Cover-Bild Sterbewohl
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20,99
inkl. MwSt
  • Verlag: epubli
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 216
  • Ersterscheinung: 16.11.2020
  • ISBN: 9783753120270
Olivia Monti

Sterbewohl

Kriminalroman
Entschlummere sanft mit Sterbewohl. Empfohlen vom Gesundheitsminister.


Deutschland ist nur noch eine Scheindemokratie. Der Staat veranstaltet neuerdings für ältere Menschen Sterbeseminare in Luxushotels. Ihnen soll dort schmackhaft gemacht werden, Sterbewohl, eine tödliche Pille, zu schlucken, um beizeiten die Allgemeinheit zu entlasten.
Nadja, Anna, Max und Fred sind über 65 und in hellem Aufruhr. Alle vier haben vom Gesundheitsministerium eine Einladung zum Sterbeseminar ins komfortable Hotel Paradies auf Fehmarn erhalten. Offiziell ist das Einnehmen von Sterbewohl zwar freiwillig. Wie manche munkeln, kehrt aus den Hotels aber niemand mehr zurück.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2020

makabrer, futuristischer Krimi

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Makabrer, futuristischer Krimi
Der Krimnalroman „Sterbewohl" von Olivia Monti spielt in der fiktiven Zukunft.
Deutschland ist nur noch eine Scheindemokratie, in der ältere Menschen zu einem Sterbeseminar ...

Makabrer, futuristischer Krimi
Der Krimnalroman „Sterbewohl" von Olivia Monti spielt in der fiktiven Zukunft.
Deutschland ist nur noch eine Scheindemokratie, in der ältere Menschen zu einem Sterbeseminar in ein Luxushotel auf Fehmarn eingeladen werden. Da es dem Staat wirtschaftlich schlecht geht und die Rentenkassen fast leer sind, soll den Menschen dort die „Sterbewohl-Pille" schmackhaft gemacht werden, damit einerseits der Staat entlastet wird, man sich andererseits im Alter nicht mit Schmerzen rumplagen muss oder die Verwandten „belastet". Also eine „win-win-Situation".
Nadja, Anna, Max und Fred wohnen im gleichen Haus, sind alle über 65 und erhalten plötzlich eine Einladung in das Sterbewohlhotel, was ihr Leben von einem auf den anderen Tag verändert, denn es kursiert das Gerücht, dass man aus dem Hotel nicht zurückkommt…aber das kann doch wohl nicht sein?!?!?
Das Cover ist außergewöhnlich und weckt direkt die Aufmerksamkeit und wenn man dann die Leseprobe gelesen hat, wird man ganz neugierig auf dieses Buch. So ging es mir zumindest.
Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil, so dass das Lesen Spass macht. Sie erzählt die Geschichte aus der Sicht der Rentnerin Nadja und stellt auch die weiteren Protagonisten so gut vor, dass man den Charakteren und der Handlung gut folgen kann. Die Geschichte hat mich direkt in ihren Bann gezogen und war spannend bis zum Ende. Sie hat mich auch zum Nachdenken gebracht, da es einmal um das Auseinandersetzen mit dem Alter ging, das Thema Sterbehilfe und Parallelen zur Nazi-Zeit.
Fazit: Gelungener, spannender Krimi mit aussergewöhnlichem Thema, der nicht nur gut unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.






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Veröffentlicht am 04.12.2020

Der Staat räumt auf

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Nadja und ihre Mitbewohner sind über sechzig. Für die Menschen in diesem Lebensalter gibt es sogenannte Sterbeseminare, die ihnen den Übergang vom Leben zum Tod leichter machen sollen. Ziel dabei, jeder ...

Nadja und ihre Mitbewohner sind über sechzig. Für die Menschen in diesem Lebensalter gibt es sogenannte Sterbeseminare, die ihnen den Übergang vom Leben zum Tod leichter machen sollen. Ziel dabei, jeder soll am Ende des Seminars „Sterbewohl“ schlucken, eine Selbstmordpille. Somit entlastet man seine Familie, sich selbst und auf jeden Fall den Staat. Unglaublich praktisch für alle. Aber auf jeden Fall UNGLAUBLICH.
Es bleibt nicht viel Zeit, die eigenen Angelegenheiten zu regeln und schon geht es für Nadja, Max, Anna und Fred mit dem Shuttle nach Fehmarn. Fred überredet eine befreundete Journalistin, sie auf die Insel zu begleiten und dort heimlich Nachforschungen anzustellen. Es wird wohl die letzte Reise der Freunde werden, denn bisher kennen sie niemanden, der von da zurückkam.
Doch die vier haben sich fest vorgenommen, lebend nach Hause zu kommen und sich durch nichts und niemanden einschüchtern zu lassen. Sie schmieden schon einen guten Fluchtplan, wie sie wenigstens mit der Fähre nach Dänemark fliehen können.Es wird nicht so einfach werden, mehr kann ich nicht verraten. Die Methoden der „Hotelmitarbeiter“ sind noch schlimmer, als man sich das je vorstellt

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Veröffentlicht am 02.12.2020

Dystopischer Krimi, der zum Nachdenken anregt

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Im Deutschland der Zukunft ist die Demokratie nur noch schöner Schein. Die Staatskassen sind leer. Um diese zu entlasten, wird älteren Bürgern die Möglichkeit gegeben, sich in sogenannten Sterbeseminaren ...

Im Deutschland der Zukunft ist die Demokratie nur noch schöner Schein. Die Staatskassen sind leer. Um diese zu entlasten, wird älteren Bürgern die Möglichkeit gegeben, sich in sogenannten Sterbeseminaren damit auseinanderzusetzen, ganz ohne Schmerzen und selbstverständlich freiwillig, mit dem Arzneimittel "Sterbewohl" aus dem Leben zu scheiden. Die gerade pensionierte Lehrerin Nadja und ihre drei Freunde Anna, Max und Fred, bekommen ganz unverhofft eine Einladung zu diesem Seminar. Dabei fühlen sie sich noch viel zu jung zum Sterben. Ihnen ist nicht ganz wohl dabei, denn ihnen ist niemand bekannt, der von den Seminaren lebend zurückgekehrt ist. Zur Sicherheit nehmen sie Journalistin Marwa mit, die alles dokumentieren soll. Denn die vier rüstigen Freunde haben nicht vor, freiwillig "Sterbewohl" zu nehmen....

Der Einstieg verläuft zunächst gemächlich, denn Ich-Erzählerin Nadja schildert ausführlich ihre Gedanken zur Regierung und den gängigen Praktiken. Dadurch bekommt man allerdings einen guten Einblick in die Gepflogenheiten und kann sich eigene Gedanken über diesen Staat machen. Schon bald macht sich ein ungutes und äußerst bedrückendes Gefühl breit. Die Alarmsirenen beginnen zu schrillen und genau wie Nadja und ihre Freunde, hat man den Verdacht, dass hier ganz und gar nichts auf freiwilliger Basis abläuft. Das System scheint gut durchdacht und hervorragend ausgeklügelt zu sein. Denn die Bürger werden geschickt manipuliert. 

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Durch Nadjas Schilderungen kann man sich die dystopische Welt mühelos vorstellen und ist zuweilen fassungslos. Nadja wirkt sehr sympathisch, aber man betrachtet sie trotzdem eher distanziert. Man verfolgt zwar interessiert dem Geschehen im Sterbeseminar, doch so richtig warm wird man mit den Protagonisten leider nicht. 

Doch der Hintergrund dieser Erzählung regt zum Nachdenken an und das, was die vier Freunde aufdecken, wird im Verlauf der Handlung deutlich spannender. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, wodurch man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. 

Ein dystopischer Krimi, der zwar erst langsam Fahrt aufnimmt, dann allerdings immer spannender wird. Ein Thema, das nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern sicher lange im Gedächtnis bleiben wird. 

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Veröffentlicht am 29.11.2020

"Wollt ihr euren Kindern zur Last fallen?"

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Mit 65 schon sterben? Nein, denken sich Nadja und ihre 3 Freunde aus der gemeinsamen WG. Doch alle 4 haben eine „Einladung“ zum Sterbeseminar. Die 4 beschließen, zwar an der Veranstaltung teilzunehmen, ...

Mit 65 schon sterben? Nein, denken sich Nadja und ihre 3 Freunde aus der gemeinsamen WG. Doch alle 4 haben eine „Einladung“ zum Sterbeseminar. Die 4 beschließen, zwar an der Veranstaltung teilzunehmen, jedoch schnell wieder abzureisen und alles mit Hilfe von Journalistin Marwa zu dokumentieren. Doch die Einladung ist eine Reise ohne Wiederkehr.
Eigentlich dachte ich, dass ich eine Parodie zu lesen bekäme, stattdessen ist das Buch dann doch ein richtiger Krimi geworden. Monti spielt mit den Nerven der Leser – denn eins ist klar: sterben müssen wir alle. Nur wollen wir das selbstbestimmt tun.
Der Hintergrund des Krimis ist ein ernster und so auch der Grundton der Handlung. Beginnen tut das Buch eher gemächlich. Erst als Nadja im Keller die Bahren entdeckt, gerät man in einen Sog der Spannung, der erst endet als die 4 einen perfiden Plan schmieden.
Das Buch empfand ich jetzt nicht als Krimi allein, ich finde, es regt auch zum Nachdenken an. Die Autorin legt den Finger in die Wunde. Sprüche wie „wollt ihr euren Kindern zur Last fallen“ oder „ihr siecht dann nur dahin“ schocken und rütteln auf.
Fazit: gute Unterhaltung, locker geschrieben und am Ende spannend ausgeklungen.

Veröffentlicht am 28.11.2020

Eine erschreckend realitätsnahe Dystopie in Zukunftsdeutschland

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Das leicht albern wirkende Cover von „Sterbewohl“ ist trügerisch: Es handelt sich keineswegs um einen schwarzhumorigen Roman über das Altwerden, sondern um ein dystopisches Zukunftsszenario, in dem der ...

Das leicht albern wirkende Cover von „Sterbewohl“ ist trügerisch: Es handelt sich keineswegs um einen schwarzhumorigen Roman über das Altwerden, sondern um ein dystopisches Zukunftsszenario, in dem der Begriff „aktive SterbeHILFE“ bereits zu einem zynischen Euphemismus verkommen ist.

In nüchternen, fast trockenen Worten (im Englischen würde man sagen: matter-of-fact) berichtet die Protagonistin Nadja über ihr Leben in der Bundesrepublik Deutschland. Einer Bundesrepublik, die zur Scheindemokratie verkommen ist und ihre BewohnerInnen rein nach ihrer Leistungsfähigkeit beurteilt. Wer nicht zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt, hat es nicht verdient zu leben – das betrifft Arbeitslose, aber vor allem alte Menschen, die nach dem Eintritt ins Rentenalter auf Staatskosten zum freiwilligen Sterben eingeladen werden, um der Gesellschaft nicht auf der Tasche zu liegen.

Nadja und ihre Freunde haben die 65 alle gerade überschritten und freuen sich auf den Ruhestand. Unerwartet früh werden sie zu einem Sterbeseminar in einem der berüchtigten Sterbehotels eingeladen, von denen man sagt, man käme von dort nicht zurück. Die vier wollen sich damit aber nicht abfinden und laden die Journalistin Marwa ein, sie zu begleiten, um zu dokumentieren, wie freiwillig das Sterben dort wirklich ist. Und die unguten Vermutungen scheinen sich zu bestätigen ...

Die Mischung aus Dystopie und Kriminalroman ist der Autorin Olivia Monti hervorragend gelungen, und die sachliche Erzählerstimme, Nadja, die häufig völlig selbstverständlich von unsäglichen Tatsachen der neuen Gesellschaftsordnung berichtet, lässt mir als Leserin häufiger einen Schauer über den Rücken laufen. Das entworfene Szenario ist gerade so nah an der Realität, dass es ungemütlich wird, und greift Themen auf, die uns auch heute im gesellschaftlichen Kontext beschäftigen: Leistungsdruck, der Fokus auf wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, der Umgang mit alten Menschen und die Angst vor Bettlägerigkeit und Demenz.

Der einzige Wermutstropfen des Romans ist (neben der leider häufig fehlerhaften Orthographie und Interpunktion), dass viele Aspekte eher oberflächlich erzählt werden. Die Zusammenhänge sind selten komplex und werden, gerade gegen Ende, manchmal unzufriedenstellend einfach aufgelöst. Das hinterlässt einen unerfüllten Wunsch nach mehr Details, die dem Roman zu voller Größe gefehlt hätten.

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