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Veröffentlicht am 12.04.2017

Thrillerdebüt ...

Good as Gone
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Rezension Diane Jordan

Psychologie vom Feinsten, wie ich finde... Der Taschenbuch-Roman „Good as Gone“ von Amy Gentry ist meines Erachtens sehr faszinierend und geht unter die Haut. Habe ich eben, im ...

Rezension Diane Jordan

Psychologie vom Feinsten, wie ich finde... Der Taschenbuch-Roman „Good as Gone“ von Amy Gentry ist meines Erachtens sehr faszinierend und geht unter die Haut. Habe ich eben, im vorherigen Rügen-Krimi noch über Welpenhandel gelesen, geht es nun um die Entführung eines Kindes und Menschenhandel. Das Cover des Thrillers, ist meiner Meinung nach, ansprechend gestaltet und deutet schon die finsteren Abgründe des menschlichen Wesen an, die einen beim Genuss dieser Lektüre erwarten. Schonungslos und wie in einem Strudel, der sich mit immer zunehmender Geschwindigkeit ausbreitet, wird man ins Geschehen eingesogen, mir ging es zumindest so. Und so wechseln sich beeindruckende Szenen, mit gut durchdachten und nachvollziehbaren Wendungen ab und lassen einen tiefe Einblicke in die Seelenkunde nehmen. Faszinierend und schon sehr, sehr krass.... Plötzlich hinterfragt man, ob man will oder nicht, seine/die Existenz und die menschliche Identität oder das, was uns zu dem macht, was wir „ich“ nennen. Es hat mich ein wenig an meine Studententage/zeit erinnert und an Szenen in Studdy-Kneipen und das endlose philosophieren der damaligen Zeit. Beim Lesen von „Good as Gone“ war ich zeitweise so hin- und hergerissen, zweifelte, ob es wirklich die entführte und verschwundene Tochter, Julie war, so dass ich das Buch lieber im Hellen zu Ende gelesen habe. Erschütternd finde ich auch den religiöse Wahn und die Phänomene, die durch ihn ausgelöst werden und die von der Autorin kunstvoll und beeindruckend im Thrillerdebüt verarbeitet wurden. Seite für Seite einfach nur g u t!
Denn die Thematik ist und bleibt brisant und hochaktuell und so ziehe ich meinen Chaupeau vor diesem Werk und warte sehnsüchtig auf mehr.

Inhalt:
Tom und Anna haben das Schlimmste erlebt, was sich Eltern vorstellen können: Ihre 13-jährige Tochter Julie wurde entführt, alle Suchaktionen waren vergebens, die Polizei hat den Fall längst zu den Akten gelegt. Acht Jahre später taucht plötzlich eine junge Frau auf und behauptet, die vermisste Tochter zu sein. Die Familie kann ihr Glück kaum fassen. Doch schon bald spüren alle, dass die Geschichte der Verschwundenen nicht aufgeht. Anna hegt einen furchtbaren Verdacht. Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit über die junge Frau, von der sie inständig hofft, dass es ihre Tochter ist, die ihr gleichzeitig aber auch fremd erscheint und das gesamte Familiengefüge gefährlich ins Wanken bringt …


Good as Gone ist ein von Anfang an atemberaubend spannendes Buch darüber, wie wenig wir die kennen, die wir lieben. Amy Gentry spielt grandios mit verschiedenen Erzählperspektiven und führt die Leser auf zahlreiche falsche Fährten – bis zum fulminanten Finale.

Die Autorin:
Amy Gentry hat ihr Studium an der Universität von Chicago mit einem PhD abgeschlossen und lebt in Austin, Texas, wo sie englische Literatur an einer High School unterrichtet. Gleichzeitig arbeitet sie als freie Literaturkritikerin für die LA Review of Books und Chicago Tribune. Good as Gone ist ihr erster Roman, der noch vor Erscheinen für riesiges Aufsehen sorgte und in über 20 Länder verkauft wurde.


Fazit: 4 Sterne ***** für mein Gänsehautfeeling und die wohligen Schauer beim Lesen.
Der Roman“Good as Gone“ ist im C. Bertelsmann Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 320 Seiten und kostet 12,99 Euro und wäre mein Nervenkitzel fürs Osternest.


Veröffentlicht am 12.04.2017

Welpenhandel ...

Hohes Tier
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Hohes Tier

Rezension Diane Jordan

Was haben illegaler Welpenhandel, die Insel Rügen und die weibliche Spürnase Lilo Gondorf gemeinsam? Ihr wisst es nicht? Ich kann es euch verraten ... Im Taschenbuch ...

Hohes Tier

Rezension Diane Jordan

Was haben illegaler Welpenhandel, die Insel Rügen und die weibliche Spürnase Lilo Gondorf gemeinsam? Ihr wisst es nicht? Ich kann es euch verraten ... Im Taschenbuch „Hohes Tier“ von Nadja Quint ermittelt die clevere Protagonistin Lilo Gondorf nun schon zum zweiten Mal auf charmante und unkonventionelle Weise. Ruckzuck wird man als Leser ins Geschehen eingebunden und ist erschreckt und fasziniert von dem, was auf der sonst eher beschaulichen und ruhigen Ostseeinsel vor sich geht. Man spürt den Wind in den Haaren, die Sonne auf der Haut und sieht die Landschaft und die Bewohner vor seinem inneren Auge, mir ging es jedenfalls so. Als großer Krimi- und Rügen - Fan und noch größere Tierfreundin, hat mich die Thematik der Lektüre stark berührt und auch betroffen gemacht. Die Machenschaften der beschriebenen Tiermafia sind zum Heulen, das Elend der kleinen Kreaturen unermesslich und für Katzen- und Hundefreunde nur schwer zu ertragen. Die Welpen sind meist noch zu jung, um von den Muttertieren getrennt zu werden. Oft sind sie stark geschwächt und auch krank, weil sie nicht geimpft wurden. Von der artgerechten Haltung ganz zu schweigen. Stellenweise war ich beim Lesen sehr, sehr wütend und habe nur noch gedacht, dass diese Verbrecher erwischt werden müssen, damit das alles ein Ende hat. Aber lest selber:


Inhalt:
Razzia auf Rügen: Das Gesundheitsamt rückt aus zum Alterssitz von Hansjoachim Segert, Bundeslandwirtschaftsminister a.D., der laut eines Nachbarn unzählige Katzen hortet. Vor Ort erwartet die Beamten eine böse Überraschung – der wunderliche Ex-Politiker versteckt nicht nur Katzen in seinem Haus, sondern auch eine Frauenleiche. Selbstmord, ergibt die Obduktion. Lilo Gondorf, patente Pensionswirtin mit Polizeivergangenheit, wittert jedoch mehr. Auf eigene Faust heuert sie im örtlichen Tierheim an – und stößt auf eine mafiöse Verbindung, die Hundewelpen aus Polen nach Deutschland schmuggelt ...


Die Autorin:
Nadja Quint wurde 1959 in Ostwestfalen geboren und ist im Hauptberuf Fachärztin für Psychosomatische Medizin– ihre Kinder schämen sich noch heute dafür, wenn sie den Beruf der Mutter irgendwo angeben müssen. Dabei hilft ihr das Wissen um die Psyche des Menschen ganz ungemein, wenn sie sich ihrer liebsten Nebentätigkeit widmet: Kriminalromane schreiben. Nach mehreren historischen Krimis hat sie nun mit der Krimireihe um Lilo Gondorf, die ermittelnde Pensionswirtin aus Rügen, einen Grund gefunden, ganz oft auf die beliebte Ferieninsel zu reisen – natürlich ausschließlich zu Recherchezwecken.

Weitere Bücher der Autorin:
Halbe Miete: Ein Fall für Lilo Gondorf ermittelt 1

Fazit: 4 Sterne für beste Krimiunterhaltung und die teils ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden- und erfolge.
„Hohes Tier“ ist im btb Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 320 Seiten und kostet 9,99 Euro und wäre mein Tipp fürs Osternest.


Veröffentlicht am 13.11.2019

Kriegsgeheimnisse ....

Die Hoffnung zwischen den Zeilen
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Die Hoffnung zwischen den Zeilen....


Diane Jordan

Krieg, Waffen, Gewalt und unermessliches Elend. Beim Blick auf das Cover meines neuesten Romans „Die Hoffnung zwischen den Zeilen“ von Elin Olofsson ...

Die Hoffnung zwischen den Zeilen....


Diane Jordan

Krieg, Waffen, Gewalt und unermessliches Elend. Beim Blick auf das Cover meines neuesten Romans „Die Hoffnung zwischen den Zeilen“ von Elin Olofsson werde ich melancholisch. Eine Traurigkeit macht sich breit und tiefes Mitgefühl. Obwohl ich die Frau auf dem Titelbild, die allein auf einem Bahnsteig zu stehen scheint und deren Geschichte ich noch nicht kenne. Mit ihrem Miniköfferchen, dünnen Schuhen und ihrem Mäntelchen, wirkt sie sehr verloren und hilflos. Das ganze ist zudem in teilendsättigten Farben dargestellt, was mir als Fotografin natürlich sofort auffällt. Ich wende das Buch und lese mit angehaltenem Atem den Klappentext. Nein, wie traurig.... Gespannt fange ich an zu lesen und lege mir auch schon mal ein paar Taschentücher bereit. Das scheint mir notwendig, denn dieser Roman geht unter die Haut und bestimmt auch ins Herz, wenn man, wie ich, nicht ganz unsensibel ist und „nah am Wasser gebaut“ hat. Geschichten aus dem Krieg, Vertreibung, Flucht und auch alles Elend, dass damit verbunden war und die oft damit verbundenen noch ist, kenne ich aus meiner Familie ebenfalls. Vielleicht bin ich als Leserin daher auch empfänglicher für die Schilderungen der Nachkriegszeit und auch tragische Familiengeschichten. Elin Olofssons Schreibweise zieht mich regelrecht in den Bann. Spannend und wie ich finde einfühlsam, schildert sie die Geschichte um Ulrike Hartmann. Der Spannungsbogen wird von der Autorin dabei geschickt nach und nach aufgebaut. Der Plot ist raffiniert gemacht und nachvollziehbar geschildert. Ich finde es durchaus nicht schlimm, dass einige Fragen, die man sich als Leser wohl stellt, dabei im Dunklen bleiben. Meines Erachtens sorgt es für ein zusätzliches Kopfkino beim Lesen. Bei mir ist das jedenfalls so. Ich liebe und leide mit meinen fiktiven Romanfiguren jedenfalls ordentlich mit. Die Protagonisten Ulrike, Hans und Elsa sind detailreich und anschaulich beschrieben. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es sie so oder ähnlich gegeben hat. Und ich zolle der Autorin gedanklich Respekt, denn so ein „Drama“ geschickt als Roman zu verpacken, finde ich durchaus beachtlich. Das beim Leser dabei eine bedrückende Stimmung entsteht, wird von Olofsson wohl so geplant gewesen sein und irgendwie passt es ja auch wieder zur Nachkriegszeit mit all seinen Schattenseiten. Jedenfalls hätte ich bei der Lektüre manches so nicht erwartet. Und die Auflösung und das Geheimnis das Ulrikes Verlobten Hans betrifft, der im Krieg gefallen ist, erst Recht nicht. Aber ich möchte nicht zu viel verraten.....Mir hat das Buch jedenfalls gut gefallen, auch wenn ich hin und wieder am liebsten ins Buch gesprungen wäre und für Ruhe und Ordnung gesorgt hätte. Aber zum Glück ist dies ja nur gedanklich möglich, wer weiss, wo ich sonst schon verschollen wäre!

Inhalt:
Zwei mutige Frauen kämpfen in der Nachkriegszeit um eine selbstbestimmte Zukunft

Hamburg 1949: Als Ulrike Hartmann erfährt, dass ihr Verlobter Hans im Krieg gefallen ist, verlässt sie verzweifelt ihre zerstörte Heimat und wandert nach Schweden aus. In ihrem Koffer hat sie ein Bündel Briefe, die Hans im Krieg jahrelang von einer Schwedin namens Elsa Petterson erhalten hat. Ulrike reist zu Pettersons Wohnort in die Provinz, versucht herauszufinden, in welchem Verhältnis sie zu Hans stand. Beide Frauen entwickeln eine Freundschaft, und Ulrike erfährt etwas schier Unglaubliches über Hans, das ihrer aller Leben für immer verändern wird ...

Die Autorin:
Elin Olofsson, geboren 1979 in Schweden, schreibt seit vielen Jahren sehr erfolgreiche Frauenromane. 2014 wurde einer ihrer Romane als "Buch des Jahres" (Sydsvenska Dagbladet) ausgewählt, 2016 wurde sie für den "Book of the Year Award" nominiert. Ihr neuester Roman "Die Hoffnung zwischen den Zeilen" war in Schweden monatelang unter den Top Ten und verkaufte sich über 50.000 Mal. Mit diesem Roman wird sie erstmals in Deutschland vorgestellt.

Fazit: 4**** Der Roman “Die Hoffnung zwischen den Zeilen“ ist im C. Bertelsmann Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 304 Seiten.































Veröffentlicht am 18.10.2019

Raumfahrer...

Das Leuchten des Mondes
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Raumfahrer ....

Das Leuchten des Mondes

Diane Jordan

WOCHENENDE ☺ ich heb ab, nichts hält mich am Boden... Das hübsche Cover des Romans „Das Leuchten des Mondes“ von Lydia Netzer erinnert mich sofort ...

Raumfahrer ....

Das Leuchten des Mondes

Diane Jordan

WOCHENENDE ☺ ich heb ab, nichts hält mich am Boden... Das hübsche Cover des Romans „Das Leuchten des Mondes“ von Lydia Netzer erinnert mich sofort an den Song „Astronaut“ von Sido und Andreas Bourani. Grins, mich hält natürlich nichts davon ab, mir dieses Taschenbuch zu schnappen und mich gemütlich damit in eine Ecke zum Lesen zu verziehen. Schon auf den ersten Seiten wird mir klar, dieses Buch ist anders. Eigenartig und faszinierend zu gleich. Anders, als die Bücher, die ich sonst so lese. Die Protagonisten Sunny, Maxon und ihr kleiner Sohn Bubber sind ungewöhnlich und von der Autorin gut erdacht mit sprachlich zum Leben erschaffen worden. Wahrscheinlich stecken in den Namen der Buchhelden schon kleine Hinweise, denn Sunny (Sonne), Maxon (Mond) sowie Bubber (Blase) spinne ich mich augenblicklich zusammen. Wer weiss, ob ich damit nicht richtig liege?!
Und als Fotografin finde ich den Mond selbstverständlich super, weil er immer wieder, genau wie weit entfernte Sterne, ein geniales Fotomotive darstellt. Aber auch Mythen rund um den Mond und die Erde reizen mich, genau wie diese ungewöhnliche kleine Geschichte. Kulturreales mit einem Schuss Fantasie, dem Leser nähergebracht anhand mathematischer Formeln, wie einst in der Schule. Trotzdem erinnert mich das Ganze ein wenig an „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“, denn Missverständnisse sind so vorprogrammiert, wenn der Partner ständig als „Mann im Mond“ unterwegs ist. Und so hat Sunny „alleine“ einiges auszuhalten, genau wie zahlreiche andere Familien auch, deren Männer zu Geschäftsreisen aufbrechen und nicht daaaaaaa sind. Und die dann den Haushalt, Kinder und alles drum herum „wuppen“ müssen. Und das man sich dabei, wie auf verschiedenen Planeten, eben Erde und Mond fühlt, wundert mich ebenfalls nicht. Und trotzdem kann man beim Lesen, die Liebe der Beiden zueinander sowie was die beiden verbindet, zwischen den Seiten spüren. Zum Träumen schön und daher würde ich empfehlen, diesen Blick ins All zu wagen.

Inhalt:
Als Maxon Sunny zum ersten Mal traf, war er sieben Jahre, vier Monate und achtzehn Tage oder - in seinen Worten - 2693 Erdumdrehungen alt. Maxon war anders. Zusammen waren sie anders. Und auch heute noch, zwanzig Jahre später, führen die beiden keine gewöhnliche Ehe. Maxon ist Astronaut geworden. Während er zwischen Himmel und Erde schwebt, versucht Sunny in der idyllischen Kleinstadt in Virginia die Fäden der kleinen Familie zusammenzuhalten. Alles geht gut, bis zu dem Tag, als sie einen Autounfall hat. Obwohl harmlos, löst er eine Lawine in Sunnys Leben aus. Da ist ihr kleiner autistischer Sohn, um den sie sich sorgt. Da ist ihre schwerkranke Mutter, um die sie sich kümmert. Da sind ihre eigenen Wünsche, die sie bislang immer unterdrückt hat. Und wie immer ist Maxon nicht zur Stelle, um sie zu unterstützen. Schlimmer noch: Auf dem Weg ins All, passiert etwas Unvorhergesehenes …

Die Autorin:
Lydia Netzer wurde in Detroit geboren und wuchs unter dem endlos weiten Sternenhimmel des Mittleren Westen auf. Unzählige Nächte verbrachte sie wach, den Blick auf die Sterne gerichtet, und dachte sich Geschichten aus. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihren beiden Kindern, zwei Boston Terriern und einem Pferd auf einer Farm in Virginia.

Fazit: 4**** Der Roman „ Das Leuchten des Mondes“ ist im btb Verlag erschienen. Das Taschenbuch 384 hat Seiten.

Veröffentlicht am 21.02.2024

Die Mode aus dem Alsterhaus …

Alsterflimmern. Luises Rückkehr
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Der Roman „Alsterflimmern. Luises Rückkehr“ von Susanne Rubin hat ein ansprechendes Cover. Als Betrachter sieht man mehrere Etagen des glamourösen Hamburger Kaufhauses und am rechten Bildrand eine hübsch ...

Der Roman „Alsterflimmern. Luises Rückkehr“ von Susanne Rubin hat ein ansprechendes Cover. Als Betrachter sieht man mehrere Etagen des glamourösen Hamburger Kaufhauses und am rechten Bildrand eine hübsch gekleidete junge Frau mit Perlenkette, in einem lila Kleid mit breitem Bubikragen und schwarzem Gürtel. Der Titelschriftzug und der Name der Autorin ist in „Weiß/Gold“ gehalten, dieses wirkt sehr passend und elitär auf mich. Die Buchrücken-Vorschau ist ansprechend und ich freue mich auf die Fortsetzung der Saga. Gespannt schlage ich das Buch auf. Gleich zu Beginn steht:
„Die Summe unseres Lebens
sind die Stunden, wo wir lieben.“
(Wilhelm Busch)
Ein feines Zitat, dass gut zum Romangeschehen passt, wie ich finde. Jetzt folgt ein packender Prolog, Hamburg, im Jahre 1949. Dann geht es lesetechnisch in London im September weiter. Die wichtigsten Protagonisten sind Jens Thomsen, Klaus Prage, Georg Karg, Familie Tietz, Luise, Charlotte und Jannes Vossen, Peter, Kerstin und Hagen, Sybille von Ronnenburg, Olga, Ingrid Franken, Oliver, um nur einige zu nennen. Der Alsterhaus-Zweiteiler punktet mit einer Geschichte, die vor dem Hintergrund real historischer Ereignisse spielt, was ich immer total spannend und lesenswert finde. Themen wie Arisierung, Enteignung und Wiedergutmachung werden in die Geschichte rund um das luxuriöse, allseits bekannte Warenhaus, eingebunden. Mir gefällt der Lokalkolorit sehr. Die Eigenarten und die Atmosphäre der damaligen Zeit werden gekonnt aufgegriffen und zum Leser transportiert. Die Charaktere der einzelnen Protagonisten sind teils gut gewählt. Sie wirken relativ authentisch. Und natürlich kommen Liebe, Eifersucht, beruflicher Aufstieg und „Träume verwirklichen“ nicht zu kurz. Ob dabei die detailreiche Beschreibung der einen oder anderen Liebesszene nötig gewesen ist, bleibt wie immer „Geschmacksache“. Der Schreibstil der Autorin ist leicht lesbar und gut verständlich. Der Spannungsbogen plätscherte so dahin und viele Ereignisse waren vorhersehbar. Die Anmerkungen der Autorin zum Ende des Romans und „ihrem“ persönlichen Hintergrund hierzu“, gefallen mir sehr. Und die Frage, (für wen, ist die Widmung, die ich mir am Anfang des Buchs gestellt habe) „Für Lieselotte (Lilo), Du fehlst!,“ klärt sich nun auch.


Buchrücken:

Die dunkle deutsche Vergangenheit stellt Luise vor eine unmögliche Wahl

Hamburg 1951. Luise Vossen ist in London aufgewachsen und hat sich ihr ganzes Leben danach gesehnt, die Stadt kennenzulernen, in der ihre Eltern sich vor dem Zweiten Weltkrieg zum ersten Mal trafen und in der sie selbst das Licht der Welt erblickte. Sie ist beeindruckt vom alten Glanz der Metropole, der zwischen den Trümmern hindurchschimmert. Und noch etwas fasziniert Luise: der charmante Anwalt Jens Thomsen. Die Familiengeschichten der beiden sind eng mit dem Warenhaus Tietz verbunden. Die Tietzens verloren ihr Unternehmen während des Nationalsozialismus – für Luise ganz klar eine große Ungerechtigkeit. Selbstverständlich hätte der Familie ihr Eigentum zurückgegeben werden müssen, davon ist sie überzeugt. Doch Jens scheint auf der falschen Seite der Geschichte zu stehen. Muss Luise zwischen Moral und Liebe wählen?

Die Autorin:
Susanne Rubin ist eine waschechte »Hamburger Deern«. Zusammen mit ihrem Mann, einem pensionierten Kriminalbeamten, lebt sie in ihrer geliebten Heimatstadt. Nach eigener Aussage ist ihr Mann ihr persönlicher Held, und ihre inzwischen erwachsenen Söhne sind die wunderbarsten der ganzen Welt. Sie liebt das Schreiben und Spieleabende mit ihrer Familie.


Weitere Bücher:
Das Grandhotel an der Alster, Die Erben von Gut Lerchengrund, Die Frau des Kaffeehändlers

Fazit: *** Der Roman „Alsterflimmern. Luises Rückkehr“ von Susanne Rubin ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 364Seiten und etwas Werbung für andere Bücher der Autorin. Mich hat der zweite Band der Alsterhaus-Saga diesmal nicht so richtig begeistern können, da vieles sehr klischeehaft und erahnbar war.


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