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Veröffentlicht am 14.04.2022

Unbarmherzig gut

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Auf einem Kiesablageplatz nördlich von München werden die (unvollständigen) Skelette von zwei Menschen gefunden. Offensichtlich sind die beiden – ein Mann und eine Frau – schon seit 70 Jahren tot. Wer ...

Auf einem Kiesablageplatz nördlich von München werden die (unvollständigen) Skelette von zwei Menschen gefunden. Offensichtlich sind die beiden – ein Mann und eine Frau – schon seit 70 Jahren tot. Wer waren die beiden? Wo sind die restlichen Knochen?

Diese Frage stellt sich Gina Angelucci in ihrem 2. Fall. Auch wenn es dem Oberstaatsanwalt nicht so recht passen will. Die erste Spur führt auf eine Baustelle im neuen Gewerbegebiet von Altbruck. Dort werden die restlichen Knochen sowie einige persönliche Sachen der Toten gefunden. Die Baustelle wird stillgelegt, was wiederum einigen höheren Herren in Altbruck nicht gefällt. DNA-Analysen bestätigen, dass es sich den Toten um einen seit 1944 vermissten Dorfbewohner und eine Zwangsarbeiterin der damaligen Heeresmunitionsanstalt „Muna“ handelt. Was haben die beiden miteinander zu tun gehabt? Wurden sie ermordet? Wer hat es getan und warum? Allen diesen Fragen geht nun Gina Angelucci – gegen alle Widerstände – nach. Denn nicht allen in Altbruck passt das gut in den Kram. Durch die Identifizierung der beiden Toten werden alte Familienfehden wieder geschürt und alte Wunden aufgerissen. Es kommen Geheimnisse ans Tageslicht, die von einigen Altbruckern am liebsten begraben geblieben wären. Aber nach und nach bringt Gina Angelucci Licht ins Dunkel der Nazi-Vergangenheit und die letzten Kriegstage in Altbruck.

Der Krimi wird zum einen in der Gegenwart geschrieben. Alles was Gina Angelucci ermittelt und passiert (beruflich wie privat), passiert in der Gegenwart. Ferner gibt es immer wieder kursiv geschriebene Einschübe, die die Geschehnisse um die Zwangsarbeiterin darlegen. Was ist ihr vor 70 Jahren in den Kriegswirren passiert. Damit bekommt man als Leser einen guten Eindruck, wie es damals war und was für ein Schicksal jene Menschen im Krieg zu erleiden hatten. Der Roman beleuchtet die Gegenwart und die Zeit des Nationalsozialismus gleichermaßen und durchgängig. Man kann immer wieder gut selbst zum Ermittler werden und sich seine eigenen Gedanken machen. Und auch das Ende ist nicht, wie man es erwartet hätte (die Sterbende erleichtert ihr Gewissen nicht) was es den restlichen Familienmitgliedern ermöglicht, ihre Familienstreitigkeiten endlich zu begraben

Alles in allem ein sehr gelungener Krimi, den man flüssig und schnell lesen kann. Man will ihn eigentlich nicht mehr aus der Hand legen. Also vor mir eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Ein Buch wie eine Praline

Der Sommer hat doch Meer zu bieten
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Darum geht es:
Julia Schumann ist glücklich. Sie lebt mit Mann und Teenie-Tochter in Föckenrath. Sie muss ich keinerlei Sorgen machen. Ihr Mann verdient genügend Geld, so dass Julia sich ganz auf Kindererziehung ...

Darum geht es:
Julia Schumann ist glücklich. Sie lebt mit Mann und Teenie-Tochter in Föckenrath. Sie muss ich keinerlei Sorgen machen. Ihr Mann verdient genügend Geld, so dass Julia sich ganz auf Kindererziehung und Haushalt konzentrieren kann. Ja, Julia ist glücklich. Hat sie jedenfalls gedacht. Denn als sie ihrem Mann in seinem Büro aufsucht, trifft sie fast der Schlag. Sitzt doch der Herr Gemahl mit heruntergelassenen Hosen und seiner neuen Flamme Vanessa auf dem Schoß da. Für Julia bricht eine Welt zusammen. Aber sie fängt sich recht schnell. Sie nimmt eine Auszeit und fährt nach Sulzhagen an die Ostsee. Dort wird sie sich, mit Hilfe ihrer neuen Bekannten und Freunde, darüber klar, was sie vom Leben überhaupt erwartet und schon bald muss sie einige wichtige Entscheidungen treffen.

Meine Meinung:
Ein wundervolles und humorvolles Buch über die Irrungen und Wirrungen des Lebens. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und man hat direkt zu jedem ein Bild im Kopf. Überhaupt legt das Kopfkino schon nach den ersten Zeilen los. Mit Julia haben wir eine Protagonistin, die der zwar übel mitgespielt wird, die aber dem sofort und recht humorvoll die Stirn bietet und die ihr Schicksal in die eigenen Hände nimmt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 350 Seiten lange Buch ist in 55 Kapitel unterteilt. So kann man es sehr gut in einem Rutsch, aber auch in mehrere Leseabschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Eine wundervoll und leichte Urlaubslektüre, die man prima im Strandkorb lesen oder von der sich daheim auf Balkon oder Terrasse in den gedanklichen Urlaub entführen lassen kann. Einfach ein tolles Sommerbuch. Ich vergebe ich 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Ich glaube mein Schwein beisst

Tod auf der Finca
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Darum geht es:

Carmen ist Ermittlerin bei der Kriminalpolizei in Palma. Nun wird sie recht unverhofft befördert. Sie wird Leiterin einer Abteilung der Kriminalpolizei in Inca. Und das schon sehr bald. ...

Darum geht es:

Carmen ist Ermittlerin bei der Kriminalpolizei in Palma. Nun wird sie recht unverhofft befördert. Sie wird Leiterin einer Abteilung der Kriminalpolizei in Inca. Und das schon sehr bald. Nun muss sie schnellstens eine Wohnung finden. Was für ein Glück, dass ihr Ex-Mann Peter (ein deutscher Tierarzt) ihr dabei behilflich sein kann. Wohnt er doch in Inca. Schnell ist eine neue Bleibe gefunden und Carmen kann umziehen.
Schon an ihrem ersten Arbeitstag geht es hoch her. Ein Schweinezüchter wird tot in einem Gehege gefunden. So wie es aussieht wurde er von seinem Zuchteber Eduardo angegriffen und totgebissen. Ist doch weit und breit kein anderes Schwein in dem Gehege und Eduardo hat die Schnauze voller Blut. Ein bedauerlicher Unfall also. Das wäre Carmen ganz recht. Hat sie doch so ihre „Startschwierigkeiten“ mit dem neuen Kollegen Gerado, der sich nicht wirklich mit ihr als neuer Chefin anfreunden kann. Zudem haben die beiden anderen Mitglieder ihres Teams noch Urlaub, was die Sache zusätzlich erschwert. Zum Glück ist da aber noch Lorenzo von der „Guardia Civil“, der ihr etwas unter die Arme greift.
Allerdings will Carmens Ex-Mann so gar nicht an einen Unfall glauben. Als Tierarzt kennt er Eduardo und seinen verstorbenen Besitzer Antonio. Und Eduardo wurde mit der Flasche aufgezogen und ist Antonios „Ein und Alles“. Er würde niemals seinen Besitzer angreifen. Also doch Mord? Aber warum hätte ein Schwein seinen Besitzer „ermorden“ sollen? Welches Motiv hätte ein Schwein? Und was haben der Nachbar Miquel und der Enkel von Antonio mit der ganzen Sache zu tun? Carmens Ex-Mann lässt solange keine Ruhe, bis Carmen tatsächlich anfängt zu ermitteln. Und das soll nicht Carmens einzige „Baustelle“ sein. Hat sie doch das Gefühl, irgendwie verfolgt zu werden. Und sie hat auch schon einen Verdacht, von wem.



Meine Meinung:

Ein sehr spannender Krimi, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Auf der einen Seite erleben wir Carmen als knallharte Ermittlerin in einem mehr als kuriosen Fall. Auf der anderen Seite erleben wir Carmen in ihrem persönlichen Albtraum. Sie wird verfolgt. Beide Handlungsstränge sind wunderbar ausgearbeitet und fügen sich perfekt zusammen. Die Charaktere in dem Buch sind hervorragend ausgearbeitet. Man hat gleich zu jedem ein Bild vor Augen. Der Kriminalfall ist mal was anderes. Ein Schwein als Täter? Das hatte ich auch noch nicht. Und ich muss sagen, es hat mich total überzeugt. Denn ich habe nicht nur eine spannende Geschichte gelesen, sondern auch noch was dabei gelernt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 368 Seiten lange Buch ist in 25 Kapitel unterteilt. So kann man es prima in einem Rutsch oder aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Im Buch finden wir ein paar (wenige) spanische Begriffe. Diese werden aber (meistens) direkt oder im darauffolgenden Satz erklärt. Außerdem finden wir am Ende des Buches ein kurzes Glossar, in dem alle spanischen Begriffe erklärt werden. So kann man alles nochmal nachschlagen. Das hat mir sehr gut gefallen.

Mein Fazit:
Ein spannendes und lehrreiches Buch, das einen immer wieder zum miträtseln animiert. Das „Urlaubsfeeling“ liefert es obendrauf frei Haus. Herz was willst Du also mehr? Ich kann es jedem nur empfehlen. Einfach eine perfekte spannende Urlaubslektüre. Von mir gibt es hier satte 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Ganz oder gar nicht, gehen oder bleiben ...?

Die Mitte ist ein guter Anfang
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Darum geht es:
20 Jahre sind Arne und Eva jetzt zusammen und Eltern von Teenie-Tochter Frida. Die rosarote Brille ist längst verrutscht und die Beziehung läuft eher schleppend. Das ist auch der Grund, ...

Darum geht es:
20 Jahre sind Arne und Eva jetzt zusammen und Eltern von Teenie-Tochter Frida. Die rosarote Brille ist längst verrutscht und die Beziehung läuft eher schleppend. Das ist auch der Grund, warum Eva nun über Trennung nachdenkt. Arne hat aber ganz andere Pläne. Er macht Eva an ihrem 49. Geburtstag einen Heiratsantrag. Aber warum nach 20 Jahren „wilder Ehe“? Da scheint doch etwas nicht zu stimmen. Will er sichergehen, dass Eva ihm nicht stiften geht, wenn er für seinen Job eine zeitlang nach Kiew muss? Oder ist er vielleicht schwer krank und will sich und seine Lieben versorgt wissen? Was ist nur los? Eva ist mehr als unsicher, warum Arne nach 20 Jahren etwas an ihrer Beziehung ändern will. Auch Evas Eltern kommt das alles seltsam vor und machen sich Gedanken. Grade Evas Mutter versucht, ihr ins Gewissen zu reden.
Einzig Frida freut sich, dass sich ihre Eltern endlich entschlossen haben, Nägel mit Köpfen zu machen. Und auch Evas beste Freundin Carla versteht nicht so recht, warum Eva Bedenken hat. Ist sie selbst doch inzwischen zum Dritten Mal geschieden und hat die Hoffnung auf die eine wahre große Liebe noch nicht aufgegeben. Also … warum zögern, Eva? Schließlich sagt sie ja. Und mit diesem einen kleine Wörtchen beginnt das Chaos und die Probleme.



Meine Meinung:
Franka Bloom ist hier eine höchst amüsante und turbulente Liebesgeschichte der anderen Art gelungen. Wo bei anderen Büchern die Geschichte endet (nämlich mit dem Heiratsantrag) geht es hier erst richtig los. Will Arne eine schlichte einfache und kurze Trauung auf dem Standesamt, will Eva eine Hochzeit mit allem Drum und Dran. Und so Plan Eva ihr Traumhochzeit ohne Arne und dafür mit ihrer Freundin Carla, während die Ehen ihrer Freunde reihum den Bach runter gehen. Auch die Ehe ihrer Eltern ist in Schieflage geraten und es kommen lange gehütete Geheimnis ans Tageslicht.



Die Geschichte ist irgendwie mitten aus dem Leben gegriffen. Die Charaktere sind super beschrieben. Man hat gleich zu jedem ein Bild vor Augen und das Kopfkino springt direkt an. Das ganz Chaos rund um die Hochzeit, die Beziehung, die Wechseljahre usw. sind mit einer gehörigen Portion Humor beschrieben und lässt einen ein ums andere Mal schmunzeln. Wer selbst schon mal geheiratet hat, wird sich an etlichen Stellen sicher wiederfinden.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Wer hat an der Uhr gedreht

LUKE MAKEN
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Darum geht es:

Luke ist eigentlich ein ganz normaler Teenager. Sieht man mal davon ab, dass seine Mutter Archäologin (und damit häufig nicht zu Hause) Und sein Stiefvater ein „verrückter Professor“ ist. ...

Darum geht es:

Luke ist eigentlich ein ganz normaler Teenager. Sieht man mal davon ab, dass seine Mutter Archäologin (und damit häufig nicht zu Hause) Und sein Stiefvater ein „verrückter Professor“ ist. Bei einem der Experimente seines Stiefvaters wird Luke durch eine Münze gezogen und verschwindet. Er taucht zu Zeiten Julius Caesars wieder auf. Mitten im „Alten Rom“. Und schon ist Luke gefangen im Abenteuer seines Lebens. Denn wie kommt ein Teenager aus dem 21. Jahrhundert klar, wenn plötzlich nichts mehr so ist, wie er es gewohnt ist. Es gibt kein Fernsehen, kein Handy, keine Computer. Ja nicht mal eine Dusche. Dann wird Luke auch noch als Sklave verkauft. Wie soll er da nur wieder herauskommen? Und vor allem … wie kommt er wieder ins 21. Jahrhundert. Zum Glück lernt Luke schnell einen anderen Sklaven und eine Sklavin in seinem Alter kennen. Können die beiden ihm helfen? Unterdessen setzt sein Stiefvater im 21. Jahrhundert alles daran, Luke zurückzuholen, bevor seine Mutter herausbekommt, dass er verschwunden war und gerät seinerseits in das Abenteuer seines Lebens.

Meine Meinung:
Wir erleben hier die Geschichte um Luke Maken aus zwei Sichtweisen. Einmal haben wir den Erzählstrang aus Sicht von Luke. Ein spannendes Abenteuer im alten Rom. Auf der anderen Seite haben wir den Erzählstrang aus Sicht von Lukes Stiefvater. Ein spannendes Abenteuer im Hier und Jetzt in New York und Los Angeles. Beides fügt sich aber gut zusammen.

Der Schreibstil ist ziemlich flüssig. Allerdings muss ich erwähnen, dass doch viele lateinische Begriffe eingefügt sind. Diese haben zwar jedes Mal eine (ich nenne es jetzt mal so) „Ordnungszahl“ hinter sich. Damit kann man problemlos ans Ende des Buches springen und sich die jeweilige Erklärung ansehen. Das fand ich super. Aber: Das stört den Lesefluss doch etwas, wenn man über 70 Mal bei rund 200 Seiten nachschlagen muss. Jedenfalls, wenn man nicht Latein in der Schule hatte und die Begriffe nicht dadurch bekannt sind.

Das rund 225 Seiten lange Buch ist in insgesamt 34 Kapitel unterteilt. So kann man es gut in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Eine schöne und spannende Geschichte für Jugendliche und Erwachsene, die „das alte Rom“ und die Neuzeit toll miteinander verbindet. Bedenkt man, dass der Autor beim Schreiben dieses Buches erst 15 Jahre alt war, dann kann ich vor dieser Leistung nur den Hut ziehen. Von mir gibt es hier (trotz der kleinen Kritik) 5 Sterne.

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