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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2018

Abstimmung zum Mord

Anonym
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„Anonym“ ist das zweite gemeinsame Buch von Ursula Poznanski und Arno Strobel und der Auftakt einer Krimireihe.

Der Kommissar Daniel Buchholz bekommt die neue Kollegin Nina Salomon an seine Seite. Obwohl ...

„Anonym“ ist das zweite gemeinsame Buch von Ursula Poznanski und Arno Strobel und der Auftakt einer Krimireihe.

Der Kommissar Daniel Buchholz bekommt die neue Kollegin Nina Salomon an seine Seite. Obwohl beide sich am Anfang nicht ganz grün sind, müssen sie sofort einen schwierigen Fall zusammen lösen. Ein Toter wird aufgefunden und schnell wird ein Zusammenhang zu dem Forum „Morituri“ hergestellt. In diesem können die User abstimmen wer als nächstes sterben soll und die nächste Abstimmung läuft bereits.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Ermittler erzählt und ab und an kommt auch noch eine dritte Sichtweise hinzu. Die einzelnen Kapitel sind in der Ich-Perspektive geschrieben. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Ermittler und deren Handlungs-und Denkweise. Beide haben ihre Vergangenheit die in diesem Buch eine Rolle spielt.

Wie man es aus den Thrillern von Poznanski schon kennt, wird hier ein sehr aktuelles Thema aufgegriffen. Es geht um die Macht des Internets (und Darknets) und das dort jeder „anonym“ bleiben kann. Dadurch sinkt die Hemmschwelle gewaltig und plötzlich entscheiden tausende User über den Tod eines anderen. Diesen ethischen Konflikt haben die Autoren wunderbar dargestellt und ich saß ein ums andere Mal ungläubig vor diesem Buch.

Die Handlung ist rasant und wir werden auf den ersten Seiten schon mit dem ersten Mord konfrontiert. Eindringlich wird hier die Polizeiarbeit und auch deren Machtlosigkeit dargestellt. Denn wie soll man anhand der Beschreibung „Mann mit Hund“ den richtigen finden? Das Ende war überraschend, obwohl es mir zum Schluss doch der ein oder andere Zufall zu viel war. Aber nichtsdestotrotz war es unterhaltsam und spannend.

Mit dem Ermittlerduo Buchholz und Salamon musste ich erst mal warm werden. Aber ich denke das mussten die beiden unter sich auch. Am Anfang war es wirklich schwierig, aber schlussendlich haben sie sich zusammengerauft. Zum Glück, ansonsten wäre das für die Geschichte eher hinderlich gewesen.

Alles in allem ein guter Auftakt für ein bodenständiges Ermittlerteam. Der Fall ist modern und setzt sich auch viel mit moralischen Werten auseinander. Hat mir wirklich gut gefallen.

Veröffentlicht am 20.03.2018

tolle Fantasy

Die Zwölf Könige
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„Die Legenden der Bernsteinstadt“ ist der erste Teil der „Weitseher“-Trilogie. Sharakai, eine aufblühende Handelsstadt mitten in der Wüste, wird regiert von zwölf mächtigen Königen. Einst töteten sie die ...

„Die Legenden der Bernsteinstadt“ ist der erste Teil der „Weitseher“-Trilogie. Sharakai, eine aufblühende Handelsstadt mitten in der Wüste, wird regiert von zwölf mächtigen Königen. Einst töteten sie die Mutter der jungen Arenakämpferin Ceda. Diese sinnt auf Rache und begibt sich auf eine gefährliche Reise um die Könige zu vernichten. Dabei stößt sie auf alte Rätsel und Geschichten die irgendwie mit den Königen zusammenhängen.

Beaulieu hat mit diesem ersten Band einen fulminanten Start in eine neue Fantasywelt geschaffen. Man merkt richtig wie sehr er sich mit der Weltgestaltung auseinandergesetzt hat. Man kann förmlich die Wüstensonne und den Sand auf der Haut spüren. Die Sprache ist sehr bildhaft und lebendig. Trotz der vielen Seiten fliegt man nur so durch dieses Buch und ist gefangen in dessen Atmosphäre. Der Autor schreibt sehr detailreich und ausschweifend, trotzdem wurde es mir nie langweilig beim Lesen.

Ceda ist eine starke, junge Persönlichkeit die sich in Arenakämpfen behauptet und als die „weiße Wölfin“ eine kleine Berühmtheit in Sharakai ist. Trotz ihres starken Charakters ist sie aber auch sehr verletzlich und sinnt auf Rache an dem Tod Ihrer Mutter. Dann gibt es noch Emre, Ceda’s besten Freund, der ebenfalls auf Rache sinnt und dem jedes Mittel Recht ist. Die Beziehung der beiden kompliziert und nicht immer eindeutig. Der Fokus des Buches wird aber eindeutig nicht auf eine Liebesbeziehung gelegt, was ich ziemlich gut fand. Im Vordergrund steht eindeutig die Rache an den Königen.

Die Magie in dieser Welt ist zwar vorhanden, taucht aber nur sehr dezent auf. Das macht alles nur noch mystischer und geheimnisvoller. Im Verlaufe des Buches werden viele Fragen und Geheimnisse gestellt und zum Teil auch gelüftet. Aber sobald eines beantwortet ist, bekommt man gleich wieder zwei neue dazu. So bleibt es kontinuierlich spannend und man brennt einfach darauf herauszufinden was es mit den Königen und der Wüstenstadt auf sich hat.

Ein wunderbarer Einstieg in eine neue Fantasywelt, die mit starken Protagonisten und einer spannenden Story aufwartet. Ich freu mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 19.03.2018

passen Feuer und Eis zusammen?

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Fire & Frost ist der erste Band einer Trilogie von Elly Blake. Der zweite Band erscheint im Herbst 2018.

Ruby ist eine der letzten Firebloods im Reich des Frostkönigs. Sie und andere Menschen mit dieser ...

Fire & Frost ist der erste Band einer Trilogie von Elly Blake. Der zweite Band erscheint im Herbst 2018.

Ruby ist eine der letzten Firebloods im Reich des Frostkönigs. Sie und andere Menschen mit dieser Gabe werden unerbittlich gejagt und getötet. Feuer und Eis stehen sich seit langer Zeit feindlich gegenüber und versuchen den jeweils anderen zu vernichten. Als Ruby den Schergen des Königs in die Hände fällt wird sie jedoch von Mönchen und dem geheimnisvollen Frostblood Arcus befreit. Sie erfährt das nur sie den König töten kann und trainiert fortan für dieses Ziel.

Die Autorin gibt sich nicht mit unnötigem Vorgeplänkel ab und wir sind sofort Teil der Geschichte. Diese geht schon spannend los und auf den ersten Seiten wird Ruby bereits gefangen genommen. Etwa in der Mitte wird die Geschichte etwas ruhiger aber zum Ende hin entwickelt sich diese zum wahren Pageturner und man kann vor Spannung gar nicht mehr aufhören mit Lesen. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und hat mich gut durch die Geschichte geführt. Die Autorin erzählt bildgewaltig und ich habe die Kälte und Hitze förmlich auf mir gespürt.

Die Charaktere wirkten gerade am Anfang etwas unnahbar, was für mich aber nicht schlimm war. Dafür wurde viel in den Weltenaufbau und die Geschichte der Fire-und Frostbloods investiert. Im Laufe der Geschichte bekommen die Charaktere aber etwas mehr Tiefgang.

Zu Beginn war ich doch etwas skeptisch. Feuer und Eis sind jetzt nicht die neuesten Gaben. Aber die Autorin hat mich mit der Art wie mit Eis und Feuer agiert wird doch sehr überzeugt. Auch die Handlung war sehr spannend und gerade zum Schluss auch überraschend. Für mich war der Handlungsverlauf nachvollziehbar, authentisch und spannend. Ich mochte die Welt, die Gaben und das Böse welches in der Geschichte lauert.

Veröffentlicht am 01.03.2018

zauberhafter Start einer neuen Trilogie

Plötzlich verwandelt 1. Auf den ersten Blick verzaubert
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Als ich hörte das Sonja Kaiblinger eine neue Trilogie herausbringt war ich sofort Feuer und Flamme. Mochte ich doch Ihre "Verliebt in Serie"- Reihe total gerne.

In Ihrem neuesten Roman "Auf den ersten ...

Als ich hörte das Sonja Kaiblinger eine neue Trilogie herausbringt war ich sofort Feuer und Flamme. Mochte ich doch Ihre "Verliebt in Serie"- Reihe total gerne.

In Ihrem neuesten Roman "Auf den ersten Blick verzaubert" geht es um Ophelia, eine 15-jährige Schülerin die einfach nur normal sein möchte. Denn es reicht ja schon das sie eine verrückte Familie mit einer noch verrückteren Gabe hat. Zwei ihrer drei Tanten und ihre Zwillingsschwester Lora können sich in alle möglichen Personen verwandeln. Die letztgeborenen der Familie scheinen davon eigentlich nicht betroffen. Bis Ophelia eines Tages etwas sehr peinliches passiert und sich die zum Teil in Ihren Sportlehrer verwandelt. Um nicht zu ihrem etwas merkwürdigen Onkel zu müssen, muss es Ophelia innerhalb von zwei Wochen gelingen sich in ihren Mitschüler Cliff zu verwandeln. Doch das ist alles andere als leicht.

Von Beginn an war ich in der Geschichte drin. Und es geht auch direkt zur Sache. Gleich auf den ersten Seiten wird klar das Ophelia besonders ist. Wir begleiten sie also bei all ihren Katastrophen, leiden und lachen mit ihr mit. Und eins kann man sagen. Ophelia lässt wirklich kein Fettnäpfchen aus und so stolpern wir mit ihr von einer Peinlichkeit in die nächste.

Der Schreibstil ist locker-leicht und sehr gut zu lesen. Man kann sich sofort in die Geschichte fallen lassen.

Die Charaktere sind allesamt gut beschrieben und es fällt einem nicht schwer diese alle auseinander zu halten. Das hat auch viel mit der Individualität zu tun. Jeder Charakter hat seine besonderen Eigenschaften. Etwas mehr Tiefe hat mir bei dem ein oder anderen gefehlt, aber vielleicht sieht das im zweiten Band ganz anders aus.

Die Story gefiel mir sehr gut und es bleiben zum Ende hin viele Fragen offen, was mich sehnsüchtig auf Band 2 warten lässt. Die Idee mit den Verwandlungen ist super und gerade zum Ende hin wird einem noch einmal bewusst das man nie nach dem Äußeren gehen soll.

Ein zauberhafter Auftakt, mit einer sehr schönen Story und wunderbaren Charakteren.

Veröffentlicht am 13.02.2018

spannendes Buch

Runa
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Paris, 1884: In der Salpetriere werden Frauen behandelt die an Hysterie erkrankt sind. Dr. Charcot der Leiter der Klinik führt Experimente an diesen Frauen durch und veranschaulicht dies immer in seinen ...

Paris, 1884: In der Salpetriere werden Frauen behandelt die an Hysterie erkrankt sind. Dr. Charcot der Leiter der Klinik führt Experimente an diesen Frauen durch und veranschaulicht dies immer in seinen Vorlesungen. Doch eines Tages wird Runa, ein kleines Mädchen, eingewiesen und trotzt allen Versuchen von Dr. Charot. Jori, ein Medizinstudent, wittert seine Chance und will den Wahnsinn aus Runa's Kopf herausschneiden.

"Runa" ist wirklich ein sehr beeindruckendes Buch. Für einen Debütroman ist dieser sehr gut recherchiert. Mir haben die, teils sehr detaillierten, Beschreibungen gut gefallen und ich musste auch das ein oder andere Mal mit dem Kopf schütteln. Es ging in der Salpetriere schon sehr erbarmungslos zu und Frauen wurden doch einfach nur wie Anschauungsobjekte behandelt.

Es gibt mehrere Handlungsstränge die zum Schluss alle zusammenlaufen und ein großes Gesamtbild ergeben. Gerade das letzte Drittel war unheimlich spannend und ich konnte das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen.