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Veröffentlicht am 06.09.2018

Mut zum Glauben

Glaube ganz einfach
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"Glaube - ganz einfach" oder "glaube ganz einfach"! Ein toller Titel den man so oder so auslegen kann , der aber das Buch sehr gut beschreibt. Es ist eine Aufforderung einfach (wieder) zu glauben, ...

"Glaube - ganz einfach" oder "glaube ganz einfach"! Ein toller Titel den man so oder so auslegen kann , der aber das Buch sehr gut beschreibt. Es ist eine Aufforderung einfach (wieder) zu glauben, den Glauben Platz in unserem Leben zu schenken. Anderseits ist es aber auch eine Anleitung zum Glauben, es werden Begrifflichkeiten aus der Liturgie und dem Kirchenalltag erklärt und die Autorin Yvonne Willecks, berichtet von ihren eigenen Erfahrungen rund um ihren Glauben.

Übersichtlich in Kapiteln eingeteilt, bunt und abwechslungsreich strukturiert, mit Fotos, Zitaten, Randbemerkungen, weitergehenden Verweisen und vielen Tipps, so macht es auch Freude ihren Ausführungen zu folgen

Die Autorin, Yvonne Willicks ist vielen sicherlich ein Begriff, sie morderiert für den WDR das Ratgebermagazin "Servicezeit" und den "Haushalts-Check".
Nun macht sie Mut den Glauben wieder in unserem Leben zuzulassen. Versucht Barrierehemmungen abzubauen, erklärt in einem lockeren Erzählstil. Klar, vielen, die in ihrer Kindheit oder Jugend mit dem christlichen Glauben in "Berührung" gekommen sind, sind die Bedeutungen von Weihnachten und Ostern ein Begriff. Aber es geht hier mehr: um die Aufforderung auch wieder den Glauben in sein Leben zu integrieren. Sie ermuntert dazu mal wieder einen Gottesdienst zu besuchen, erläutert in einem Kapitel die Kirchenfeste, macht Mut auch die Bibel wieder einmal in die Hand zu nehmen.
Vor allem der persönliche Erzähstil hat mir sehr gefallen. Willicks vermittelt, dass auch Leid und Streit dazu gehören, das Leben bunt ist, nicht immer nur leicht ist, dass es aber stärkt und man wächst, wenn man weiß, dass man nicht alleine ist, dass es Gott gibt, der uns Mut und Hoffnung schenkt.

"Glaube gelingt ganz einfach, wenn man dem, was uns alle umgibt und was uns alle geprägt hat, wieder eine Portion Vertrauen schenkt". (Yvonne Willicks)

Ein Buch für alle, die (wieder) zum Glauben finden wollen oder denen es man wünscht, dass sie dahin finden. Aber auch ein Buch, das Mut macht weiter auf seinem Glaubensweg voran zu schreiten, das Fragen beantworten kann und auffordert einfach den Glauben in seinem Leben zuzulassen.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Raffiniert, überraschend und tiefgründig

Der Abgrund in dir
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Was für ein Buch ! Was für eine Geschichte. Es geht langsam los, tiefgründig, aber fesselnd, um dann immer mehr an Fahrt aufzunehmen, bis der Turbogang eingelegt wird und ab da kann man das Buch erst ...

Was für ein Buch ! Was für eine Geschichte. Es geht langsam los, tiefgründig, aber fesselnd, um dann immer mehr an Fahrt aufzunehmen, bis der Turbogang eingelegt wird und ab da kann man das Buch erst recht nicht mehr aus der Hand legen.

Erzählt wir die Geschichte von Rachel Child. Schon am Anfang ein Ausblick: Sie erschießt auf einem Boot ihren Mann. Dann wird die Geschichte von Anfang an aufgerollt. Ihre Beziehung zu ihrer Mutter, die Suche nach dem Vater, ihre berufliche Entwicklung. Anfangs ist der Roman eine interessante psychologische Studie, man fühlt mit Rachel, kann ihre Beharrlichkeit auf der Suche verstehen. Dennis Lehane hat einen sehr angenehmen Erzählstil, der einen durch die Seiten gleiten lässt. Und dann wird der Turbogang gezogen. Die Geschichte verändert sich, von anfangs einer Persönlichketsentwicklung, über eine Liebesgeschiche, um dann in einen atemberaubende Thriller überzugehen. Hier ist es ein Katz-und Maus-Spiel, mit vielen, sehr vielen, überraschenden Wendungen, immer wieder neuen Erkenntnissen, die man nicht erwartet hat. Hier läuft das Kopfkino wie wild - man kann sich gerde diese Passagen auch sehr gut als Film vorstellen.

Genauso gut kann man sich aber auch die Hauptfigur Rachel sehr gut vorstellen. Durch die personale Erzählperspektive erlebt man viele Gedanken und Probleme, die sie mit sich selbst ausmachen muss, mit. Allerdings wird auch hier nicht von Anfang an alles aufgezeigt, sondern erschließt sich erst nach und nach beim Lesen.

Die große Spannweite, die dieser Roman abdeckt, dieses einerseits untergründig psychologische, das die Entwicklung der Figuren so menschlich und verletztlich gemacht hat, anderseits aber auch die Veränderungen im Erzähl- und Handlungsmodus, das ist wie eine Achterbahn der Gefühle gewesen. Langsamer Start mit Aus- und Einblick, um dann rasent schnell viele Kurven und Veränderungen zu nehmen, waghalsige Sprünge, überraschende Momente, die alles bisherige immer wieder auf den Kopf gestellt hat. Am Ende schaut man atemlos zurück und wundert sich, denn so etwas hat man anfangs, beim Beginn, nicht erwartet.

Lehane hat mich überrascht, gefesselt, fasziniert. Eine raffinierte, spannende und tiefgründige Geschichte, über die man auch nach dem Lesen noch eine Weile nachdenkt.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Spannend und magisch

Aura 2: Aura – Der Verrat
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Gleich vorweg: Ich bin mit Band zwei gestartet, was aber dem Einfinden in die Handlung und die Charaktere nicht gestört hat. Ich war sogleich mitten im Geschehen. Die Trilogie ist konzipiert als Jugendbuchreihe ...

Gleich vorweg: Ich bin mit Band zwei gestartet, was aber dem Einfinden in die Handlung und die Charaktere nicht gestört hat. Ich war sogleich mitten im Geschehen. Die Trilogie ist konzipiert als Jugendbuchreihe - auch hier gehöre ich nicht zur eigenlichen Ziegruppe, aber was soll ich sagen: ich war gefesselt, es war spannend, es hat mich super unterhalten, ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe mir dann gleich den dritten Band, der Anfang Oktober 2018 erscheint, vorbestellt.

Gwen erwacht in einem ihr fremden ZImmer. Sie befindet sich in der Akademie, in der Former herangezogen werden. Künstliche Former. Sie ist allerdings ein natürlicher Former und ihr Leben ist in großer Gefahr. Elric versucht sie zu schützen, indem er sie mtten unter Feinden unterbringt, nach dem Motto " Die im Hellen sieht man nicht". Was die Akademie mit den Schüztlngen macht, warum und vor allem mit welchen Methoden sie ausgebildet werden, erschreckt.


Aura - ist einfach eine magische, mystische, geheimnisvolle Geschichte. Mit der Protagonistin Hannah/Gwen habe ich von Anfang an mitfühlen können. Durch ihre Augen habe ich die Akadamie mit kennengelernt, ihre Mitschüler, die Lehrer, die Leader, die Freunde und Feinde. Der Roman handelt von Manipulationen, von Gehorsam, von Drill, von Grenzen, die überschritten werden, von Macht , aber auch von Freundschaft, Zusammenhalt, von Geheimnissen und magischen Kräften. Eine tolle, spannende Mischung.
Die Autorin Clara Bendict hat einen abwechslungsreichen und vor allem fesselnden Schreibstil. Immer wieder passieren überraschende Dinge, die einen dazu bringen immer weiter zu lesen. Aber auch die Gefühle der Protgonisten wurden glaubwürdig und vor allem die manipulativen Handlungen, die die Gruppe so geformt haben, das solche Dinge geschehen, ist glaubwürdig erzählt worden.
Am Ende ein Cliffhanger, der mich schon sehnsüchtig den dritten Band erwarten lässt.
Absolute Leseempfehlung !

Veröffentlicht am 04.08.2018

emotionaler Abschluß der Trilogie

Die Zeit der Kraniche
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Nach "Das Lied der Störche" und "Das Jahr der Schwalben" ist "Die Zeit der Kraniche" nun der krönende und emotionale Abschlußband der Trilogie.

Frederike zu Mansfeld, von ihrer Familie und den Freundinnen ...

Nach "Das Lied der Störche" und "Das Jahr der Schwalben" ist "Die Zeit der Kraniche" nun der krönende und emotionale Abschlußband der Trilogie.

Frederike zu Mansfeld, von ihrer Familie und den Freundinnen liebevoll Freddy genannt, lebt mit ihrem zweiten Mann Gebhardt auf Gut Mansfeld in der Prignitz. Der zweite große Krieg geht inzwischen schon ins 6. Jahr, die Bedingungen werden immer schlechter, auch wenn die Familie durch Eigenbewirtschaftung, Vorratshaltung und dank der findigen Köchin Lore nicht hungern muss. Aber immer noch sind Gebhardt und seine Mutter im Gefängnis in Potsdam, da ihnen das Abhören von Feindsendern vorgeworfen wird. Zudem wird auch die Lage in Ostpreußen, wo Freddys Eltern und Geschwistern noch leben, zunehmend gefährlicher. Alle wissen, der Krieg kann nicht gewonnen werden, doch was wird die Zukunft bringen ? Sollen sie in den Westen fliehen, trotz der Verbote der Gauleitung? Wie wird es nach dem Krieg weitergehen?
Es beginnt eine Zeit der großen Veränderungen.

Die Geschichte liest sich noch gefühlsbetonter, wenn man weiß, dass das ganze Gerippe - das, was den Protagonisten widerfahren ist, was sie erleben und erleiden mussten und auch das, was sie in Bewegung setzen konnten, was sie verändert haben - dass das wahr ist und eine reale Familie erlebt hat. Die Autorin hat diese Geschichte erzählt bekommen, sie hat es nachrecherchiert, hat Zeugenaussagen, hat Dokumente und vieles weitere gesichtet und hat diesen bloßen Fakten Leben eingehaucht. Am Ende des Romans geht die Autorin noch mal auf das die Fakten ein.

Die Protagonisten wirken so real, man ist beim Lesen wirklich mitten dabei und kann sich vieles sehr gut vorstellen. Es ist für uns aus der heutigen Sicht eine ganz andere Zeit, eine vergangene Welt. Nicht nur das Leben der "Baronin zu Mansfeld" hat sich verändert, durch Freddys Augen und Erlebnisse erleben wir Leser auch das Ende des Krieges, die Zerstörungen, die Kriegsgräuel, aber auch den Umbruch, die Vertreibungen, die Neuanfänge, die Schicksale, die Anfänge des Kalten Krieges und so vieles andere aus dieser Zeit mit. Wir erleben eine starke Frau, die alles für ihre Familie tut, die viel verliert, die trotz allem nie aufgibt.

Das alles in einen sehr informativen, sehr gefühlvollen, sehr emotionalen Roman zu packen, bei denen die Figuren so lebendig wirken, dass ist der Autorin wieder einmal sehr grandios gelungen.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Fesselnder und gefühlvoller christlicher Roman

Das Meisterwerk
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Grace ist alleinerziehende Mutter eines wenige Monate alten Sohnes. Sie braucht unbedingt eine Arbeit um sich und ihren Sohn zu ernähren. Unterstützung erhält sie bei der Betreuung durch die Familie Garcia, ...

Grace ist alleinerziehende Mutter eines wenige Monate alten Sohnes. Sie braucht unbedingt eine Arbeit um sich und ihren Sohn zu ernähren. Unterstützung erhält sie bei der Betreuung durch die Familie Garcia, allerdings möchte diese den kleinen Samuel am liebsten adoptieren. Grace befindet sich in einer Zwickmühle. Nach vielen Absagen bekommt sie die Chance als Assistentin des berühmten, aber als exentrisch geltenden Malers Roman Valesco arbeiten zu können. Keine ihrer Vorgängerinnen hat es länger als eine Woche bei ihm ausgehalten. Roman ist weder glücklich in seinem ruhelosen Leben noch zufrieden mit seinen Arbeiten. Um sich abzureagieren zieht es ihn immer wieder nachts hinaus um heimlich illegale Spray-Kunstwerke an Fassaden zu hinterlassen.

Grace ist fest im christlichen Glauben verwurzelt. Roman, der an gar nichts und niemanden mehr glaubt, verspürt aber schon schnell, dass ihn Grace fasziniert. Eigentlich sind sich beide sehr trotz allen Unterschieden sehr ähnlich, beide haben eine schlimme Kindheit hinter sich. Doch Romans Vorstellungen einer Beziehung passen nicht zu Grace.

Francine Rivers hat einen mega soghaften Erzählstil. Nicht alles wird gleich verraten, viele dunkle Geheimnisse liegen hinter ihren Protagonisten, die Wege, die sie gehen müssen, sind steinig und hart. Es gibt immer wieder neue Wendungen, gefühlvolle und spannende. Die Personen im Buch entwickeln sich, verändern sich. Und nicht von heute auf morgen, es braucht seine Zeit und in dieser Zeit gibt es immer wieder Überraschungen.

Immer wieder wird der aktuelle Erzählstrang durch Rückblenden unterbrochen, mal wird über Grace, mal über Romans Vergangenheit berichtet. Nicht chronologisch, es wird eher immer ein Schritt weiter zurück gegangen. Dadurch steigt aber der Spannungsbogen, da die wahren Ausmaße erst nach und nach ans Tageslicht kommen.

Francine Rivers schreibt christliche Romane mit klaren Botschaften. Auch dieses Buch ist wieder voll davon - es regt zum Nachdenken und Innehalten ein, es bewegt und fördert den Glauben. Darauf muss man sich einstellen, wenn man dieses Buch lesen möchte. Es ist eine zu herzende gehende Geschichte, die sich um das Thema Liebe und Glaube dreht und dabei viele christliche Themen und Grundsätze und vor allem Werte beleuchtet und in den Mitelpunkt stellt.

Fazit:
Wirklich ein Meisterwerk ! Gefühlvoll, spannend, fesselnd. Ein christlicher Roman der Spitzenklasse.