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Veröffentlicht am 13.06.2025

Folgen des Zweiten Weltkriegs

Eine Welt nur für uns
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„Eine Welt nur für uns“ ist ein historischer Roman der im Süden von Frankreich lebenden Autorin Claire Deya.

Die Handlung beginnt 1945 an der Côte d’Azur. Der Zweite Weltkrieg hat Spuren hinterlassen. ...

„Eine Welt nur für uns“ ist ein historischer Roman der im Süden von Frankreich lebenden Autorin Claire Deya.

Die Handlung beginnt 1945 an der Côte d’Azur. Der Zweite Weltkrieg hat Spuren hinterlassen. Das Land ist voller Minen, die eine große Gefahr für die Bevölkerung bedeuten. Eine Gruppe von Minenräumern, die aus Franzosen und deutschen Kriegsgefangenen besteht, versucht diese aufzuspüren und unschädlich zu machen.
Vincent – der aus der deutschen Kriegsgefangenschaft nach Frankreich zurückkehrt – schließt sich ihnen an. Aber eigentlich hat er nur ein Ziel, er will seine große Liebe Ariane wiederfinden.

Direkt zu Beginn gibt die Autorin einen guten Einblick in die gefährliche Tätigkeit des Minenräumens und vermittelt gleichzeitig erschreckende Fakten. Obwohl der Krieg endlich vorbei ist, bleibt das Leben gefährlich, da dreizehn Millionen vergrabene Minen entschärft werden müssen.
Dafür arbeiten freiwillige Franzosen und Kriegsgefangene unterschiedlichster Herkunft Seite an Seite zusammen.

Claire Deya beschäftigt sich mit einer Seite des Krieges über die ich bisher noch nicht viel gehört bzw. gelesen habe. Dabei verwebt sie Fakten mit dem Leben der Charaktere, die unterschiedlicher kaum sein könnten und lässt ihre Leser tief in deren Innerstes blicken. Jeder hat seine ganz eigene Geschichte und trotz ihrer schrecklichen Erlebnisse steht bei ihnen die Menschlichkeit an erster Stelle.

Es ist ein dramatischer, historischer Roman, der auch eine Liebesgeschichte enthält.
Mit ihrem Nachwort erläutert die Autorin, dass die Ereignisse auf Erinnerungen ihres Großvaters basieren und rundet damit ihr Werk gelungen ab.

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Veröffentlicht am 13.06.2025

Berührend, tragisch, emotional & einfach schön

Die verschwundene Tochter
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„Die verschwundene Tochter“ ist bereits der fünfte Band der Familiengeheimnis-Saga der in Neuseeland lebenden Autorin Soraya Lane.

In 32 kurzen Kapitel, die zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart ...

„Die verschwundene Tochter“ ist bereits der fünfte Band der Familiengeheimnis-Saga der in Neuseeland lebenden Autorin Soraya Lane.

In 32 kurzen Kapitel, die zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart wechseln, erzählt die Autorin auch dieses Mal wieder zwei Liebesgeschichten.

Die Gegenwart beginnt in London. Die Journalistin Blake erhält aus einem Frauenhaus eine kleine Schachtel aus dem Nachlass ihrer Großmutter. Da ihre Chefin gerade dringend eine gute Story sucht, schlägt sie ihr vor diese über Nachlassfunde zu schreiben und begibt sich auf Spurensuche nach Paris. Dort lernt sie den charmanten Modekurator Henri kennen.

Die Vergangenheit führt nach Paris Ende der 1930er Jahre und dreht sich um die Modedesignern Evelina.

Der stetige Wechsel zwischen den beiden Erzählsträngen sorgt für Spannung und mich hat der in der Vergangenheit ebenso gefesselt wie der in der Gegenwart. Die Autorin hat Gegenwart und Vergangenheit gekonnt miteinander verwoben.
Die unterschiedlichen Erzählperspektiven und Zeitebenen machen die Ereignisse abwechslungsreich.

Soraya Lanes Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Sie versteht es Gefühle lebendig werden zu lassen, beschreibt ihre Charaktere authentisch und sympathisch und macht den Flair und die Atmosphäre von Paris spürbar.

Nicht nur inhaltlich sondern auch optisch hat das Buch einiges zu bieten. Abgesehen von dem stimmungsvollen Cover und Innencover beginnt jedes Kapitel mit einer kleinen stimmigen Illustration. Eine Kleinigkeit, die das Leseerlebnis für mich gelungen abgerundet hat.

Wer Familiengeschichten, tiefe Emotionen, die Atmosphäre Frankreichs mag und gerne in spannende Geheimnisse eintaucht, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt wohin uns die Autorin in ihrem nächsten Band entführen wird.

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Veröffentlicht am 12.06.2025

Die perfekte Sommerlektüre

Das Versprechen eines Sommertags
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„Das Versprechen eines Sommertags“ ist ein herzerwärmender Roman der in Stuttgart lebenden Autorin Elena Sonnberg.

Isabelle und Stefan leben in Hamburg, sind seit 15 Jahren zusammen, haben zwei gemeinsame ...

„Das Versprechen eines Sommertags“ ist ein herzerwärmender Roman der in Stuttgart lebenden Autorin Elena Sonnberg.

Isabelle und Stefan leben in Hamburg, sind seit 15 Jahren zusammen, haben zwei gemeinsame Kindern und arbeiten im selben Immobilienbüro. Trotz allen Gemeinsamkeiten steht ihre Ehe vor dem aus und die Trennung unsichtbar im Raum.
Bevor sie es mit ihren Familienmitgliedern besprechen können, kommt eine Einladung von Isabelles Eltern aus Mallorca, die ihren Lebensabend auf einer Finca verbringen. Dort möchten sie mit der gesamten Familie ihre Goldene Hochzeit feiern. Da das nun wirklich nicht der angemessene Rahmen ist, um der Familie das Scheitern ihrer Ehe mitzuteilen, beschließen Isabelle und Stefan ihre Zukunftspläne zunächst für sich zu behalten.

Elena Sonnberg Schreibstil ist so mitreißend und authentisch, dass ich durch die Seiten nur so durchgeflogen bin. Das Chaos, das Familie mit sich bringt, beschreibt sie perfekt. Ich konnte es direkt spüren. Zudem hat sie mich mit ihren bildhaften Beschreibungen von Mallorca direkt abgeholt. Die Atmosphäre der Insel und des Sommers sind spürbar.

Die Charaktere werden lebendig beschrieben. Ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar. Sie sind einfach nah am Leben und an ihnen wird deutlich, wie schnell man sich im Alltag verliert, Träume und Wünsche auf der Strecke bleiben.

Insgesamt ist es ein wundervoller Roman zum Wohlfühlen, mit sympathischen Charakteren, der zum Träumen, aber auch zum Nachdenken anregt.

Es ist ein lebendiges und authentisches Buch, das perfekt in den Sommer passt und seine Leser*innen direkt mit nach Mallorca nimmt. Für mich war es beste Unterhaltung und ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 07.06.2025

Ein Roman der nachklingt

Der Garten der kleinen Wunder
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„Der Garten der kleinen Wunder“ ist ein sehr persönlicher Roman der Autorin Patricia Koelle-Wolken.

Toja entdeckt von ihrer Terrasse aus ein circa vierzehnjähriges Mädchen, dass sie sehr an sich selbst ...

„Der Garten der kleinen Wunder“ ist ein sehr persönlicher Roman der Autorin Patricia Koelle-Wolken.

Toja entdeckt von ihrer Terrasse aus ein circa vierzehnjähriges Mädchen, dass sie sehr an sich selbst erinnert. Noch bevor sie dazu kommt, dieses anzusprechen, ist das Mädchen weg. Einige Wochen später sieht Toja das Mädchen wieder und die beiden kommen ins Gespräch. Das Mädchen heißt Vica, eine Abkürzung von Victoria genau wie Toja auch die Kurzform von Victoria ist.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Toja erzählt. Sie ist eine sympathische Protagonistin, sehr ruhig, so wie das ganze Buch auch von leisen Tönen lebt. Sie und Vica können aneinander wachsen und lernen das Leben zu leben, das vor ihnen liegt.

Der Schreibstil von Patricia Koelle-Wolken ist ruhig und angenehm zu lesen, man merkt, dass sie die Natur mit all ihren Pflanzen und Lebewesen liebt. Ich hatte beim Lesen alles bildlich vor Augen und habe mich direkt in Victorias Garten begeben. Dabei habe ich ganz nebenbei interessantes an Wissen über Flora und Fauna hinzugewonnen.

Der Roman beschreibt, was Begegnungen in uns auslösen und verändern können. Ich denke, dass sich viele Leser*innen an der ein oder anderen Stelle wiedererkennen können und damit zum Nachdenken angeregt werden.

Mir wird das Buch mit seinen einzigartigen Protagonistinnen nach lange im Gedächtnis bleiben.

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Veröffentlicht am 07.06.2025

Über Verlust & Neuanfang

Noch fünfzig Sommer mehr
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„Noch fünfzig Sommer mehr“ ist ein berührender Roman der Autorin Avril Maury.

Elenis Leben ist von Verlusten gezeichnet. Nachdem ihre Mutter - als sie gerade einmal fünf Jahre war - ums Leben gekommen ...

„Noch fünfzig Sommer mehr“ ist ein berührender Roman der Autorin Avril Maury.

Elenis Leben ist von Verlusten gezeichnet. Nachdem ihre Mutter - als sie gerade einmal fünf Jahre war - ums Leben gekommen ist, wächst sie bei ihren Großeltern auf, die sie mit knapp 18 Jahren verliert. Sie zieht sich zurück und verlässt kaum noch das Haus, bis sie Theo kennenlernt. Als dieser unerwartet an einer Hirnblutung verstirbt, zieht sich Eleni erneut zurück und vernachlässigt alles. Blumen und Nachrichten, die darauf schließen lassen, dass der Absender Eleni sehr gut kennen muss, bringen sie dazu, sich wieder dem Leben zu öffnen.

Die Handlung wird aus der Perspektive von Eleni geschildert und wechselt zwischen unterschiedlichen Zeitebenen. In der Vergangenheit ist Eleni ein lebenslustiges Kind, bis die Schicksalsschläge ihr Leben überschatten.
Das Setting - die Bretagne - bietet einen tollen Schauplatz für die Ereignisse. Durch bildhafte Landschaftsbeschreibungen hatte ich die Umgebung direkt vor Augen und habe sie als atmosphärisch und stimmungsvoll empfunden.
Es ist keine leichte Sommergeschichte, sondern ein Roman über Verlust, Schmerz, Liebe, Glück und Hoffnung, der sich leicht liest, aber nicht immer leicht verdaulich ist.
Das Ende hat mir gut gefallen, da es einfach passt und stimmig ist.

Insgesamt ist es ein schöner Sommerroman, der durch das Flair der Bretagne punktet und durch die kurzen Kapitel und den angenehmen Schreibstil leicht zu lesen ist.

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