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Veröffentlicht am 17.06.2025

Drachen, Drama, Dilemma

A Fate Forged in Fire – Aus Flammen geboren
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Ich hatte definitiv Spaß mit A Fate Forged in Fire. Dieses Buch ist wie ein heißblütiger Ritt auf einem temperamentvollen Drachen, du weißt nicht immer, wohin die Reise geht, aber runter willst du trotzdem ...

Ich hatte definitiv Spaß mit A Fate Forged in Fire. Dieses Buch ist wie ein heißblütiger Ritt auf einem temperamentvollen Drachen, du weißt nicht immer, wohin die Reise geht, aber runter willst du trotzdem nicht.

Aemyra ist absolut keine klassische Heldin. Sie ist überheblich, manchmal herrlich nervig und trifft Entscheidungen, bei denen ich kurz vorm Augenrollen war. Aber wenigstens bleibt sie sich treu. Sie weiß, dass sie die Thronerbin ist, muss aber ausharren, bis der aktuelle Herrscher ablebt. Leider läuft dabei nichts nach Plan, und plötzlich steckt sie mitten in einer politischen Schachpartie, verheiratet mit einem Mann, den sie angeblich töten will.

Fiorean, ihr „Feind“, ist natürlich düster, geheimnisvoll und emotional zerzaust. Eine Kombination, die mich jedes Mal aufs Neue abholt. Die Chemie zwischen den beiden war heftig, auch wenn sie sich mehr anschmachten als küssen. Aber das hat das Knistern nur verstärkt.

Was mir wirklich gefallen hat, war der Aufbau der Welt: Matriarchat, Magie, Drachen mit eigenen Persönlichkeiten (bitte mehr davon im nächsten Band!), politische Intrigen und eine ziemlich düstere Atmosphäre. An manchen Stellen hat mich die Vielzahl an Begriffen und Namen kurzzeitig verwirrt, aber sobald man drin ist, zieht es einen richtig rein.

Nicht alles war perfekt, ich hätte mir etwas mehr Tiefe bei den Nebenfiguren gewünscht, und anfangs hat’s ein bisschen gedauert, bis die Handlung richtig Fahrt aufgenommen hat. Aber ab etwa der Hälfte konnte ich nicht mehr aufhören. Und dann dieses Ende!

Insgesamt ein sehr gelungener Auftakt mit Luft nach oben, und ich werde definitiv weiterlesen. Denn eins ist sicher: ich muss wissen, ob Aemyra endlich auf diesem verdammten Thron landet, und ob ihr „Feind“ wirklich so feindlich bleibt.

4 von 5 Sternen – Für Drachen, Drama, sexy Feinde und eine Protagonistin, die mich zwar oft genervt, aber nie gelangweilt hat.

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Veröffentlicht am 11.06.2025

Hochspannend, anders, absolut fesselnd, ein Thriller-Highlight!

Locked in
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„Locked In“ von Henri Faber war für mich ein ganz besonderes Leseerlebnis. Ich konnte das nicht mehr weglegen. Wer auf der Suche nach einem Thriller ist, der sich mutig vom typischen Genre-Einheitsbrei ...

„Locked In“ von Henri Faber war für mich ein ganz besonderes Leseerlebnis. Ich konnte das nicht mehr weglegen. Wer auf der Suche nach einem Thriller ist, der sich mutig vom typischen Genre-Einheitsbrei abhebt, sollte sich diesen unbedingt näher anschauen.



Schon die Grundidee hat mich sofort gepackt: Ein Täter im Koma, ein Professor mit einer gewagten Methode, und die verzweifelte Suche nach einem noch lebenden Opfer. Dieser ungewöhnliche Einstieg schießt einen direkt mitten hinein in eine Geschichte, die vor Spannung nur so knistert.



Besonders gut gefallen hat mir die Erzählweise, aus der Ich-Perspektive, was bei Thrillern eher selten ist. Dadurch war ich den Figuren besonders nah, konnte ihre Gedanken und Zweifel hautnah miterleben. Henri Faber versteht es meisterhaft, vielschichtige Charaktere zu zeichnen: Paul Maertens, der knurrige Ermittler mit Ecken und Kanten, und Professor Linde, der mit seiner ganz eigenen Tragik überzeugt, haben mich beide sehr beeindruckt.



Was das Buch für mich besonders stark gemacht hat, ist die konstant andauernde Spannung. Immer, wenn ich dachte, ich hätte den Plot durchschaut, kam eine Wendung, die alles wieder auf den Kopf stellte. Das war kein reiner Show-Effekt, sondern gut durchdacht und stimmig in die Geschichte eingebettet. Ich war mehrfach sprachlos, und das passiert mir selten.



Knackig kurze Kapitel, häufige Perspektivwechsel, rasante Entwicklungen, es wird nie langweilig. Und obwohl es manchmal fordernd war, den vielen Fährten zu folgen, war genau das auch der Reiz an dieser Geschichte.



Für alle, die Thriller abseits des Mainstreams lieben und auf komplexe Figuren, dichte Atmosphäre und clevere Wendungen stehen: Absolute Empfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 05.06.2025

Zerbrochene Herzen, Hexenjagd & ein Buch, das mich nicht loslässt

Heartless Hunter. Der rote Nachtfalter, Band 1
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Was mir an Heartless Hunter sofort gefallen hat, ist die Mischung aus düsterer Magie, geheimen Identitäten und dieser herrlich quälenden Dynamik zwischen Hexen und Hexenjägern. Ich liebe Enemies-to-Lovers-Stories, ...


Was mir an Heartless Hunter sofort gefallen hat, ist die Mischung aus düsterer Magie, geheimen Identitäten und dieser herrlich quälenden Dynamik zwischen Hexen und Hexenjägern. Ich liebe Enemies-to-Lovers-Stories, und hier wurde das richtig gut umgesetzt. Es war nicht einfach ein bisschen Stichelei, sondern echtes Misstrauen, tiefe Verletzungen, und trotzdem hat sich da eine Verbindung entwickelt, die unter die Haut geht.

Rune, unsere Protagonistin, hat mich allerdings etwas enttäuscht. Ich hatte viel erwartet, schließlich ist sie bekannt als die Rote Nachtfalterin, ein Name, der nach Rebellion und Stärke klingt. Aber statt einer entschlossenen Heldin bekam ich eine junge Frau, die zu oft gerettet werden musste. Ich mochte sie trotzdem, keine Frage, sie ist clever, hat ein gutes Herz und ihre verletzliche Seite macht sie greifbar. Aber ich hätte mir gewünscht, dass sie selbst mehr macht, statt dass alles um sie herum passiert.

Dafür haben mich Gideon und Alex umso mehr begeistert. Gideon, der Hexenjäger, was soll ich sagen, der Mann hat mich zum Kichern, Erröten und Mitfühlen gebracht. So widersprüchlich, so charmant und gleichzeitig so zerbrochen. Seine Vergangenheit hat mich tief berührt. Alex hingegen ist der Ruhepol der Geschichte, sanft, loyal, liebevoll. Er ist das Herz des Buches und ich wollte ihn einfach nur in den Arm nehmen. Beide haben mein Herz gestohlen und ich war bis zum Schluss hin- und hergerissen.

Die Liebesgeschichte, oder besser gesagt das Dreieck, hat mich emotional komplett eingesogen. Und keine Sorge, es wird aufgelöst, also wer damit sonst eher hadert: Durchhalten lohnt sich. Ich fand es nicht übertrieben kitschig, sondern ehrlich, mitreißend und stellenweise echt herzzerreißend.

Das Buch lebt eindeutig von seinen Figuren. Die Welt drumherum bleibt eher vage, aber mir hat das gar nicht gefehlt. Ich war so in der Geschichte gefangen, dass ich kaum gemerkt habe, dass die Welt gar nicht so detailliert ist. Das Tempo ist hoch, die Kapitel kurz, was es super einfach macht, immer weiterzulesen. "Nur noch ein Kapitel" wurde ganz schnell zu fünf.

Und dann kam das Ende. Ich will nicht spoilern, aber ich saß wirklich eine Stunde lang einfach nur da und hab geweint. Wer auch immer meint, das sei "nur ein Buch", hat sowas noch nie gelesen. Ein paar Wendungen habe ich kommen sehen, aber anderes? Hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen.

Fazit: Wenn du auf emotionale Fantasy mit Ecken und Kanten, moraly grey Figuren, knisternde Romantik und Plot-Twists stehst, dann gib diesem Buch eine Chance. Es ist keine perfekte Geschichte, aber eine, die man fühlt. Und manchmal ist das mehr wert als jede ausgefeilte Weltkarte.

Ich bin jetzt jedenfalls emotional ruiniert. Auf Buch zwei warte ich mit einem gebrochenen Herzen, und einem riesigen Vorrat an Taschentüchern.

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Magische Welten, starke Schwestern

Faebound
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„Faebound: Divided by Blood“ von Saara El-Arifi hat mich überrascht, im besten Sinne. Obwohl der Einstieg etwas holprig war und ich fast 30% gebraucht habe, um wirklich reinzukommen, hat mich die Geschichte ...

„Faebound: Divided by Blood“ von Saara El-Arifi hat mich überrascht, im besten Sinne. Obwohl der Einstieg etwas holprig war und ich fast 30% gebraucht habe, um wirklich reinzukommen, hat mich die Geschichte danach nicht mehr losgelassen. Das Setting ist ungewöhnlich und faszinierend: eine Welt mit Elfen, Fae und Menschen, die einst von Göttern erschaffen wurden und nun durch Misstrauen, Macht und uralte Prophezeiungen voneinander getrennt sind.

Was mich besonders begeistert hat, ist das Worldbuilding. Es ist fantasievoll, lebendig und vor allem mal was anderes. Die magischen Elemente wie Trommelmagie oder die Bindung zu tierischen Begleitern haben dem Buch einen frischen Anstrich gegeben. Mosima, die Stadt der Fae, war für mich ein Highlight, so detailreich beschrieben, dass ich mir sofort vorgestellt habe, wie es wäre, dort selbst durch die Straßen zu laufen.

Die beiden Hauptfiguren, Yeeran und ihre Schwester Lettle, sind sehr unterschiedlich, aber genau das macht ihre Dynamik aus. Während Yeeran die kühle, kontrollierte Soldatin ist, bringt Lettle mit ihrer emotionalen und intuitiven Art einen schönen Kontrast rein. Ihre Beziehung war glaubwürdig, nicht perfekt, aber echt. Man merkt, wie tief ihre Loyalität zueinander geht, auch wenn sie sich gegenseitig in den Wahnsinn treiben.

Ein großer Pluspunkt ist für mich die Selbstverständlichkeit, mit der queere Identitäten im Buch integriert wurden. Es ist wohltuend, wenn Diversität nicht zum Thema gemacht, sondern einfach gelebt wird.

Ein kleiner Wermutstropfen war für mich die Liebesgeschichten. Beide fühlten sich eher gehetzt und oberflächlich an. Ich hätte mir da mehr Tiefe und Zeit gewünscht, um echte Chemie zu spüren. Auch das Tempo gegen Ende war mir zu überstürzt. Viel wurde auf einmal aufgelöst, was etwas von der emotionalen Wirkung genommen hat.

Unterm Strich: Eine fesselnde Geschichte mit beeindruckender Welt, zwei spannenden Protagonistinnen und einem kreativen Magiesystem. Kein perfektes Buch, aber eines, das mich neugierig auf den zweiten Band macht. Von mir gibt’s solide 4 Sterne.

Wer Lust auf ein inklusives, frisches Fantasy-Abenteuer hat und nicht an makellosem Pacing hängt, sollte Faebound definitiv eine Chance geben!

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Veröffentlicht am 27.05.2025

Dunkel, chaotisch, faszinierend - ein wilder Auftakt mit Potential

The Deer and the Dragon
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„The Deer and the Dragon“ von Piper C.J. hat mich komplett überrascht, auf die gute Art, aber mit ein paar Stolpersteinen. Man merkt einfach, dass die Autorin in Thema Mythologie richtig tief drin steckt. ...

„The Deer and the Dragon“ von Piper C.J. hat mich komplett überrascht, auf die gute Art, aber mit ein paar Stolpersteinen. Man merkt einfach, dass die Autorin in Thema Mythologie richtig tief drin steckt. An manchen Stellen hatte ich wirklich das Gefühl, ich müsste mir Notizen machen, um der ganzen Symbolik und den Verbindungen gerecht zu werden. Es ist beeindruckend, wie viel Wissen und Details hier eingeflossen sind, manchmal vielleicht etwas zu viel für den Auftaktband.

Was mich aber absolut bei der Stange gehalten hat, waren die Charaktere. Caliban und Az haben mich regelrecht um den Verstand gebracht, zwischen Schmachten und Kichern war alles dabei. Fauna? Ein Highlight. So herrlich eigen und präsent. Mar, die Hauptfigur, blieb für mich noch ein bisschen blass, aber ich habe das Gefühl, wir kratzen bisher nur an ihrer Oberfläche, und da kommt noch einiges.

Der größte Kritikpunkt für mich: Die ersten Kapitel wirkten etwas sprunghaft und unübersichtlich. Die Welt ist unfassbar komplex, und ich hätte mir gewünscht, dass bestimmte Rückblicke oder Erklärungen besser über das Buch verteilt wären, gerade, was die Geschichte zwischen Mar und Caliban angeht. Die emotionale Tiefe hätte noch mehr treffen können, wenn man mehr von ihrer Vergangenheit gespürt hätte.

Trotzdem: Es war spannend, düster, stellenweise sexy, und ich habe mich nie gelangweilt. Es ist keine cosy Romantasy, es ist wild, dunkel und ein bisschen überfordernd, aber auf eine gute Art. Und ich bin sehr gespannt, wie es in Band zwei weitergeht.

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