Profilbild von tweed

tweed

Lesejury Star
offline

tweed ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tweed über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2021

ich kenne dein Geheimnis

Die falsche Zeugin
0

In Karin Slaughters neuestem Thriller "Die falsche Zeugin" geht es um die Schwestern Leigh und Callie. Leigh ist eine aufstrebende Anwältin, ihre Schwester Callie kämpft sich durchs Leben, seit einem Vorfall ...

In Karin Slaughters neuestem Thriller "Die falsche Zeugin" geht es um die Schwestern Leigh und Callie. Leigh ist eine aufstrebende Anwältin, ihre Schwester Callie kämpft sich durchs Leben, seit einem Vorfall in ihrer Kindheit ist sie drogenabhängig. Teils schafft sie es einige Zeit clean zu sein, doch immer wieder ist die Sucht stärker. Sie arbeitet bei einem Tierarzt, ihre Liebe zu Tieren gibt ihr die Kraft, durchzuhalten.

Als Leigh einen neuen Mandanten vertreten soll gerät ihr sorgsam aufgebautes, gutbürgerliches Leben in Gefahr. Denn er kennt ihr dunkelstes Geheimnis.

In diesem Thriller wird Missbrauch und Drogenkonsum thematisiert, teils schwerer Tobak. Die Schwestern sind sehr gut charakterisiert, ich konnte mich in beide hineinversetzen und habe mitgefiebert.

Die Story ist fesselnd, weist aber zu viele Längen auf, so dass die Spannung immer wieder verpufft. Eine Straffung würde der Handlung gut tun, so wird jedoch Potential verschenkt.

Fazit: Fesselnder Thriller mit einem brisanten Thema, aber nicht das beste Buch der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.12.2021

von der Vergangenheit eingeholt

Was wir verschweigen
0

Schauplatz Finnland, Pori: Eine Gruppe von Menschen trifft sich in einem Wochenendhaus bei Pori zu einem Saufcamp. Sie konsumieren Alkohol in rauen Mengen und am Ende ist einer von ihnen tot. Erstochen. ...

Schauplatz Finnland, Pori: Eine Gruppe von Menschen trifft sich in einem Wochenendhaus bei Pori zu einem Saufcamp. Sie konsumieren Alkohol in rauen Mengen und am Ende ist einer von ihnen tot. Erstochen. Die Tat wurde unter Zeugen begangen, der Täter steht fest. Eigentlich ein leicht zu lösender Fall für die Ermittler. Unter der Leitung von Jari Paloviita laufen die Ermittlungen an, seine beiden Kollegen ahnen nicht, dass Jari den Verdächtigen aus seiner Kindheit kennt und ihre Vergangenheit sie verbindet.

"Was wir verschweigen" von Arttu Tuominen ist ein Roman abseits des Mainstreams, was mir sehr gut gefallen hat. Es gibt nicht wie üblich Ermittlungen, die dann zu einem Ergebnis führen, das Ende stellt sich so ganz anders dar. Um nicht zu spoilern, wird aber nicht mehr verraten.

Der Autor fängt die Stimmung gekonnt ein, die Atmosphäre ist irgendwie drückend, trostlos. Er thematisiert die ausufernden Alkoholexzesse der Finnen und die Gewalt, die oft daraus resultiert.

Zitat: "Linda wusste aus Erfahrung, dass die Gründe für ein Kapitalverbrechen in Finnland meistens belanglos waren. Meistens hatte einfach jemand aus der falschen Flasche getrunken oder einen zu langen Schluck aus der gemeinsamen Flasche genommen. "

Neben der Handlung in der Gegenwart gibt es immer wieder Rückblicke auf die gemeinsame Schulzeit von Jari und Antti , die ich stellenweise noch fesselnder fand, als den eigentlichen Handlungsstrang. Durch die Rückblicke wird deutlich, welch tiefe Freundschaft die beiden Jungs damals verband, was wie zusammen erlebt haben. Auch hier kommen die Gefühle der beiden und die Atmosphäre perfekt rüber.

Die Figuren sind unterschiedlich gut gezeichnet. Ich konnte mir ein gutes Bild von Jari und Antti machen, Jaris Kollege Oksman und seine Kollegin Linda bleiben blasser. Wobei Linda im letzten Drittel der Geschichte gar nicht mehr auftaucht.

Fazit. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, ich war vor allem von den Ereignissen aus Jaris Kindheit gefesselt. Das Potential für eine Fortsetzung ist gegeben, ich würde gerne noch mehr über Jari, Linda und Oksman lesen und erfahren, wie es weiter geht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2021

witzig, schräg mit viel britischem schwarzem Humor

The Stranger Times
0

"The Stranger Times" von C. K. McDonnell ist ein unterhaltsamer urban Fantasy Roman voller schräger und skurriler Charaktere. Worum geht es?

Hannah hat eine unschöne Trennung hinter sich, bei der sie ...

"The Stranger Times" von C. K. McDonnell ist ein unterhaltsamer urban Fantasy Roman voller schräger und skurriler Charaktere. Worum geht es?

Hannah hat eine unschöne Trennung hinter sich, bei der sie aus Versehen auch noch das Haus ihres Mannes abgefackelt hat. Jetzt muss sie wieder auf eigenen Beinen stehen und sich einen Job suchen, was nicht so einfach ist. Sie bewirbt sich bei "The stranger Times", ohne zu wissen, was auf sie zukommt.

Schon das Bewerbungsgespräch gestaltet sich kurios, ihr neuer Chef Banecroft ist ein permanenter Miesepeter der gerne ausfallend wird. Ihre neuen Kollegen sind allesamt schräge Typen. Es stellt sich heraus, dass die Stranger Times sich mit wirklich merkwürdigen Theman befasst. Über Geister, Ufos und andere unerklärliche Dinge berichtet das Blatt. Doch dann wird es für Hannah und ihre Kollegen sehr gefährlich...

Die Story ist zugleich fesselnd, witzig, spannend und vor allem sehr speziell. Die flapsigen Dialoge und der britische schwarzer Humor waren genau mein Ding. Ich musste oft schmunzeln oder laut lachen, wenn Situationskomik angesagt war. Die Charaktere sind unverwechselbar und gut gezeichnet, vor allem Hannah hat mir gefallen.

Auch wenn die Story abgeschlossen ist, würde ich sehr gern noch eine Fortsetzung lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2021

spannender Thriller

Böse
0

Hussfeld, ein kleines Dorf in dem nie etwas passiert und jeder jeden kennt, wird das neue Zuhause von Katharina und ihrer siebzehnjährigen Tochter Fenja. Nach der Scheidung braucht Katharina eine Ortsveränderung, ...

Hussfeld, ein kleines Dorf in dem nie etwas passiert und jeder jeden kennt, wird das neue Zuhause von Katharina und ihrer siebzehnjährigen Tochter Fenja. Nach der Scheidung braucht Katharina eine Ortsveränderung, was wäre besser geeignet als das idyllische und sicherste Dorf Deutschlands? Die beiden werden von den Bewohnern jedoch kritisch betrachtet, eine geschiedene, alleinstehende Frau mit ihrer hübschen Tochter, das weicht vom Weltbild der perfekten Familie ab. Und eine Störung des Dorffriedens ist nicht erwünscht.

Fenja findet schnell Anschluss, verliebt sich, doch dann kommt sie nach einem Abend im Club nicht nach Hause und der Alptraum beginnt. Während alle im Dorf davon ausgehen, dass Fenja und ihr Freund abgetaucht sind weiß Katharina, dass ihrer Tochter etwas zugestoßen sein muss. Warum nur will ihr keiner aus dem Dorf bei der Suche helfen?

Der Thriller hat mir gut gefallen, die Atmosphäre in diesem spießigen Vorzeigeort ist sehr gut eingefangen, genauso wie Katharinas Verzweiflung, als sich alles und jeder gegen sie stellt. Mutter und Tochter wirken sympathisch, so ganz anders als die Bewohner der Ortes, die allesamt unsympathisch rüberkommen.

Der Schreibstil ist locker, lässt sich toll lesen und die Spannung ist hoch. Am Ende gibt es einen super spannenden Showdown, so dass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen wollte. Eigentlich ein 5-Sterne-Thriller. Einen Stern Abzug gibt es, weil am Ende doch noch viele Fragen offen bleiben, vor allem das Motiv.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.09.2021

düster und atmosphärisch

Waldeskälte
0

"Waldeskälte" ist für mich das erste Buch des Autors und mir hat es mit seinem düsteren, mystischen Setting richtig gut gefallen. Worum geht es?

Schauplatz Schweiz, ein kleines Dorf in den Schweizer Alpen. ...

"Waldeskälte" ist für mich das erste Buch des Autors und mir hat es mit seinem düsteren, mystischen Setting richtig gut gefallen. Worum geht es?

Schauplatz Schweiz, ein kleines Dorf in den Schweizer Alpen. Es ist Winter, kalt, das Wetter unwirtlich. Valeria Ravelli von Interpol kehrt nach vielen Jahren wieder zurück in ihr Heimatdorf, ein ehemaliger Schulfreund hat sie um Hilfe geben. Seine Nichte Nora ist spurlos verschwunden, wie schon damals, als drei Mädchen verschwanden und nur eine überlebte. Valeria hat damalsals einzige überlebt, aber keine Erinnerung an die Ereignisse. Jetzt kommt sie zück um Nora zu finden und mit ihrer Vergangenheit abzuschließen.

Mir hat der Thriller gut gefallen, vor allem das düstere Setting in einem kleinen Bergdorf, in dem die Einwohner zusammenhalten und schweigen.

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft, hat Atmosphäre. Irgendwann hatte ich eine Ahnung, worum es wirklich geht, die hat sich auch bestätigt. Spannungstechnisch hätte es ruhig noch mehr sein dürfen, aber alles in allem hat mich der Thriller gut unterhalten. Ich freue mich auf weitere Fälle mit Valeria Ravelli.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere