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Veröffentlicht am 19.06.2017

Äußerst gelungener Sauerland-Krimi, der in erster Linie von seinen wunderbaren Charakteren lebt

Nichts wie es war
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Der 77-jährige Anton ist entsetzt, als er erfährt, das sein bester Freund Hannes, der an Demenz erkrankt ist, seine polnische Pflegerin ermordet haben soll. Wild entschlossen macht er sich daran, die Wahrheit ...

Der 77-jährige Anton ist entsetzt, als er erfährt, das sein bester Freund Hannes, der an Demenz erkrankt ist, seine polnische Pflegerin ermordet haben soll. Wild entschlossen macht er sich daran, die Wahrheit herauszufinden. Da er aber nach einem Schlaganfall selbst auf Hilfe angewiesen ist, wird seine neue Pflegerin Zofia, die ebenfalls aus Polen stammt, kurzerhand in die Ermittlungen eingespannt. Und so begibt sich das ungleiche Paar auf Mörderjagd im Sauerland.

Kathrin Heinrichs hat hier einen äußerst gelungener Kriminalroman vorgelegt, der neben einer gut konstruierten Geschichte und einem flotten und flüssigen Schreibstil vor allem aber durch seine wunderbar gezeichneten Charaktere überzeugen kann.
Anton und Zofia sind ein wahres Dreamteam, sie harmonieren prächtig und strahlen beide so viel Wärme aus, das man sie einfach gernhaben muss und auch in Gefahrensituationen förmlich mit ihnen mitfiebert.
Die anderen Charaktere des Buches haben es gegenüber diesen beiden Protagonisten dann doch ziemlich schwer, lediglich Antons Sohn, dem Polizisten Thomas, gelingt es im Laufe des Buches an Statur zuzulegen, er entwickelt sich zu einer gelungenen Ergänzung zu den beiden Hobbydetektiven.

Ein Krimi mit Ermittlern, von denen man sehr gerne lesen möchte.

Veröffentlicht am 09.07.2025

Bewährte Mischung von abwechslungsreichen Kurzgeschichten aus dem weiten Feld der phantastischen Literatur

Zwielicht 20
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In der inzwischen bereits 20. Ausgabe der Reihe Zwielicht haben die beiden Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt erneut eine abwechslungsreiche Sammlung an Kurzgeschichten und Artikeln aus den ...

In der inzwischen bereits 20. Ausgabe der Reihe Zwielicht haben die beiden Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt erneut eine abwechslungsreiche Sammlung an Kurzgeschichten und Artikeln aus den Bereichen Horror und phantastische Literatur zusammengestellt.

In insgesamt 18 Kurzgeschichten wird ein gelungener Querschnitt der Möglichkeiten, den dieses Genre bietet, abgebildet, so dass jeder Liebhaber hier die eine oder andere Geschichte ganz nach seinem Geschmack finden sollte. Darunter befinden sich nicht nur neue Geschichten, sondern auch ein paar ältere Beiträge, die aber kein bisschen bzw. nur wenig angestaubt rüberkommen.

Meine persönlichen Favoriten waren die Geschichten von Nikolaus Schwarz, Maximilian Wust, Karin Reddemann und Sascha Dinse. Aber auch die übrigen Geschichten konnten mich gut unterhalten, echte Ausreißer nach unter gab es hier für mich nicht.

Neben den Geschichten befinden sich in dem Buch noch ein sehr gelungener Artikel von Karin Reddemann, der sich mit der weiten Welt der Schutzpatrone und Märtyrer beschäftigt. Zudem blickt Michael Schmidt auf die Kurzgeschichten beim Vincent Preis zurück und liefert dabei durchaus den einen oder anderen Lesetipp.

Weitere Informationen zu allen an diesem Buch Beteiligten dürfen am Ende des Buches natürlich nicht fehlen.

Das Coverbild von Björn Ian Craig ist auch diesmal wieder ein echter Blickfang. Und auch die Innenillustrationen von Frank G. Gerigk sind sehr gelungen und werten das Buch optisch noch einmal deutlich auf.

Auch mein inzwischen sechstes Buch aus der Zwielicht-Reihe konnte mich wieder gut unterhalten und wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

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Veröffentlicht am 02.06.2025

Venedig-Krimi mit spannender Geschichte und viel italienischem Flair

Venezianische Verwicklungen (Ein Luca-Brassoni-Krimi 1)
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Nach zwei Bochum-Krimis legt die Autorin Daniela Gesing hier ihren ersten Venedig-Krimi vor, der zugleich den Beginn einer Serie darstellt und mit einer spannenden Geschichte und viel italienischem Flair ...

Nach zwei Bochum-Krimis legt die Autorin Daniela Gesing hier ihren ersten Venedig-Krimi vor, der zugleich den Beginn einer Serie darstellt und mit einer spannenden Geschichte und viel italienischem Flair zu überzeugen weiß.

Commissario Luca Brassoni und Partner Maurizio Goldini werden zum Fundort einer Leiche gerufen. Das Opfer ist Professor Konstantin Becker, ein Kunstexperte aus München, der in Venedig die Echtheit eines neuentdeckten Picasso-Bildes überprüfen sollte. Die Suche nach den Mördern führen die Polizisten in die Kunstszene der Stadt und schnell auch auf die Spur eines Kunsthändlerringes.

Symphatische Charaktere, eine spannende Geschichte und anschauliche Beschreibungen, die den Flair von Venedig gut wiedergeben, aus diesen Zutaten mixt die Autorin einen spannenden Krimi, der zudem noch Einblicke in die italienische Kunstszene bietet.

Ein wenig weniger Privatleben des Commissario hätte dem Buch sicherlich gut getan und auch auf das eine oder andere typische Klischee, das über Italien und seine Bewohner im Umlauf ist, hätte man durchaus verzichten können. Dennoch bleibt unter dem Strich ein überzeugender und sehr unterhaltsamer Krimi, der zudem noch Lust auf den nächsten Venedigurlaub macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 08.04.2025

Gelungener Auftakt einer spannenden Trilogie, der aber noch ein wenig Luft nach oben lässt

Die Hauptverdächtige
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Mit diesem Thriller legt der Autor Dominik Fischer den Auftaktband einer Trilogie vor, die in New York City angesiedelt ist und mich gut und spannend unterhalten konnte. Für die nachfolgenden Bände bleibt ...

Mit diesem Thriller legt der Autor Dominik Fischer den Auftaktband einer Trilogie vor, die in New York City angesiedelt ist und mich gut und spannend unterhalten konnte. Für die nachfolgenden Bände bleibt aber durchaus noch ein wenig Luft nach oben.

Die Polizistin Emma Wayne ist Mitglied der Special Victims Division beim NYPD und bekommt es zusammen mit ihrem Partner Greg vor allem mit häuslicher Gewalt und Missbrauch zu tun. Seit einiger Zeit leidet sie immer wieder unter mysteriösen Aussetzern, schiebt dies aber zunächst auf die hohe Belastung durch die Fälle, die sie bearbeitet, und versucht ihren Zustand vor Greg und ihrem Freund Marc geheim zu halten. Doch als ein brutaler Mörder sein Unwesen treibt und Emma durch die besonderen Umstände der Taten plötzlich zur Hauptverdächtigen wird, beginnt sie schon bald selbst an ihrer Unschuld zu zweifeln.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und schlägt dabei ein ziemlich hohes Tempo an, das einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Geschickt wird dabei mit der Möglichkeit gespielt, dass Emma tatsächlich die Täterin sein könnte. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Am Ende entlädt sich die Spannung in einem krachenden Showdown, der die Geschichte allerdings nur zu einem vorläufigen Ende bringt. Es bleiben noch einige Fragen offen, die in den nachfolgenden Bänden beantwortet werden müssen.

Wer auf spannende und rasante Thriller mit vielen überraschenden Wendungen steht, wird hier gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 08.04.2025

Packender Kriminalroman aus Schweden, der mit gut aufeinander abgestimmten Ermittlern aufwartet

SchwedenHass (Schwedenkrimi)
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In ihrem siebten Küstenkrimi entführt uns die Autorin Nele Bruun zum zweiten Mal in die schwedische Provinz rund um Vimmerby, dem Geburtsort von Astrid Lindgren. Dort ermitteln erneut der kommissarische ...

In ihrem siebten Küstenkrimi entführt uns die Autorin Nele Bruun zum zweiten Mal in die schwedische Provinz rund um Vimmerby, dem Geburtsort von Astrid Lindgren. Dort ermitteln erneut der kommissarische Polizeichef Marten Henriksson und seine Ex-Frau Lena Wallin, die sich durchaus für weitere Auftritte empfehlen.

Man kann dieses Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen und nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als in der Nähe einer Kirche ein schwer verletzter Mann gefunden wird, der kurz darauf seinen Verletzungen erliegt, bekommen Marten und sein Team erneut dessen Ex-Frau Lena als erfahrene Mordermittlerin zur Seite gestellt. Das Opfer war in Vimmerby und Umgebung äußerst umtriebig, hat sich mit seiner Art aber auch viele Feinde gemacht. So mangelt es zwar nicht an Verdächtigen, eine heiße Spur zum Täter ist aber zunächst nicht zu erkennen. Als auch Martens Vater ins Visier der Ermittlungen gerät, wird das gerade erst bereinigte Verhältnis zwischen Lena und ihm zudem auf eine harte Probe gestellt.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders das gelungene Zusammenspiel der beiden ungleichen Hauptermittler ist durchaus gelungen, zumal ihr privates Verhältnis diesmal nicht so eine prägende Rolle spielt wie noch in Band 1 und dies der Krimihandlung zugutekommt. Zwar konnte mich auch Band 2 nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten. Und an der überraschenden und schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, gibt es auch nichts zu meckern.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit aus der schwedischen Provinz steht, wird hier insgesamt gut bedient und unterhalten. Für eine mögliche Fortsetzung bleibt aber weiterhin noch ein wenig Luft nach oben.

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