Eher ein Roman für Jugendliche
Not Quite Dead YetAls Teenager hätte mich das Buch vermutlich begeistert: die ein wenige makabre Story ist schnell zu lesen und kann ohne größere Durchhänger gut unterhalten. Doch als erwachsene Leserin stolperte ich in ...
Als Teenager hätte mich das Buch vermutlich begeistert: die ein wenige makabre Story ist schnell zu lesen und kann ohne größere Durchhänger gut unterhalten. Doch als erwachsene Leserin stolperte ich in beinahe jedem Kapitel über Ungereimtheiten. Der Tiefpunkt war erreicht als Jet mit ihrem Aneurysma fröhlich einen Vorschlaghammer schwingt. Auch abseits davon hat für mich vieles nicht gepasst: die Figuren sind Ende 20, benehmen sich aber wie launische Teenager, die Cops wirken lustlos und dilettantisch, Jets Erfahrungen in der Ermittlungsarbeit basieren auf einem abgebrochenen Jura-Studium und jahrelangen Netflix-Krimiabenden.
Und Jet selbst? Mit ihrer unsympathischen und überheblichen Art konnte sie bei mir keine Sympathiepunkte sammeln und ging mir recht bald auf die Nerven. Das ist allerdings noch gar nichts gegen das ewige Geschniefe: Jet schnieft, Billy schnieft, die halbe Besetzung schnieft sich durch die Kapitel. An seltsamen literarischen Stilmitteln ist das mein neuer Spitzenreiter…
Trotz meinem vielen Gemeckere liest sich das Buch erstaunlich gut weg. Bei der Handlung tut sich immer etwas, es gibt gut funktionierende Plottwists und die Auflösung ist tatsächlich überraschend. Man verdreht also an vielen Stellen die Augen, ist von Jet genervt und liest trotzdem weiter, weil man wissen will wie das alles nun ausgeht.
Fazit
An vielen Stellen total absurd, aber immerhin so unterhaltsam, dass man das Buch zu Ende lesen möchte. Irgendwie ist man dann aber auch erleichtert, dass es vorbei ist. Mein erstes Buch von Holly Jackson wird daher erstmal mein letztes bleiben.