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Veröffentlicht am 30.03.2021

Voller Gefühle und Leichtigkeit

Zusammen ist man weniger allein
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Klappentext

Philibert, von verarmten Adel, ist zwar ein historisches Genie, doch wenn er mit Menschen spricht, gerät er ins Stottern. Camille, magersüchtig und künstlerisch begabt, verdient sich ihren ...

Klappentext

Philibert, von verarmten Adel, ist zwar ein historisches Genie, doch wenn er mit Menschen spricht, gerät er ins Stottern. Camille, magersüchtig und künstlerisch begabt, verdient sich ihren Lebensunterhalt in einer Putzkolonne, und Franck schuftet als Koch in einem Feinschmeckerlokal. Er liebt Frauen, Mototrräder und seine Großmutter Paulette, die keine Lust aufs Altersheim hat. Vier grundverschiedene Menschen in einer verrückten Pariser Wohngemeinschaft, die sich lieben, streiten, bis die Fetzen fliegen, und versuchen, irgendwie zurecht zu kommen.

Meinung

Das diese Menschen in einer WG zusammenleben können erscheint unvorstellbar. Denn so grundverschieden wie sie sind, so viele Eigenarten haben sie. Da erwartet man sofort Streit oder Schlimmeres. Das Gegenteil ist der Fall, alle sind einsam also ein gemeinsamer Nenner. Vorsichtig lernen sie sich kennen und verstehen. Gegenseitige Rücksichtnahme ist Programm. Auf einmal entwickeln sich die Beziehungen untereinander, Vertrauen entsteht basierend auf Respekt.

Die Autorin hat sehr viele wichtige Aspekte im täglichen Zusammenleben dargestellt. Mit vielen Details zu den einzelnen Bewohnern kann sich jeder Leser ein Stück wieder erkennen. Seine Hoffnungen und auch seine Ängste erkennt man in den Protagonisten wieder.

Gefühlvoll und trotzdem leicht. Ein wunderschöner Roman.

Veröffentlicht am 30.03.2021

Emmi

Sturmvögel
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Emmy ist heute 87 Jahre alt und hat ein erfülltes Leben hinter sich. Zwei Weltkriege und drei Kinder sind Aufgaben genug gewesen für ein einfaches Mädchen von einer kleinen Insel. Ihr Leitsatz: Glück ist ...

Emmy ist heute 87 Jahre alt und hat ein erfülltes Leben hinter sich. Zwei Weltkriege und drei Kinder sind Aufgaben genug gewesen für ein einfaches Mädchen von einer kleinen Insel. Ihr Leitsatz: Glück ist wenn wir lieben und geliebt werden, hilft ihr über alles hinweg und macht sie zufrieden.
Emmy hat ein hartes Leben, die meisten bevormunden sie oder nutzen sie aus. Trotzdem geht sie daraus hervor wie der Phönix aus der Asche.
Die Beschreibung ihres Lebens erst auf der kleinen Nordsee Insel, dann im Berlin der 20er,30er, und den Kriegsjahren erzählt von den Mühsal einer jungen Frau die wenig schulische Bildung und Geld hat. Mit ihrer Art und Weise findet sie immer wieder Menschen die sie so nehmen wie sie ist.
Als Frau im hohen Alter ist sie sehr rege und weiß was sie will. Sie ist immer noch für ihre Kinder da, obwohl auch hier wieder das alte Muster auftaucht, ihre älteste Tochter weiß was gut für sie ist.
Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, vielleicht weiß ich es besser bei meinen Kindern oder wenn meine Eltern an Demenz erkrankt sind, aber sonst kann jeder für sich selbst entscheiden was gut für einen selber ist.
Die Autorin erzählt in verschiedenen Zeiten, mal aus der Kindheit und Jugend von Emmy, dann ihre junge Erwachsenenzeit und die Gegenwart im Jahr 1994. Die Rückblenden sind nicht nur Erinnerungen, sondern liefern Erklärungen für die Handlungen und Gegebenheiten der Gegenwart.
Die Geschichte ist spannend und leicht erzählt, Emmy hat mich gefesselt weil sie eine sehr sympathische Person ist. die Richtig und Falsch beim Namen nennt und danach auch handelt. Alle Personen die neben ihr eine Rolle spielen, müssen sich daran messen lassen.

Veröffentlicht am 25.03.2021

Vertrauen

Der große Sommer
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Klappentext

Die Zeichen auf einen entspannten Sommer stehen schlecht für Frieder: Nachprüfungen in Mathe und Latein. Damit fällt der Familienurlaub für ihn aus. Ausgerechnet beim gestrengen Großvater ...

Klappentext

Die Zeichen auf einen entspannten Sommer stehen schlecht für Frieder: Nachprüfungen in Mathe und Latein. Damit fällt der Familienurlaub für ihn aus. Ausgerechnet beim gestrengen Großvater muss er lernen. Doch zum Glück gibt es Alma, Johann - und Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug. In diesen Wochen erlebt Frieder alles: Freundschaft und Angst, Respekt und Vertrauen, Liebe und Tod. Ein großer Sommer, der sein ganzes Leben prägen wird.

Meinung

Vertrauen wird in diesem Buch groß geschrieben. Man braucht Vertrauen um zu lieben. Es braucht Vertrauen um eine Familie zu haben, Vertrauen ist nötig das der Lehrer gerecht ist. Der Arzt weiß was er tut. Vertrauen das geheim bleibt was geheim bleiben soll. Gleichzeitig ist es ein Buch über das Erwachsen werden. Hatten wir auch solche Probleme mit Eltern, Schule, Freunde oder der ersten Liebe? Ich weiß es nicht mehr oder will es nicht mehr wissen. Gleichzeitig hat mich das Buch ungeheuer berührt. Ich mochte jeden in diesem Buch, die einerseits abgeklärten Großeltern, die trotz ihres Alters sich so gut einfühlen konnten, die Eltern die teilweise etwas schräg sind, die Jugendlichen an erster Stelle jede / r für sich einzigartig, natürlich war der kleine Junge ein Nebendarsteller aber wie sein großer Bruder mit ihm umging war wunderschön. Gleichzeitig wird ein Sommer beschrieben wie er schöner nicht sein kann, eine junge Liebe die berührt, denn welcher Junge macht im Sommer Marzipan für seine Freundin. Das Buch ist wie ein Sprung vom 7,5m Turm ins Wasser. Erst vorsichtig, dann spannend, aufregend am Ende glücklich.

Veröffentlicht am 22.03.2021

Zweimal Eltern

Geteilte Träume
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Als die junge Ingke erfährt das sie adoptiert wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie ist ein "geraubtes" Kind das heißt ihre Mutter wurde bei der Republikflucht gefasst und das Baby wurde zur Adoption ...

Als die junge Ingke erfährt das sie adoptiert wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie ist ein "geraubtes" Kind das heißt ihre Mutter wurde bei der Republikflucht gefasst und das Baby wurde zur Adoption frei gegeben. Mit Hilfe der ganzen Familie versucht sie ihre leibliche Mutter zu finden. Dadurch erfährt sie einiges über das Leben in der damaligen DDR die in ihrem fünfzehnten Lebensjahr zu Ende ging.
Ich habe in letzter Zeit mehrere Bücher mit dem Thema Leben in der DDR gelesen, mal mehr mal weniger wurde auf die Repressalien eingegangen. Hier gefällt mir das Wenige sehr gut. Mit ganz wenigen Bemerkungen und vagen Beschreibungen schafft Frau Mothes eine Atmosphäre der Beklemmung und Angst entstehen zu lassen. Dieses eher diffuse Gefühl war für mich ungeheuer nachhaltig. Es ist sehr intensiv gewesen. Bei den deutlicheren Beschreibungen hat sich bei mir großes Mitgefühl eingestellt und Dankbarkeit das ich das nicht erleben musste. Aber damit war die Empfindung zu Ende, bei diesem Buch halt es immer noch nach.
Auch was Familie ausmacht wird auf unnachahmliche Art und Weise beschrieben. Nicht nur das alle für einen und einer für alle da sind, sondern auch was der/die Einzelne dafür auf sich nimmt damit die Familie auch so bleiben kann wie gewohnt.
Der Schreibstil hat mich in das Buch hinein gezogen, anders kann ich es nicht beschreiben. Als ob ich auch an diesen Treffen teilgenommen habe, meine Flucht geplant oder überlegt habe, wie kann ich mehr erreichen ohne das mir der Staat in die Quere kommt. Ich habe mich in Gedanken über Westpäckchen gefreut und um Freunde gebangt die eine Flucht versucht haben.
Dieses Buch ist ein Highlight nicht nur wegen dem Thema sondern der Stil und die Menschen sind unvergleichlich.

Veröffentlicht am 16.03.2021

Der Beste

Im Wald (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 8)
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Klappentext:
Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln ...

Klappentext:
Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln zunächst wegen Brandstiftung, doch bald auch wegen Mordes. Kurz darauf wird eine todkranke alte Frau in einem Hospiz ermordet. Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit. Die Ermittlungen führen Pia und ihn vierzig Jahre in die Vergangenheit, in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwand. Ein Kindheitstrauma, das er nie überwand - und für viele Ruppertshainer eine alte Geschichte, an die man besser nicht rührt. Es bleibt nicht bei zwei Toten. Liegt ein Fluch über dem Dorf?
Meiner Meinung nach das beste Buch der Serie.
Alle Toten gehören irgendwie zusammen ehemalige Dorfbewohner, Bodenstein gibt die Ermittlungen in Pias Hände denn er kann seine Freunde nicht des Mordes verdächtigen, es braucht eine unbefangene Ermittlung.
Viele an sich kleine Vergehen die nicht mal strafbar waren aber moralisch verwerflich führen zu einer unterlassenen Hilfeleistung und dann zu den Morden.
Pia fühlt sich fast überfordert durch das Schweigen im Dorf und die dadurch schwierigen Ermittlungen, schafft es aber und ist dadurch reif für Bodensteins Posten der ein Sabbathjahr nehmen will. Ist damit die Serie zu Ende oder dürfen wir auf neue Krimis hoffen