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Veröffentlicht am 03.03.2019

niedliche Liebesgeschichte, die ultimativ vorhersehbar ist

Park Avenue Princess
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„Wenn ich mir vorstelle, dass ich gerade anfing, an Liebe zu glauben, während du dabei warst, sie zu zerstören…“ (Georgie zu Andrew in Park Avenue Princess)

Worum geht’s?
Georgianna, genannt Georgie, ...

„Wenn ich mir vorstelle, dass ich gerade anfing, an Liebe zu glauben, während du dabei warst, sie zu zerstören…“ (Georgie zu Andrew in Park Avenue Princess)

Worum geht’s?
Georgianna, genannt Georgie, ist ein reiches Partygirl aus Manhattan. Als sie in eine neue Wohnung zieht, trifft sie auf ihn: Andrew, bester Scheidungsanwalt der ganzen Stadt. Doch statt gute Nachbarn werden beide regelrecht Erzfeinde. Er findet sie lächerlich, sie findet ihn steif. Zwischen beiden beginnt ein erbitterter morgendlicher Krieg, wenn Andrew zur Arbeit geht und Geogie von einer Partynacht nach Hause kommt. Doch eines Morgens scheinen die Fronten sich zu verhärten – und es endet in einem Kuss. Blöd nur, dass dieser schon bald überall in der Klatschpresse zu sehen ist. Und nun müssen sich Georgie und Andrew fragen: Welche Bedeutung hat dieser Kuss für sie und ihren Krieg?

Park Avenue Princess ist in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung
Das Cover passt gut zum Buch. Man sieht einen Herren im Anzug und eine Frau in einem edlem Kleid – mutmaßlich Georgie und Andrew. Der gold-glitzernde Schriftzug passt perfekt zu der Beschreibung von Georgie in dem Buch. Insgesamt ist das Cover allerdings nichts besonderes und erinnert an zahlreiche Upper Eastside-Bücher.

Die Erzählweise im Buch ist linear. Es wird einerseits aus Georgies Sicht in der Ich-Perspektive berichtet, vereinzelte Kapitel aber auch aus Andrews Sicht, allerdings in dritter Person erzählt. Insgesamt werden aber mehr Kapitel aus Georgies Sicht erzählt. Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch lässt sich sehr flüssig und leicht lesen. Das Buch ist durch und durch „easy to read“ und ist sehr kurzweilig, dass man weite Strecken oder sogar das ganze Buch in einem Rutsch lesen kann.

Mein Fazit
Partygirl trifft Anwalt – und beide finden zueinander, nachdem sie sich geküsst haben. So in etwa habe ich mir das Buch vorgestellt. Tatsächlich ist die Story ein wenig anders, aber um viel mehr geht es tatsächlich nicht. Müsste ich Park Avenue Princess mit eine Wort beschreiben, wäre es wohl: Niedlich.

Das Buch startet mit einer Einführung in Georgies Leben. Partys, Essensverabredungen, Shoppen – und morgens um 5 nach Hause torkeln mit Donuts für den Portier. Wieso, das erfährt der Leser direkt: Morgens um 5 trifft sie nämlich immer auf ihren Nachbarn Andrew, der als Scheidungsanwalt einen strikten Tagesplan und nichts als Verachtung für Georgies Lebensstil übrig hat. Und so gibt es jeden Morgen eine Art kalten Krieg mit Gemeinheiten und Provokationen zwischen den beiden. Diese Aufeinandertreffen machen einen Großteil der ersten Hälfte des Buches aus und sind wirklich sehr unterhaltsam zu lesen. Drumherum gibt es Einblicke in Georgies Leben und ihre Gefühlswelt, aber auch in ihre Beziehung zu ihren Eltern. Erst gegen Buchmitte kommt es zu dem im Klappentext angesprochenen Kuss und den damit verbundenen Fragen. Und ab da? Nun ja, passiert das, was man seit Seite 1 erwartet und dank Klappentext ja eh schon wusste: Es geht darum, ob Georgie und Andrew zueinanderfinden, obwohl sie so gegensätzlich sind. Kurz vor Ende gibt es dann ausnahmsweise noch ein wenig Drama – aber um ehrlich zu sein: Dieser Plot war so vorhersehbar wie Weihnachtsgeschenke unter dem Weihnachtsbaum. Generell ist alles an diesem Buch von Seite 1 an vorhersehbar, es gibt keinen Spannungsbogen (dank Klappentext weiß man ja, dass sie sich küssen werden, man wartet nur darauf, wann und wieso – nach dem Kuss ist auch klar, worum es gehen wird), es gibt keine Überraschungen, wenig Tiefgang, keine Twists.

Und dennoch: Ich fand das Buch entzückend und fesselnd. Denn Andrew und Georgie sind bezaubernde Charaktere. Während ich anfangs etwas voreingenommen bezüglich Georgie war, wickelte sie mich von Seite zu Seite mehr um den Finger. Mit einer gehörigen Portion Schlagfertigkeit, ein wenig Selbstironie und viel Gutherzigkeit ausgestattet führt sie den Leser primär durchs Buch und zeigt, dass mehr in ihr steckt als man – und Andrew – annimmt. Es sind die witzigen Dialoge und ihre Selbstreflexion, die einen weiterlesen lassen. Andrew ist eine harte Nuss und der Leser wartet einfach sehnsüchtig darauf, dass sie ihn knacken kann.

Es gibt eine gute Portion Schmachtmomente, es gibt viele „wie kannst du nur“-Momente und zahlreiche Schmunzler und das alles, obwohl die Story eigentlich nicht wirklich etwas hergibt. Das soll dabei gar nicht abwertend gemeint sein, denn Park Avenue Princess ist einfach ein Buch, wo es nicht um das „ob“ geht, sondern um das „wie“. Die Story ist seicht, sie ist schlicht, sie entwickelt sich in einem angemessenen Tempo ohne große Dramen oder Fake-Dramen. Man sollte allerdings auch den geringen Umfang des Buches berücksichtigen, der gar nicht viel Raum für große Sprünge gibt, denn tatsächlich sind gut 15% des Buches gar kein Storyinhalt sondern Danksagung, Leseprobe etc.

Das Buch ist einfach angenehm und niedlich, von Anfang bis Ende. Es ist eine Geschichte, wie man sie ein einem guten Disney-Nachmittags-Liebesfilm erwarten würde und wo sie auch gut hinpasst. Das Ende ist ebenfalls absolut klischeehaft, der Epilog setzt dem Ganzen quasi noch das Sahnehäubchen auf und obwohl ich diese 0815-Standard-Kitschenden fast schon verabscheue, hat es mir hier ein befriedigendes Gefühl gegeben, um mit Georgie und Andrew abzuschließen.

Man sollte hier also nicht mit den größten Erwartungen an das Buch herangehen, aber wenn man eine solide, niedliche Liebesgeschichte zweier Gegensätze sucht, die man einfach entspannt ohne große Denkanstrengung konsumieren und genießen kann – dann ist Park Avenue Princess definitiv die richtige Wahl!

+++ es folgen im Weiteren mögliche Spoiler +++

Leider hat es mich ein wenig gestört, dass das Buch ultimativ vorhersehbar war. Klar, es war zu erwarten, dass beide zusammenfinden. Es war zu erwarten, dass es einige Reibereien geben wird. Mir war klar, dass hier keine Novität auf mich wartet. Allerdings wurde relativ früh die Storyline um den Beziehungszustand der Eltern aufgegriffen und ab da war mir klar, dass hier das Thema Scheidung kommen wird und natürlich der beste Scheidungsanwalt der Stadt ins Spiel kommt. Ich habe also regelrecht nur darauf gewartet, dass die Bombe endlich platzt, damit das zarte Beziehungspflänzchen in Mitleidenschaft gerät, nur um kurz danach natürlich wieder zurechtgerückt zu werden. Irgendwie hätte man sich das Ganze fast schon sparen können, aber nun gut, immerhin hat Georgie dadurch erkannt, dass sie an die Liebe glauben kann und Andrew hat festgestellt, dass er nicht ohne will.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von Netgalley und dem Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.01.2019

süße Story ohne viel Tiefgang, die stellenweise vorhersehbar ist

Haunted Love - Perfekt ist Jetzt
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„Du bist wunderschön, Hazel. Und das werde ich dir jeden Tag aufs Neue sagen, jeden Tag aufs Neue spüren lassen. So lange, bis du dir selbst endlich erlaubst, es zu glauben. Hast du verstanden?“ (Caleb ...

„Du bist wunderschön, Hazel. Und das werde ich dir jeden Tag aufs Neue sagen, jeden Tag aufs Neue spüren lassen. So lange, bis du dir selbst endlich erlaubst, es zu glauben. Hast du verstanden?“ (Caleb zu Hazel in Haunted Love – Perfekt ist jetzt)

Worum geht’s?
Hazel ist frisch zurück von ihrem Auslandsjahr in Portugal. Mit 8kg mehr auf den Hüften stürzt sie sich in New York wieder ins Leben. Eines Abends lernt sie in der Kneipe ihres Nachbars einen gutaussehenden Unbekannten kennen. Entgegen ihrer Art verbringt sie den Abend mit ihm und lernt dabei, etwas aus ihrer Comfort Zone herauszukommen. Hazel fühlt sich gut bei ihm. Doch er hat viele Geheimnisse und schon bald steht Hazels Leben mehr als Kopf. Denn der Unbekannte ist nicht der, für den sie ihn hält und Geheimnisse können viel kaputt machen…

Haunted Love ist in sich geschlossen. Ob es eine Fortsetzung geben wird, ist unbekannt.

Schreibstil / Gestaltung
Das Buch überzeugt mit einem wirklich wunderschönen Cover in femininen Farben. Ein absoluter Hingucker, der mir in der Buchhandlung definitiv auch auffallen würde.

Der Schreibstil von Ayla Dade ist sehr angenehm. Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, lässt sich sehr leicht lesen und überzeugt mich mit einer einfachen Sprache. Zwischendurch ist das Buch gern auch mal etwas frecher. Ich habe das Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen. Die Erzählung der Geschichte erfolgt ausschließlich aus Hazels Sicht in der ich-Form. Nur der Prolog und der Epilog werden aus anderer Sicht dargestellt.

Mein Fazit
Zu dem Buch habe ich hauptsächlich aufgrund des Klappentextes gegriffen. Es klang für mich nach einer süßen Liebesgeschichte und ich war sehr darauf gespannt, wen Hazel trifft und wieso sie einen Neuanfang wagen will.

Nach einem Epilog, der erst später für die Geschichte relevant ist, mir aber einen Teil der Storyline quasi schon vorhergesagt hat, steigen wir direkt am ersten Unitag von Hazel nach ihrer Rückkehr ein. Die Geschichte geht fix los und man ist schnell mitten drin im Geschehen. Die Geschichte geht leichtfüßig daher, Hazel trifft auf den Unbekannten und erlebt spannende Sachen mit ihm. Mir war – warum auch immer – aber sofort klar, wer der Unbekannte ist und welche Probleme damit einhergehen werden. Vielleicht habe ich zu viele Bücher dieses Genres gelesen, vielleicht waren die Hinweise im Text aber auch zu deutlich angelegt. Als es zur großen Enthüllung nach etwa 1/3 des Buches kam, war ich auf jeden Fall überhaupt nicht überrascht.

So zieht es sich leider aber auch über große Teile des Buches im Weiteren. Viele der Storylines waren für mich vorhersehbar und ich habe an vielen Stellen bereits gedacht, dass jenes und folgendes im Verlauf passieren wird. Es gab für mich leider nur sehr wenige Überraschungen und die hauptsächlich kurz vorm Ende. Zwar ist die Story von der ersten bis zur letzten Seite wirklich süß, zeitweise sogar richtig kitschig süß, aber der große Spannungsbogen wurde hier nicht unbedingt gezogen. Das große Geheimnis des Unbekannten (nach der Enthüllung seiner Identität) war leider auch zwischenzeitlich stark vorhersehbar und entlud sich dann am Ende eher als kleines Tischfeuerwerk statt großer Rakete. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, es passiert zwar immer wieder etwas, aber die Geschichten entwickeln sich teilweise auch sehr sprunghaft. Mir fehlte ein wenig die Konstante im Buch. Im letzten Viertel des Buches kommt dann leider sehr viel aufeinander und einige der Storylines enden unbefriedigend beziehungsweise ohne, dass es nochmal thematisiert wird. Dies fand ich vor allem im Hinblick auf die eine Enthüllung bezüglich des Unbekannten und Hazels Rolle für ihn sehr unpassend und für mich als Leserin unverständlich, da dies für mich der einzige Schockmoment war.

Zu den Charakteren muss ich sagen, dass Hazel für mich leider nicht altersangemessen ist. Sie soll 20 sein, wirkt stellenweise aber eher wie 16. Hazel ist ansonsten sehr liebevoll ausgearbeitet, ein starkes Mädchen, was unglaublich von Selbstzweifeln zerfressen wird und dies vor allem in körperlicher Hinsicht. An dieser Stelle möchte ich den Hinweis geben, dass das Thema Essstörung in diesem Buch behandelt wird und für einige Leser triggernd sein könnte. Hazel benimmt sich phasenweise leider etwas flatterhaft und ändert binnen Sekunden ihre Meinung. Ich vermute, dass hierdurch dargelegt werden sollte, wie sehr sie sich verändert und aus ihrer Comfort Zone herauskommt, oftmals wirkt es aber impulsiv und unüberlegt. Der Unbekannte hingegen bringt vor allem ein Aggressionsproblem mit, es gibt mehrere gewalttätige Auseinandersetzungen im Buch. Seine draufgängerischen Charakterzüge sind hilfreich, um Hazel aus der Reserve zu locken, wirken teilweise aber auch etwas überzogen.

Insgesamt ist es leider so, dass das Buch sehr klischeehaft ist. Es gibt klischeehafte Dialoge, es wird kaum ein Klischee aus dem Bereich New Adult / Young Adult ausgelassen, fast jede klassische Szene aus diesem Genre findet sich in dem Buch wieder. Phasenweise wirkte das Buch wie ein Best Of aus diversen anderen Werken aus dem Bereich New Adult / Young Adult. Es gab Szenen, die ich etwa auch aus 50 Shades of Grey kannte oder mir aus der After-Reihe bekannt vorkamen, weitere Szenen erinnerten mich an andere Bücher, ohne konkret zuordnen zu können, an welche. Mir ist klar, dass man das Rad nicht neu erfinden kann, allerdings ist mir in einem Buch noch nie aufgefallen, dass es derartige viele Parallelen gab. Vielleicht habe ich aber auch einfach überdurchschnittlich viel aus diesem Genre gelesen, dass es mir so vorkam.

Ein Punkt, der mich aber fast durch das ganze Buch hinweg gestört hat: Man hat regelmäßig das Gefühl, die Dialoge bestehen aus Glückkekszetteln. Andauernd gibt es Weisheiten und kluge Sprüche, dass ich bald gedanklich schon „Glückskeksalarm“ bei diesen Szenen gerufen habe. Das war für meinen Geschmack dann doch etwas zu poetisch teilweise.

Insgesamt ist Haunted Love ein Buch, was wirklich vollumfänglich als süß abgestempelt werden kann und wirklich nett zu lesen ist. Es ist eine süße Geschichte, es gibt diverse süße Momente, nach hinten heraus fehlt allerdings etwas die Sprengkraft der Enthüllungen, auch weil sie hier teilweise nicht die Zeit für die Auswirkungen genommen wurde. Insgesamt ist das Buch für mich auch mehr Young Adult als New Adult.

+++ es folgen im Weiteren mögliche Spoiler +++

Für mich der größte Mangel an der Story ist die andauernde Vorhersehbarkeit: Der Unbekannte ist Caleb West, der weltbekannte neue Superstar am Schauspielhimmel, den Hazel natürlich aufgrund ihres Auslandsaufenthalts nicht kennt, weil es dort keinen TV gab. Ok, das ist sehr konstruiert, aber noch vertretbar. Ich dachte ab dem ersten Moment, wo Hazels Freunde Grace von ihm sprach, dass der Unbekannte Caleb West sein wird. Was mich allerdings verwundert hat: Sowohl der Kneipenbesitzer Tony als auch Hazels gossipverrückte Mutter haben Caleb nicht erkannt. Das kann ich mir leider überhaupt nicht vorstellen und ist für mich eine mittlere Logiklücke.

Vorhersehbar war auch, dass der Prolog zu Caleb gehört. Ich habe eigentlich nur darauf gewartet, wie Hazel dann davon erfährt. Die Variante, es als Zeitungsartikel zu veröffentlichen, fand ich dann doch etwas schwach. Außerdem verläuft sich unmittelbar danach direkt die Storyline. Generell ist das Ende sehr fix, fast schon fluchtartig und für meinen Geschmack viel zu happy: Caleb ist fremdgegangen, Caleb hat Hazel benutzt, Caleb hat Hazel mehr als einmal heftig verletzt – am Ende ist es doch wieder alles gut, ohne dass darüber nochmal gesprochen wurde. Wenig nachvollziehbar und für mich eine große Logiklücke, denn das Fremdgehen ist ein eher unverzeihbarer Fehltritt, das offenbar mehrmalige Fremdgehen mit Lügen aber umso mehr. Aber darüber wird einfach nicht mehr gesprochen.

Ebenso war für mich vorhersehbar, dass Grace Bruder Oliver hinter den Fotos steckt und dass Tony und Hazels Mutter zueinanderfinden.

Während ich die Storyline mit der Essstörung von Hazel sehr interessant fand, muss ich sagen, dass das Potenzial hier nicht komplett genutzt wurde. Ihre Bilder werden veröffentlicht – wieso ist das ein so großer Skandal, wieso wird darüber gelacht? In der Erwachsenenwelt sollte dies eigentlich nicht zu Mobbing führen (wie hier auf den Partys geschehen), sondern professionell betrachtet werden. Das waren so Momente, wo ich wieder am Alter der Protagonisten zweifelte. Das Hollister-Shooting, was Hazel am Ende macht und symbolisch für ihre neue Selbstliebe stehen soll, kam für mich dabei auch sehr überraschend und passte nicht so wirklich. Das war mir wieder zu krampfhaft der Versuch, alles happy enden zu lassen.

Auch einige andere Sachen passten nicht so gut, eventuell, weil sich hierfür zu wenig Zeit gelassen wurde. Etwa Logan, Calebs Cousin, der mehrfach von ihm verprügelt wird, der Hazel jahrelang gemobbt hat – wie man erfährt, weil er selbst in sie verliebt war – und dann plötzlich über Nacht lieb wird und Hazel mehrfach besteht. Das war für mich leider auch nicht komplett schlüssig. Die Story um Grace, der besten Freundin, die plötzlich weg vom Fenster war und mit der dann plötzlich alles wieder gut war, hätte auch mehr Potenzial gehabt.
Abschließend war ich von den erotischen Parts der Story etwas irritiert. Durchgängig hat man bei Haunted Love ein sehr liebes, zuckersüßes Buch und bei den -verhältnismäßig wenigen und kurzen - Erotikszenen verfällt man plötzlich in eine nicht so ganz passende Erzählweise mit Sätzen wie „ich will, dass du dich schmeckst“ oder „Du bist so bereit für mich, Baby“. Da kam es mir fast so vor, als hätte ich kurzzeitig die Literatur gewechselt, da dies im Kontext eher weniger gepasst hat.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von Netgalley und dem Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.01.2019

guter Ansatz, aber nicht so gute Umsetzung

Das Coach-Eddy-Training
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Worum geht’s?

Das Coach Eddy Training verspricht einen Traumbody in nur 12 Wochen. Edem Galley, bekannt als Coach Eddy, ist Fitness-Coach und bekannter Fitness-Youtuber. Mit diesem Buch möchte er in analoger ...

Worum geht’s?

Das Coach Eddy Training verspricht einen Traumbody in nur 12 Wochen. Edem Galley, bekannt als Coach Eddy, ist Fitness-Coach und bekannter Fitness-Youtuber. Mit diesem Buch möchte er in analoger Weise sein Wissen weitergeben und verspricht hierbei besonders auch ein für Einsteiger geeignetes Buch. Das Buch umfasst sowohl das Thema Ernährung als auch Training.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover des Buches ziert Coach Eddy persönlich. Der gut durchtrainierte Herr wirkt dabei sehr sympathisch und freundlich, auf jeden Fall ist das Cover sehr ansprechend und wirkt nicht direkt wie ein Bootcamp. Außer dem Hinweis „in 12 Wochen zum Traumbody“ erfährt man auf dem Cover allerdings nicht mehr. Nur der Klappentext gibt ansatzweise Informationen.

Die Gestaltung des Buches ist optisch sehr ansprechend. Bunte Farben, hervorgehobene Überschriften, eine klare Strukturierung – die einzelnen Buchabschnitte sind farblich auch unterteilt. Dies gefällt mir sehr. Das Buch hat eine sehr angenehme, cleane Schriftart in einer angenehmen Größe. Der Textumfang im gesamten Buch ist insgesamt aber eher niedrig. Dafür gibt es sehr viele Bilder, etwa bei Rezepten und den Übungen. Der Schreibstil von Coach Eddy ist sehr angenehm. Frisch, freundlich, persönlich – ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben. Die Texte sind informativ, aber teilweise sehr kurz.

Der Inhalt

Das Buch besteht aus 6 Unterabschnitten, die nach einem kurzen Vorwort folgen und wie folgt lauten:

Abschnitt I – Mein Weg: In diesem kurzen Abschnitt stellt Edem Galley sich selbst vor, erklärt seinen Weg und wie er zu dem gekommen ist, was er jetzt ist. Der Abschnitt ist sehr kurz, aber dennoch ganz nett, um einen Eindruck von ihm zu erhalten.

Abschnitt II – Erfolgt beginnt im Kopf: Dieser ebenfalls eher kurze Abschnitt gibt einige Tipps zum Thema Motivation und Einstellung, also quasi zum Basisbaustein für ein erfolgreiches Diätprogramm. Hier gibt es im Vergleich zu anderen Büchern zwar keine neuen Erkenntnisse, aber die Tipps sind sehr nett dargestellt und zB auch mit einer Spotifyplaylist versehen.

Abschnitt III – To the ladys: In diesem ebenfalls kurzen Abschnitt geht es um das Thema Frauen und Muskelaufbau. Coach Eddy räumt mit einige Vorurteilen auf.

Abschnitt IV – Ernährung: Jetzt geht es los. Der Ernährungsteil ist meiner Meinung nach eines der Herzstücke des Buches und im Vergleich zu den Vorabschnitten auch wesentlich umfangreicher. Es gibt eine Einführung in die Ernährungsgruppen, einige Hinweise und jede Menge Rezepte, einige davon sind auch bebildert. Bei den Rezepten findet man Rezepte, wie man sie wahrscheinlich auch öfter bereits auf Instagram gesehen hat, immerhin verzichtet Coach Eddy aber auf abgehobene Zutaten. Klar findet man Quinoa und Kokosöl in den Rezepten, aber sehr viel ausgefallener wird es nicht. Die Rezepte lassen sich gut zubereiten, sind nicht allzu aufwendig und teilweise auch familiengeeignet. Auch das Thema Supplements wie Eiweißpulver wird angesprochen und ausführlich beleuchtet, genauso wie das Thema Doping. Zum Thema Supplements dürfte jeder seine eigene Meinung haben, dennoch gehören sie mittlerweile zum guten Ton in Abnehmbüchern.

Abschnitt V – Die Übungen: In diesem Abschnitt stellt Coach Eddy allerlei seiner Übungen vor. Die meisten sind mit 1-2 Bildern bebildert und zudem beschrieben. Mir persönlich reicht das, aber Leuten, die noch ganz frisch beim Thema Training sind, dürfte es vielleicht zu wenig sein. Ich empfehle an dieser Stelle dann unbedingt, sich Videos zur Trainingsausführung anzuschauen. Mutig finde ich, dass viel mit er Kurzhantel und Langhantel trainiert wird. Das wäre für mich als Trainingseinsteiger absolut nichts und nur etwas, was ich unter fachmännischer Aufsicht ausprobieren würde. Insgesamt braucht man für fast alle Kraftübungen Equipment (Hanteln, Hantelscheiben, TRX-Band, Hantelbank). Das finde ich sehr schade. Immerhin soll es ja eigentlich ein Hometraining-Programm sein.

Abschnitt VI – Das 12-Wochen-Programm: Jetzt geht es richtig los. Trainieren soll man an 5 Tagen die Woche, eine Mischung aus Kraft- und Cardiotraining. Das Programm ist in 3 Blöcke a 4 Wochen unterteilt. Es gibt dann jeweils eine Liste, welche der zuvor vorgestellten Übungen man machen soll. Für mich gerät hier allerdings alles ein wenig unübersichtlich, Eine tabellarische, genau benannte Form „Woche 1, Tag 1“ wäre mir lieber gewesen. Der 12-Wochen-Plan umfasst im Übrigen nur Trainingseinheiten, keine Ernährung.


Mein Fazit

Über das Buch habe ich mich sehr gefreut, da Coach Eddy einen sympathischen Eindruck auf mich gemacht hat, ich ihn allerdings bisher nicht kannte, auch nicht seine Youtubevideos. Insgesamt muss ich aber sagen, dass sein Buch mich nicht überzeugen kann.

Zwar ist der Informationsgehalt des Buches solide und gut geeignet für Einsteiger, die Rezepte sind schmackhaft und kommen ohne außergewöhnliche Zutaten aus und Coach Eddy hat eine tolle Art zu schreiben, aber mir fehlt es an Lenkung im Bereich Ernährung und zugleich ist der Sportteil für mich alles andere als einsteigergeeignet. Ich bin grundsätzlich trainingserfahren und kenne die meisten Übungen, auch, weil ich eine ausführliche Einführung im Studio hatte. Aber welcher Trainingsanfänger hat denn Hanteln und Hantelbank zuhause und eignet sich dann noch eigenständig das Wissen um die Benutzung an? Das erscheint mir schlichtweg falsch. Ich wäre dankbar gewesen, wenn Coach Eddy hier mit zwei Teilen, etwa Körpergewichtstraining und Hanteltraining, gearbeitet hätte. Auch wäre es für Anfänger vielleicht sinnvoller gewesen, erst einmal einen Plan mit Geräten, die eine sichere Bewegungsführung gewährleisten, zu integrieren.

Insgesamt ist es leider so, dass der erste Teil super für Anfänger, aber überflüssig für bereits Erfahrene ist, der Trainingsteil hingegen aber für Anfänger meiner Meinung nach zu heftig ist, aber für Fortgeschrittene genau richtig sein dürfte.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 15.06.2025

hat mich emotional nicht abgeholt

Moments So Blue Like Our Love (Blue Eternity 1)
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„Sie hat auch gesagt, dass du dich noch einmal verlieben wirst. Bald. Dass es unausweichlich ist. Sie hat gesagt, du wirst dich verlieben, und dass es gleichzeitig das Schrecklichste und Schönste sein ...

„Sie hat auch gesagt, dass du dich noch einmal verlieben wirst. Bald. Dass es unausweichlich ist. Sie hat gesagt, du wirst dich verlieben, und dass es gleichzeitig das Schrecklichste und Schönste sein wird, was dir jemals passieren wird.“
(Eine Bekannte zu Emmie in Moments so blue like our love)

Worum geht’s?

Für Emmie bricht eine Welt zusammen, als sie ihren langersehnten Praktikumsplatz bei einer der renommiertesten Produktionsfirmen Londons verliert, und ihr Freund sich ausgerechnet in der gleichen Woche von ihr trennt. Ihr letzter Strohhalm ist ein kleiner Dokumentarfilmdreh, den ihre Professorin ihr vermittelt. Emmie soll den viel zu gut aussehenden Filmemacher Sam bei seinem Dreh auf Sardinien begleiten. Sam macht ihr allerdings mehr als deutlich, dass er keine semi-talentierte Filmstudentin als Assistentin braucht. Doch in den frühen Morgenstunden an den malerischen Inselstränden kommen sich die beiden langsam näher, bis Sams Geheimnis alles zwischen ihnen auf die schmerzhafteste Weise zerreißt …

Moments so blue like our love ist Band 1 der Blue Eternity-Dilogie. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Emmie und vereinzelt Sam geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen aus dem Bereich Erkrankung, Verlust und Trauerbewältigung.

Meine Meinung

Wenn man mich fragt, welche Autorinnen auf dem deutschen Markt ein uneingeschränktes Vertrauen von mir genießen, werde ich immer auf jeden Fall Gabi nennen. Ich habe bisher bis auf ein Jugendbuch alle Bücher von ihr gelesen und die meisten auch sehr geliebt. Gabi hat einen unglaublich besonderen Schreibstil, der immer so ungefiltert und real wirkt, als würden die Gedanken aus dem Kopf aufs Papier purzeln. Dadurch entsteht eine besondere Mischung aus gefühlvollen Gedanken und poetischen Erwägungen. Als dieses Buch angekündigt wurde und dann auch noch mit dem Label „Ugly cry“, war ich Feuer und Flamme. Doch irgendwie wollte der Begeisterungsfunke in mir nicht entfacht werden.

Die Geschichte startet mit Emmie, die erfahren muss, dass ihr Freund fremdgegangen ist und ihre beste Freundin davon auch noch wusset und ihr nichts gesagt hat. Etwas verstreut verliert sie dann auch noch den Praktikumsplatz bei einer großen Filmproduktionsfirma, der ihr so viel bedeutet hat. Denn Emmie möchte Filme machen und zwar Filme von einer Frau für Frauen mit der Perspektive einer Frau. Dieses Thema kommt im Buch häufiger auf, dass in der Film Produktionswelt die weibliche Perspektive viel zu kurz kommt. Nachdem sie nun ihren Praktikumsplatz verloren hat und ihre sowieso alles gerade gefühlt um die Ohren fliegt, ist es dem Glück zu verdanken, dass ihre Professoren eher ein Praktikum bei einer anderen Filmproduktion vermittelt - nämlich bei der von Connor, dem besten Freund von Sam und Protagonist von Band 2 der Dilogie. Dass auch Sam mit von der Partie ist, weiß Emmie vorher nicht, denn sie haben vor kurzem bei einer Veranstaltung ein kurzes Aufeinandertreffen gehabt, was etwas unglücklich verläuft. Gemeinsam mit Connor und Sam soll Emmie auf Sardinien einen Dokumentarfilm drehen. Der Leser begleitet Emmie an diesen wunderschönen Ort, auf eine Art Roadtrip mit vielen kleineren und größeren emotionalen Herausforderungen, wunderschönen Momenten, aber auch verwirrenden Interaktionen mit Sam. Zwischen den beiden entwickelt sich eine leichte Anziehung, aber immer wenn man denkt, sie kommen sich näher, stößt Sam Emmie wieder von sich, welche natürlich dadurch stark zu zweifeln beginnt. Außerdem muss Emmie sich noch mit der zerbrochenen Freundschaft zu ihrer ehemals besten Freundin befassen, da beide für ein Filmfestival nominiert sind. Es gibt jede Menge Gedankenchaos, Selbstzweifel, Hoffnungsmomente und auch eine kleine Portion Spice.

Ich muss gestehen, dass ich relativ früh das Gefühl hatte, dass ich weiß, worauf diese Geschichte hinauslaufen wird. Ich weiß nicht, ob mich deshalb die Enthüllung emotional nicht so ergreifen konnte, wie man es denken würde. Aber ich war sehr überrascht davon, wie wenig mich der Ugly Cry Part berühren konnte. Vielleicht lag es auch daran, weil sich die langsame Annäherung zwischen Sam und Emmie für mich schon nicht überzeugend angefühlt hat. Ich habe das Gefühl gehabt, dass beide sich gar nicht richtig kennenlernen konnten und die sexuelle Anziehung war für mich keine ausreichende Erklärung. Als dann die große Enthüllung kommt und danach der traurige Verlauf der Geschichte voranschreitet, wollte ich es wirklich fühlen und mitleiden, aber irgendwie hat das nicht geklappt. Das Buch war schön geschrieben, keine Frage. Aber emotional wollte der Funke irgendwie nicht überspringen. Für meinen Geschmack war die Abhandlung dieses gewichtigen Themas und die Auswirkungen auf die umstehenden Personen irgendwie auch zu kurz. Ich werde mal schauen, ob mich da Band 2 mehr überzeugen kann. Aber dieses Buch blieb leider hinter meinen Erwartungen zurück.

Mein Fazit

Moments so Blue like our Love hätte für mich ein wunderschönes und herzzerreißendes Buch werden können, aber leider hat es mich emotional nicht erreichen können. Es war eine schöne Geschichte, sie war sehr schön geschrieben. Aber leider blieb sie hinter meinen Erwartungen zurück.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 15.06.2025

kurzweilig, aber mit wenig Tiefe

Magnolia Falls 1: Loving Romeo
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„Wirst du mich vor allem bösen beschützen, Romeo?“
(Demi zu Romeo in Loving Romeo)

Worum geht’s?

In der malerischen Kleinstadt Magnolia Falls begegnen sich zwei, die unterschiedlicher nicht sein könnten: ...

„Wirst du mich vor allem bösen beschützen, Romeo?“
(Demi zu Romeo in Loving Romeo)

Worum geht’s?

In der malerischen Kleinstadt Magnolia Falls begegnen sich zwei, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Romeo, ein Ex-Boxer mit düsterer Vergangenheit, der sich aus schwierigen Verhältnissen hochgearbeitet hat und nun ein Fitnessstudio besitzt. Und Demi, die Tochter aus gutem Haus, die nach der Rückkehr in ihre Heimatstadt ein Café direkt neben Romeos Studio eröffnet. Als Nachbarn stehen sie ab Minute eins auf Kriegsfuß, denn es war Demis Familie, die Romeo vor Jahren skrupellos in den Abgrund riss. Aber als Romeo Demi aus einer gefährlichen Situation hilft, beginnen sie einander in einem anderen Licht zu sehen. Doch alte Konflikte und neue Herausforderungen stellen ihre Beziehung auf eine harte Probe. Hat ihre Liebe eine Chance?

Loving Romeo ist Band 1 der Magnolia Falls-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Demi und Romeo geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. Im Buch wird ein sexueller Übergriff erwähnt.

Meine Meinung

Lange Zeit habe ich hin und her überlegt, ob ich Loving Romeo lesen möchte. Als mir das Buch vom Verlag auf der Messe vorgestellt wurde, hatte man mich recht schnell mit Bad Boy, einer alten Familienfehde und dem Smalltown Attribut für mich gewonnen. Aber als ich das Buch nun gelesen habe, war von allem ein bisschen enthalten, aber von nichts so wirklich das Potential ausgenutzt worden.

Die Geschichte begleitet Demi, die aus einer einflussreichen Familie stammt, die in Magnolia Falls bekannt und für ihren Einfluss auch vielleicht ein Stück weit gefürchtet ist. Demi kehrt nach Hause zurück und eröffnet ein Café, direkt neben Romeos Boxstudio. Romeo ist von Anfang an abgeneigt, Demi zu sehen oder gar mit ihr zu interagieren, wenn er etwa für seine Familie Getränke in Demis Cafe abholen soll. Gleichzeitig findet er die junge Frau anziehend und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt ihr gegenüber. So kommt es immer wieder zu niedlichen Szenen, bei denen Romeo zeigt, dass er nur ein vermeintlicher statt tatsächlicher Bad Boy ist und dass sich hinter den Tattoos und den Boxhandschuhen so viel mehr verbirgt als man denkt. Leider gewährt die Autorin aber nur oberflächliche Einblicke in Romeo und auch in Demi und selbst der Ort Magnolia Falls und so jeder Charakter der Geschichte bleibt blass, eindimensional und zweckmäßig. Es gibt zahlreiche Zeitsprünge in der Geschichte, die dafür sorgen, dass man am laufenden Band mit neuen Situationen konfrontiert wird, ohne so wirklich zu verstehen, wie das nun kommt. Aus anfänglicher Skepsis von Demi und Abneigung von Romeo wird schnell Freundschaft und noch schneller sexuelle Anziehung. Warum? Das war für mich nicht greifbar.

Irgendwie hatte ich ein wenig das Gefühl, dass der Geschichte der rote Faden fehlt. Es wird sehr viel in die Geschichte geworfen: Demis Bruder ist drogenabhängig und hat so manchen Fehltritt im Leben hinter sich, den die Familie verdeckt hat. Romeo hängt mit seiner Found Family ab, mit seinen Ride or Dies, aber da bleibt so viel offen und unerklärt. Das große Geheimnis, was passiert ist, dass Romeo so schlecht auf Demis Familie zu sprechen ist, wird irgendwie zur Hälfte des Buches aufgedeckt, hier und da nochmal erwähnt, aber so wirklich genutzt wurde es in meinen Augen nicht – und vor allem nur bedingt aufgearbeitet. Hier hätte ich mir so viel mehr Reaktion und Gespräche gewünscht, von allen Beteiligten. Irgendwie ist das Thema so richtig typisch amerikanisch, weil man das so oft hört – reiche Leute mit Beziehungen, die dafür sorgen, dass Nicht-Privilegierte Schuld auf sich nehmen müssen, obwohl sie diese nicht tragen. Auch das Erlebnis, was Demi geprägt hat, sowie der Umgang ihrer Familie hiermit und die später hierdurch aufkommende Enttäuschung findet sehr wenig Raum und noch weniger Aufarbeitung. Es wirkt einfach an vielen stellen so, als hätte die Autorin einfach Themen in die Geschichte gekippt und den Rest muss man sich irgendwie denken.

Was dafür ganz gut gelungen ist, war das Thema um den Boxsport. Die Autorin erklärt viel und lässt Romeo ordentlich trainieren. Viel zu oft hat man ja Bücher, wie die Charaktere einfach Wunderkinder sind und jeden Tag Pizza essen, aber Topleistungen abliefern. Das ist hier nicht der Fall und das Boxthema und der große Kampf ist irgendwie das einzige, was sich wirklich konsequent durch das Buch zieht. Also zumindest das Label Sports Romance kann ich hier definitiv nachvollziehen und auch mit Found Family bin ich hier durch Romeo und seine Clique (und seinen niedlichen Patensohn Cutler, der lieber Herkules genannt werden möchte) durchaus zufrieden. Aber was die Liebesgeschichte und die Dramen um Demis Familie angeht, hat mich das Buch nicht wirklich vom Hocker gehauen und ich gehe auch mit dem Gefühl aus dem Buch, dass so manche Themen für mich nicht endgültig geklärt sind, obwohl Demis und Romeos Geschichte beendet ist.

Mein Fazit

Loving Romeo ist ein kurzweiliges Buch, was man gut weglesen kann. Die Geschichte ist allerdings überschaubar und von vielen Zeitsprüngen geprägt und insbesondere hat sich die Beziehungsentwicklung mir mangels Tiefe nicht wirklich erschlossen. Aus der Geschichte hätte man bestimmt mehr machen können.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]