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Veröffentlicht am 10.07.2017

Gut konstruierter Fall

Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.
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Beckford, ein Ort, in dem schon mehrere Frauen im Fluss ertrunken sind. Frauen, die ihrem Leben ein Ende setzen wollten. Die letzten zwei Fälle waren Katie, ein erst 15 Jahre altes Mädchen und ein halbes ...

Beckford, ein Ort, in dem schon mehrere Frauen im Fluss ertrunken sind. Frauen, die ihrem Leben ein Ende setzen wollten. Die letzten zwei Fälle waren Katie, ein erst 15 Jahre altes Mädchen und ein halbes Jahr später Nel, Mutter von Katies Freundin Lena. Was hat diese beiden in den Selbstmord getrieben ? Jules, Nel´s Schwester, glaubt nicht an einen Selbstmord- obwohl sie mit ihr seit langem keinen Kontakt mehr hatte und nur nach Beckford zurückkehrt, weil sie nun die Verantwortung für ihre Nichte Lena trägt. Denn sie kehrt an den Ort ihre Albträume zurück...mit Erinnerungen an Ereignisse, die sie am liebsten für immer vergessen möchte.
Was steckt hinter den Todesfällen ? Trügt der Schein ?


Paula Hawkins erzählt aus vielen Perspektiven. Immer wieder wechseln die erzählenden Protagonisten. Dazwischen gibt es kleinere Rückblenden zu den verschiedenen Todesopfern, die der Fluss in Beckford gefordert hat. Interessant beim Lesen ist, dass der Leser auch nicht schlauer ist als die erzählenden und agierenden Protagonisten.
Anfangs braucht man ein bisschen um die vielen losen Fäden, die die Autorin hier verknüpft, sortiert zu bekommen. Aber nach und nach lernt man jeden der Handelnden sehr gut kennen und kann ihn einordnen. Doch Vorsicht ! Paula Hawkins verrät am Anfang noch nicht viel und man wird lange auf falsche Spuren und Fährten gelenkt. Erst am Ende löst sich alles in einem spannenden Finale auf.

MIr haben die wechselnden Perspektiven sehr gut gefallen. Dieses langsame Aufdecken, Schritt für Schritt und Schicht um Schicht. Der Schreibstil wechselt auch mit den Protagonisten. Bei Jules bedient sich die Autorin der Ich-Perspektive, bei den anderen wird aus einer Erzählperspektive, die dem jeweils Handelnden angepasst ist, erzählt. So bekommt der Roman einen angenehmen und abwechslungsreichen Erzählstil.

Ich weiß nicht, warum so viele Leser diesen Roman eher negativ bewerten, ich kann es nicht nachvollziehen. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass es sich hier nicht um einen Thriller handelt, sondern um einen spannenden Roman - und wer mit den richtigen Erwartungen an diese Geschichte heran geht, dem wird er auch gefallen.

Fazit:
Verwickeltes Verwirrspiel mit spannendem Finale

Veröffentlicht am 04.07.2017

Eine interessante Biografie

By a Lady
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Rebecca Ehrenwirth und Nina Lieke haben eine interessante und ausführliche Biografie über Jane Austen geschrieben. 2017 jährt sich der Todestag der berühmten englischen Autorin zum 200. Mal.

Im Buch erfährt ...

Rebecca Ehrenwirth und Nina Lieke haben eine interessante und ausführliche Biografie über Jane Austen geschrieben. 2017 jährt sich der Todestag der berühmten englischen Autorin zum 200. Mal.

Im Buch erfährt der Leser mehr über ihre Kindheit und Jugendjahre, über Geschwister und Eltern und die Lebensumstände der Familie Austen. Dann die Zeit, als Jane anfing Geschichten zu schreiben. Die Umzüge, die Gründe, warum es Pausen im Schreiben gab. Die ersten Versuche, die Geschichten drucken zu lassen. Und warum als Autor nur "By a Lady" angegeben wurde.
Dabei haben die Autorinen erhaltene Briefwechsel der Geschwister Jane und Cassandra Austen ausgewertet, sowie die biografischen Werke der Nachkommen der Familie.
Viele Zitate, Bilder, geschichtliche Daten ergänzen das Ganze.

Besonders hat mir gefallen, dass auf die einzelnen Werke Jane Austens besonders eingegangen wurde. So wurden die Romane Jane Austens chronologisch dargestellt und ihr Inhalt kurz angerissen und ausführlich gedeutet. Für alle Kenner der Romane ein Wiederaufleben, für alle, die sie noch nicht kennen, wird hier zwar etwas viel verraten, allerdings für mich tolerierbar, da es mir bei den Romanen von Jane Austen nicht um Spannung geht, sondern um die Art und Weise, wie sie sich ausgedrückt hat und hier verhelfen mir die inhaltlichen Angaben zum besseren Auswählen, welches Werk ich als nächstes lesen möchte.

Im vorliegenden Buch "By a Lady" gibt es noch viele ergänzende Angaben zu Adaptionen, Filmen und Nippes-Kult, sowie eine angehängte Zeittafel.

Wer sich näher mit Jane Austen beschäftigen möchte, dem kann ich diese Biografie empfehlen !

Veröffentlicht am 13.06.2017

Liest sich fast wie ein Drehbuch - ein actionreiches Jugendbuch

Paradise Valley 1
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Lena ist gerade 16 geworden. An ihrem Geburtstag händigt ihr ein Notar ein seltsames Kästchen mit einem Brief und einem Amulett ihrer Mutter aus. Doch bevor Lena näheres in Erfahrung bringen kann, wird ...

Lena ist gerade 16 geworden. An ihrem Geburtstag händigt ihr ein Notar ein seltsames Kästchen mit einem Brief und einem Amulett ihrer Mutter aus. Doch bevor Lena näheres in Erfahrung bringen kann, wird ihr das Amulett gestohlen. Gut, dass Tom mit seiner Filmkamera in der Nähe war und zufällig alles gefilmt hat. Tom ist hilfsbereit, zwar kennt er Lena bis dato noch nicht, aber für steht sofort fest, dass er helfen muss. Zusammen mit seiner Filmcrew, weiteren Jugendlichen, versucht er nicht nur das Amulett und den Räuber zu finden, sondern hilfte Lena auch das Geheimnis des Briefes und der Videokassette zu lüften.

Die Geschichte wirft viele Fragen auf, die nicht nur die Hauptprotagonistin beschäftigen, sondern auch den Leser. Warum ist Lena´s Mutter vor 12 Jahren verschwunden und hat Mann und ihre zwei Töchter zurück gelassen? Warum wird das Amulett gestohlen ? Was hat das Amulett für eine Bedeutung ?

Paradise Valley 1 ist der Auftakt einer neuen Jugendbuchreihe des Autors Carlo Meier. Diese Reihe hat er in Zusammenarbeit mit einer jungen Clique, die sich "Zoomcrew" nennt, entwickelt. Man merkt dem Werk seine jugendlichen Facetten an, es ist mit und für Jugendliche geschrieben worden.

Der Roman ist im Präsens geschrieben. Teilweise gibt es Passagen mit sehr kurzen Sätzen, manchmal lassen sich Sätze wie ein Drehbuch lesen. Manchmal gibt es aber auch rasante Actionszenen. Dazu ein Mix aus Spannung, Geheimnissen, Patchwork-Famiien-Problemen, Verliebtheit, Neugier, ein Hauch von kirchlichem Hintergrund, christlichen Werten, Filmdreh-Elementen und vielem mehr.

Das Buch ist nur der Auftakt einer Reihe, nicht alle Geheimnisse werden sofort gelöst. Dadurch wird die Lust und die Neugier auf die weiteren Bände geweckt.

Die Geschichte lässt sich flott lesen, nachdem man hinein gefunden hat, in die Protagonisten und den Erzählstil. Die Handlung ist von Anfang an spannend und so ist das 233 starke Werk, das gerade mal die Handlung von zwei Tagen umfasst, schnell gelesen.

Zielgruppe sind vor allem jugendliche Leser - und hier vor allem die, die vielleicht keine allzu dicken Schmöker lesen wollen. Hier sind die Sätze nicht verschachtelt, es wird mit knapper Sprache Spannung und Action erzeugt. Es umfasst die Genre Thriller und Mysterie und das ganz im jugendlichen Stil .

Das Buch wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
Viele Infos zur Geschichte und rund um das kreative Team gibt es auch im Internet unter zoomcrew.net .

Veröffentlicht am 31.05.2017

Konnte mich fesseln

Bestechung
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Lacy Stoltz ist Anwältin, sie arbeitet bei der Rechtsaufsichtsbehörde in Florida. Diese ermittelt gegen Richter, die gegen Recht und Ordnung verstossen. Es ist eine kleine Behörde. Bisher gab es keine ...

Lacy Stoltz ist Anwältin, sie arbeitet bei der Rechtsaufsichtsbehörde in Florida. Diese ermittelt gegen Richter, die gegen Recht und Ordnung verstossen. Es ist eine kleine Behörde. Bisher gab es keine spektakulären Fälle. Doch der neuer Fall sprengt alle Dimensionen. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Richterin Claudia McDover wegen Annahme von massiven Bestechungsgeldern. Eingereicht von einem Mittelsmann, der sogar seinen Namen geändert hat und keinen festen Wohnsitz angibt, weil der Fall zusätzlich auch noch hochgefährlich ist, denn die Richterin hat sich mit ihrer Korruption mit einer Bande eingelassen, die vor nichts zurück schreckt, auch nicht vor Mord und Totschlag.

Ich habe schon viele John Grisham Romane gelesen. Immer geht es um das amerikanische Rechtssystem, um Anwälte, um spektakuläre Fälle. Ich mag seine Romane unheimlich gerne.
Diesmal brauchte ich allerdings lange, bis sich für mich die Spannung aufgebaut hat. Grisham hat meines Erachtens fast 100 Seiten gebraucht, bis ich mich mit diesem Roman anfreunden konnte. Unheimlich viel Info, viele Schauplätze, viele Akteure, die eingeführt werden mussten und die für mich leider anfangs auf die Spannungsbremse gedrückt haben. Doch dann fängt es an gefährlich zu werden und die Spannung stieg für mich enorm und ab diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch mit den weiteren 350 Seiten kaum aus der Hand legen. Erst gegen Ende sackte der Spannungsbogen mit der Auflösung langsam wieder ab.

Grisham kann gut erzählen. Die Einsichten, die dieser Roman wieder einmal in das amerikanische Rechtssystem, hier insbesondere auch auf die besonderen Rechte der Indianerreservate bietet, ist schon besonders gut dargestellt. Die vielen Dialoge machen den Roman abwechslungsreich, genauso wie die wechselnden Betrachtungen auf die Akteuere. Meist erzählt Grisham zwar in dritter Person über die Anwältin und Ermittlerin Lacy, aber auch andere Figuren treten zeitweise in den Vordergrund und machen die Geschichte abwechslungsreich und bieten dadurch dem Leser mehr spannende Aktionen und auch Informationen.

Als Leserin habe ich mitgebangt um die Hauptprotagonistin, habe mich überraschen lassen und habe auf manche falsche Fährte gesetzt - dazu das für mich unbekannte Terrain amerikanische Rechtssystem, Gerichte, Jury, aber auch das Thema Indianer und die speziellen Rechte ihrer Reservate, dies alles war für mich von John Grisham interressant und informativ beschrieben worden.

Fazit:
Es ist nicht Grishams spannendster und bester Roman, aber einer, der mich - nachdem ich die ersten 100 Seiten gelesen hatte - dann doch gepackt hat. Interessant war er von Anfang an und Spannung war ab diesem Zeitpunkt dann auch genügend vorhanden. Ich runde die 3,5 Sterne, die ich leider nicht vergeben kann, daher auf 4 Sterne auf.

Veröffentlicht am 25.05.2017

Abwechslungsreich und geheimnisvoll

The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.
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Ein Haus mit Regeln und Vorschriften.Nicht nur eine, sondern hunderte. Spartanisch, hoch technisiert und absolut hochwertig eingerichtet und ausgestattet. Der Besitzer, Architekt und Erbauer, Edward Monkford, ...

Ein Haus mit Regeln und Vorschriften.Nicht nur eine, sondern hunderte. Spartanisch, hoch technisiert und absolut hochwertig eingerichtet und ausgestattet. Der Besitzer, Architekt und Erbauer, Edward Monkford, wählt seine Mieter nach einem streng geregelten Bewerbungsverfahren selber aus.
Jane ist eine davon. Nach einer Totgeburt braucht sie dringend räumliche Veränderungen und vor allem eine, die sich sich leisten kann. Sie bewirbt sich für das Haus und wird genommen. Erst nach und nach erfährt sie, was vor drei Jahren in eben diesem Haus geschehen ist. Eine junge Frau, Emma, ist hier zu Tode gekommen. Mord, Selbstmord , Unfall ? Jane ähnelt jedenfalls der verstorbenen Emma äußerlich sehr und genauso wie Emma beginnt sie eine Affäre mit dem Besitzer. Immer größer wird die Gefahr für Jane genauso zu enden wie Emma.

Interessant und gut gemacht ist der abwechselnde Erzählstil. Immer wieder werden ähnliche Erlebnisse aus den verschiedenesten Lebenssituationen - abwechselnd aus Sicht von (damals) Emma und (jetzt) Jane erzählt. Auch wenn die Autorin die beiden Protagonistinen völlig unterschiedlich reagieren und agieren lässt, werden sie doch beide in die selben Erlebnisse verstrickt. Beide ähneln sich nur äußerlich, sie sind vom Charakter und der Handlungsweise und dem Hintergrund völlig verschieden. Doch sie beide wohnen bzw. wohnten in dem gleichen Haus und seitdem sind auch ihre agierenden Mitmenschen fast die selben. Wie sie ihre Schwerpunkte setzen, die verschiedenen Ereignisse einstufen, wie sie agieren - das wird hier sehr gut von der Autorin erzählt, da beides aus Sicht der jeweiligen Frauen erzählt wird. JP Delaney hat die beiden Frauen sich unterschiedlichen entwickeln lassen, in verschiedene Richtungen und das nicht zu offensichtlich für den Leser, immer nur ganz allmählich wird die Vergangenheit und die Geheimnisse dahinter gelüftet.

Der Schreibstil zwischen den jeweiligen Kapiteln der jeweiligen Protagonisten wechselt. So ist es z.B. bei Emma ein Fließtext ohne Anführungszeichen bei wörtlichen Reden, bei Jane sind die Dialoge gekennzeichnet.

Eine Grundspannung ist von Anfang an vorhanden. Je weiter die Geschichte voran schreitet, desto bedrohlicher und düsterer wird das Geschehen und dadurch steigt auch die Spannung. Von Anfang an ist nicht klar, was genau passiert ist und weshalb.
Erst am Ende wird das ganze Ausmaß aufgelöst. Auch wenn ich mit dem Schluß nicht ganz so 100 %ig zufrieden bin, habe ich das Buch sehr gerne und mit Spannung gelesen. Die abwechselnden Sichtweisen, die immer wieder überraschenden Wendungen, die aber logisch aufgebaut worden sind, haben den Krimi sehr unterhaltsam gemacht. Ob es ein Thriller ist, sei dahingestellt. Inhaltlich geht es nicht um viele Tote und viel Blut, aber es geht um psychologische Spiele, Geheimnisse und Spannung. Daher mag jeder Leser selber das Genre zuordnen .

Fazit;
Gute Unterhaltung mit einer guten Portion Spannung. Ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.