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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2020

plakativ

9/11
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Der Autor konzentriert sich ganz auf die Ereignisse von 10. bis 12.September 2001. Weder Ursachen noch Folgen spielen in diesem Buch die geringste Rolle.
ich würde nicht so weit gehen, dass Mitchell Zuckoffs ...

Der Autor konzentriert sich ganz auf die Ereignisse von 10. bis 12.September 2001. Weder Ursachen noch Folgen spielen in diesem Buch die geringste Rolle.
ich würde nicht so weit gehen, dass Mitchell Zuckoffs Buch reißerisch wäre, aber überwiegend erinnert es mich an Fernsehdokumentationen, die plakative Mittel nutzen.
So einige Details im Ablauf der Ereignisse waren mir unbekannt, dennoch: Der Erkenntnisgewinn ist gering.

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Wilde Geschichten

Bad Behavior. Schlechter Umgang
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Die Kurzgeschichten in dem Band Bad Behavior sind sehr amerikanisch und nahezu perfekt gemacht. Sie sind ein Produkt der Achtziger Jahre und ich glaube, hätte ich sie damals gelesen, hätte ich sie mehr ...

Die Kurzgeschichten in dem Band Bad Behavior sind sehr amerikanisch und nahezu perfekt gemacht. Sie sind ein Produkt der Achtziger Jahre und ich glaube, hätte ich sie damals gelesen, hätte ich sie mehr gemocht. Heute empfinde ich diesen Stories gegenüber Distanz, obwohl man die Machart bewundern kann.
Die bekannteste Geschichte ist Sekretärin, die die Grundlage für den gleichnamigen Film lieferte. Sie ist typisch darin, dass Mary Gaitskills Figuren sich oft in einem Zustand der Unbestimmtheit befinden.
Meine favorisierte Story ist gleich die erste „Daisys Valentinsgruß“.
Absolut erwähnenswert ist auch das Nachwort von Kristen Roupenian (Cat Person), die sich literarisch Mary Gaitskill nahe fühlt.

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Veröffentlicht am 13.02.2020

konventionell

Ach, Virginia
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Michael Kumpfmüller schreibt über die letzten Tage der englischen Schriftstellerin Virginia Woolf, bevor sie 1941 in tiefster Depression den Freitod wählte und sich in einem Fluß ertränkte.
Zwar gibt es ...

Michael Kumpfmüller schreibt über die letzten Tage der englischen Schriftstellerin Virginia Woolf, bevor sie 1941 in tiefster Depression den Freitod wählte und sich in einem Fluß ertränkte.
Zwar gibt es einige Erinnerungen, die thematisiert werden, aber überwiegend empfand ich den Roman als sehr düster und wenig einnehmend.
Mein Eindruck ist, dass diese Reduktion auf Virginia Woolf letzte Zeit ungeeignet ist, um die Bedeutung ihrer Persönlichkeit wirklich zu verdeutlichen und ihr Wirken und ihr Werk zu würdigen. Sie hat viel für die Literatur getan, schrieb auch experimentell. Das kann man von Michael Kumpfmüller nicht gerade behaupten, seine Mittel sind konventionell. Ich hatte mich auf eine ansprechende romanhafte Biographie gefreut, wurde aber ziemlich enttäuscht und die Intention des Autors wurde mir auch nicht klar.
Da kann man nur empfehlen stattdessen die Bücher von Virginia Woolf zu lesen, z.B. Mrs. Dalloway, Flush oder Orlando. Diese Bücher hatten wirklich Größe.

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Schwedische Ödnis

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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Das Cover zeigt ein verschneites Haus und lässt schon die erwartbare Atmosphäre ahnen.
Den vorherigen Band um Nathalie Svensson, Mitternachtsmädchen, fand ich ganz ansprechend, insbesondere wegen Jonas ...

Das Cover zeigt ein verschneites Haus und lässt schon die erwartbare Atmosphäre ahnen.
Den vorherigen Band um Nathalie Svensson, Mitternachtsmädchen, fand ich ganz ansprechend, insbesondere wegen Jonas Moströms ruhigen Erzählstil. Daher war ich überrascht, wie wenig mich Eisige Dornen begeistern konnte. Es ist ein ziemlich normaler Schweden-Krimi, wie es viele gibt und das Tempo ist gemächlich.

Der tot aufgefundene schwedische Fußballstar Hendrik Borg gibt den Auftakt. Weitere Morde folgen. Der Schauplatz der Handlung wechselt öfter: Ystad, Malmö, Kiruna, Göteborg, Östersund, Uppsala.
Anfangs ist Johan nicht dabei. Für mich wird klar, dass Nathalie ihren Kollegen Johan an ihrer Seite braucht, um besser ermitteln zu können. Denn erst mit ihm, geht es vorwärts. Eine Spur Privatleben spielt dann mit rein. Leider viel zu wenig für meinen Geschmack. Man hätte mehr daraus machen müssen, den nur so wird die Persönlichkeit der Figuren dem Leser näher gebracht.

Es fällt weiterhin schwer, am Plot dran zu bleiben. Von Spannung keine Spur! Weitere Romane dieser Reihe werde ich nicht mehr lesen.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

kein Volltreffer

Draussen
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Die erfolgreichen Krimiautoren Klüpf und Kobr haben mit Draussen ihren ersten Thriller geschrieben. Ob der Roman auch soviel Aufmerksamkeit bekommen hätte, wenn es ein unbekannter Schriftsteller gewesen ...

Die erfolgreichen Krimiautoren Klüpf und Kobr haben mit Draussen ihren ersten Thriller geschrieben. Ob der Roman auch soviel Aufmerksamkeit bekommen hätte, wenn es ein unbekannter Schriftsteller gewesen wäre, bleibt zu bezweifeln.
Dennoch wächst das Interesse an der Handlung, da man anfangs die Hintergründe noch nicht kennt und doch unbedingt wissen möchte, warum die Protagonisten Stephan, Joshua und Cayenne schon seit 10 Jahren auf der Flucht sind bzw. sich nur im Verborgenen aufhalten und vor einem möglichen Überfall schützen sollen.
Interessant fand ich die alltäglichere Passagen, in denen deutlich wird, wie die Kinder unter der Situation leiden und sich wünschen, ein normales Leben zu führen und die Stellen, in denen Stephan sich immer wieder Sorgen um die Sicherheit macht.

Streckenweise ist der Plot um Verfolgungswahn und Prepper natürlich abstruß, die Figuren teilweise kaum glaubhaft. Das ist schade, da sie durchaus Ansätze haben, besonders die Kinder Joshua und Cayenne.
Aber auch sie und ihr Beschützer Stephan und einige Nebenfiguren bleiben zu sehr an der Oberfläche. Eine echte Schwäche des Autoren-Duos.
Von den klischeehaften Schurken ganz zu schweigen.
Als harten Thriller würde ich den Roman nicht bezeichnen, obwohl einige Passagen gibt, aber da hat man auch ganz anderen Sachen gelesen.

Einen zusätzlichen, kürzer gehaltenen Handlungsstrang gibt es um einen Mann, der zur Fremdenlegion gegangen ist. Der Zusammenhang zur restlichen Handlung wird erst am Ende ganz klar.

Trotz meiner kritischen Worte kann ich dem Buch durchaus an einigen Stellen Spannung attestieren und das ist ja auch schon was. Das Buch ist kein Volltreffer, aber auch keine Zeitverschwendung.

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