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21,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 30.05.2025
  • ISBN: 9783844941173
Christian Berkel

Sputnik

Nach »Der Apfelbaum« und »Ada« der dritte Roman des gefeierten Erzählers Christian Berkel 
Christian Berkel (Sprecher)

Über die Spuren eines Lebens und die Frage, wer wir wirklich sind

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten von Sala, der geliebten Mutter, die der Wirklichkeit ihre eigenen Bilder entgegenhält, und den Büchern des Vaters Otto. Schon früh wird ihm die Welt zur Bühne, alle scheinen eine Rolle zu spielen, und wie sonst sollte man das Leben begreifen? Als Jugendlicher dann die Flucht nach Paris: in die Welt der Literatur und zu Annie, die ihn Begehren, Liebe und Eifersucht lehrt. Und die Rückkehr nach Deutschland: mitten hinein in die vom Aufbruch geprägte Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Zeit des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte.  

In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf die Spuren seines Lebens, doch noch mehr als ein Blick zurück ist diese Geschichte eine Reise aus ihr hinaus in eine erschreckend veränderte Gegenwart, in der wir ohne das Vergangene nie verstehen werden, wer wir sind. 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2025

Eine Würdigung an das Theater und Zeitreise durch die Nachkriegszeit

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Sputnik ist der dritte autofiktiver Roman von Christian Berkel. In diesem geht es um seine Kindheit, Jugend, Leben mit fiktionalen Aspekten.
Normalerweise sind Biografien, auch im weiteren ...

Sputnik ist der dritte autofiktiver Roman von Christian Berkel. In diesem geht es um seine Kindheit, Jugend, Leben mit fiktionalen Aspekten.
Normalerweise sind Biografien, auch im weiteren Sinne nicht mein Genre. Bei Sputnik hat mich das Hörbuch überzeugt. Der Autor Christian Berkel spricht sein Buch selbst ein. Es ist ein Hörbuch, dass in den 50er Jahren beginnt. Mutter Jüdin, Vater Deutsch, wohnhaft in Berlin (ich vermute der Westteil) ... Schon hier beginnt für mich die spannende Zeitreise, denn damals war der Weltkrieg noch frisch, die Niederlage niederschwellig noch vorhanden. Aufarbeitung des Wahnsinns fand subjektiv nicht statt bzw. die Traumatas der Eltern wurde nicht verarbeitet, sondern verdrängt. Es ist beeindruckend, die Kriegsgefangenschaft des Papas und das ‘Lagerleben’ der Mutter aus Sicht des Jungen zu sehen. Im Hörbuch hatte Christian Berkel auch deutlich seine Zerrissenheit und Identitätsfindung erzählt. Dieser Part wird gerne von den Freunden der Eltern übernommen, genannt “der Gruppe”. Dieser Part hat bei mir Erinnerungen an Kammerspiele im Theater oder den Film “Der Vorname” in Erinnerung gerufen und ist ein fantastisches Stilmittel, um die Thematik an den Hörer zu bringen.

Denn die Thematik der Identitätsfindung Deutschlan ist ehrlicherweise etwas, was mir vollkommen fremd ist, da ich doch paar Jahrzehnte später geboren wurde. Auch taucht der Hörer in die wilden 60er, RAF und die damalige Ansicht von Drogen ein. Vor allem im Punkto Drogen, war dann bei mir der Moment, wo ich überlegte, ist es wahr oder nur fiktiv.
Neben der Kindheit, Jugend, junge Erwachsenenleben erhalten die Hörer auch Einblick in die Entdeckung der Leidenschaft für Theater, Schauspielschule und erste Auftritte. Auch dieser Part führte bei mir zum einen oder anderen Schmunzeln, vor allem wenn man wie ich eine Affinität für die Theaterszenen hat – ich hatte wirklich Bilder im Kopf.


Fazit:

Sputnik ist ein Hörbuch, dass sicher seine Liebhaber findet. Es ist nicht das Hörbuch für nebenbei und zumindest ich brauchte etwas, um mit den Erzählstil warm zu werden. Wenn man sich auf das Hörbuch einlässt, dann ist es fantastisch. Denn es ist wie ein Film/Theater und eine Zeitreise durch das Nachkriegsdeutschland.
Ich empfehle das Hörbuch jedem, der Genug von Romantasy hat, gerne Literatur liest, sich an Zeitgeschehen interessiert und auch am Theater.

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Veröffentlicht am 08.06.2025

Vom Erbe und den Chancen der Nachkriegskinder

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1957 schickt Russland seinen ersten Satelliten ins Weltall und seitdem ist „Sputnik“, so dessen Name, vielen in Erinnerung geblieben. Im selben Jahr kommt ein Junge auf die Welt, der diesen Spitznamen ...

1957 schickt Russland seinen ersten Satelliten ins Weltall und seitdem ist „Sputnik“, so dessen Name, vielen in Erinnerung geblieben. Im selben Jahr kommt ein Junge auf die Welt, der diesen Spitznamen erhält. Und die Leserschaft darf diesen Jungen auf seinem Weg durch sämtliche Höhe und Tiefen der Kindheit und Jugend bis ins frühe Erwachsenenleben begleiten.

Nach seinen ersten beiden erfolgreichen Büchern darf man nun endlich mehr von Christian Berkel erfahren, denn er bezeichnet seinen Roman selbst aus autobiographisch und es liegt nahe, dass er, voller Charme und Selbstironie, aus seinem eigenen Leben erzählt.
Für mich war es auch ein kleiner Ausflug in meine eigene Kindheit und Jugend, ich bin nur wenig später geboren und mein Vater hat mich ebenfalls sehr liebevoll Sputnik genannt.
Was Christian Berkel allerdings erlebt, ist eher ungewöhnlich. Eltern waren damals streng, achteten auf gutes Benehmen, Anstand und eine gute Ausbildung, während Sputnik schon extrem früh jede Menge Freiheiten genießt und sprichwörtlich in Sex and Drugs and Rock ‘n Roll abdriftet. Die Zeit mag so gewesen sein, aber für mich war das stellenweise einfach zu viel, etwas zu grob und auch irgendwie übertrieben. Im großen Gegensatz dazu steht das Erlebnis beim Besuch der Eltern, als er längst Fuß gefasst hatte und sich mit dem Holocaust und den Kriegserlebnissen der Eltern auseinandersetzen muss.
Es ist eine insgesamt spannende Geschichte um das Erwachsenwerden in einer Zeit des Aufschwungs und Aufbruchs, die sehr gut den Zwiespalt dieser Generation widerspiegelt. Mitreißend und bewegend geschrieben, ist dies sicherlich Christian Berkels persönlichstes Buch.

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Veröffentlicht am 03.06.2025

sehr lesenswert

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Mit "Sputnik" hat Christian Berkel nach "Der Apfelbaum" und "Ada" seinen dritten autofiktionalem Roman veröffentlicht. Nachdem es in den ersten beiden Bänden in erster Linie um seine Familie und deren ...

Mit "Sputnik" hat Christian Berkel nach "Der Apfelbaum" und "Ada" seinen dritten autofiktionalem Roman veröffentlicht. Nachdem es in den ersten beiden Bänden in erster Linie um seine Familie und deren Traumata gegangen war, befasst er sich in Sputnik mit seinem eigenen Leben.

Ich hatte das Glück, sowohl das Hör-als auch das Printexemplar zur Verfügung zu haben. Super interessant und gelungen fand ich die Umsetzung der vorgeburtlichen Zeit im Mutterleib. Christian Berkel hat das Hörbuch selber eingelesen, da merkt man in jeder Zeile den Schauspieler im Hintergrund. So etwas von lebendig und facettenreich hört man selten.

Die Sprache ist differenziert und auf den Punkt gebracht. Da gibt es keine überflüssigen Schnörkel oder Umschreibungen. Als Hörer/ Leser bekomme ich einen tiefen Einblick in das Aufwachsen und die Entwicklung von Sputnik. In der Teenie-Phase geht er so weit, mich, als Leserin in die unendlich scheinenden feuchtfröhlichen Träumen und diesen abzuhelfen mitzunehmen. Ob man dies in solch einem Ausmaß wirklich nötig ist, lasse ich mal dahingestellt. Gehört aber wohl zum Entdecken der eigenen Lust.

Sein Aufenthalt in Frankreich prägt den jungen Sputnik für sein gesamtes Leben und lässt ihn als ein anderer nach Deutschland zurückkommen.

Für mich war die Fortsetzung sehr interessant, empfinde aber" Der Apfelbaum" immer noch als Highlight des Autors und Schauspielers. Da das Buch im jungen Erwachsenenalter endet, kann wohl noch ein weiterer Band erwartet werde. Welchen ich dann auch unbedingt lesen/hören würde.

Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.06.2025

Bin nicht ganz warm geworden mit Sputnik

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Ich bin ja ein Fan davon, wenn Autoren ihre Hörbücher selbst einsprechen. Bei Christian Berkel freut mich das ganz besonders, da er einer meiner liebsten Schauspieler ist. Als Sprecher ist er einfach toll. ...

Ich bin ja ein Fan davon, wenn Autoren ihre Hörbücher selbst einsprechen. Bei Christian Berkel freut mich das ganz besonders, da er einer meiner liebsten Schauspieler ist. Als Sprecher ist er einfach toll. Er betont an den richtigen Stellen, ist mal laut und erregt, mal leise und sanft. Dadurch werden die Figuren abwechslungsreich und wirken lebendig. Inhaltlich bin ich leider nicht ganz so euphorisch.

Die Geschichte hat autobiographische Züge und beschäftigt sich mit Berkels Weg als Schauspieler, von der Theaterbühne vor die Kamera. Er geht auf seine Kindheit und Jugendzeit ein. Die Kindheit war nicht immer unbefangen, mitunter schwierig durch die Kriegserlebnisse seiner Eltern. Diese Passagen gingen mit sehr zu Herzen. Hier hat er für mich aufgezeigt, wie weit die Welt eines unbelasteten Kindes von der Welt der Erwachsenenwelt, die den Krieg erlebt haben, entfernt ist. Das Thema wird dann im späteren Verlauf noch einmal aufgegriffen. Sputnik ist dann allerdings kein Kind mehr, sondern ein junger Mann, dessen Ansichten und auch Empfindungen nicht mit den Ansichten der Eltern einhergehen. Das bietet natürlich Reibungspunkte und es läuft seitens Sputnik auf die Frage hinaus: Kompromiss oder Konfrontation?
Die recht langen Passagen über Sputniks beginnende Sexualität und das Ausleben selbiger hätte ich persönlich nicht gebraucht und ich fand, dass sie nichts für die Geschichte getan haben. Seine Zeit in Frankreich ist zwar unterhaltsam, bietet für mich aber leide keine interessanten Punkte. Die Handlung plätschert da vor sich hin und vermag mich nicht zu fesseln.
Ich hätte mir gewünscht, dass mehr auf die Konfliktbeladene Familiensituation eingegangen wird und auch eine etwas tiefere Auseinandersetzung mit der jüdischen Hälfte der Familiengeschichte erfolgt. Letzteres Punkt wird häufiger als diffuses Gefühl der Unvollständigkeit angesprochen, aber leider nicht weiter nachverfolgt. Hier liegt aber vermutlich das Problem vor, das in vielen Familien vorliegt: Es wird nicht darüber gesprochen. Das Erlebte der Eltern wiegt zu schwer, ist zu grausam um es vor allem gegenüber dem eigenen Kind mit Worten zu erklären.
Leider bin ich am Ende nicht so wirklich warm geworden mit Sputnik. Was schade ist, denn ich hatte mich sehr auf Berkels neues Buch gefreut.

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Veröffentlicht am 25.05.2025

Französisch ist seine Spezialität

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Christian Berkel, bekannt durchs Schauspiel, Fernsehen, Filme und bei mir seit rund 20 Jahren besonders durch Hörbücher beliebt, versucht sich an einer Autobiographie. Das Buch habe ich noch nicht gelesen, ...

Christian Berkel, bekannt durchs Schauspiel, Fernsehen, Filme und bei mir seit rund 20 Jahren besonders durch Hörbücher beliebt, versucht sich an einer Autobiographie. Das Buch habe ich noch nicht gelesen, das neue Hörbuch mit etwas Mühe zu Ende gehört. Seine teilweise auch biografischen Romane Der Apfelbaum und Ada hatten mir wesentlich besser gefallen.
Der Spitzname Sputnik geht auf den ersten von den Sowjets ins All geschickten Satelliten zurück. Berkel beginnt aber weit vor seiner Geburt, noch im Bauch seiner Mutter, dem Hörer/Leser über seine schwierige Kindheit und Jugend und die problematische Beziehung zu seiner Mutter zu berichten. Die zum Vater ist auf andere Art nicht weniger konfliktreich. Man hört sich durch all seine Kinder- und feuchten Jugendträume und hofft als Außenstehender bisweilen nur, dass er endlich zum Punkt kommt. Man begleitet ihr auf seine Reise nach Paris, die doch etwas länger als gedacht, mit einer enttäuschten Heimkehr endet. Er muss feststellen, dass auch sein exzellentes Französisch nicht ausreicht, um ihn zu einem Bühnenstar der Comédie française zu machen. Wobei mich die betont exaltiert gesprochenen französischen Passagen im Buch doch arg genervt haben. Beim Lesen des E-Books wäre es ja ein Leichtes, sich schnell die Übersetzung anzeigen zu lassen, im Hörbuch plätschert der Text so schnell vorüber, dass ich nicht alles verstehen konnte. Und nicht alles wurde, zumindest sinngemäß, auch übersetzt. Zumindest bekommt man einen Eindruck von der Stadt Paris in den späten 1960er Jahren, die Lebensentwürfe seiner neuen Freunde dort sind dann doch andere, als er sie in Berlin kennenlernte.
Berkel berichtet die tragische Lebensgeschichte seiner Mutter, die wegen ihrer jüdischen Abstammung in Frankreich verhaftet und im Lager Gurs gefangen gehalten wurde, nach dem Krieg aber nach Argentinien auswandern konnte und dort auch mit ihrer Tochter Ada lebte, ehe sie zurück nach Berlin übersiedelte. Der Holocaust aber bleibt ihr Trauma. Als Anfang 1979 die Fernsehserie Holocaust auch in die (west)-deutschen Wohnzimmer eindrang, war Berkel erst 21 Jahre. Zu dieser Zeit endet auch sein autobiografischer Bericht.
Fazit: Berkel gelingt es mit seiner Stimme, den Hörer zu faszinieren und bei der Stange zu halten. Über die Längen und Untiefen im Buch tröstet er damit hinweg.

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