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Veröffentlicht am 03.12.2021

Zu viel Zucker

Glücksfreundinnen
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Eine allerbeste Freundin ist da höchste Glück, über alles reden können, Hilfe in allen Lebenslagen und mal heftig streiten und wieder versöhnen. Diese Beziehung haben Ellen und Unity seit ihrer Kindheit. ...

Eine allerbeste Freundin ist da höchste Glück, über alles reden können, Hilfe in allen Lebenslagen und mal heftig streiten und wieder versöhnen. Diese Beziehung haben Ellen und Unity seit ihrer Kindheit. Jetzt sind sie vierunddreißig Jahre alt und sind festgefahren in ihren Lebensgewohnheiten. Ellen ist alleinerziehend und ihr Sohn auf dem besten Wege zum College zu wechseln. Unity ist seit drei Jahren Witwe und in ihrer Trauer gefangen. Beide erstellen eine Glücksliste um ihr Leben neu zu sortieren und vielleicht auch wieder Glück in der Liebe zu haben.
Der amerikanische Way of Life wird hier deutlich porträtiert. Sport wird an den Schulen und Universitäten groß geschrieben. Je besser der Sportler desto besser die Möglichkeiten an eine gute Hochschule angenommen zu werden. Oder, als Teenager schwanger zu werden, eine absolute Katastrophe, aber wenn es denn allen Unkenrufen zum Trotz gut ausgeht, dann wird die Frau in den Himmel gelobt.
Wenn man sich mit diesen Unterschieden zu unserem Leben arrangieren kann, ist es ein unterhaltsamer Liebesroman um zwei gute Freundinnen.
Das Auf und Ab in ihrem Leben ist spannend erzählt, es gibt humorvolle Einzelheiten und die Männer sind echt super, ob es solche Exemplare im wirklichen Leben so oft gibt wie hier beschrieben, sei dahin gestellt.
Auch die Nebenfiguren waren sehr sympathisch, es gab keine negative Person in diesem Roman, nur die Protagonistinnen standen sich ab und zu selbst im Weg.
Ich lese die Bücher von Susan Mallery gern, aber diesmal war etwas zu viel Zucker an der ganzen Geschichte.

Veröffentlicht am 26.11.2021

Düster und gruselig

Der geheimnisvolle Mr. Hyde
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Edinburgh im 19. Jahrhundert. Edward Hyde ist ein erfolgreicher Polizist beliebt bei den Bürgern gefürchtet bei den Ganoven und Mördern. Er hat nur ein großes Problem, er leidet unter Epilepsie und weiß ...

Edinburgh im 19. Jahrhundert. Edward Hyde ist ein erfolgreicher Polizist beliebt bei den Bürgern gefürchtet bei den Ganoven und Mördern. Er hat nur ein großes Problem, er leidet unter Epilepsie und weiß nach den Anfällen manchmal nicht was er getan hat beziehungsweise wie er dahin gekommen ist wo er aufwacht. Sein Freund und Arzt forscht an dieser Krankheit und hat außer ihm nur noch einen heimlichen Patienten.
Dann geschehen unheimliche Morde auch der Arzt gehört zu den Opfern. Alle haben einen mystischen Hintergrund.
Dieses Mystische macht das Buch unheimlich, es ist alles äußerst düster beschrieben. Das ist der Zeit geschuldet, keine Elektrifizierung und sparsamer Umgang mit Gas und Kerzen. Aber es ist nicht allein das mangelnde Licht, auch der Name Hyde ist Programm. Hinzu kommt die Erwähnung von Todesfeen und anderen Geistern.
Der Schreibstil geht unter die Haut, jede Zeile verursacht eine Gänsehaut. Es ist mehr ein Gruselthriller als ein Krimi.
Die Frage steht im Raum, ist Edward Hyde seinem literarischen Namensvetter ähnlicher wie er möchte oder nicht.
Ist der Aberglaube an Feen, Hexen und anderen unsichtbaren Wesen wichtig für die Ermittlungen oder nützt jemand nur die Unwissenheit von Teilen der Bevölkerung aus?
Sind die okkulten Handlungen im Sinne der Ermittlungen harmlos oder ein Teil der Morde?
Für mich war es etwas zu gruselig, obwohl ich die "normalen" Thriller des Autors sehr mag.
Ich denke für Fans von Stephen King ein passendes Buch.

Veröffentlicht am 11.11.2021

Mütter

Das Geheimnis
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2020.Ulla haderte mit ihrer Mutter die sie als sie 9 Jahre alt war, verlies und starb als sie 15 war. Nun mit fast 60 muss sie sich erneut mit ihr auseinander setzen. Das Verhältnis zu ihrer Tochter ist ...

2020.Ulla haderte mit ihrer Mutter die sie als sie 9 Jahre alt war, verlies und starb als sie 15 war. Nun mit fast 60 muss sie sich erneut mit ihr auseinander setzen. Das Verhältnis zu ihrer Tochter ist gestört. Mit ihrem Exmann ist sie noch irgendwie befreundet.
1975.Helga ist eine verstörende Künstlerin, ihre dunklen Werke machen Angst, was sie darin verarbeitet weiß niemand, nur sie selbst kennt ihre Dämonen.
Helga war Ullas Mutter und konnte es nicht sein.
Es ist ein Roman über Schuld und wer sich schuldig gemacht hat. Es geht um Traumata aus dem Krieg. Zitat: " Die Männer machten Kriege. Die Frauen sahen zu, dass das Leben irgendwie weiterging." ( Seite 111 )
Auch wenn sie Schreckliches, Unaussprechliches erlebt hatten. Dieses Trauma vererbt sich über Generationen, die Handlungen die sich daraus ergeben haben Folgen für Kinder und Kindeskinder.
Ich lese die Bücher dieser Autorin eigentlich gern, ihr Anliegen spannende Bücher über die Vergangenheit im Kontext zur Gegenwart zu schreiben und dabei die Würde der Opfer zu wahren gefällt mir sehr gut.
Aber das immer das gleiche Frauenbild vermittelt wird, gut situiert, selbstbewusst und Töchter von Tätern, das stört mich in diesem Buch. Auch das es diesmal sehr langatmig geschrieben ist. Bis ich zum eigentlichen Grund vorgestoßen bin hatte ich ein Drittel bereits gelesen. Es waren zu viele Beschreibungen der unerheblichen Kleinigkeiten, zu viel Wiederholungen von Gedanken und Gefühlen einzelner Protagonisten. Eine mir äußerst unsympathische Person hätte eigentlich mein Mitgefühl verdient. Aber ihr Wesen und ihre Außendarstellung war abstoßend, Wut und Rachedurst wären verständlich gewesen aber ihre Habgier und Neid hatten keine Ursache in dem was ihr widerfahren ist.
Alle Frauen haben viel zu wenig geredet, keine professionelle Hilfe gesucht. Alle geben den anderen die Schuld, sehen aber nicht mal mindestens einen Teil bei sich ( außer Helga die aber erst nach Jahren selbstkritischer zurück blickt ), es war für mich alles sehr egozentrisch.
Meiner Meinung nach das schwächste Buch der Autorin.

Veröffentlicht am 07.11.2021

Erzähl doch mal

Kastanienblüte
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Erzähl doch mal wie war es damals mit Klara und Lui. Und dann hören wir eine traurige Geschichte die so auch an anderen Orten erzählt wird, denn sie kam überall mit anderen Personen vor und kann auch heute ...

Erzähl doch mal wie war es damals mit Klara und Lui. Und dann hören wir eine traurige Geschichte die so auch an anderen Orten erzählt wird, denn sie kam überall mit anderen Personen vor und kann auch heute in der einen oder anderen Form passieren.

Die beiden waren verliebt, sie haben sich gestritten wie Liebende es tun, beide haben ihren eigenen Kopf und warteten auf die Entschuldigung des anderen. Dann kam der Krieg.

Als der Krieg zu Ende war kam Lui wie so viele andere gezeichnet nach Haus. Klara war mittlerweile mit Theo verheiratet der noch vermisst war. Die Gefühle der beiden waren aber trotz der langen Zeit die gleichen. Damit fängt die traurige Geschichte an.

Ich sehe Lui als Großvater seine Geschichte erzählen, vorn einer Zeit in der die Eltern und die Kirche das sagen hatten. In der es streng der Reihe nach ging. Was nicht sein darf, geschieht einfach nicht, niemand sieht es wie unglücklich alle dadurch werden.

Als Leser wissen wir es kommt auf die Menschen noch größeres Unglück zu. Trotzdem habe ich Mitleid mit allen Beteiligten gehabt. Niemand kann aus der Zeit und er Erziehung die vorherrschte ausbrechen.

Erst der Tod sorgt für Veränderung.

Der ruhige Erzählstil machte die Geschichte intensiv. Die Art wie die Menschen in dem Dorf miteinander lebten. war in vielen Orten gleich. Die Probleme, Ängste und Sorgen auch, das Ausbrechen einiger war deshalb beim Lesen auch ein gewaltiger Einschnitt in dem Geschehen.

Veröffentlicht am 06.11.2021

Jane Austen als Romanfigur

Jane Austen und die Kunst der Worte
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Jane Austen, eine Ausnahmeschriftstellerin. Zu einer Zeit in der Frauen darauf gewartet haben geheiratet zu werden, bleibt sie ledig, wo Frauen in der Regel nichts zum Lebensunterhalt beitragen schafft ...

Jane Austen, eine Ausnahmeschriftstellerin. Zu einer Zeit in der Frauen darauf gewartet haben geheiratet zu werden, bleibt sie ledig, wo Frauen in der Regel nichts zum Lebensunterhalt beitragen schafft sie es mit ihren Romanen einen kleinen Beitrag zu leisten. Äußerst ungewöhnlich ist, das sie nicht unter einem männlichen Pseudonym schreibt, sondern mit ihrem eigenen Namen veröffentlicht und auch erfolgreich gelesen wird und bekannt wird, selbst das englische Königshaus zeigt Respekt und Anerkennung.
Dieses Buch ist eine Mischung aus Biographie und eigenen Vorstellungen der Autorin. Da wenig Einzelheiten über das Privatleben der Autorin bekannt geblieben sind.
Es gibt Briefe von ihr an ihre Schwester und den Rest der Familie aus denen man einiges sich zusammen reimen kann. Der Rest ist der Phantasie überlassen.
Hier ist die Person Jane in den Vordergrund gestellt, ihre Wünsche, Gedanken und Hoffnungen. Ich habe ihre Romane auch in der Originalsprache mit Begeisterung immer wieder gelesen, vor allem weil mir der Wortwitz und die scharfen Dialoge sehr gut gefallen. Diese Ironie fehlt mir in diesem Roman, er wirkt bis auf ganz wenige Stellen eher weichgespült,
Austen lässt ihren Figuren auch Raum für Selbstkritik, hier kritisiert sie andere und fühlt sich selbst falsch verstanden. Die Ansprüche die die Romanfigur Austen an andere stellt sind sehr hoch, wird ihnen aber selber nicht gerecht. Während in den Romanen von Austen ein besserer Ausgleich besteht. Emma, Lizzy, Marianne und die anderen können sich, wenn sie ihre Fehler einsehen, dafür entschuldigen und nicht die Schuld bei anderen suchen. Ich glaube diese Größe hat Jane Austen auch besessen, da sie nur aus ihrer Weltanschauung schreiben konnte. Diese Charakterstärke fehlt der Romanfigur Jane.