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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2025

Eher ein Roman für Jugendliche

Not Quite Dead Yet
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Als Teenager hätte mich das Buch vermutlich begeistert: die ein wenige makabre Story ist schnell zu lesen und kann ohne größere Durchhänger gut unterhalten. Doch als erwachsene Leserin stolperte ich in ...

Als Teenager hätte mich das Buch vermutlich begeistert: die ein wenige makabre Story ist schnell zu lesen und kann ohne größere Durchhänger gut unterhalten. Doch als erwachsene Leserin stolperte ich in beinahe jedem Kapitel über Ungereimtheiten. Der Tiefpunkt war erreicht als Jet mit ihrem Aneurysma fröhlich einen Vorschlaghammer schwingt. Auch abseits davon hat für mich vieles nicht gepasst: die Figuren sind Ende 20, benehmen sich aber wie launische Teenager, die Cops wirken lustlos und dilettantisch, Jets Erfahrungen in der Ermittlungsarbeit basieren auf einem abgebrochenen Jura-Studium und jahrelangen Netflix-Krimiabenden.

Und Jet selbst? Mit ihrer unsympathischen und überheblichen Art konnte sie bei mir keine Sympathiepunkte sammeln und ging mir recht bald auf die Nerven. Das ist allerdings noch gar nichts gegen das ewige Geschniefe: Jet schnieft, Billy schnieft, die halbe Besetzung schnieft sich durch die Kapitel. An seltsamen literarischen Stilmitteln ist das mein neuer Spitzenreiter…

Trotz meinem vielen Gemeckere liest sich das Buch erstaunlich gut weg. Bei der Handlung tut sich immer etwas, es gibt gut funktionierende Plottwists und die Auflösung ist tatsächlich überraschend. Man verdreht also an vielen Stellen die Augen, ist von Jet genervt und liest trotzdem weiter, weil man wissen will wie das alles nun ausgeht.

Fazit
An vielen Stellen total absurd, aber immerhin so unterhaltsam, dass man das Buch zu Ende lesen möchte. Irgendwie ist man dann aber auch erleichtert, dass es vorbei ist. Mein erstes Buch von Holly Jackson wird daher erstmal mein letztes bleiben.

Veröffentlicht am 18.08.2025

Kann man lesen, es gibt aber bessere Thriller

Die Kollegin – Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste?
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Natalie und Dawn könnten unterschiedlicher nicht sein. Natalie ist der Verkaufsstar des Büros, sie ist gutaussehend, freundlich und beliebt. Die unscheinbare Dawn arbeitet als Buchhalterin, spricht am ...

Natalie und Dawn könnten unterschiedlicher nicht sein. Natalie ist der Verkaufsstar des Büros, sie ist gutaussehend, freundlich und beliebt. Die unscheinbare Dawn arbeitet als Buchhalterin, spricht am liebsten über Schildkröten und ist sozial sehr unbeholfen. Als Dawn eines Morgens nicht im Büro auftaucht, stolpert Natalie bald über Hinweise, die auf ein brutales Verbrechen hindeuten.

Erzählt wird das Ganze auf zwei Ebenen: in der Gegenwart begleitet man Natalie bei der Suche nach Antworten, in Rückblicken erlebt man Dawns spezielle Gedankenwelt und die Tage vor ihrem Verschwinden. Nach und nach zweifelt man am Bild der beiden Frauen, die Rollen verschwimmen und man weiß nicht mehr wer ehrlich ist und wer eine Fassade aufrechterhält. Das ist gut beschrieben und spannend zu beobachten, es gibt nur ein Problem: die Figuren sind durch die Bank weg unsympathisch. Man kann mit ihnen kaum emotional mitfiebern. Dazu kommt noch ein absolut dilettantisch handelnder Detective, dessen Ermittlungsarbeiten stellenweise unfreiwillig komisch wirkten.

Gut gefallen hat mir dafür McFaddens Schreibstil. Locker, flüssig, leicht zugänglich - man fliegt nur so durch die Kapitel. Die Wendungen in der Handlung halten die Spannung, sind gut eingebaut und die meisten davon konnten mich auch überraschen.

Fazit
Ich habe bislang viel Positives über Freida McFadden gehört, „Die Kollegin“ war mein erstes Buch von ihr. Enttäuscht hat es mich nicht, umgehauen aber auch nicht. Wer atemlose Thriller-Atmosphäre erwartet, wird hier vermutlich enttäuscht, unterhaltsam ist das Buch aber zumindest.

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Veröffentlicht am 24.07.2025

Konnte zu mir nicht durchdringen

Blondes Herz
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Die Geschichte von Doris, die sich trotz der erlebten Grausamkeiten ihren Mut behält, sich nicht unterkriegen lässt und sich ihren ungebrochen Freiheitswilligen erhält, ist spannend zu lesen. Emotional ...

Die Geschichte von Doris, die sich trotz der erlebten Grausamkeiten ihren Mut behält, sich nicht unterkriegen lässt und sich ihren ungebrochen Freiheitswilligen erhält, ist spannend zu lesen. Emotional fühlte ich aber insgesamt zu wenig mit ihr, dafür war mir die Geschichte, obwohl in der ich-Form verfasst, zu nüchtern und zu distanziert erzählt.

Das Buch spielt in keiner klaren Epoche. Sprache, Kleidung und Technologie sind ein bunter Mix aus modern und historisch, mir hat das nicht gefallen. Hätte die Autorin eine eigene Welt erschaffen, wäre das für mich ok gewesen. Aber dadurch, dass sie Epochen wild durcheinanderwürfelt, habe ich immer wieder gestutzt, wurde aus dem Lesefluss geworfen und in meinem Kopf konnte kein klares Bild entstehen, wie diese Welt nun eigentlich aussieht.

Auch habe ich bis zum Schluss nicht verstanden, was genau die Autorin mit dem Buch vermitteln will. Klar, es ist immer wieder sehr bewegend und dramatisch und hat dazu auch herrlich satirische Szenen, etwa wenn die blonde Doris in einem Friseursalon schmalzinkige Kämme speziell für schwer zu bändigendes “feines Flatterhaar” entdeckt. Eigentlich eine sehr gute Kombination. Aber abgesehen davon werden letztendlich historische Ereignisse und Perspektiven einfach nur umgedreht - mir haben dabei die unerwarteten Wendungen gefehlt.

Fazit
Liest sich das Buch gut? Zweifelsfrei.
Kann es eine Message vermitteln, die lange nachhallt: zumindest bei mir nicht.

Veröffentlicht am 24.07.2025

Viel zu langatmig

Very Bad Widows
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Zu Beginn fand ich die Geschichte noch unterhaltsam, irgendwann wurde mir aber die Handlung zu eintönig. Die Gedanken der Frauen wie auch der Männer drehen sich immer wieder um gleiche Themen, diese werden ...

Zu Beginn fand ich die Geschichte noch unterhaltsam, irgendwann wurde mir aber die Handlung zu eintönig. Die Gedanken der Frauen wie auch der Männer drehen sich immer wieder um gleiche Themen, diese werden dann wieder und wieder in den Freundesgruppen durchgekaut. 200 Seiten weniger und eine straffere Story hätten dem Buch sehr gut getan!

Positiv bleibt, dass es ein paar sehr witzige Szenen und Dialoge gab und mich ein paar der Plottwists absolut überraschen konnten. Insgesamt ist das aber zu wenig, als dass ich sagen könnte das Buch wirklich gut zu finden.

Fazit
Für meinen Geschmack viel zu lang, zum Ende hin nimmt die Handlung dann Fahrt auf, da hatte ich meine Begeisterung für das Buch aber schon verloren.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2025

Gute Unterhaltung trotz einiger Schwachstellen

Eruption
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Die Grundidee zu „Eruption“ stammt aus dem Nachlass des 2008 verstorbenen Autors Michael Crichton. Seine Witwe holte James Patterson ins Boot, um aus den Notizen und dem teilweise fertigen Manuskript einen ...

Die Grundidee zu „Eruption“ stammt aus dem Nachlass des 2008 verstorbenen Autors Michael Crichton. Seine Witwe holte James Patterson ins Boot, um aus den Notizen und dem teilweise fertigen Manuskript einen Roman zu stricken. Bei zwei so bekannten Namen sind die Erwartungen natürlich ziemlich hoch…

Man merkt schon am Plot, dass da Logiklücken größer als so mancher Vulkankrater auf den Leser zukommen. Gefährliche Substanzen in einer Höhle eines aktiven, regelmäßig ausbrechenden Vulkans zu lagern ist wirklich enorm weit hergeholt, so dämlich ist niemand. Getoppt wird das nur noch durch das Ende des Buches (das hier natürlich nicht verraten wird).

Abgesehen von den Unstimmigkeiten im Plot ist es aber kein durchwegs schlechtes Buch. Typisch Crichton wird es stellenweise immer mal wieder sehr technisch mit geologischen Beschreibungen und vielen Details zur Vulkanologie. Auch das Katastrophenszenario ist, wenn auch total unlogisch, grundsätzlich gut geschrieben und sorgt für Spannung. Die oft auffallend kurzen Kapitel bringen Tempo in die Story, die großteils fesseln kann und sich sehr flüssig liest.

Die Charaktere enttäuschen dann leider wieder auf ganzer Linie, sie bleiben bis zum Ende blass, klischeehaft und oberflächlich.

Fazit:
Meine hohen Erwartungen konnte das Buch nicht erfüllen, mich trotz einiger Schwachstellen aber trotzdem gut unterhalten.