Wenn nichts mehr ist wie es mal war
MuldentalDer Schauplatz von Daniela Kriens Kurzgeschichten ist das Muldental, eine ländliche Gegend in Ostdeutschland. Die Geschichten, die nur selten ein Happy End haben, erzählen von Menschen, deren Leben, wenn ...
Der Schauplatz von Daniela Kriens Kurzgeschichten ist das Muldental, eine ländliche Gegend in Ostdeutschland. Die Geschichten, die nur selten ein Happy End haben, erzählen von Menschen, deren Leben, wenn auch nicht unmittelbar, durch die politische Wende beeinflusst wurde. Es ist eindrucksvoll, wie es der Autorin gelingt, dem Leser die Lebens-und Gedankenwelt der Menschen Ostdeutschlands in der Wendezeit nahezubringen - wie es sich anfühlen muss, wenn auf einmal das ganze Leben über den Haufen geworfen wird und man sich in einer neuen, unsicheren Welt zurechtfinden muss, in der nichts mehr ist wie es war.
Eigentlich bin ich kein Fan von Kurzgeschichten, da ich aber Daniela Krien als Autorin sehr schätze und alle ihre Romane mit Begeisterung gelesen habe, führte kein Weg an „Muldental“ vorbei.
Und ich wurde nicht enttäuscht: da einige Charaktere in mehreren der Geschichten auftauchten, fühlte es sich überhaupt nicht nach Kurzgeschichte an. Die Geschichten sind überzeugend, manchmal beklemmend, aber mit viel Empathie erzählt, die Charaktere sind authentisch und glaubhaft.
Ein sehr intensives, kraftvolles Buch, sprachlich als auch inhaltlich überzeugend. „Muldental“ wird noch lange nachwirken!