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Veröffentlicht am 21.07.2025

ein spannender neuer Fall für Jon Nordh und Svea Karhuu

Schwüre, die wir brechen
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In dem spannenden Krimi „Schwüre, die wir brechen“ gibt es ein Wiedersehen mit den Malmöer Ermittlern Jon Nordh und Svea Karhuu. Während die beiden im ersten Band im Bandenmilieu ermittelt haben, treibt ...

In dem spannenden Krimi „Schwüre, die wir brechen“ gibt es ein Wiedersehen mit den Malmöer Ermittlern Jon Nordh und Svea Karhuu. Während die beiden im ersten Band im Bandenmilieu ermittelt haben, treibt diesmal ein besonders grausam vorgehender Serienmörder sein Unwesen.
In Malmö wird eine Leiche gefunden, der ein Krokodilkopf angenäht wurde. Die Polizei hofft auf einen Einzelfall, doch schon bald taucht eine weitere Leiche auf. Der Täter scheint seine Opfer als ägyptische Gottheiten zu inszenieren und hinterlässt dazu kryptische Nachrichten. Die Ermittler geraten unter zusätzlichen Druck, als eine True-Crime-Podcasterin, die mit einem der Opfer liiert war, in ihren Streams Details zu den Taten veröffentlicht und Panik in der Bevölkerung schürt.
Die Geschichte ist von dem Autoren-Duo wie schon in ihren früheren Büchern spannend in Szene gesetzt. Der Leser kann die Ermittlungsansätze mitverfolgen und an Erfolgen wie Rückschlägen teilhaben. Eingeschobene Kapitel mit Rückblicken in die 1970er und 1980er Jahre, geben Hintergrundinformationen und Einblicke in die Gedankenwelt des möglichen Täters, verraten aber nicht zu viel.
Die Hauptcharaktere Jon Nordh und Svea Karhuu sind beide neben den anspruchsvollen Ermittlungen durch Ereignisse aus ihrer Vergangenheit belastet. Der frisch verwitwete Jon Nordh kümmert sich neben dem Job um seine beiden kleinen Kinder und versucht herauszufinden, ob es sich bei dem Tod seiner Frau tatsächlich um einen Unfall handelt, während Svea Karhuu anonyme Drohungen erhält, nachdem sie vor ihrer Versetzung nach Malmö einen Undercover-Einsatz nach unerwarteten Zwischenfällen abbrechen musste.
Auch in diesem zweiten Band stimmt aus meiner Sicht die Mischung aus spannenden Ermittlungen und einer interessanten Ermittlergruppe, ich freue mich, wenn es weitere Fortsetzungen gibt.

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Veröffentlicht am 01.06.2025

spannende Fortsetzung, als Hörbuch grandios

Die Spurenfinder und das Drachenzepter
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Dieser 2.Band aus der Reihe um den Spurenfinder Elos von Bergen und seine Kinder Ada und Naru bietet eine spannende Fortsetzung aus der magischen Welt, die Marc-Uwe Kling gemeinsam mit seinen Töchtern ...

Dieser 2.Band aus der Reihe um den Spurenfinder Elos von Bergen und seine Kinder Ada und Naru bietet eine spannende Fortsetzung aus der magischen Welt, die Marc-Uwe Kling gemeinsam mit seinen Töchtern Johanna, Luise und Elisabeth erschaffen hat.
Seit den Abenteuern aus dem ersten Band sind einige Monate vergangen, und die Zwillinge beginnen sich in Friedhofen zu langweilen. Umso begeisterter sind sie, als ein Bote König Fredlaffs an der Tür ihres Vaters an klopft und uns seine Hilfe an er sucht. Das Zepter der Ahnen wurde unter mysteriösen Umständen aus der königlichen Schatzkammer entwendet, und das ausgerechnet wenige Tage vor einer wichtigen Feier bei der Fredlaff das Zepter seinem Volk präsentieren muss. Was und wer steckt hinter diesem Diebstahl? Für Ada und Naru kommt es nicht infrage, ihrem Vater alleine Dreibrücken reisen zu lassen um dieses Rätsel zu lösen.
Auch dieser zweite Band erzählt eine spannende und wendungsreiche Geschichte mit viel Wortwitz in einer fantasievollen Umgebung. Die Welt an sich ist bereits aus der Vorgeschichte bekannt, so dass hier die Ermittlungen im Vordergrund stehen. Es gibt einige neue Figuren, aber auch ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren. So erhält Minna diesmal eine etwas größere Rolle, und auch Ada und Naru greifen aktiver in die Aufklärung der Geschichte ein.
Mir gefällt es wie die Figuren sich weiter entwickeln können, dazu gibt es tiefere Einblicke in die Vergangenheit von Elos, die aufzeigen, dass er in seinem Leben nicht immer so tugendhaft war, wie er den Anschein zu erwecken versucht. Die Figuren wirken lebensnah in ihrer fantastischen Welt, man bekommt beim Lesen und Hören den Eindruck, dass es dem Autoren-Quartett großen Spaß bereitet hat, die Geschichte mit ihren abwechslungsreichen Nebenschauplätzen zu entwicklen und die Dialoge mit vielen kleinen Frotzeleien zu versehen.
Beim Hörbuch verleiht Marc-Uwe Kling als Sprecher dem Roman den letzten Schliff und sorgt für ein besonderes Hörvergnügen bei jungen Lesern ebenso wie bei Erwachsenen.

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Was bedeutet mehr, zu lieben oder geliebt zu werden?

Die Liebe sucht ein Zimmer
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Dass David Safier nicht nur humoristische Romane verfassen kann, hat er schon mehrfach eindrucksvoll bewiesen. „Die Liebe sucht ein Zimmer“ spielt wie schon ‚28 Tage‘ im Warschauer Ghetto und ist wie eine ...

Dass David Safier nicht nur humoristische Romane verfassen kann, hat er schon mehrfach eindrucksvoll bewiesen. „Die Liebe sucht ein Zimmer“ spielt wie schon ‚28 Tage‘ im Warschauer Ghetto und ist wie eine Art Kammerspiel angelegt.
Die Handlung erstreckt sich über einen Nachmittag im jüdischen Femina-Theater im Januar 1942 während der Premiere zu der Musikkomödie ‚Die Liebe sucht ein Zimmer‘. Hauptfigur ist die junge Schauspielerin Sara, für die die Theatergruppe zu einer Art Heimat und Familie geworden ist. Sara ist glücklich in ihren Kollegen Edmund verliebt und kann auf der Bühne eine Weile die elenden Zustände im Ghetto vergessen. Kurz vor der Premiere tritt jedoch Michal auf sie zu, Saras Verflossenen und Leiter des Theaters. Sein Angebot, direkt nach dem Stück mit ihm gemeinsam aus dem Ghetto zu fliehen, stellt Sara auf eine Gewissensprobe: Soll sie ihr Leben retten und ihre Liebe aufgeben?
Der Roman ist beeindruckend und bewegend verfasst. Man spürt die Schwermut der Protagonisten ebenso wie die Energie und die Lebendigkeit, die sie bei ihrem Spiel auf der Bühne entwickeln, trotz oder gerade wegen der widrigen Umstände im Ghetto und ihrem ungewissen Schicksal. Saras Überlegungen, Zweifel und Verzweiflung vermischen sich mit dem Inhalt des Theaterstücks, das durch die im Hintergrund und in den Umbaupausen unter den Schauspielern ausgetragenen Diskussionen eine zusätzliche Brisanz bekommt.
Die Geschichte zeigt eindrucksvoll, unter welch grausamen Bedingungen die Menschen im Ghetto leben und unter der Willkür der deutschen Soldaten ebenso leiden, wie unter den grassierenden Krankheiten und der mangelhaften Verpflegung. Das Theater bietet eine Flucht aus diesem Alltag, lässt die Menschen für eine Weile den Alltag vergessen und in eine vergangene Welt eintauchen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen Roman, der mit seiner beeindruckenden Mischung aus Schilderungen der grausamen Umstände und des launigen Theaterstücks mit seinen Kalauern und schmissigen Musikstücken, einen wichtigen Beitrag leistet, die Erinnerung an diese unrühmliche historische Epoche aufrecht zu erhalten.
Mit der Sprecherin der Hörbuchfassung habe ich mich etwas schwer getan. Einerseits fängt sie mit ihrer charaktervollen Stimme gut die wechselnden Stimmungen des Romans ein, andererseits habe ich ihre dunkle, kratzige Stimme nicht gut mit der jungen Hauptfigur Sara in Verbindung bringen können.

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Veröffentlicht am 30.03.2025

spannend mit vielen Plot-Twists

Ein ungezähmtes Tier
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In seinem aktuellen Roman ‚Ein ungezähmtes Tier‘ erzählt Joël Dicker wieder einmal auf brillante und hintersinnige Weise eine spannende Geschichte, die mit einigen Überraschungen aufwartet.
Schauplatz ...

In seinem aktuellen Roman ‚Ein ungezähmtes Tier‘ erzählt Joël Dicker wieder einmal auf brillante und hintersinnige Weise eine spannende Geschichte, die mit einigen Überraschungen aufwartet.
Schauplatz ist diesmal der Heimatort des Autors, Genf. Dort leben unweit des Zentrums im Stadtteil Cologny zum einen die Anwältin Sophie und und der Banker Arpad Braun mit ihren beiden Kindern in einem luxuriösen Architektenhaus. Nur wenige Straßen entfernt wohnen Greg und Karine mit ihren beiden Söhnen, die Männer kennen sich über den Fußballverein ihrer Söhne.
Auf einer Party bei den Brauns schließen Karine und Sophie Freundschaft, während Greg letzterer verfällt und beginnt die zu stalken.
Aufhänger und Rahmenhandlung der Geschichte ist ein Überfall auf ein Juweliergeschäft in der Genfer Innenstadt, an der sich die übrigen Ereignisse zeitlich orientieren. Typisch für Romane Joël Dickers gibt es viele Zeitsprünge und Rückblicke, in denen sich immer wieder der Blick auf die Geschichte und die Zusammenhänge ändert. Vieles ist nicht so wie es auf den ersten Blick scheint, die Wahrheit offenbart sich schrittweise und sorgt durchgehend für Spannung.
Die Geschichte spielt quasi in zwei Welten, da ist zum einen die Familie Braun, deren Luxuswelt und Familienglück alle blendet, insbesondere Greg und Karine, deren Ehe kriselt und die in ihrem Alltag mit Widrigkeiten zu kämpfen haben. Die voyeuristische Seite des Romans wirkte anfänglich auf mich verstörend, andererseits erinnert sie mich an die Art und Weise, wie heutzutage auf sozial Media Follower an dem Leben ihrer Idole teilhaben können, auch wenn bei den Brauns die Einblicke nicht freiwillig sind. Dass Greg als Polizist Grenzen überschreitet, hinterlässt erst Recht einen bitteren Beigeschmack, es ist aber typisch für Geschichten des Autors, dass er sich kurz vor der Entdeckung knapp aus der Affäre ziehen kann.
Mir hat dieser Krimi aufgrund der spannenden Handlung mit vielen Wendungen und des komplexen Aufbaus wieder sehr gut gefallen. Die Hörbuchfassung ist wie bei den anderen Romanen Joël Dickers souverän vorgetragen von Torben Kessler.

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Veröffentlicht am 21.11.2024

interessante Gedankenspiele, fesselnd erzählt

Die Abschaffung des Todes
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Das Thema hinter Andreas Eschbachs aktuellem Roman „Die Abschaffung des Todes“ ist zwar nicht neu, aber spannend und mit einigen interessanten Gedankenspielen umgesetzt.
Zwei Wissenschaftler und ein Investor ...

Das Thema hinter Andreas Eschbachs aktuellem Roman „Die Abschaffung des Todes“ ist zwar nicht neu, aber spannend und mit einigen interessanten Gedankenspielen umgesetzt.
Zwei Wissenschaftler und ein Investor aus dem Silikon Valley planen, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen, indem sie das Bewusstsein der Menschen als Dateien uploaden und sie somit unsterblich werden lassen. Die Investorensuche dazu findet im Geheimen und unter hohen Auflagen statt, um geschäftsschädigende Diskussionen und Missgunst zu verhindern. James Windover, Geschäftsführer einer elitären Zeitung für Milliardäre, nimmt im Auftrag einer Kundin der Zeitung an einer Informationsveranstaltung der Firma Youvatar teil, um ihr sein gewohnt neutrales Urteil zu einer möglichen Investition zu geben. Die Idee der Unsterblichkeit zieht auch James in den Bann, so dass er seine Redaktion weitere Informationen einholen lässt und und auf Ungereimtheiten stößt. Wieso hat Peter Young von Youvatar dem Philosophen und Schriftsteller Raymond Ferdurci 1,5 Millionen Dollar gezahlt, damit dieser eine Kurzgeschichte nicht veröffentlicht sondern vernichtet und sich verpflichtet, niemandem von dem Inhalt zu erzählen? Und wieso ist dieser Raymond wie vom Erdboden verschluckt. Als James den Schriftsteller aufspürt und ihm nachreist, gefällt das irgend jemandem gar nicht, und es beginnt eine gefährliche Verfolgungsjagd.
Schon der Ansatz mit der besonderen Zeitung für eine begrenzte Abonnentengruppe ist originell, die Besetzung der Redaktion ebenso skurril und etwas sonderlich wie ihr Chef James Windover, der mal naiv und dann wieder erstaunlich durchtrieben auftritt. Seine private Geschichte trägt zwar nicht wesentlich zum Geschehen bei, lockert die Geschichte jedoch auf und lässt ihn umso sympathischer erscheinen. Die Geschichte beginnt ruhig mit der Einführung der Personen und des Themas, die Spannung nimmt im Verlauf deutlich zu. Die Idee des Uploads des Bewusstseins und der möglichen Kopplung mit anderen Körpern hat mich an Tom Hillenbrands Hollogrammatica und Qube erinnert, Eschbach lässt jedoch bewusst einfließen, dass entsprechende Ideen schon von einigen Wissenschaftlern und Philosophen behandelt wurden. Die Frage ist aber nicht nur, ob die Forschung eine Umsetzung tatsächlich in naher Zukunft technisch ermöglichen kann, sondern ob Unsterblichkeit überhaupt erstrebenswert ist. Das müssen die Leser ebenso wie die Protagonisten in Eschbachs Roman selbst entscheiden, interessante Gedankenansätze und Verweise auf die Literatur dazu gibt es genug, eingebettet in eine fesselnd erzählte Geschichte.

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