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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2020

Gratwanderung zwischen sachlich und emotional

Was wir voneinander wissen
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Die britische Autorin Jessie Greengrass schaffte es, den emotionalen Zustand ihrer Protagonistin sachlich und nachvollziehbar zu verdeutlichen und die wissenschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts, ...

Die britische Autorin Jessie Greengrass schaffte es, den emotionalen Zustand ihrer Protagonistin sachlich und nachvollziehbar zu verdeutlichen und die wissenschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts, z.B. durch Roentgen oder Freud, zu spiegeln.

Die Icherzählerin erzählt von ihren inneren Zwiespalt vor der Geburt des ersten Kindes und Krankheit, Pflege und Tod der Mutter. Obwohl es aufwühlend ist und sie auch in einem Zustand der Trauer führte, erscheint mir der gewählte Stil dafür der richtig ausgewählte. Andererseits ist es manchmal mit der Zeit doch zu sachlich und kühl. Es bleibt halt eine Gratwanderung.
Es gibt viele Beobachtungen, die die Autorin gut in Worte fasst. Das hilft, auch die manchmal langweiligeren Passagen zu überwinden. Insgesamt war ich zufrieden mit dem Buch, obwohl ich es auch nicht überbewerten würde.

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Veröffentlicht am 06.05.2020

YA mit Thrillerelementen

Ich sehe was, was du nicht siehst
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Der deutsche Titel erscheint mir unpassend. Originaltitel ist Shock.

Die 16jährieg Emma ist spurlos verschwunden. Es wird von einem Verbrechen ausgegangen. Die Polizei ermittelt. Als Leser hört man aber ...

Der deutsche Titel erscheint mir unpassend. Originaltitel ist Shock.

Die 16jährieg Emma ist spurlos verschwunden. Es wird von einem Verbrechen ausgegangen. Die Polizei ermittelt. Als Leser hört man aber in kurzen Kapiteln von ihr, doch was passiert ist, bleibt zunächst unklar.

Die andere Handlungsebene dreht sich um Emmas Freundinnen, die zusammen in Urlaub gefahren sind: Bo, Lily, Mabel, Anouk.
Die Perspektive wechselt in jedem Kapitel und so lernt man allmählich alle Figuren aus einer Innen- wie Außenperspektive kennen und die vier sind sehr unterschiedlich. Daraus entstehen gewisse Spannungen.
Doch auch ihren droht anscheinend Gefahr.

Der Roman bleibt ein Young Adult mit Thrillerelementen hat aber einige sehr schöne Ansätze und ist nicht zuletzt des unerwarteten Clous am Ende lesenswert.

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Leben und Kritik

»Ich schreibe unentwegt ein Leben lang«
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Das Buch enthält ein langes Interview mit dem Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki aus dem Jahr 1985. Das Gespräch führte Paul Assall.
Das Interview ist damals nicht erschienen, wird hier also mit erheblicher ...

Das Buch enthält ein langes Interview mit dem Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki aus dem Jahr 1985. Das Gespräch führte Paul Assall.
Das Interview ist damals nicht erschienen, wird hier also mit erheblicher Verspätung herausgegeben.

Hauptthema ist das biografische, das Leben von MRR, seine Jugend und Deportation, dem Leben im Getto, Leben in Polen nach dem Krieg und seine Rückkehr nach Deutschland, wo er ein wichtiger Kritiker wird.
Damit ist es auch ein Buch über Deutschland.

Immer wieder wird die Rolle und Bedeutung der Literaturkritik thematisiert.

Auch Jahre nach seinem Tod ist Marcel Reich-Ranicki immer noch unvergessen.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Widerstand für die Welt

Young Rebels
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Young Rebels versammelt knappe Kurzportraits über jugendliche Aktivisten. Es sind Jugendliche, die sich für verschiedene Dinge einsetzten, Für Umweltschutz, für Demokratie, gegen Waffen, für Bildung, gegen ...

Young Rebels versammelt knappe Kurzportraits über jugendliche Aktivisten. Es sind Jugendliche, die sich für verschiedene Dinge einsetzten, Für Umweltschutz, für Demokratie, gegen Waffen, für Bildung, gegen Rassentrennung etc.

Die Autoren Christine und Benjamin Knödler haben eine gute Auswahl getroffen. Die Mischung stimmt. Es sind Menschen aus der aktuellen Zeit dabei wie aus dem vergangenen Jahrhundert.
Manche sind sehr bekannt, wie Greta Thunberg, Joshua Wong, Pussy Riot oder Malala, andere kannte ich nicht und war erstaunt, was sie geleistet haben.
Aus den Kurzportraits erfährt man nur die auffälligsten Fakten. Dass die Geschichten dieser Menschen viel komplexer sind, ist klar und als Leser bekommt man die Anregungen sich weiter zu informieren.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Weniger witzig als die Vorgänger

Mami kann auch anders (Die Mami-Reihe 3)
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Der Roman hält den forschen Ton der Vorgänger bei, ist für meinen Geschmack diesmal aber weniger witzig. Ellen und Simon trennen sich. Trennungsgeschichten sind selbst bei leichter Literatur immer mit ...

Der Roman hält den forschen Ton der Vorgänger bei, ist für meinen Geschmack diesmal aber weniger witzig. Ellen und Simon trennen sich. Trennungsgeschichten sind selbst bei leichter Literatur immer mit einer Spur Bitterkeit versehen. Dennoch ist es von der Autorin Gill Sims natürlich konsequent, auch die schweren Dinge des Lebens erzählerisch nicht auszulassen. Die Idee, dass die Icherzählerin Ellen mit ihren Kindern aufs Land zieht, fand ich gut. Die Teenagertochter Jane findet es nicht gerade cool auf dem Land. Ihr jüngerer Bruder Peter sieht es gelassener. Sehr gut haben mir wieder die Dialoge zwischen Ellen und ihren Kindern gefallen. Da steckt viel Witz drin. Die ausufernden Gespräche Ellens mit Freundinnen hingegen waren weniger zwingend. Den Mittelteil fand ich relativ lahm. Doch zum Glück fängt sich der Roman schließlich und es gibt immer wieder Passagen, in deren Ellens herrliche Ironie gut funktioniert.

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