, wenn man ewig auf den Protagonisten warten muss..war hier ja zum Glück nicht so. Und dann war das auch noch so ein toller Charakter ?
Er ist einfach…sympathisch und das von Anfang an, was schon damit anfängt, wie sehr er seinen Bruder liebt und dass er alles für diesen tun würde. Dann, dass er Layken nicht an erste Stelle stehen haben kann, sondern dass sein Job und sein Bruder ihm wichtiger sind. Er ist so…vernünftig? Erwachsen? Irgendwie beides. Aber das war wirklich passend und ein schöner Kontrast zu Layken, die zwar manchmal auch schon recht erwachsen wirkt, aber dann merkt man auch wieder, wie sehr sie noch Teenager ist.

Die Nebencharaktere fand ich wie eben erwähnt ebenfalls alle total gut, allen voran Eddie, die einfach nur total lustig ist, mit ihrer flippigen Art. Schon wie sie Layken erst einmal gleich Handynummer, Facebookname und ich weiß nicht was sonst noch alles gibt. Oder auch noch diverse andere Szene, in denen ich sie einfach nur absolut genial fand.
Aber auch Kel, Laykens Bruder, und Caulder, Wills Bruder, fand ich total lustig, weil sie in die doch eher traurige Geschichte etwas Spaß mit reinbringen.

Der Schreibstil hat mir echt gut gefallen und ich freue mich so wahnsinnig doll, auf den nächsten Band ? Colleen Hoover hat auf jeden Fall das Talent dazu, mich alle paar Seiten wieder zum Heulen zu bringen, einfach weil das Buch so wunderbar emotional ist. Ich musste auf jeden Fall eine Packung Taschentücher neben mir liegen haben, wer nah am Wasser gebaut ist, dem würde ich das auch empfehlen..

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber dann doch: Das war alles echt viel. Natürlich ist es möglich, dass jemand wirklich so viel Pech hat und das Leben ihm wirklich immer wieder im Weg steht, aber ich finde das dann doch etwas extrem. Laykens Vater ist tot, Wills Eltern ebenfalls, ihre Mutter hat Krebs, Will ist ihr Lehrer..nun ja, das waren schon sehr, sehr viele Zufälle, finde ich. Dennoch würde ich deswegen das Buch nicht schlechter bewerten, weil gerade deswegen, dass beide praktisch das gleiche durmachen müssen/mussten passen sie noch viel besser zusammen.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Es duftet nach Sommer

Es duftet nach Sommer
1

Zugegeben hatte ich wirklich Bedenken dieses Buch zu lesen, weil mir das erste Buch von Huntley Fitzpatrick „Mein Sommer nebenan“ unglaublich gut gefällt und ich zudem von einer Freundin gehört habe, dass ...

Zugegeben hatte ich wirklich Bedenken dieses Buch zu lesen, weil mir das erste Buch von Huntley Fitzpatrick „Mein Sommer nebenan“ unglaublich gut gefällt und ich zudem von einer Freundin gehört habe, dass ihr dieses Buch nicht allzu sehr gefiel.
Zumal der Klappentext wieder nach einem totalen Klischee klingt, wovon man sich aber wirklich nicht abschrecken lassen sollte. Ich denke wem „Mein Sommer nebenan“ gefallen hat, dem sollte auch „Es duftet nach Sommer“ nicht enttäuschen.
Gleich zu Anfang habe ich mich schon einfach wieder wohlgefühlt mit dem Buch, wenn man das denn so sagen kann. Der Schreibstil ist natürlich einfach der gleiche und hat mir demnach auch wieder sehr zugesagt. Ebenso wie die Charaktere, die ich einfach allesamt in mein Herz schließen musste. Allen voran natürlich die Protagonisten Gwen und Cass, aber auch die Nebencharaktere wie Gwen’s Bruder Emory oder Gwen’s Sommerjob Mrs. Ellington, die eine ganz erstaunliche alte Frau ist.
Gwen ist zum einen eine sehr typische Protagonistin, andererseits aber irgendwie auch nicht. Eigentlich war sie einem schlichtweg nur sympathisch, weil sie so realistisch rüberkam. Einfach mal ein richtig normales Mädchen, mit dem man super mitfühlen konnte und die man meistens einfach verstanden hat. Dazu noch ihre Familie, die nicht weniger sympathisch war und die man ebenfalls einfach gernhaben musste. Beispielsweise ihren Bruder Emory, der…nun, nicht ganz normal ist, klingt irgendwie falsch, aber letztendlich ist es so, oder auch ihre Mutter, die wirklich wie eine typische Mutter war, oder aber auch ihren Großvater.
Genau das gleiche mit Cass, der – Gott sei Dank! – endlich mal wieder kein Bad Boy, sondern eigentlich ein wirklich netter Kerl war. Eigentlich war er fast zu perfekt…aber darüber will man sich ja nicht beschweren.
Die Story hat mich wirklich gefesselt und war durchweg spannend, es gab keinen Punkt, an dem ich das Buch aus der Hand legen wollte, im Gegenteil, ich wollte immer wissen wie es mit Gwen und Cass weitergeht, denn die Autorin hat einen hier wirklich auf die Folter gespannt. Gleichzeitig war es aber auch genau richtig, dass die Geschichte so langsam voran ging, denn alles andere wäre übereilt gewesen und hätte einfach nicht gepasst. Und nachdem ich das Buch durch hatte und noch einmal darüber nachgedacht habe, ist mir auch aufgegangen, warum mir das Buch so gut gefallen hat. Weil es mal wieder um mehr ging als nur um eine einfache Liebesgeschichte, sondern die Charaktere mussten sich auch damit herumschlagen, was sie mal mit ihrem Leben anfangen wollen, was richtig und was falsche Entscheidungen sind und so weiter. Das Buch war einfach irgendwie mehr, was echt schwer zu beschreiben ist irgendwie…

Veröffentlicht am 05.10.2018

Nur drei Worte

Nur drei Worte (Nur drei Worte – Love, Simon )
0

Gefühlt hatte jeder außer mir dieses Buch bereits gelesen und auf Goodreads hat es auch eine ganz gute Bewertung. Aber jetzt kann ich endlich mitreden und schonmal vorne weg: Das Buch ist eine klare Empfehlung! ...

Gefühlt hatte jeder außer mir dieses Buch bereits gelesen und auf Goodreads hat es auch eine ganz gute Bewertung. Aber jetzt kann ich endlich mitreden und schonmal vorne weg: Das Buch ist eine klare Empfehlung! Ich kannte das Buch bisher nur unter dem englischen Titel und hatte bis vor kurzem nicht mal gewusst, dass es überhaupt übersetzt worden ist, was vielleicht daran liegt, dass der englische Titel nicht mal im entferntesten übernommen wurde. Das finde ich allerdings gar nicht so schlimm, da beide relativ gut zum Buch passen, auch, wenn ich bei Nur drei Worte deutlich länger gebraucht habe um den Titel zu verstehen. Deswegen fange ich gleich mal mit einem Zitat aus dem Buch an, bei dem es bei mir Klick gemacht hat:
»Hey, Leute. Ich möchte etwas mit euch besprechen.« […]
»Was denn?«, fragt meine Mutter und setzt sich gerade hin.
Ich weiß echt nicht, wie Leute das hinkriegen. Wie Blue das hingekriegt hat. Drei Worte. Nur drei bescheuerte Worte, und ich bin nicht mehr der gleiche Simon. […]
»Ich weiß, was jetzt kommt«, sagt mein Vater. »Lass mich raten. Du bist schwul. Du hast jemanden geschwängert. Du bist schwanger.«
»Dad, hör auf«, sagt Alice.
Ich schließe die Augen.
»Ich bin schwanger«, sage ich.
»Habe ich mir gedacht, Junge«, sagt mein Vater. »Du strahlst richtig.«
Ich schaue ihm in die Augen. »Nein, im Ernst jetzt. Ich bin schwul.«
Drei Worte.

Die Szene ist eine meiner Lieblingsstellen aus dem Buch, denn zum einen habe ich hier wie gesagt zum ersten Mal den Titel verstanden und zum anderen zeigt die Szene eines der größten Argumente, die für das Buch sprechen: Der Humor. Ehrlich, ich habe so oft während des Lesens gelacht. Nur drei Worte ist zum Teil ernst, aber eben auch wieder urkomisch. Die Mischung war einfach toll. Ich liebe Simons Familie, die ist einfach klasse und hat mich immer wieder zum Lachen oder wenigstens Grinsen gebracht.
Was mir nicht so gut gefallen hat war der Schreibstil. Der war nicht so ganz meins, Simon war mir ab und an einfach zu selbstreflektiert, obwohl ich ihn als Erzähler sonst mochte.
Was mir außerdem nicht so gut gefiel, war, dass man einfach so in die erste Szene hineingeworfen wird. Das ist zum einen zwar positiv, weil man ohne großes Vorgeplänkel gleich in der Geschichte drin ist, aber trotzdem habe ich deshalb auch ein bisschen gebraucht bis ich richtig drin war, weil gefühlt zu einigen Nebencharakteren recht wenig erzählt wurde, als würde die Autorin einfach davon ausgehen, dass wir das ganze Hintergrundwissen zu Simons Freundeskreis schon haben, ohne, dass sie etwas sagen musste.
Die Idee mit den E-Mails ist nichts Neues, aber einfach so verdammt süß umgesetzt. Ich fand Blue und Simon wirklich herzallerliebst. Beim Lesen ist mir richtig das Herz aufgegangen, so niedlich fand ich die beiden. Obwohl das Buch sich auch viel darum dreht, dass Simon schwul ist und wie sein Umfeld damit umgeht, war das Buch gefühlt vor allem eine Liebesgeschichte, was ich aber nicht schlimm fand. Wie gesagt, die Mischung hat einfach gestimmt.
Trotz, dass der Schreibstil mir nicht ganz zugesagt hat und ich auch kein riesiger Fan von einigen Nebencharakteren war, habe ich das Buch an einem Tag durchgelesen, weil die Geschichte an sich mir dann doch wahnsinnig gut gefallen hat.
Von daher (wie oben bereist erwähnt): Eine absolute Leseempfehlung :)

Veröffentlicht am 05.10.2018

Eine spaßige Rückkehr ins idyllische Little Springs

175 Tage mit dir
0

Der erste Pluspunkt an 175 Tage mit dir und der Hauptgrund, weshalb ich mich so darauf gefreut habe, war die Rückkehr nach Little Springs, Colorado. Denn die Stadt ist mindestens so malerisch wie ihr Name ...

Der erste Pluspunkt an 175 Tage mit dir und der Hauptgrund, weshalb ich mich so darauf gefreut habe, war die Rückkehr nach Little Springs, Colorado. Denn die Stadt ist mindestens so malerisch wie ihr Name klingt und versprüht einfach diesen gemütlichen Kleinstadt-Flair, den man aus vielen Serien und Filmen kennt. Kurz: Ich liebe Little Springs und in diesen Ort und zu seinen Charakteren zurückzukehren hat wahnsinnig Spaß gemacht. Da Riley sich eine WG mit Harper und Grace teilt, waren die beiden logischerweise häufig mit von der Partei, genauso wie Liam und Jacob, was mir wirklich gut gefallen hat, denn das ist ja das schöne an unabhängigen Folgebänden: Man sieht wie es mit alten, geliebten Charakteren weitergeht.

Während mit Amelia ein neuer Charakter eingeführt wird, konnte man Riley bereits in 125 Tage Leben kennenlernen, wo er bereits äußerst sympathisch war und in dieser Hinsicht hat sich meine Meinung definitiv nicht geändert, sondern vielmehr wurde sie noch einmal bestätigt. Riley ist einfach ein guter Kerl, im Vergleich zu Amelia eher ein ruhigerer Typ und mit seiner freundschaftlichen Art einfach durch und durch sympathisch. Allerdings hat er auch ein kleines Geheimnis, das ihm ein wenig Probleme bereitet – wie gut, dass er Amelia zur Unterstützung hat. Ich mochte Riley jedenfalls sehr gerne und es wundert mich kaum, dass Amelia seinem Charme langsam aber sicher erlegen ist.

Amelia ist anders als Riley sehr abenteuerlustig und zieht Ärger fast schon magisch an. Sie ist ein wenig draufgängerisch und definitiv keine typische, schüchterne Erzählerin, wie es sie häufig in New Adult Romanen gibt. Amelia genießt das Leben, macht das Beste draus und war insgesamt einfach nur eine coole Socke, die eigentlich einen ganz weichen Kern hat.

Was ich besonders interessant fand, war, dass Amelia bisexuell ist, da dies ein Thema ist, das in Young und New Adult Romanen eher weniger behandelt wird – oder ich lese einfach die falschen Bücher. Abgesehen davon haben Amelia und ihre Schwester zwei Väter, was ebenfalls eine spannende Familienkonstellation war – und eine sehr liebenswerte, denn sowohl Amelias Schwester Taylor, als auch ihre Väter, fand ich allesamt großartig als Nebencharaktere. So gerne ich auch über komplizierte Familien lese, so schön ist es auch, wenn man eine harmonische Dynamik zwischen den Familienmitgliedern erkennen kann.

175 Tage mit dir ist mit 258 Seiten recht kurz und ich gebe zu, dass ich zunächst skeptisch war, denn ich habe mich gefragt, wie so wenig Seiten ausreichen sollen um den Charakteren gerecht zu werden. Aber diese Sorge war mehr als unbegründet, denn Amelias und Rileys Geschichte ist nicht sonderlich komplex. Was ich im positivsten Sinne meine und keinesfalls so, wie das gerade klingt. Was ich mit nicht sonderlich komplex meine, ist, dass die beiden keine hundert Hürden überwinden müssen, ihnen werden nicht dauernd durch das Leben Steine in den Weg gelegt, viel mehr begleitet man die beiden dabei, wie sie jeweils eine vergangene Beziehung verarbeiten und an den Erfahrungen wachsen. Sowohl Riley, als auch Amelia, schleppen emotional ein wenig Ballast mit sich herum, den sie aufarbeiten müssen, wobei sie sich teilweise gegenseitig eine tolle Stütze sind, was richtig schön zu lesen war.

Was 175 Tage mit dir besonders macht ist vor allem, dass es aus dem typischen Handlungsmuster eines New Adult Romans gerade zu Beginn ausbricht. Zwar sind Riley und Amelia beide im College-Alter, aber besonders bei Amelia bekommt man das nicht so mit, da sie im Augenblick in einer Autowerkstatt arbeitet, um die Zeit zu überbrücken, bis sie weiter studieren darf, nachdem sie von der letzten Uni geflogen ist. Allein schon dadurch werden viele Klischeefallen umgangen, während gerade gegen Ende in einige hinein getappt wird – was aber gar nicht schlimm ist, denn a) kann man schließlich das Rad nicht neu erfinden und b) war das Ende einfach so logisch und stimmig, dass es mir wirklich nichts ausgemacht hat.

Was ich ebenfalls sehr angenehm fand, war (und das ist mir auch schon in 125 Tage Leben aufgefallen) dass man zwar merkt, dass es sich hierbei von der Altersgruppe und auch dem Inhalt um New Adult handelt, man aber nicht mit Sexszenen erschlagen wird, wie ich es leider schon zu oft gelesen habe. Vielmehr wird hier an den richtigen Stellen ein Cut gesetzt, man bekommt keine seitenlangen Beschreibung, die sich gefühlt immer wiederholen, sondern genau die richtige Menge Informationen, dass man sich seinen Teil denken kann, was durchaus angenehm zu lesen war.

Fazit?

175 Tage mit dir überzeugt vor allem durch starke Charaktere, wobei besonders Protagonistin Amelia mit ihrer coolen Art einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Ihr Gegenstück Riley hingegen ist purer Zucker, man muss ihn einfach gern haben. Ehrlich, das geht gar nicht anders. Letztendlich macht für mich einfach das Gesamtbild das Buch so gut. Mit 258 Seiten ist das Buch kurz und knackig, hat keine Längen, gibt den Charakteren aber genug Raum um sich zu entwickeln und selbstverständlich ist das Setting wieder einmal ein Traum. Auch wenn ihr New Adult eher weniger lest kann ich euch 175 Tage mit dir nur ans Herz legen, denn es ist tatsächlich kein „typischer New Adult Roman“, sondern hält immer wieder kleine Überraschungen bereit, die das Lesen zur reinsten Freude werden lassen. Sonst hätte ich das Buch auch kaum an einem Tag verschlungen, sobald ich es in den Händen gehalten hatte.