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Veröffentlicht am 07.06.2025

Zwei Leben

Glückstöchter - Einfach lieben
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1911 in den bayerischen Alpen: Anna richtig sich ihr Leben auf der Tonkaalm ein, nachdem sie alles verloren hat, was ihr wichtig war. Sie findet dort in dem einfachen, harten Leben ihr Glück. Doch auch ...

1911 in den bayerischen Alpen: Anna richtig sich ihr Leben auf der Tonkaalm ein, nachdem sie alles verloren hat, was ihr wichtig war. Sie findet dort in dem einfachen, harten Leben ihr Glück. Doch auch hier bleiben ihr Schicksalsschläge nicht erspart.

Ende der siebziger Jahre sucht Eva immer noch nach ihrer Geschichte. Gerade als sie ungeplant schwanger wird, wird ihr dieses Thema immer wichtiger. Doch auch die Pläne in der WG mit der Eröffnung eines Bioladens in München-Pasing halten sie auf Trab.

In diesem zweiten Band begleiten wir nun Anna und Eva weiter durch ihre Leben. Beide sind sehr naturverbunden und auf ihre Art eigensinnig. Anna muss sich auf der Alm den Widrigkeiten des Berglebens stellen und bekommt dabei Unterstützung von Benni. Eva dagegen muss in München dafür kämpfen, dass ihre WG nicht auseinanderbricht und erst der Plan eines gemeinsamen Ladens in Pasing schweißt die WG-Bewohner so richtig zusammen.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Ich mochte sowohl Anna als auch Eva gerne und mir haben die beiden Zeitstränge gleich viel Spaß beim Lesen gemacht. Gerade in Evas Strang habe ich auch Plätze meiner Kindheit vor Augen gehabt, war ich doch als Jugendliche viel in der Bäckerstraße in Pasing unterwegs, wo Evas Bioladen entsteht. Aber auch das Almleben konnte ich mir gut vorstellen, wobei ich mir sicher bin, dass es selbst zu erleben noch einmal etwas ganz anderes wäre.

Ich mochte diesen zweiten Band der Dilogie sehr gerne, am Ende werden die beiden Leben von Anna und Eva auch zusammengeführt und es bleiben keine losen Enden.

Von mir daher eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.06.2025

eine engagierte Lehrerin

Die Trümmerschule – Zeit der Hoffnung
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Stella kehrt nach dem zweiten Weltkrieg zurück in ihre Heimat Wien um dort beim Wiederaufbau der geliebten Stadt zu helfen. Auch wenn sie als Jüdin von dort vertrieben wurde, möchte sie zurück in die Heimat ...

Stella kehrt nach dem zweiten Weltkrieg zurück in ihre Heimat Wien um dort beim Wiederaufbau der geliebten Stadt zu helfen. Auch wenn sie als Jüdin von dort vertrieben wurde, möchte sie zurück in die Heimat und denen helfen, die sich nichts zu schulden haben kommen lassen. Sie bekommt eine Stelle am Lindengymnasium wo sie auf die unterschiedlichsten Charaktere trifft. Einige der Kollegen möchten sich nicht mit ihren Lehrmethoden und der Tatsache abfinden, dass sie als Jüdin Kinder unterrichtet. Doch Stella hat nicht nur ihre Freundin Felicitas dort, sondern hat auch unter den Kollegen Fürsprecher und Verbündete.

Ich habe von der Autorin bis jetzt nur Bücher aus der Reihe von Ernestine Kirsch und Anton Böck gelesen. Von daher war ich gespannt, wie sich ein Buch außerhalb dieses Settings liest. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist toll geschrieben, man fliegt förmlich durch die 400 Seiten. Ich hätte geschworen, es sind weniger 😉

Ich mochte wie die Autorin das zerstörte Wien beschreibt und dabei die unterschiedlichsten Persönlichkeiten auftreten lässt. Da sind von ehemaligen Nazis über Mitläufer bis hin zu Kommunisten alle dabei. Und mittendrin Stella, die versucht das Gute in Wien wiederzuentdecken, die sozialdemokratischen Werte des roten Wien. Auch wenn ihr immer wieder ihre jüdische Herkunft vorgehalten wird.

Ich kann das Buch nur empfehlen und freue mich sehr auf den zweiten Teil, in dem Stella weiter dafür kämpfen wird, dass ihre Schüler nicht mehr mit altmodischen Unterrichtsmethoden gequält werden.

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Veröffentlicht am 02.06.2025

Informativ und interessant

Wie Technik Geschichte macht
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Ronald D. Gerste präsentiert in diesem Buch Erfindungen in der Technik, die das Leben der Menschheit maßgeblich beeinflusst haben. Von Gutenberg über Edison bis zu Christian Barnaard, so lauten die bekannten ...

Ronald D. Gerste präsentiert in diesem Buch Erfindungen in der Technik, die das Leben der Menschheit maßgeblich beeinflusst haben. Von Gutenberg über Edison bis zu Christian Barnaard, so lauten die bekannten Namen, die wohl jeder kennt. Aber auch Ada Lovelace, Hedy Lamar und Lise Meitner werden vorgestellt, Frauen, deren Leistungen bis heute gerne unter den Teppich gekehrt werden. Aber auch Andreas Grüntzig, Sir Hugh Dowding und Philo T. Farnsworth haben Dinge und Methoden erfunden, die heute ganz selbstverständlich in Gebrauch sind, deren Entdecker und Entwickler aber kaum bekannt sind.

Der Autor stellt die Entwicklungen und Erfindungen in gewohnt unterhaltsamer Weise dar. Es macht Spaß sich mit den Entwicklungen zu beschäftigen und oft wird klar, dass nicht ein Mensch derjenige war, der etwas entdeckt hat, sondern sehr viele Forscher gleichzeitig und auch zusammen an Dingen geforscht haben, oft aber nur ein Name mit dem Ergebnis verbunden wird.

Ich kann das Buch empfehlen, es ist unterhaltsam und informativ geschrieben und macht Spaß beim Lesen.

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Harter Tobak

Durch das große Feuer
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1914 in einem Eliteinternat in England. Henry Gaunt ist verliebt, heimlich natürlich, in Sidney Ellwood. Doch als der erste Weltkrieg ausbricht und Henry gedrängt wird sich freiwillig zu melden, trennen ...

1914 in einem Eliteinternat in England. Henry Gaunt ist verliebt, heimlich natürlich, in Sidney Ellwood. Doch als der erste Weltkrieg ausbricht und Henry gedrängt wird sich freiwillig zu melden, trennen sich die Wege. Erst auf den Schlachtfeldern Belgiens treffen sie sich wieder und im Grauen des Krieges sind die Gefühle füreinander oft der einzige Halt.

Die Autorin schildert in ihrem Debutroman die Grauen der Schlachtfelder und was das mit den Männern dort macht, besonders wenn sie es überleben. Dazu kommt die homosexuelle Liebe von Henry und Sidney, die nicht sein darf und doch teilweise das einzige ist, was sie noch am Leben erhält.

In eindringlichen Worten beschwört die Autorin Bilder in den Köpfen der Leser*innen, die teilweise nur schwer zu ertragen sind, sich aber sehr nah an dem bewegen was damals wirklich geschah. Die Autorin hat sich hier an zeitgenössische Überlieferungen gehalten, wie sie im Nachwort erwähnt.

Trotzdem das Buch zwischenzeitlich wirklich harter Tobak ist, kann ich es empfehlen. Es ist wirklich toll geschrieben und trifft den Ton der damaligen Zeit.

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Veröffentlicht am 01.06.2025

München in den 60ern

Die Reporterin - Worte der Wahrheit
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Malou Graf hat es geschafft und sich als Gesellschaftsreporterin einer Münchner Zeitung etabliert. Als sie feststellt, wer ihr leiblicher Vater ist, steht ihr Leben erst einmal Kopf. Dazu kommt noch eine ...

Malou Graf hat es geschafft und sich als Gesellschaftsreporterin einer Münchner Zeitung etabliert. Als sie feststellt, wer ihr leiblicher Vater ist, steht ihr Leben erst einmal Kopf. Dazu kommt noch eine Schwangerschaft und kurz danach ein schwerer Verlust. Und doch macht Malou weiter, gestützt von ihren Freundinnen und, nach langen Gesprächen, auch von ihrer Familie. Und irgendwann scheint auch das Glück wieder einzuziehen.

Dieser zweite Band setzt direkt an die Geschehnisse des ersten Bands ein. Das Geheimnis um Malous leiblichen Vater wird gelüftet und sie muss einen Weg finden, damit umzugehen. Dafür muss ein weiteres Geheimnis gehütet werden. Mir hat Malou als Charakter sehr gut gefallen. Sie ist sich nicht immer sicher, gibt aber nie auf und findet Wege sich zu organisieren und ihre Träume so weit es geht, wahr werden zu lassen.

Gemeinsam mit ihr treffen wir auf Stars der Zeit. Romy Schneider, Mick Jagger, die Ofarims und Zarah Leander. Und auch das Projekt Münchner Olympiade 1972 nimmt Gestalt an. So bildet sich ein zeitgeschichtliches Gesamtbild der 60er Jahre, das ich sehr glaubwürdig fand. Ich mochte die Schilderungen aus dem Alltag und habe dabei noch Facetten meiner Heimatstadt kennengelernt, die ich noch nicht kannte.

Ich kann daher diesen Band und auch den ersten nur empfehlen. Es war eine tolle Geschichte und ich hätte Malou gerne noch ein wenig weiter auf ihrem Weg begleitet.

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