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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2024

Wahnsinnig spannend!

Murder in the Family
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Bei "Murder in the Family" hatte ich es irgendwie schon im Gefühl, dass mir der Thriller gefallen würde. Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und die Erwartungen waren hoch, vor allem als ich ...

Bei "Murder in the Family" hatte ich es irgendwie schon im Gefühl, dass mir der Thriller gefallen würde. Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und die Erwartungen waren hoch, vor allem als ich beim Durchblättern des Buchs gesehen hatte, dass es nicht wie ein gewöhnliches Buch aufgebaut ist, sondern eher wie ein Drehbuch, gespickt mit Nachrichtenverläufen, Zeitungsartikeln, Karten etc. Mich hat es richtig in den Fingern gekribbelt das Buch anzufangen und ich kann schon mal vorausschicken: meine hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht!

Die Art der Erzählung durch dieses drehbuch-artige ließ die Geschichte sehr zügig vorangehen, zumal man als Leser auch direkt hineingeworfen wurde. "Murder in the Family" war für mich im wahrsten Sinne des Wortes ein Pageturner, die knapp 500 Seiten hatte ich in 3 Tagen durch. Das lag aber zum Glück nicht nur an der Aufmachung des Buchs, sondern auch an der Geschichte selbst und der Spannung, die erzeugt wurde. Die Gruppe der Experten fördert zunächst in kleinen, dann in immer größeren Schritten neue Hinweise aus dem Cold Case "Luke Ryder" zutage und immer wieder werden neue, plausible Theorien entworfen, wer ihn ermordet haben könnte.

Ich mochte dabei sehr, wie tatsächlich jeder Verdächtige für eine gewisse Zeit absolut glaubhaft zum Mörder gemacht wurde, ehe doch irgendein Puzzleteil als Licht kam, was den Verdächtigen entlastet hat. Auch das Hin und Her zwischen den Verdächtigen gefiel mir gut, allerdings muss ich sagen, dass am Ende dann doch einen überraschenden Kniff zu viel für mich gab, am Ende war man dann doch etwas gesättigt von den plötzlichen Wendungen.

Ich war auch überrascht, wie gut man die Figuren trotz wenig Beschreibung auseinanderhalten konnte und wie viel Charakter sie besitzen, obwohl man sie als Leser lediglich im Dialog erlebt. Zwar blieben sie für mich so "weit weg", dass man keine richtigen Sympathien oder Antipathien aufbauen konnte, das hat der Geschichte und der Spannung jedoch absolut keinen Abbruch getan.

Für mich ist "Murder in the Family" ein absoluter Glücksgriff und eine absolute Leseempfehlung. Ich hoffe schon fast darauf, den Inhalt des Buches wieder zu vergessen, damit ich es irgendwann nochmal mit derselben Spannung lesen kann!

Veröffentlicht am 18.12.2023

Erziehung wie sie sein sollte

Good Inside - Das Gute sehen
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"Good Inside - Das Gute sehen" klingt auf den ersten Blick nach einem Ratgeber für positive Gedanken. Tatsächlich verbirgt sich dahinter aber ein Elternratgeber für gute Erziehung. So ganz fern ist man ...

"Good Inside - Das Gute sehen" klingt auf den ersten Blick nach einem Ratgeber für positive Gedanken. Tatsächlich verbirgt sich dahinter aber ein Elternratgeber für gute Erziehung. So ganz fern ist man mit positiven Gedanken bei diesem Buch aber dennoch nicht, denn Autorin Dr. Becky Kennedy proklamiert in ihrem Ratgeber den revolutionären Ansatz, im Kind das Gute zu sehen und hinter Wutausbrüchen und schlechtem Benehmen keine bösen Absichten zu unterstellen, sondern die noch nicht gelernte Fähigkeit von Kindern, Emotionen richtigen Ausdruck verleihen zu können. Diese Fähigkeit zu erlernen erklärt Kennedy als Ziel einer guten Erziehung, damit das erwachsene Kind befähigt wird, Emotionen auszudrücken und mit ihnen umzugehen.

Dr. Becky Kennedy benutzt dabei einen einfachen, verständlichen und bildreichen Schreibstil mit vielen Beispielen aus ihrem Therapiealltag. Als klinische Psychologin und Mutter hat sie viel Erfahrung und weiß um die Probleme von Eltern, an denen sie ihr neues Erziehungskonzept bereits zu Hauf ausprobiert und ausgefeilt hat.
Das Buch ist dabei so aufgebaut, dass Kennedy zunächst in 10 Kapiteln das Grundprinzip ihres Erziehungskonzeptes erklärt, ehe sie in einem zweiten Teil auf konkrete Erziehungssituationen eingeht und eine alternative Lösung zu den gängigen Erziehungsmethoden bereitstellt. Damit ist das Thema aus meiner Sicht auch vollumfassend behandelt und bietet viele Ansatzpunkte, um das Erziehungskonzept im eigenen Alltag einzubinden und auszuprobieren.

Für mich bietet "Good inside - Das Gute sehen" eine sehr moderne, positive und achtsame Alternative mit Kindern umzugehen, die gleichzeitig vollkommen logisch und intuitiv erscheint, so dass man sich fast fragt wieso niemand schon eher darauf gekommen ist. Wer sich außerdem schon ein bisschen mit den Themen Achtsamkeit, Persönlichkeitsentwicklung, Positivität etc. beschäftigt hat, der wird viele Ansätze daraus in Kennedys Ratgeber wiederfinden.
Alles in allem ist "Good inside - Das Gute sehen" für mich ein gelungener, interessanter, hilfreicher und praxistauglicher Erziehungsratgeber, den ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 14.03.2023

Endlich ein umfassendes Buch über PMS

Mein PMS und ich
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Als Betroffene interessiere ich mich schon seit längerem interessiere für das Thema PMS, aber ein Buch explizit dazu war mir bisher noch nicht in die Hände gekommen. Umso begeisterter war ich als ich das ...

Als Betroffene interessiere ich mich schon seit längerem interessiere für das Thema PMS, aber ein Buch explizit dazu war mir bisher noch nicht in die Hände gekommen. Umso begeisterter war ich als ich das Buch von Mirjam Wagner entdeckte, das sich ausschließlich dem Thema PMS widmet. Ich hatte mir erhofft, endlich mehr über die Hintergründe von PMS zu erfahren, vor allem aber natürlich, wie ich meine Beschwerden lindern kann. Und nun nach der Lektüre kann ich sagen: meine Hoffnungen wurden erfüllt!

Mirjam Wagner widmet sich zunächst dem Thema Menstruationszyklus im Allgemeinen, erklärt, wie er funktioniert, was in unserem Körper dabei passiert und welche Auswirkungen das in jeder Phase auf unsere Stimmung, Energie und mentale Gesundheit hat. Besonders schön fand ich dabei, dass sie immer wieder erwähnt, dass vor allem eine positive Einstellung zu unserem Zyklus wichtig ist und es so viele Betroffene von PMS gibt, dass das auch kein schambehaftetes Thema unter Freunden oder in der Familie sein sollte.

Leicht verständlich und unterhaltsam schildert die Autorin dann die aktuellen Erkenntnisse in Bezug auf PMS und stellt Wege und Methoden vor, um die Beschwerden zu lindern. Zunächst war ich etwas enttäuscht, dass auch Methoden den Weg ins Buch gefunden haben, die nicht wissenschaftlich fundiert sind. Da die Autorin jedoch immer wieder auch betont, dass diese Methoden nur als Ergänzung zu einer anderen Therapie zu sehen sind, finde ich es doch in Ordnung, auch "unwissenschaftliche" Methoden mit aufzugreifen. Schließlich funktioniert jeder Körper anders!

Mir hat das Buch nicht nur viel nützliches Wissen gebracht, sondern auch einen konkreten Plan, an welchen Stellschrauben ich in Zukunft drehen möchte, um meine PMS-Beschwerden zu lindern. Auf der Webseite von Mirjam Wagner gibt es zudem ein nützliches Zyklustagebuch, mit dem sich der eigene Zyklus gut beobachten lässt, um Muster zu erkennen und sich selbst und seinen Körper besser kennenzulernen. Für mich ist "Mein PMS und ich" ein absolut gelungenes Buch für jeden, der mehr zu diesem Thema erfahren und Methoden finden möchte, um die eigenen Beschwerden zu lindern!

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Endlich mal wieder ein richtig gutes Buch!

Morgen, morgen und wieder morgen
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Ich hatte in letzter Zeit eine kleine Leseflaute und hatte gedacht, dass die wohl auch noch eine Weile andauern wird - und dann fiel mir "Morgen, morgen und wieder morgen" in die Hände. Schon der Klappentext ...

Ich hatte in letzter Zeit eine kleine Leseflaute und hatte gedacht, dass die wohl auch noch eine Weile andauern wird - und dann fiel mir "Morgen, morgen und wieder morgen" in die Hände. Schon der Klappentext hatte mich angesprochen, ist dort doch von Videospielen aus den 90ern die Rede. Es erinnerte mich ein bisschen an "Ready Player 1", ein Buch, das ich auch sehr geliebt habe. Normalerweise sind solche Vergleiche mit Lieblingsbüchern immer ein Garant dafür, dass man enttäuscht wird - aber nicht so in diesem Fall. Woran liegt das?

Nun, zunächst liegt es wohl daran, dass die Ausgestaltung der Charaktere ziemlich gut ist. Sowohl Sadie als auch Sam sind einem auf Anhieb sympathisch, trotzdem sind beide nicht ohne Schwächen und Fehler. Sie wirken nahbar, ihre Geschichten berühren und man möchte fast Teil dieses Freundeskreises sein. Dazu liegt es wohl auch an dem wunderbaren Schreibstil. Gabrielle Zevin erzählt flüssig und leicht, lässt einen mit einfachen Worten wieder die Welt der 90er eintauchen.

Woran es dem Roman etwas mangelt ist die Spannung zwischendrin. Das Buch hat ein paar wenige Längen, die dazu verleiten, das Buch aus der Hand zu legen. Trotzdem ist es keine seicht dahinplätschernde Geschichte, es gibt spannende und überraschende Wendungen, auch ungewöhnliche Erzählperspektiven. Und doch hätte man sicher an der ein oder anderen Stelle noch etwas kürzen können, um die Geschichte zu verdichten. Nichtsdestotrotz hat es die Geschichte geschafft, mich aus meiner Leseflaute herauszuholen und das lag am Ende ganz einfach daran, dass das Buch Spaß gemacht hat. Es passte einfach alles zusammen.

"Morgen, morgen und wieder morgen" ist ein tolles Plädoyer an die 90er, an Poesie, an Shakespeare und an die kleinen und großen Rätsel des Lebens. Deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung für alle Fans der 90er, der Videospiele, der dramatischen Geschichten ohne Klischees.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Endlich wieder Samantha Young!

With All My Heart
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Vor ein paar Jahren hatte ich eine absolute Samantha-Young-Phase, in der ich alle Bücher von ihr verschlungen habe. Dann hatte ich andere Autoren aus dem Genre entdeckt und Samantha Young etwas aus dem ...

Vor ein paar Jahren hatte ich eine absolute Samantha-Young-Phase, in der ich alle Bücher von ihr verschlungen habe. Dann hatte ich andere Autoren aus dem Genre entdeckt und Samantha Young etwas aus dem Blick verloren, weshalb ich mich umso mehr gefreut habe, sie nun mal wiederzuentdecken. Ihr neues Buch klang ganz nach meinem Geschmack und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde!

"With All My Heart" beginnt bereits sehr spannend in der Vergangenheit der beiden Protagonisten Jane und Jamie. Die Charaktere sind - typisch Samantha Young - sehr liebevoll gestaltet und ausgearbeitet und man kann sich direkt mit ihnen identifizieren. Auch am Schreibstil von Samantha hat sich nicht viel verändert - zum Glück! Man ist immer noch direkt im Geschehen und fühlt sofort mit den Charakteren mit. Im Verlauf des Buchs wechseln wir dann - mit einem kleinen Zeitsprung - in die Gegenwart der Charaktere, wo die Geschichte um Jane und Jamie dramatisch weitergeht.

Ich bin ehrlich: Der Aufbau und die Geschichte sind natürlich nichts per se Neues, als Leser erlebt man demnach nur wenige wirklich überraschende Momente, aber nichtsdestotrotz hat die Geschichte einfach Herzblut und Leidenschaft und deshalb bekommt "With All My Heart" trotzdem die volle Punktzahl von mir. Fans des Genres und vor allem Samantha-Young-Fans werden nicht enttäuscht!

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