Rocio Bonilla ist eine grandiose Illustratorin sowie Autorin und ich komme an keinem Buch von ihr vorbei, weiß man doch, dass einen eine schöne Geschichte mit wundervollen Bildern erwarten wird. So auch "Das Wetter und die Jahreszeiten" geschrieben von Alejandro Algarra und von Bonilla illustriert. In diesem Buch lernen bereits die kleinen einige Prozesse, die mit unserer Erde geschehen und dafür sorgen, dass Wetter und Jahreszeiten entstehen. Ein ganz anderer Ansatz, als wir ihn bisher aus Bilderbüchern kennengelernt haben. Die beiden zeigen, dass auch kompliziert erscheinende physikalische Prozesse kindgerecht und verständlich mit wenigen Worten und guten Darstellungen möglich sind.

Der Autor und die Illustratorin:

Alejandro Algarra (geboren 1971 in Mexiko-Stadt) machte 1995 seinen Studienabschluss in Biologie und lebt in Barcelona. Er arbeitet in der Bildung sowie dem Verlagswesen. Er liest gerne, schaut alte und neue Filme und interessiert sich für das Fotografieren. Als Kinderbuchautor hat er bereits einige Titel veröffentlicht. Zumeist thematisieren sie Haustiere, wilde Tiere, die Natur, den menschlichen Körper und die Wissenschaft im Allgemeinen.

Rocio Bonilla (geboren 1970) ist Illustratorin und Autorin vieler Kinderbücher. Sie studierte Kunst an der Universität Barcelona und arbeitete vor ihrer schriftstellerischen Laufbahn als Malerin, Fotografin und Pädagogin sowie in der Werbebranche. 2010 erschien ihr erstes Kinderbuch, angeregt durch ihre eigene Tochter.

Inhalt:

„Frühling, Sommer, Herbst und Winter ganz nah erleben! Blühende Obstbäume, Sommerstürme, bunte Blätter und Winterschlaf: Was sind Jahreszeiten und warum gibt es sie? Wie ändert sich das Wetter mit den Jahreszeiten? Lilli und ihr Bruder Bruno sind sehr neugierig. Die beiden finden Antworten auf Fragen, die sich viele Kinder stellen. Zum Beispiel wie sich das Wetter ändert und wie sich Pflanzen, Tiere und Menschen an diese Veränderungen anpassen. Zum Nachlesen bietet das Buch Eltern einen Infoteil mit interessanten Fakten.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Bilderbuch:

Rocio Bonillas Zeichenstil ist unverkennbar. Sieht man ihre Bilder, weiß man sofort, wer sie gezaubert hat. Bei diesem Cover hat die Illustratorin einen Augenblick im Leben der beiden Kinder Lilli und Bruno eingefangen. Sie sitzen auf einer Bank, Lilli schließt einen Regenschirm und vor ihnen erstrahlt ein wunderschöner Regenbogen. Wie dieser entstehen kann, das möchte natürlich jedes Kind wissen und Algarra sowie Bonilla gelingt es mit Wort und Bild einwandfrei diese Prozesse dann im Buch zu schildern.

Auch im Innern finden wir großflächige und informative Bilder, welche in eine kleine Geschichte verpackt sind. Hier wird nicht nur beschrieben, wie die Jahreszeiten im Verlauf der Jahes sich abwechseln. Die Leser bekommen auch erklärt, wie es zu den verschiedenen Jahreszeiten kommen kann (Drehung und Laufbahn der Erde) sowie, woher Sonne und Wolken kommen und wie wir Menschen diese Jahreszeitenwechsel wahrnehmen.

Im Anhang befinden sich noch Infotexte für Eltern, in welchem nochmals detaillierter die vier Jahreszeiten beschrieben werden und wie die Erde durch ihre Laufbahn dazu beiträgt, dass jene Jahreszeiten entstehen, dass es somit verschiedene Bereiche auf der Erde gibt, in welchen Kälte und Wärme vorherrschend sind und so fort.

Einziger kleiner Kritikpunkt wäre für mich in der Darstellung des Mädchens Lilli. Für meinen Geschmack wurden hier zu viele stereotypische Farben (rosa, pink) gewählt. Nicht nur in ihrer Kleidung, die über das Jahr hinweg immer wieder die gleichen Farben beinhalten, sondern auch ihr Kinderzimmer ist ein einziger pinkfarbener (Alp-)Traum. Hier hätte ich mir gewünscht mit den Geschlechtersterotypen aufzuräumen.

Fazit:

"Das Wetter und die Jahreszeiten" ist ein wunderbares Buch, welches nicht nur zeigt, wie unterschiedlich die einzelnen Jahreszeiten sind, sondern auch, wieso es diese überhaupt gibt. Was außerhalb unserer Erde so existiert, wo die Wärme her kommt und wieso wir Tag und Nacht haben oder eben Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Viele Infos, die auch bereits die kleinsten unter den Lesern greifen und verstehen können.

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"Ein ganzes Leben" von Tom Haugomat ist ein eindrucksvolles, visuelles Werk, das auf einzigartige Weise die Geschichte eines gesamten Lebens erzählt – und dabei fast ohne Worte auskommt. Mit besonderen Bildern und faszinierenden Farbwelten begleiten wir den Protagonisten Rodney, dessen Leben in all seinen Facetten dargestellt wird – ein intensiver Blick auf ein Leben mit all seinen Licht- und Schattenseiten.

Der Autor:

Tom Haugomat ist eine bekannte Größe in der Welt der Illustration. Seine Werke fanden unter anderem in renommierten Publikationen wie The New Republic, The New Yorker, Le Monde und dem Air-France-Magazin Platz. Als Absolvent der Ecole des Gobelins, wo er Animationsfilm studierte, verwundert es nicht, dass seine Illustrationen oft an Filmszenen erinnern. Mit Ein ganzes Leben wird nun erstmals eines seiner Bücher auf Deutsch veröffentlicht.

Inhalt:

„Ein ganzes Leben kommt beinahe ohne Worte aus, um die bewegte Geschichte eines gesamten Menschenlebens zu erzählen. In emotional eindrücklichen Bildern und in faszinierenden Farbpaletten folgen wir dem Protagonisten Rodney von seiner Geburt über die Entwicklung seiner Träume als Kind und Jugendlicher vom Astronaut-Sein, bis zu seiner Studienzeit am Johnson Space Center in Texas, bei seiner Reise ins All sowie bei seiner Rückkehr in seine Heimat Alaska – bis hin zu seinem Tod dort. Auf seiner Lebensreise verliert Rodney ihm nahestehende Personen, wird Vater, erlebt globale Tragödien, heiratet und lässt sich scheiden, trägt seine Eltern zu Grabe und lässt selbst Kinder und Enkel zurück. Der umfassende Blick auf ein gelebtes Leben mit all seinen Höhen und Tiefen.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Buch:

Das Cover ist ein optisches Kunstwerk, das bereits auf den ersten Blick die Erzählweise des Buches perfekt widerspiegelt. Es lässt den Leser durch ein Fernglas auf eine Szene aus dem Leben des Protagonisten blicken – eine Perspektive, die sich durch das gesamte Buch zieht. Mit einer reduzierten, aber ausdrucksstarken Farbpalette und klaren, minimalistischen Formen vermittelt es eine sowohl melancholische als auch nostalgische Atmosphäre.

Die Illustrationen sind auf das Wesentliche ausgerichtet und unglaublich ausdrucksstark. Mit wenigen Farben und klaren Formen gelingt es Tom Haugomat, ganze Lebensabschnitte einzufangen und starke Emotionen zu vermitteln. Seine Bildsprache ist poetisch, fast filmisch und ergänzt die Erzählung perfekt. Besonders beeindruckend ist sein Spiel mit Licht und Schatten, das die Stimmungen eindrucksvoll unterstreicht. Die Illustrationen laden dazu ein, innezuhalten und jedes Bild auf sich wirken zu lassen. Faszinierend ist dabei vor allem die Erzählweise: Auf der einen Seite wird eine Szene dargestellt, während sie auf der gegenüberliegenden Seite meist durch die Augen des Protagonisten vergrößert erscheint. Wie ein Zoom in. Diese einzigartige Darstellung habe ich so noch nicht gesehen. Die Bilder zeigen Rodneys Reisen – sowohl im wörtlichen als auch im metaphorischen Sinne – und fangen die Essenz seiner Erfahrungen auf bewegende Weise ein.

Die Kraft des Buches liegt in seiner visuellen Erzählweise. Haugomat braucht keine Worte, um komplexe Emotionen und bedeutende Lebensabschnitte zu vermitteln. Die Bilder sprechen für sich. Sie sind nicht nur eine Ergänzung zur Geschichte, sondern ihr Herzstück.
Es ist ein Werk, das zum Nachdenken anregt und die Betrachtung eines Lebens von der Geburt bis zum Tod in seiner vollen Tiefe und Komplexität erlaubt. Trotz der Wortlosigkeit gelingt es dem Buch, die ganze Bandbreite menschlicher Erfahrungen zu vermitteln – von den großen Träumen und Hoffnungen bis zu den schmerzhaften Verlusten und der Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit.

Fazit:

"Ein ganzes Leben" ist ein faszinierendes, tief bewegendes Buch, das nicht nur durch seine außergewöhnlichen Illustrationen besticht, sondern auch durch seine Fähigkeit, das Leben eines Menschen in seiner ganzen Fülle zu präsentieren. Es ist eine stille, aber kraftvolle Hommage an das Leben selbst – mit all seinen Höhen und Tiefen. Wobei die Tiefen mich sehr betrübt haben.

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Dass das Patriarchat große Auswirkungen auf das Leben von uns Frauen hat, sollte inzwischen allseits bekannt sein. Es ist aber immer wieder spannend den Ursachen auf den Grund zu gehen, in die Vergangenheit zu schauen und daraus auch Erkenntnisse für die Gegenwart zu ziehen. Daher war ich hoch erfreut, als ich das Buch "Smash the Patriarchy" von Marta Breen und Jenny Jordahl entdeckt habe. Ich habe das Buch zusammen mit meinem fast 10-jährigen Sohn gelesen, weil ich mir dachte, dass das auch eine tolle Möglichkeit ist, aufzuklären und zu sensibilisieren. Sind es doch die Jungen bzw. Männer der Zukunft, die für eine endgültige Gleichberechtigung der Geschlechter sorgen müssen. Natürlich gab es einige Dinge, die für ihn der Erklärung notwendig waren, aber im Ganzen gesehen war er einfach nur geschockt, wie mit den Frauen damals und heute umgegangen wird. Und so kann ich das Buch von Herzen empfehlen! Es öffnet Augen und sensibilisiert für die wichtigen Dinge in unserer Gesellschaft.

Die Autorin, die Illustratorin und der Übersetzer:

Marta Breen (geboren 1976) ist Autorin, Journalistin und eine bekannte norwegische Feministin. Sie schrieb bereits über Themen wie Musik, Politik sowie Geschlechtergeschichte und erhielt diverse Preise dafür. Ihr Comic Rebellische Frauen – Women in Battle (2018 erschienen) wurde in 27 Sprachen übersetzt.

Jenny Jordahl (geboren 1989) ist Illustratorin, Designerin, Autorin und Comic-Zeichnerin. Sie stammt ebenfalls aus Norwegen und ist bekannt für ihre Zusammenarbeit mit der feministischen Autorin Marta Breen. 2020 erhielt sie für den Comic Hva skjedde egentlig med deg? den norwegische Literaturpreis Brageprisen.

Jonas David Gut interessierte sich bereits in frühen Jahren für die Länder, Sprachen und Kulturen Nordeuropas. Daher studierte er später Nordistik an der Universität Basel, setzte sich intensiv mit den skandinavischen Literaturen und Sprachen auseinander und ist als literarischer Übersetzer tätig.

Inhalt:

„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der größte Sexist im ganzen Land? Wenn ihr euch das auch schon mal gefragt habt, dann ist diese scharfzüngige Graphic Novel genau das Richtige für euch! Marta Breen und Jenny Jordahl machen sich auf die Suche nach dem Ursprung des Patriarchats und nach seinen führenden Vertretern.
Wer hätte gedacht, dass große Herren wie Aristoteles, Darwin oder Freud im Grunde so frauenverachtend waren? Diese »Genies« vertraten die Meinung, dass Frauen dem Mann von Natur aus unterlegen seien, diszipliniert und von Bildung ferngehalten werden müssten. Damit haben sie und ihresgleichen das Fundament für eine Gesellschaft gelegt, in der Frauen systematisch benachteiligt werden – das Patriarchat.
Marta Breen und Jenny Jordahl halten dieser Gesellschaft den Spiegel vor und zeigen mit beißendem Humor, wie haltlos die Ansichten dieser vermeintlichen Genies sind. Das Ranking der größten Sexisten der Geschichte kann beginnen …“
(Produktbeschreibung)

Gedanken zur Graphic Novel:

Das Cover zeigt einige Menschen, die an drei Seilen ziehen. Im Hintergrund wird eine Figur von ihrer Säule geworfen. So ist eine Szene also in zwei Momenten dargestellt. Es zeigt die Entmachtung der Männer. Auch auf der Rückseite des Buches werden männliche Staturen von ihren Sockeln gestoßen. Dieses Bild, zusammen mit dem Titel zeigt sogleich, worum es in diesem Buch geht. Durch den Untertitel erfahren wir gleich, dass es sich um eine Graphic Novel von Der Widerstand handelt. Leider konnte ich nicht wirklich herausfinden, von welchem Buch da genau die Rede ist. Vielleicht ist es aber ja auch nur im norwegischen erschienen? Wie dem auch sei, ich hätte hier gerne einen Hinweis im Buch gefunden, denn die ausführliche Schilderung dieser ganzen im Buch verarbeiteten Ereignissen ist bestimmt auch noch mal eine tolle, vertiefende Lektüre.

Mit klaren Worten und aussagekräftigen Bildern werden hier einige Lebensgeschichten, Ereignisse und Theorien dargestellt, die auch für Kinder (der Verlag empfiehlt eine Zielgruppe ab 12 Jahren) sehr gut verständlich sind. An der ein oder anderen Stelle könnte es vielleicht sein, dass Hintergrundwissen zusätzlich hilfreich ist, aber im Großen und Ganzen sollte das dem Verständnis keinen Abbruch tun. Mit einer Prise Humor beschreibt die Autorin, was in der Vergangenheit alles falsch gelaufen ist und zur Unterdrückung der Frau geführt hat. Da werden Zitate berühmter Männer abgebildet, die zeigen, wie unsinnig und verachtend manche Männer über die Frauen gedacht haben oder vermutlich immer noch denken. Gleichzeitig werden einige starke Frauen in den Mittelpunkt der Handlungen gestellt und ihre Errungenschaften für die Frauen (immerhin 50% unserer Gesellschaft) gefeiert.

Da lässt es den Leser schon mehrfach nach Luft schnappen, wenn man die vielen Unsinnigkeiten mancher Berühmtheiten so schwarz auf weiß sieht. Immanuel Kant beispielsweise sagte einmal: „Mit Bildung schwinden der Charme und die Anmut einer Frau“, da stellt sich mir ja wirklich die Frage, wie sich manch eine Schule unter diesem Namen repräsentieren kann. Und selbst Martin Luther, der als seiner Zeit voraus galt, sprach: „Frauen sollten zu Hause bleiben. Ihre Form bestätig dies: Da sie breite Hüften und ein weites Fundament haben, können sie gut sitzen.“

Fazit:

"Smash the Patriarchy" zeigt in klaren Bildern und mit deutlichen Worten den Irrsinn, der Frauen seit jeher angedichtet wurde und der auch heute noch einigen Menschen im Kopf verhaftet ist. Doch genau wie damals gibt es auch heute und wird es auch in der Zukunft viele starke Frauen geben, die sich dafür einsetzen, dass endlich Gleichberechtigung herrscht. Eigentlich wurde hier schon einiges erreicht, aber der Weg ist noch weit und mit diesem Buch ermöglichen die Autoren auch jungen Lesern sich damit auseinanderzusetzen. Ich hoffe das dieses Buch in viele Kinderhände kommt und diese Generation den richtigen Weg einschlägt und das Patriarchat endlich abschafft, um für eine Gleichheit unter uns allen zu sorgen.

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Auf "Großvater Wal – Erzähl mir eine Geschichte" bin ich durch das wundervolle und naturnahe Cover aufmerksam geworden, welches in leuchtenden Blautönen strahlt. Die Meereswelt fasziniert mich seit geraumer Zeit und dieses Bilderbuch hier verbindet diese Welt mit so viel Liebe zueinander und zum Leben, dass ich es sofort ins Herz geschlossen habe. Ein wundervolles Buch, welches man mit seinen Liebsten lesen sollte, denn es beinhaltet so viele schöne Bilder – nicht nur als Illustration sondern auch im Text.

Die Autorin und die Illustratorin:

Aviaq Johnston ist die Autorin des Bilderbuch-Bestsellers What’s My Superpower? sowie den preisgekrönten Roman Those Who Run in the Sky und dessen Fortsetzung Those Who Dwell Below. Sie wuchs in Igloolik, Nunavut, in Kanada auf und lebt heute in Iqaluit, Nunavut.

Tamara Campeau machte ihren Bachelor-Abschluss in Illustration am Sheridan College. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch einen ausgeprägten Sinn für Beleuchtung, naturalistische Farben und dynamische Kompositionen aus. Sie lässt sich dabei von Wildtieren, Kindern sowie ihrer Umgebung inspirieren und verleiht so ihren Arbeiten einen sehr realistischen Eindruck.

Inhalt:

„Grönlandwale werden über 200 Jahre alt und sind damit die langlebigsten Säugetiere der Erde. In dieser herzerwärmenden Geschichte erzählt ein Grönlandwal-Großvater seinem Enkel all die schönen, erstaunlichen und überraschenden Dinge, die er in seinem Leben gesehen hat – während er dem Enkel versichert, dass es nichts Wundersameres gibt, als die Liebe eines Großvaters zu seinem Enkel.“ (Klappentext)

Gedanken zum Bilderbuch:

Wie bereits oben erwähnt ist das Cover ein echter Hingucker. Vor allem Freunde der Meereswelt und seiner Bewohner werden sicherlich sofort zu diesem Buch greifen und es auch nicht bereuen. Denn auch im Innern geht es mit den großen und farbgewaltigen Bildern weiter. Die auf dem Cover gewählten Farbtöne ziehen sich größtenteils durch das gesamte Buch und werden hier und da mit Grün-, Braun- oder Cremetönen ergänzt und zeigen so ganz eindrucksvoll jene Welt, die den meisten von uns wohl ansonsten verschlossen bleiben würde.

Die Autorin wählt eine gut verständliche Sprache und begleitet uns mit sich wiederholenden Satzanfängen durch die Geschichte, sodass die Kinder ganz schnell mitsprechen können. Die Idee wird schnell klar. Der kleine Waljunge ist neugierig und will alles über die Welt, in die er hineingeboren wurde, erfahren. Und wer könnte da besser Antworten geben und Geschichten erzählen, als sein Großvater, der schon so viel länger auf der Erde verweilt. Der Großvater schafft es mit einem Satz, seinem Enkel all die Wunder zu erzählen und gleichzeitig macht er immer wieder deutlich, dass sein Enkel das größte Glück für ihn bedeutet.

Die Bilder sind großflächig, eindrucksvoll und verdeutlichen die Macht jener ruhigen aber riesigen Meeresbewohner. Auf dem Weg durch die Meere begegnen ihnen aber auch einige andere Tiere, und so lernen die Leser gleich noch ein paar Exoten, wie den Beluga, den Narwal, Walrösser und mehr kennen. Auch wenn die Bilder größtenteils in Blautönen gehalten sind, so werden die Vielfalt und auch die Farben unter der Wasseroberfläche ganz deutlich.

Fazit:

"Großvater Wal – Erzähl mir eine Geschichte" ist ein unheimlich liebevoll erzähltes und illustriertes Buch, welches das Herz berührt und eine wundervolle Botschaft inne hält. Nämlich die Liebe zueinander und die Freude am Leben. Ich werde dieses Buch sicherlich noch mehrmals in die Hand nehmen, weil es einfach unfassbar schön gestaltet ist, es so viel zu entdecken gibt und meinem Sohn immer wieder ein wundervolles Lächeln auf die Lippen zaubert.

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Auf die neue Buchreihe "Thirteen Witches" bin ich auf der Leipziger Buchmesse am Stand des Beltz Verlags aufmerksam geworden. Wenn ich etwas mit Hexen entdecke, hänge ich meistens bereits am Haken. Dieser Auftaktband wurde zusätzlich toll in Szene gesetzt und von liebenswerten und fantasievoll gestalteten Charakterkarten begleitet. Ich wusste, dass ich diese neue Buchreihe näher anschauen wollte und so habe ich mir als Gedächtnislücke und weil so wunderhübsch umgesetzt jene Charakterkarten schon mal eingepackt. Als ich auch noch das große Glück hatte, bei LovelyBooks für die Leserunde eben jenes Buches ausgewählt worden zu sein, war ich super happy.

Die Autorin:

Jodi Lynn Anderson hat einen Master of Fine Arts in Schreiben und Literatur. Sie ist Bestsellerautorin einiger Jugendbücher, unter anderem der May Bird Trilogy und My Diary from the Edge of the World. Sie lebt mit ihrer Familie in Asheville, North Carolina.

Inhalt:

„Rosies Mutter behandelt ihre Tochter kühl und ablehnend, ganz anders als andere Mütter. Als Rosie auf ein Buch über 13 Hexen stößt, versteht sie plötzlich: Eine der Hexen hat ihrer Mutter alle schönen Erinnerungen gestohlen. Unterstützt von dem jungen Geist Ebb, beginnt Rosie zu ahnen, dass sie selbst der Schlüssel zum Kampf gegen die Hexen sein könnte. Ist es Rosies Bestimmung, ihre Mutter zu retten und die Hexen zu besiegen?“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Jugendbuch:

Das Cover ist sehr detailreich gestaltet. Der Tiel strahlt in golden schillernden Lettern entgegen und darunter sehen wir auch schon Rosie, das Mädchen, um das sich alles in diesem Buch drehen wird. Drum herum schillern Motten, die auch in der Geschichte eine besondere Rolle spielen werden. Der Hintergrund ist düster und auch hier finden wir stilisierte Motten. Rosie selbst erstrahlt in einem hellen Licht, welches vermutlich den Strahl ihrer Taschenlampe darstellen soll und somit ein weiteres Element der Geschichte birgt.

Zitat: „Schau, wie eine einzige Kerze der Dunkelheit trotzen und sie zugleich definieren kann.“ (Jodi Lynn Anderson: Thirteen Witches – Die Erinnerungsdiebin, Seite 81)

Die Autorin hat ein ganz neues Konzept magischer Wesen erschaffen. Hier sind die Hexen wirklich böse, aber es wird auch innerhalb der Handlung noch über vermeintliche Hexen unter der weiblichen Gesellschaft in der Geschichte der Menschheit (Hexenverfolgung und Co) aufgeklärt. In dieser hier beschriebenen Welt gibt es insgesamt 13 Hexen, die mit ihrer Bösartigkeit ein Gleichgewicht zum Guten darstellen, sodass die Welt ausgeglichen ist. Doch jene Hexen scheinen mehr und mehr an Macht zu gewinnen, was die aktuellen Probleme auf der Welt (Gewalt, Kriege, Naturkatastrophen etc.) erklärt.

Zitat: „Und dann trifft es mich – die plötzliche, atemlose, furchtbar verletztende Hoffnung. Dass mich jemand ansieht, als wäre ich ein aufflackerndes Licht in der Dunkelheit. Eine echte Mutter zu haben, also eine echte Familie – das würde bedeuten, dass ich selbst eine echte, liebenswerte Tochter wäre.“ (Jodi Lynn Anderson: Thirteen Witches – Die Erinnerungsdiebin, Seite 101)

Rosie und ihrer Mutter ereilte bereits bei Rosies Geburt ein tragisches Schicksal, welches im Prolog geschildert wird und mich sofort unheimlich ergriffen hat. Und so ist die Mutter dazu verdammt als ein Schatten ihrer selbst zu leben. Sie ist nicht fähig Liebe zu empfinden oder zu zeigen und so musste Rosie Zeit ihres Lebens dafür Sorgen, dass ihrer beider Leben in die richtigen Bahnen gelenkt wurde. Rosie ist dabei früh erwachsen geworden, versucht aber gleichzeitig durch ihre selbst erdachten Geschichten an ihrer Kindheit und auch an ihrer Kindheitsfreundin Keim festzuhalten. Veränderungen machen ihr Angst und so ist auch der normale Lauf des Lebens für sie eine Herausforderung.

Zitat: „Still zu sein ist eine Gewohnheit, die schwer zu brechen ist. Wenn sogar deine Mutter nichts von dir wissen will, lernst du, dass deine Gefühle nirgendwo anders hingehören als in dein Innerstes.“ (Jodi Lynn Anderson: Thirteen Witches – Die Erinnerungsdiebin, Seite 148)

Was ich wirklich herzerwärmend fand, war zu lesen, wie Rosie sich selbst immer wieder gut zuspricht. Sie hat eine innere Stimme, die all die Dinge, die eigentlich die Mutter zu ihr hätte sagen müssen, immer wieder ins Gedächtnis ruft. So finden sich viele positive Affirmationen in diesem Buch, welche die tiefgründige Themen wie erwachsen werden, Verlustängste, Einsamkeit, Neues entdecken oder Zukunftsangst wunderschön begleiten.

Fazit:

Thirteen Witches – Die Erinnerungsdiebin ist eine magische Geschichte voller berührender Momente. Ich habe diesen Reihenauftakt und besonders die so unterschiedlichen Charaktere absolut ins Herz geschlossen und werde Band zwei (erscheint bereits in dieser Woche) und drei definitiv weiterverfolgen. Der erste Band hat ein positives Ende aber bietet gleichzeitig keine sofortige Heilung. Das macht es besonders authentisch. Ein kleiner Ausblick auf den Folgeband fehlt natürlich auch nicht, und so bin ich schon sehr gespannt, wie sich Rosie der Zeithexe entgegenstellen wird.

Zitat: „Die Hexen erzählen eine Geschichte von Leere, Bosheit, Misstrauen und Hass. Du könntest das Gegenteil erzählen.“ (Jodi Lynn Anderson: Thirteen Witches – Die Erinnerungsdiebin, Seite 265)

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