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Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr enttäuschend.

The other Girl
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Carly May ist 12 Jahre alt, als sie ohne zu zögern in das graue Auto eines Fremden steigt. Er wirkt vertauens- und ein bisschen geheimnisvoll, ist gutaussehend, verströmt ein Gefühl von Sicherheit und ...

Carly May ist 12 Jahre alt, als sie ohne zu zögern in das graue Auto eines Fremden steigt. Er wirkt vertauens- und ein bisschen geheimnisvoll, ist gutaussehend, verströmt ein Gefühl von Sicherheit und lächelt so, dass sie das Gefühl gewinnt, sie sei der für ihn einzig wichtige Mensch auf der Welt. Für das hübsche Mädchen verspricht die Autofahrt raus aus ihrer Heimat Arrow, Nebraska ein großer Spaß – ein großes Abenteuer – zu werden. Da sie es schon seit jeher liebt, sich zu verkleiden, spielt sie auch gerne mit, als der Mann ihr eine braune Perücke gibt und sie so in eine neue Rolle schlüpfen kann. Hinfort mit dem Lipgloss und dem hellrosafarbenen Lidschatten – unliebsame Überreste des Ballettunterrichts – und schon kann die Reise ins Unbekannte weitergehen.
Beim nächsten Zwischenstopp locken die beiden ein zweites Mädchen in den Wagen: Die ebenfalls zwölfjährige Lois. Lois steigt ein, da der Mann und das Mädchen so glücklich aussehen, als wäre bei ihnen alles harmonisch. Außerdem ist seine Stimme so sanft, volltönend, höflich, aber mit einem humorvollem Unterton. Und da die beiden nach dem Weg zur Schule fragen, sich diese in der Nähe ihres Zuhauses befindet und es soweiso regnet, setzt sie sich auf die Hinterbank. Als sie jedoch bevor sie diese erreichen auf eine stadtauswärtsführende Nebenstraße abbiegen, traut Lois sich nicht, etwas zu sagen. Auch für sie ist die Fahrt ins neue Fremde etwas Aufregendes – sie hatte unzählige Male davon geträumt fortzugehen.
Denn das ist etwas, das die beiden Mädchen verbindet: Zuhause waren sie nicht zuhause. Carly Mays Vater hatte nach dem Tod von Carlys Mutter eine unnötig aufgetakelte und furchtbar nervige Frau geheiratet, die Carly May schon bei ihrer ersten Begegnung, nachdem sie ihm bereits das Jawort gegeben hatte und sowieso alles zu spät war, mit „Püppchen“ anredete. Und Lois Eltern hatten keine Zeit für ihre Tochter, da sie vollauf mit den in ihrem Hotel anfallenden Arbeiten beschäftigt waren, da weitere Hilfskräfte zu teuer gewesen wären.
Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Kinder war, dass sie sich in irgendeiner Weise zur Schau stellten: Carly May verhielt sich so, indem sie zu Miss-Wahlen ging und mit aufgesetztem Lächeln, lockerem Hüftschwung und ihren wippenden goldenen Locken Titel gewann. Lois Art der Selbstinszenierung bestand darin, an Buchstabierwettbewerben teilzunehmen, wobei sie mit Wörtern umging, deren Bedeutung sie nicht im Ansatz kannte – kennen konnte.
Diese Gemeinsamkeiten kamen nicht von ungefähr: Irgendwann entdeckte Carly May zwei Akten mit Fotografien, Notizen und Zeitungsausschnitten zu den beiden Kindern. Gestärkt durch das Gefühl von dem Mann auserwählt worden zu sein, blühten sie mit der Zeit auf.
Nach langer Fahrzeit kamen sie schließlich an einer Hütte irgendwo im Wald an, in der sie die nächsten zwei Monate verbringen würden. Der Entführer, den die Mädchen später Zed nannten, fasste sie nie an, tat ihnen auch sonst nichts zuleide – für die Kinder unverständlich. Sie hatten das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben.
Doch auch als sie von der Polizei gefunden wurden und Zed sich erschossen hatte, konnten sie nicht in ihr altes Leben zurückkehren. Alle waren irgendwie seltsam, hatten sie für tot gehalten – jeder kannte sie. Und niemand verstand, warum sie nie weggelaufen waren und er ihnen nie etwas angetan hatte.

Zwanzig Jahre später haben sich Lois und Carly May, die nun Chloe heißt, gänzlich aus den Augen verloren. Lois ist Professorin für Literatur, Chloe arbeitet als Schauspielerin. In einem Roman „Der Wald so still“ verarbeitet Lois ihre Erlebnisse unter dem Pseudonym Lucy Ledger. Als dieser verfilmt werden soll bekommt Chloe die Rolle einer Polizistin in der Produktion angeboten und nimmt an. Nach so vielen Jahren werden sich Lois und Chloe wiedersehen – oder wie der Klappentext verspricht: „Ihre Geschichte ist noch nicht vorbei“. Außerdem wird Lois von einem Studenten belästigt, der in ihrer Vergangenheit wühlt und droht ihre Identität als Autorin und ihre Geschichte auffliegen zu lassen.

Die Geschichte wechselt andauernd zwischen den Perspektiven – mal erzählt Chloe etwas aus ihrer Sicht, mal beschreibt Lois ihre Erlebnisse. Aber auch zeitlich jagt ein Sprung den nächsten. Leider bekommt man so schnell gar nicht mit, was wann passiert, welche Handlung vorangegangen ist und wieso das Erzählte überhaupt von Bedeutung sein soll.
Für mich war der Schreibstil auch unfassend zäh, sodass ich beim Lesen kaum weiter kam. Da mir auch die Charaktere des Buches allesamt unsympathisch waren, kostete es mich viel Überwindung, das Buch nicht vorzeitig abzubrechen. Da wäre zum Beispiel Chloe mit ihrer „Ich bin ja so toll, aber das ist einfach so – dann darf ich das ja wohl auch sagen dürfen“-Art und ihrer abschätzenden Art gegenüber allem und jedem, die mit ihrer umwerfenden Schönheit ja alle bezaubern kann. Oder Lois, die sich immer wenn sie wütend, traurig, nervös, glücklich oder sonst irgendwie emotional angesprochen ist , ein zu der Situation passendes Wort aussucht, um Wörter mit dem gleichen Anfangsbuchstaben zu buchstabieren – das ist wohl eine Angewohnheit aus Kindertagen, als sie noch zu den Wettbewerben ging. „Furcht: Fauteuil, Filibuster, Faszie, flamboyant.“ (S. 107) oder eine – wie ich finde auch sehr repräsentative Stelle – „Unzurechnungsfähig: Uakari, Ubiquist, Undezime, Unguentum, Uschebti, Ususfruktus, Ud, urnisch, Utrum, Uchi-Mata, ultramarin.“ (S. 237). Es ist ja schön, wenn dieser Charakter im Buch Sprache mag, Wörter sammelt oder irgend sowas. Aber bei jeder sich bietenden Gelegenheit vollkommen aus dem Zusammenhang gerissene Aneinanderreihungen von Wörtern einzuschieben, hat damit meines Erachtens nicht viel zu tun. Für mich waren diese Stellen sehr ermüdend…
Des Weiteren hatte ich mit einem Psychothriller gerechnet, denn so wurde das Buch auch angekündigt. Als ich das Buch jedoch in Händen hielt, fiel mir zunächst nicht auf, dass das Cover etwas abgeändert worden ist. Als ich auf Seite 111 angekommen war und mich darüber wunderte, dass eigentlich noch nichts passiert und gar keine Spannung aufgebaut worden war, bemerkte ich, dass auf dem Cover anstelle von „Psychothriller“ nun „Roman“ stand. Dennoch hatte ich noch die Hoffnung das auf den restlichen Seiten des Buches noch irgendetwas geschehen würde. Oder man immerhin noch etwas über die Entführung erfahren würde. Doch blieben hier – wie auch in den meisten anderen angerissenen Bereichen – zahlreiche Fragen offen. Auch bei ganz grundlegenden Themen…
Ich habe andauernd mit mir gekämpft, ob ich das Buch nun besser abbrechen sollte, wollte ihm aber doch noch eine Chance geben. Im Nachhinein wäre es wohl doch besser gewesen, die Lesezeit auf ansprechende Bücher zu verwenden.

Alles in allem bin ich von diesem Werk sehr enttäuscht, hatte ich doch ein Buch voller Spannung erwartet. Für mich gibt es nur einen einigermaßen zu lobenden Aspekt: Die Geschichte, wie sie auf dem Klappentext beschrieben wird, ist ansprechend, klingt spannend und verspricht viel. Schade, dass das Buch da nicht mithalten konnte.
Selten bin ich von einem Buch derartig enttäuscht worden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr schön!

Eis - Eisdesserts - Eistorten
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Egal ob Eisdesserts, Eistorten, Sorbets oder Hörnchen – in diesem Buch finden Eis-Liebhaber für jeden Anlass das richtige Rezept. Denn dadurch, dass man die Kreationen selber zubereitet, soll der perfekte ...

Egal ob Eisdesserts, Eistorten, Sorbets oder Hörnchen – in diesem Buch finden Eis-Liebhaber für jeden Anlass das richtige Rezept. Denn dadurch, dass man die Kreationen selber zubereitet, soll der perfekte Geschmack getroffen, das bestmögliche Eis genossen werden können. Ohne Zusatzstoffe, aber auf die eigenen Erwartungen an ein Eis abgestimmt.

Gegliedert in die Kapitel „Eiscremes & Sorbets“, „Eis am Stiel & im Hörnchen“, „Eis im Becher“, „Eisdesserts & Eistorten“, „Hörnchen, Sauce & Getränke“ findet sich eine große Bandbreite an vielversprechnden Rezepten. Sowohl Klassiker als auch neue Rezepte versprechen großen Genuss für jeden.
Mich haben bereits beim ersten Durchblättern sehr viele Eissorten angesprochen, wie das „Erdbeereis in knackiger Schokohülle“ (S. 31), das „Kokoseis mit Schokostückchen“ (S. 32) oder aber auch die „Gefrosteten Zitronen“ (S. 68). Dazu haben sicherlich auch die tollen Farbfotos beigetragen, die zum Losschlemmen animieren.
Was mir auch sehr gefällt ist, dass sich in „Eis – Eisdesserts – Eistorten“ für jeden Anlass passende Rezepte finden lassen. So variieren auch die Zubereitungszeiten, bleiben jedoch stets in einem angenehmen Rahmen. Durch eine Spannbreite von unschlagbaren 5 Minuten Zubereitungszeit beim „Frozen Yoghurt mit Blaubeeren“ (S. 16) bis hin zu noch immer sehr gut vertretbaren 1Std. 30 Min. Zubereitungs-, mit einer Eismaschine 25 Minuten Gefrier- oder der Tiefkühltruhe 4 Stunden Tiefkühlzeit bei der „Schokoladen-Lasagne mit Sahneeis“ (S. 84-87) findet man immer etwas zum Zubereiten.
Häufig sind die Rezepte auch furch bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen sehr verständlich und lassen sich problemlos umsetzen. Sehr gefällt mir auch, dass immer wieder Varianten gezeigt werden, was Mut zum Experimentieren macht.
Wunderbar hat mir auch das „Schokoladen-Mascapone-Eis“ (S. 15) gefallen, da es unglaublich leicht zuzubereiten, wenig zeitintensiv, dafür aber herrlich lecker war.


Ich kann dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, da es nicht nur für heiße Sommertage tolle Kreationen bereit hält, die Rezepte auch für absolute Einsteiger geeignet, aber keineswegs langweilig sind. Perfekt für alle Eis-Liebhaber!

Von mir gibt es daher 5/5 eisgekühlte Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kann man haben, muss man aber nicht...

Beerenglück für Genießer
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In „Beerenglück für Genießer“ soll gezeigt werden, wie abwechslungsreich man mit den Beeren als „echte Superfoods“, als „Quellen für Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien“, Desserts, Kuchen oder süße ...

In „Beerenglück für Genießer“ soll gezeigt werden, wie abwechslungsreich man mit den Beeren als „echte Superfoods“, als „Quellen für Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien“, Desserts, Kuchen oder süße Gerichte zaubern kann. So werden über 60 Rezepte vorgestellt, für die man die gesunden und aromatischen Beeren benötigt.

Das Buch beginnt mit einer süßen Einleitung, denn es werden Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Preiselbeeren und Brombeeren vorgestellt. So wird in ganz kurzen Abschnitten Wissen, beispielsweise über verschiedene Bezeichnungen in unterschiedlichen Gebieten, vermittelt.
Danach geht es direkt mit den Rezepten weiter, welche nicht wirklich in Kapitel unterteilt sind. Allerdings steht auf jeder Seite unten, welche Beere im Vordergrund steht. Ganz oben auf der jeweiligen Seite sind die Zutaten sehr übersichtlich angeordnet. Darunter finden sich der Name des Rezeptes sowie Angaben zu Zubereitungsdauer, Backzeit und Portionen. Soweit ich das bisher beurteilen konnte, stimmen diese Angaben mit der tatsächlich benötigten Zeit und den Portionen überein. Mein bisheriger Favorit sind die „Baisertörtchen mit Beeren“ (S. 70), welche auch auf dem Cover zu sehen sind.
Die Rezepte sind in gut verständliche Schritte gegliedert und sehr übersichtlich dargestellt. Darübver hinaus helfen häufig Tipp-Felder bei der Zubereitung.
Leider konnte der Funke bei mir trotzdem nicht überspringen… Normalerweise finde ich es zum Beispiel sehr ansprechend, wenn die Rezepte mit Farbfotos bebildert sind, doch konnten sie mir in diesem Buch nur selten bis gar nicht Lust aufs Nachmachen bereiten. Das Foto zu „Erdbeer-Minz-Limes“ (S. 16) wäre für mein Empfinden besser weggelassen worden, was mich schon verwundert, da der Autor des Buches, Karl Newedel, doch Autor, Foodstylist und Fotograf ist…
Aufgrund der Gestaltung wirkt das Buch auf mich leider irgendwie leb- und lieblos. Bei so vielen anderen Koch- oder Backbüchern spürt man bei jeder Seite die Liebe und Mühe, welche in das Buch geflossen sind – doch konnte ich das hier leider nicht festmachen. Dennoch sind die süßen Versuchungen sehr abwechslungsreich und schön beschrieben.

Alles in allem finden sich in diesem Werk vielfältige Möglichkeiten, Beeren in die Küche zu bringen – und zwar abwechslungsreich in Suppen, Kuchen, Torten, Eis, Desserts oder Drinks. Allerdings ist die Gestaltung des Buches meines Erachtens weniger gut gelungen, sodass man kaum zum Nachmachen angeregt wird. In meinen Augen ist „Beerenglück für Genießer“ ein Buch, welches durchaus nett ist, aber auf das man auch durchaus verzichten kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ich hatte mehr erwartet…

Panic - Wer Angst hat, ist raus
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Niemand kann genau sagen, wer Panic erfunden hat. Niemand weiß, seit wann es das Spiel gibt. Aber jeder kennt es. Und auch, wenn die Polizei versucht, es zu unterbinden, findet das Tribunal von Panic einen ...

Niemand kann genau sagen, wer Panic erfunden hat. Niemand weiß, seit wann es das Spiel gibt. Aber jeder kennt es. Und auch, wenn die Polizei versucht, es zu unterbinden, findet das Tribunal von Panic einen Weg das Spiel stattfinden zu lassen. In Carp, einer armen Stadt mit zwölftausend Einwohnern im Bundesstaat New York, findet es jährlich statt. Jeder einzelne Schüler an der Highschool weiß davon, doch niemand darf etwas verraten. Schließlich ist das Spiel wegen des Geldes irgendwie im Interesse aller. Denn das ist der Anreiz des Ganzen: Jeder Schüler muss in einen Jackpot einzahlen – ausnahmslos. Und zwar einen Dollar pro Schultag von September bis Juni – wer nicht zahlt muss mit mehr oder weniger sanften Ermahnungen rechnen.
Alle aus der Abschlussklasse dürfen mitspielen und um das so zusammengetragene Geld kämpfen. Runde um Runde scheiden dann mehr Spieler aus, denn es kann nur einen Gewinner geben. Auch wenn der Start mit dem Sprung von den Klippen immer der gleiche ist, so sind die Aufgaben doch immer andere, da für diese jedes Jahr unter strengster Geheimhaltung zwei andere Punktrichter ausgewählt werden. Sie erhalten eine nicht zu verachtende Bezahlung dafür, dass sie sich Prüfungen ausdenken und über die Punktvergabe entscheiden.
Die Regeln sind ganz leicht und jedem bekannt. Zum Beispiel ist strengste Geheimhaltung oberstes Gebot, der Kommentator, der die von den Punktrichtern aufgestellten Runden vorstellt und moderiert, darf nicht angegriffen werden und vor allem: Wer Angst hat, scheidet aus.
Als Heather zum Startsprung an den Klippen erscheint und dort auf ihren Exfreund und dessen neue Flamme trifft, weiß sie, dass sie, trotz ihres Vorsatzes es nicht zu tun, spielen wird. Auch ihre beste Freundin Nathalie entschließt, es auf einen Versuch ankommen zu lassen, obwohl sie sich vor beinahe allem fürchtet. Ihr Ziel ist es, mit dem Geld eine Schauspielausbildung zu finanzieren. Auch Dodge, der seit mittlerweile zwei Jahren in Carp zur Highschool geht, hat seine ganz eigenen Beweggründe – und er ist sich seines Sieges sicher…
Als dann die Summe des diesjährigen Jackpots genannt wird, sind alle sprachlos: 67.000 Dollar – so viel gab es noch nie zu gewinnen. Dass dies kein leichtes Spiel wird, steht von Anfang an fest.
Und so beginnt in diesem heißen Sommer ein Spiel, bei dem jeder über seine eigenen Grenzen gehen muss; bei dem immer weniger Spieler übrigbleiben. Ein tödliches Spiel, das dieses Mal schon in der zweiten Runde sein erstes Opfer fordert, aber dennoch jedes Jahr wiederkehren und wie immer jeden Beteiligten verändern wird.

Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Heather und Dodge geschrieben, sodass man immer neue Seiten der Protagonisten kennenlernt und sich recht gut in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen kann. Auch sind so die Beziehungen der Charaktere zueinander gut verständlich. Durch die detailreiche Beschreibung (auch ihrer Lebensumstände) fühlt man schnell mit den Freunden mit, wobei man jedochnicht vollkommen zu ihnen durchdringen kann. Da die Mutproben, wie auch ihr Ende und noch so viel mehr in diesem Buch, recht vorhersehbar sind, wartet man nur selten gespannt auf die neuen Mutproben, die es zu bestehen gilt, obwohl das Buch hier wirklich Potenzial gehabt hätte. Ein paar andere konnten mich allerdings fesseln. So sind die Wendungen nur zum Teil überraschend.
Spannender war für mich dafür die Entwicklung, welche die Charaktere durchlaufen und wie sie Kapitel für Kapitel erwachsener werden.
Viele der Aufgaben sind sehr kreativ und gefährlich, jedoch trägt dies auch dazu bei, dass Panic phasenweise nicht sehr realistisch wirkt. Denn wenn es stattdessen um die Beziehungen der Personen geht, ist das Buch sehr gut nachvollziehbar, verständlich und glaubwürdig.
Sehr gefallen hat mir, dass ich total schnell in das Buch abtauchen konnte, da der Schreibstil wirklich unkompliziert und leicht zu verfolgen ist. Deswegen lässt sich das Buch problemlos zwischendurch lesen, ohne dass man sich anstrengen müsste.

So sind alles in allem einige Mutproben unrealistisch, viele Wendungen vorhersehbar (besonders das Ende), jedoch die Charaktere sehr schön ausgearbeitet und interessant. Das Buch „Panic“ lässt mich zwiegespalten zurück, da ich zum Einen etwas von den Prüfungen enttäuscht, von den Charakteren aber positiv überrascht bin. Die Idee des Buches ist zwar nichts völlig Neues, hat mir aber dennoch sehr gefallen, allerdings ist die Umsetzung meines Erachtens noch ausbaufähig. Auf der einen Seite ist die Sprache angenehm leicht, auf der anderen Seite ist sie mir jedoch manchmal etwas zu umgangssprachlich und bremst auch das Mitfühlen etwas ab…
In meinen Augen eignet sich dieser Jugendthriller deswegen gut zum Zwischendurch-Lesen, allerdings sollte man meiner Meinung nach auch nicht mit allzugroßen Erwartungen an das Buch gehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr ansprechend!

Das Yoga-Kochbuch
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Mit diesem Buch möchte der Gesundheitsberater und vegetarisch-vegane Koch aus Leidenschaft, Udo Einenkel, zeigen, wie man mithilfe der Yoga-Küche in „Einklang mit sich durch Entspannung und Genuss“ gelangen ...

Mit diesem Buch möchte der Gesundheitsberater und vegetarisch-vegane Koch aus Leidenschaft, Udo Einenkel, zeigen, wie man mithilfe der Yoga-Küche in „Einklang mit sich durch Entspannung und Genuss“ gelangen kann.
Dabei ist ihm die ganzheitliche Betrachtung sehr wichtig: Das Kochen soll Spaß machen und gleichzeitig das Essen Kraft spenden. Deswegen werden in diesem Buch nicht nur die fünf Ernährungsrichtungen in der Yoga-Küche – vegan, vegetarisch, Ayuveda, Vollwert und Rohkost -, sondern auch kleine Übungen, um Gelassenheit zu gewinnen, vorgestellt.
Zu Beginn des Buches wird erklärt, wie Yoga und Ernährung zusammenpassen und -gehören. Außerdem werden die acht Prinzipien des Yoga vorgestellt, sodass man gleich zu Beginn einen tollen Überblick erhält. Auch, wie man gesunde Lebensmittel erkennt und bestmöglich zubereitet, wird erklärt. Dann befasst sich ein weiterer spannender Unterpunkt damit, welche Ernährungsform für einen die Richtige ist. Zum Abschluss dieser Einführung wird gezeigt, dass auch im Yoga reichlich geschlemmt wird.
Sehr spannend war für mich auch der darauf folgende Teil des Buches, in dem es um „Wissen und Praxis“ geht. So werden zum Beispiel Süßungsmittel, Mehlprodukte, Fabrikfette und -öle vorgestellt und in den Kontext der yogischen Ernährung eingeordnet. Eine sehr anschauliche Infobox fasst dann die wichtigsten Ernährungstipps für Yogis zusammen. Diese sind wirklich sehr hilfreich und gut nachvollziehbar; stimmen auch mit dem überein, was man generell in Bezug auf eine gesunde Ernährung liest.
Im Anschluss daran wird bereits Ayuveda in den Blickwinkel genommen. Jedes Kapitel – und somit jede Ernährungsweise – wird von einem Yogi eingeleitet. So wird beispielsweise darauf eingegangen, dass man „keine starren Vorgaben“ braucht. Danach erhält man viele Informationen zu der jeweiligen Ernährungsweise – beim Ayuveda werden zum Beispiel Gewürze der indischen Heilküche vorgestellt oder die Anfänge des Ayuveda erklärt. Sehr schön finde ich auch, dass verschiedene Typen innerhalb dieser Ernährungsweise gezeigt werden (der Vata-Typ, der Pitta-Typ, der Kapha-Typ), an denen man sich im Folgenden orientieren kann.
Nach diesen Erklärungen werden einige ansprechende ayuvedische Rezepte vorgestellt.
Der zweite Teil befasst sich mit der vegetarischen Ernährung. Der informative Einleitungsteil ist auch hier sehr spannend gehalten und die Rezepte dieses Kapitels können einen direkt begeistern. Besonders gut haben mir hier die „Auberginen mit Ziegenkäse und Zitronen-Couscous“ (S. 83) gefallen.
Die Beschreibung zu Beginn des Rezeptes – „Mediterrane Gemüseküche: frisch, einfach, schnell und lecker“ – trifft wirklich auf den Punkt, was ich an diesem Rezept so mag. Außerdem finden sich hier viele verlockende Süßspeisen wie der „Schokoladen-Reis-Pudding“ (S. 93).
Danach geht es um die vegane Ernährung. Unter Anderem wird gezeigt, was es mit Kalzium, Eisen, Eiweiß und B12 bei der veganen Ernährung auf sich hat und wie man sie in einem gesunden Maße zu sich nimmt. Darauf folgen wieder tolle abwechslungsreiche Rezepte (besonders lecker waren die „Haselnuss-Kohlrabi-Schnitzel“ (S. 112)).
Als nächstes ist „Vollwert“ an der Reihe – frisches Gemüse, Obst und Vollwertgetreide werden als Grundlage für die „vitalstoffreiche Vollwerternährung“ verwendet. Wie auch zuvor wird die Ernährungsweise gründlich aber nicht zu detailreich vorgestellt. Bei den Rezepten war ich von der Vielfalt erneut überrascht.
Im Anschluss daran folgt die „Rohkost“, welche auch erstaunlich viele und vor allem abwechslungsreiche Rezepte bietet.
Die „Basic-Rezepte“ bilden dann den letzten, sich mit den Ernährungsweisen des Yoga befassenden, Teil.
Danach folgt das Kapitel „Yoga-Praxis“, in welchem verschiedene Variationen des Sonnengrußes vorgestellt werden, womit der Aspekt des Ganzheitlichen erneut zum Tragen kommt.

Die Rezepte sind sehr abwechslungsreich – von süß bis herzhaft ist für jeden etwas dabei. Darüber hinaus ist die Gestaltung des Buches äußerst ansprechend: Die Rezepte sind sehr übersichtlich gestaltet, die Zubereitungsdauer stimmt, soweit ich das bisher nachvollziehen konnte, mit der angegeben Zeit überein. Jedes Rezept wird durch kleine Texte zum Geschmack oder Ähnlichem eingeleitet, was mir sehr gefällt. Auch ist alles sehr gut beschrieben, sodass man problemlos jedes Rezept nachkochen kann. Außerdem wecken tolle Farbfotos die Lust aufs Nachkochen und durch die farbenfrohe aber farblich schön aufeinander abgestimmte Gestaltung bessert sich schon beim Durchblättern die Laune. Weil die Gerichte von ihren Zutaten her so schön bunt sind, macht das Kochen und Genießen nochmal so viel Spaß.
Auch der Aspekt der Ganzheitlichkeit gefällt mir sehr; die Erklärungen zu jedem Thema sind sehr verständlich und machen neugierig auf mehr.

Für mich ist dieses Kochbuch daher rundum gelungen und ich kann es sehr weiterempfehlen.