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Veröffentlicht am 27.08.2017

Dramatischer Prolog, abgründig und traurig

Dann schlaf auch du
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Myriam und Paul sind jung verheiratet und haben zwei Kinder. Myriam wird immer unglücklicher, sie möchte wieder als Anwältin arbeiten. Der ganze Haushalt,die zwei Kinder und die kleine Wohnung lasten ...


Myriam und Paul sind jung verheiratet und haben zwei Kinder. Myriam wird immer unglücklicher, sie möchte wieder als Anwältin arbeiten. Der ganze Haushalt,die zwei Kinder und die kleine Wohnung lasten auf ihr, obwohl der kleine Adam noch ihr ausdrückliches Wunschkind war um länger daheimbleiben zu können. Sie gehen auf die Suche nach einer Nanny.
Eine Bekannte rät ihnen Louise eine fünfzigjährige Witwe. Die Kinder sind begeistert.
Louise schafft es in Kürze sich unentbehrlich zu machen. Sie hält neben den Kindern den Haushalt in Schwung, kocht Freitags für die Freunde der Familie. So langsam aber sicher werden alle Louise süchtig. Sie darf mit nach Griechenland in den Urlaub fliegen und wird wie eine Freundin behandelt.Die Kinder lieben ihre Nanny.
Alle erleben nur die Louise während der Woche. IhrLeben am Wochenende in der Miniwohnung bleibt unentdeckt, wird nicht nachgefragt.
Durch Einschübe und Aussagen früherer Bekannten, ihres Vermieters und von ihrer Stelle zuvor, kriegen wir als Leser einiges mit.
Louise stammt aus keinem guten Elternhaus, ihr Bildungsstand ist nicht gerade hoch.Sie war verheiratet mit Jaques, der sie zur Witwe machte und dessen nicht gerade kleine Schulden sie heute noch abbezahlt. Ihre Tochter fliegt vom Gymnasium wegen schlechten Benehmens. Die Wohnung ist ein Loch.
All diese Gründe lassen sie an Myriam, Paul, Adam und Mila klammern. Durch sie fühlt sie sich in ein besseres Leben gezogen. Doch dann fängt sie an zu übertreiben, macht Vorschriften, bildet sich Sachen ein.So langsam geht sie vor allem Myriam auf die Nerven und sie beschließen ihr zu kündigen.
Das das ein großer Fehler war, merken sie, als sie ihre Kinder tot auffinden.
Fazit:
Mir hat die Geschichte und der Schreibstil sehr gut gefallen.Louises Abgründe werden eindringlich dargestellt, sodaß sich bei mir ein "gewisses Verstehen" ihrer Handlungsweise eingestellt hat. Natürlich nur bis zur Ermordung der Kinder.
Bei den Eltern wird gut dargestellt, die anfängliche Zerrissenheit von Myriam und ein gewisses Wurstigkeitsgefühl den Kindern gegenüber, weil sie ja beide glücklich in ihrem Beruf sind. Sie haben sich ja förmlich ergeben, nur um arbeiten gehen zu können.Ihnen war das Restleben von Louise ziemlich egal, solange es ihnen gutging, das heißt, sie ihrerArbeit nachgehen konnten und verwöhnt wurden durch Louises Haushaltskünste.
Ein sehr empfehlenswertes Buch mit interessanten Charakteren und einem
Riesenproblem.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Kann man eine verloren geglaubte Liebe neu beleben

Mittsommerleuchten
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Schon das Cover hat mir gut gefallen, eben typisch Asa Hellberg.
In dieser Geschichte menschelt es gewaltig. Eine verloren geglaubte Liebe kehrt zurück, eine andere Liebe geht in die Brüche oder etwa doch ...

Schon das Cover hat mir gut gefallen, eben typisch Asa Hellberg.
In dieser Geschichte menschelt es gewaltig. Eine verloren geglaubte Liebe kehrt zurück, eine andere Liebe geht in die Brüche oder etwa doch nicht, Eifersucht, ja sogar ein Mordversuch, alles kommt vor.
Gloria Moreno, 53jährig, die Operndiva in Stockholm ist in leichter Panik. Sie spürt ihr Alter und möchte eigentlich nach Spanien, die Heimat ihrer Mutter ziehen. Als wäre das nicht genug, soll sie noch einmal die Carmen singen. An sich kein Problem, die Stimme ist immer noch einwandfrei geölt, wenn da nicht die Sänger wären, die die männlichen Rollen singen. Sebastian und Dominic. Mit Dominic war sie mal verheiratet und Sebastian war der Freund danach. Am liebsten würde sie hinschmeißen und spielt schon mal krank, bis ihr Berufsethos doch greift. Sie spricht mit Agnes ihrer Schwester darüber, doch die hat jetzt andere Sorgen. Sie will sich unbedingt von Stefan ihrem langjährigen Mann trennen. Zu den Vorproben kam Gloria nicht, aber zu den Hauptproben erscheint sie. Absofort geht es rund. Sebastian und Dominic giften sich an, sie sind eifersüchtig aufeinander. Pjotr, der Dirigent will was von ihr und ein abgelegter Liebhaber taucht auch noch auf. Gloria sagt klar, daß sie momentan frei sein will, obwohl sie doch noch Gefühle für Dominic hat, die sie aber heftig bestreitet. Agnes kommt mit ihrer Trennung gut zurecht, bis Stefan ins Krankenhaus muß.
Den Rest sollte der geneigte Leser selber lesen. Es gibt noch soviele Fragen. Finden Gloria und Dominic wieder zusammen, findet die Aufführung überhaupt statt, wem galt der Mordanschlag und wer hat ihn verübt, was passiert mit Agnes und Stefan und noch einiges mehr.
Ich mag den Erzählstil. Asa Hellberg kann sich sehr gut in das Leben von Ü50 Personen einfühlen, was man ja schon aus ihren anderen Büchern kennt. Zudem kriegt man einen kleinen Abriß vom Geschehen an einer Oper mit und lernt Stockholm ein bißchen kennen.

Veröffentlicht am 04.05.2017

Ehrlich,modern, interessant und ausgesprochen weiblich

Wir
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"Ist das wirklich das Leben, das ich mir wünsche", fragen sich sicher sehr viele Frauen. In diesem Fall ist "Wir" eine Empfehlung. Auch den Satz "Ein befreiender, ehrlicher und motivierender Leitfaden, ...

"Ist das wirklich das Leben, das ich mir wünsche", fragen sich sicher sehr viele Frauen. In diesem Fall ist "Wir" eine Empfehlung. Auch den Satz "Ein befreiender, ehrlicher und motivierender Leitfaden, der die Welt verändern kann" kann ich unbedingt unterstreichen.
In dem Buch werden einem Hilfsmittel an die Hand gegeben, die durchaus machbar sind für jeden, auch für diejenigen, die nie lange Zeit haben. Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: die 2-Minuten-Meditation. Wenn ich länger sitzen muss, fallen mir persönlich dann doch wieder alle möglichen Gedanken ein ... ich will, ich sollte, ich muss eigentlich... so in der Art. Auch die Anregung, für die Übungen ein kleines Notizbuch zu führen, hat mir gut gefallen. Das ist auf jeden Fall handlich und passt wirklich in jede Tasche. Von den beiden Autorinnen werden immer wieder Beispiele aus ihrem Leben, wie sie mit dem ein oder anderen Problem umgehen, eingestreut. Auf diese Weise lernt man vor allem Gillian Anderson auch mal als Frau, die durchaus in ihrem Leben öfter Hilfe annehmen musste, kennen.
Das Buch ist sehr schön aufgeteilt. Als erstes kommt die Einladung und warum "Wir" eigentlich entstanden ist. In Teil 1 werden lebenswichtige Praktiken vorgestellt und die passenden Übungen dazu. Teil 2 stellt die 9 Prinzipien vor, die man sich erarbeiten sollte, wobei immer wieder betont wird, dass die Liebe allem voransteht, zu sich selbst und zu den Mitmenschen. Teil 3, das Manifest, erklärt die globale Anwendung des Gelernten. Im Anhang findet man wichtige Adressen, um das Gelernte noch ausbauen und weiterarbeiten zu können.
Ich empfinde das Buch als großartigen Ratgeber, fraulich, weiblich geschrieben und immer das vorangestellt, was so viele Frauen und Männer in der heutigen Welt vergessen, die Liebe zum Ganzen.
"Die Reise beginnt und endet mit Liebe. Also was immer dich hierhiergerufen hat: Sei willkommen"


Veröffentlicht am 26.04.2017

Schafft es Gabi?

Horst allein zu Haus
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Gabi und Horst König, es geht weiter! Wieder erzählt Ingeborg Seltmann flott und witzig, man mag das Buch garnicht mehr aus der Hand legen. Es beginnt mit dem 60.Geburtstag von Gabi, der am Tegernsee im ...

Gabi und Horst König, es geht weiter! Wieder erzählt Ingeborg Seltmann flott und witzig, man mag das Buch garnicht mehr aus der Hand legen. Es beginnt mit dem 60.Geburtstag von Gabi, der am Tegernsee im Seniorenstift, in dem ihr Vater und seine Lebensgefährtin wohnen, gefeiert wird. Alle sind da, die Kinder, ihre Mödels, die beste Freundin und auch Philipp der Zukünftige der hochschwangeren Nina und seine Eltern.Auch Mona, Vegatarierin und Freundin von Sohn Max ist dabei. Es wird viel getrunken und dann kommt der Hammer, Nina verspürt Wehen! Das Kind kommt zu bald Am nächsten Tag ist der erwartete Sohn da. Gabi ist glücklich und besteht auf den Namen Paul, sie hat ganz vergessen, daß sie eigentlich schon lange wieder in der Buchhandlung stehen müßte. Daheim angelangt fallen ihr alle guten Vorsätze wieder ein. Einer wird durchgezogen. Horst und Gabi machen einen Tangokurs! Toll , die Szenerie, man sich Ignacio so richtig vorstellen. Kaum haben sie dieses gemeinsame Vorhaben hinter sich, meldet sich Nina und bittet um Hilfe bei klein Paul. Wieder ist Horst alleine zu hause und das für längere Zeit, Nina verlängert in Berlin und muß anschließend direkt nach Frankfurt zur Buchmesse. Das Abituriententreffen findet auch noch statt, aber leider kaum mehr Zweisamkeit mit Horst! Sehr schön, daß Pater Engelmar nochmal auftritt, Horst ist sogar eifersüchtig!
Sie hat versprochen zum Jahresende Schluß zu machen mit der Arbeit! Es ist mittlerweile kurz vor knapp und das Weihnachtsgeschäft läuft schon.
Schafft es Gabi noch zu kündigen, klappt das überhaupt noch mit Horst? Es gibt noch so einige Fragen, wofür es sich lohnt das Buch zu lesen.
Wer A sagt muß auch B sagen, soll heißen wer Band 1 gelesen hat, muß unbedingt Band 2 lesen. .

Veröffentlicht am 22.04.2017

Absoluter Sommerroman, herrlich

Immer wieder im Sommer
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Meine Meinung für zukünftige Leser. Glauben sie alles was das Cover, der Klappentext versprechen! Lesen sie das Buch. Ich fand es herrlich! Lockerer Schreibstil, trotzdem Tiefgang, die Familie muß mit ...

Meine Meinung für zukünftige Leser. Glauben sie alles was das Cover, der Klappentext versprechen! Lesen sie das Buch. Ich fand es herrlich! Lockerer Schreibstil, trotzdem Tiefgang, die Familie muß mit einem echten Problem fertig werden und das tut sie oft mit dem einzigen Mittel, dem Humor, der immer weiterhilft. Herrliche Charaktere! Frieda, die Mutter von Anna hab ich sehr gemocht, vor allem ihren Umgang mit dem zunehmenden Problem ihrer Krankheit und ihre Weitsicht. Sofie, die pubertäre 14jährige, die sich langsam knacken läßt. Aber auch Anna und ihr Ex Max haben so manches zu verarbeiten. Am Ende siegt, sie erraten es sicher, die Liebe! Bloß zwischen wem?
Die Geschichte:
Anna, geschieden und alleinerziehende Mutter von Sofie und Nelly, will ihre Kinder wie immer zu ihrem Vater Max an den Starnbergersee bringen. Sie hat vor ihre JugendliebeJan auf Amrum überraschen und auf dem Weg ihre Mutter zu besuchen, die einen Brandbrief geschickt hat und ihre Tochter dringend sehen will. Die Ablieferung der Töchter verläuft ganz anders als Anna sich das gedacht hat. Sie sitzt mit ihren Töchtern und ihrem Ex im VWbus Richtung Oma Frieda und Amrum. Bei ihrer Mutter entdeckt sie deren Problem und hat einen weiteren Mitfahrer im Bus sitzen. Unterwegs gabelt sie noch einen weiteren Mitfahrer auf.
Es wird interessant! Hält Jan, was sich Anna versprochen hat? Rückt Max mit seinem Problem raus? Wie regelt sich das mit Oma Frieda? Sehr schön auch die Veränderung von Sofie mitzuerleben. Für wen wird Anna sich entsccheiden?
Das Buch hat mir großen Spaß gemacht und ist mit Sicherheit eine Empfehlung!