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Veröffentlicht am 06.07.2025

Wut ist die Beschützerin der Trauer

Der Trailer
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Der Autor nimmt seine Leser mit dem ersten Band der neuen Trilogie „Donkerbloem“ mit auf einen Campingplatz in den Ardennen.

Im Jahr 2011 verschwindet dort Lisa Martin spurlos. Aktuell erfährt die suspendierte ...

Der Autor nimmt seine Leser mit dem ersten Band der neuen Trilogie „Donkerbloem“ mit auf einen Campingplatz in den Ardennen.

Im Jahr 2011 verschwindet dort Lisa Martin spurlos. Aktuell erfährt die suspendierte Hauptkommissarin Frieda Stahnke von dem Fall. Wegen des Immobilienmoguls Gernot Weber wurde ihre Karriere gestoppt und Hauptkommissar Timo Behrend muß intern gegen Frieda ermitteln. Allem Anschein nach, scheint er auf ihrer Seite zu stehen.

Den True-Crime-Podcast von Thomas Vogel zum Thema „Lisa Martin“ hören außer Frieda noch Wout Mertens und Tayfun. Wout, ein verurteilter Stalker, war damals auch auf dem Campingplatz und könnte als Zeuge nützlich sein, sofern er die Polizei informieren würde. Aber er nimmt mit Frieda Kontakt auf und sie erfährt Details über den „Club Donkerbloem“. Der Campingplatz selbst ist eine perfekte Fassade für allerlei illegale und grenzwertigen Aktivitäten, die nun Stück für Stück ans Tageslicht gelangen. Wie das Ganze ausgeht, verrate ich natürlich nicht - außer, daß es einen Cliffhanger gibt und ich nun gespannt auf Band 2 warte.

Der außergewöhnliche Buchschnitt stich zuerst ins Auge – ein echter Hingucker und auch sehr passend und stimmig dazu das Cover.


Ich kenne schon etliche Bücher des Autors und er ist für mich Garant für packende, temporeiche Storys. Dies hat er mit diesem Thriller wieder unter Beweis gestellt. Die Geschichte springt zwischen den beiden Strängen 2011 und Gegenwart und man behält ohne Probleme die Übersicht. Die einzelnen Figuren sind sehr gut charakterisiert und die Atmosphäre, gerade auf dem Campingplatz, kann man sich sehr gut vorstellen. Die Spannung wird bis zum Ende hoch gehalten und entwickelt einen Sog, so daß ich das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen hatte.

Diesen Thriller empfehle ich sehr gerne weiter und bin bei Band 2 auf alle Fälle dabei!

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Veröffentlicht am 18.06.2025

Manches sieht auf den 2. und 3. Blick anders aus

Inspektor Takeda und der tödliche Ruhm
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Inspektor Takeda bekommt in Hamburg Besuch von seiner Ex-Frau Maiko und einer Bekannten, Frau Akane Endō . Akanes Mann ist vor vier Jahren verschwunden und hat sie jetzt voller Angst und Panik angerufen, ...

Inspektor Takeda bekommt in Hamburg Besuch von seiner Ex-Frau Maiko und einer Bekannten, Frau Akane Endō . Akanes Mann ist vor vier Jahren verschwunden und hat sie jetzt voller Angst und Panik angerufen, um ihr mitzuteilen, daß er fliehen muß. Hiroyuki Endō  war in Japan ein echter Sushi-Meister, verehrt und geachtet, der sein Land aus unbekannten Gründen verlassen hat. Hier hat er unentdeckt im Moto, einem Lokal der Spitzenklasse von Tom Trautmann gearbeitet. Die beiden kannten sich von verschiedenen Besuchen Toms in Japan und er hat ihm ermöglicht, seiner Arbeit nachzugehen, ohne geoutet zu werden. Im Museumshafen wird nun die Leichen von Tom gefunden und der Rechtsmediziner stellt fest, daß die Tötung vermutlich durch eine Machete erfolgte. Ihm wurde außer dem tödlichen Stich auch noch die Geschlechtsteile entfernt. Die Ermittlungen gehen wegen den Tatwerkzeugs in Richtung Asiaten, wegen der Geschlechtsteile in Richtung Liebe/Sex oder organisierte Kriminalität, Mafia und Demütigung. Hiroyuki Endō  gerät als Tatverdächtiger ins Visier der Ermittlungen, nur der ist abgetaucht. Ein sehr schwieriger Fall für Ken Takeda und seine Kollegin Claudia Harms.


Ich bin seit Band 1 ein Fan von Inspektor Ken Takeda und habe ihn schon bisher sehr gerne über die Schulter geguckt. Dieser Band war für mich ein echtes Highlight. Als Leser bekommt man sehr viele japanische Ausdrücke und deren Bedeutung erklärt, wodurch das Buch ungeheuer an Authentizität gewonnen hat. Der Fall selbst ist sehr spannend, geht anfangs in eine Richtung, bei dem der Leser überzeugt ist, hier wird der wahre Täter/Motiv zu finden sein und dann platzt am Ende die Bombe und es ist doch ganz anders. Ken und Claudia, die beiden sympathischen Ermittler samt ihrer Beziehung kann man weiter begleiten, was mir ebenfalls viel Freude bereitet hat. In diesem Band gefiel es mir ausgesprochen gut, daß japanische Begriffe und ihre Bedeutung einfließen. Ich denke hierbei an Ikigai für den Sinn des Lebens, Yonigeya für eine Agentur, die das Abtauchen ermöglicht oder Komorebi für das Licht, das durch die Blätter eines Baumes fällt und auch für mich zum Schmunzeln der Ausdruck „nasses Laub“, das für Rentner steht, die ihren Frauen zu Hause auf die Nerven gehen. Und der Cliffhanger am Ende sorgt dafür, daß die Fans gespannt auf den nächsten Band warten.

Für mich war es ein absolutes Lesevergnügen mit einer Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.06.2025

Der etwas andere Junggesellinnenabschied

Der Weg – Jeder Schritt könnte dein letzter sein
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Julia und Lars haben sich sehr schnell zur Hochzeit entschlossen. Nicki, Julias Freundin, hat sich statt eines normalen Junggesellinnenabschieds eine Überraschung für sie ausgedacht. Sie hat nur für sie ...

Julia und Lars haben sich sehr schnell zur Hochzeit entschlossen. Nicki, Julias Freundin, hat sich statt eines normalen Junggesellinnenabschieds eine Überraschung für sie ausgedacht. Sie hat nur für sie beide heimlich Flugtickets besorgt und eine gemeinsame Wanderung am Kungsleden-Weg in Schweden organisiert. Der Start ist in einem Dorf beim Naturreservat, die geplante Strecke ist 78 Kilometer lang und dafür sind 8 Tage geplant. Der Weg führt sie durch Berge, Hochmoore und mit Flüssen durchzogene Täler. Bei ihrer Ankunft herrscht bereits sehr schlechtes Wetter, aber die Freundinnen starten trotz aller Bedenken. Nur eines Morgens befindet sich Julia alleine im Zelt – Nicki ist weg und sie kann sie auch nicht finden. Was ist passiert? Wo ist Nicki? Reichen die Snacks und das wenige Wasser zum Überleben? Findet sie ohne Karte aus der Wildnis zurück nach Ammarnäs, dem Startpunkt und rechtzeitig zu ihrer Hochzeit?

In einem zweiten, kursiv gedruckten Strang erhält man Informationen, die schlimmes erahnen lassen.


Die Autorin hat einen absolut fesselnden Thriller geschrieben, der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Die Atmosphäre, die durch die schlechten Wetterverhältnisse geprägt sind, tragen dazu bei, daß die Spannung auf einem hohen Niveau bleibt. Es geht hier rein ums Überleben und die Rückkehr in die Zivilisation. Die beiden Freundinnen und auch der Bräutigam werden sehr detailliert charakterisiert und dadurch konnte man beim Lesen bereits Gänsehaut bekommen, angefeuert von dem kursiv gedruckten Text. Wer ist hier die Naive und wer die Toughe? Nicki ist die erfahrene Wanderin und auch Tourengeherin, die alles tatkräftig und positiv anpackt. Sie hat aber gerade eine schwere Zeit hinter sich, hat stark abgenommen, ihr wurde gekündigt, ist irgendwie distanziert und schreibt ständig in ihr Notizbuch. Julia ist eher die Angepaßte, sie richtet sich gerne nach den Vorgaben ihres Bräutigams.

Das Cover mit dem Zick-Zack-Weg finde ich auch ausgesprochen gut gelungen.

Von mir bekommt dieser Thriller eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.04.2025

Albin kanns einfach nicht lassen

Verlorene Provence
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Mittlerweile begleitet man als Leser den früheren Commissaire und jetzt polizeilichen Berater Albin Leclerc und seinen Mops Tyson bei seinen Ermittlungen zum 12. Mal.

Albins Freund, der Barbesitzer Matteo ...

Mittlerweile begleitet man als Leser den früheren Commissaire und jetzt polizeilichen Berater Albin Leclerc und seinen Mops Tyson bei seinen Ermittlungen zum 12. Mal.

Albins Freund, der Barbesitzer Matteo hat den Cateringauftrag, eine Filmcrew zu beliefern und wird von Albin begleitet. Es wird ein Remake des Krimi-Klassikers „Die Mörderischen“ gedreht. Dort kommt es bei einem Probeschuß für eine Filmszene zu einem tödlichen Ausgang. In der Waffe befanden sich statt Platzpatronen echte Munition. Der Tote war der Hauptdarsteller und Frauenliebling Brad Stone, die Schützin war die Nebendarstellerin Danielle Besnier. Vom Filmproduzenten Olivier Besson wird Albin als polizeilicher Kontakt eingeschaltet. Es kommt am Set zu weiteren Vorfällen, bei einem davon gerät sogar Albin in große Gefahr. Albin beschäftigt sich bei seinen Nachforschungen vor allem mit den Schauspielern, die früheren Kollegen Castel und Theroux ermitteln offiziell und kümmern sich um Alibis und alle stellen sich die Fragen - Was geht hier vor? Wer will dem Film schaden oder eventuell verhindern? Der Ausflug von Albin zu den Filmfestspielen nach Cannes und das Kennenlernen der Journalistin Marie Jourdain erweist sich als sehr informativ und äußerst hilfreich für die Lösung des Falles.


Auch diesen Band hat der Autor wieder spannend, flüssig zu lesen und mit einem gewissen Augenzwinkern geschrieben. Bei dem Probeschuß dachte ich natürlich sofort an den Vorfall in den USA mit Alec Baldwin. Albin ist und bleibt Albin. Seine Kollegen werden damit leben müssen, daß er sich immer einmischt und das auch noch erfolgreich. Seine Zwiegespräche mit Tyson sind einfach ein Muß und lockern die Krimihandlung auf. Und ich hatte Albin auch bildlich vor Augen, wie er sich am Filmset zwischen den ganzen Schauspielern bewegt und ganz en passant ermittelt. In diesem Fall lernt der Leser viele Personen der Filmcrew samt ihrer Charakterzüge kennen. Die Auflösung war schlüssig und ließ für mich keine Fragen offen. Und selbstverständlich durfte Veronique und ihr köstliches Essen nicht fehlen, sowie die herrlichen Landschaftsbeschreibungen der Provence und die dortige Atmosphäre.

Alles in allem war es wieder ein vergnügliches Leseerlebnis, für Fans einfach eine MUSS und ich freue mich jetzt schon auf Fall Nr. 13.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.03.2025

Spannende Ermittlungen in der Wildnis Alaskas

Weit draußen in Alaska
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An einem Frühlingsmorgen in Niniltna - Roger McAniff, ein Programmierer läuft Amok und schießt mit seinem Winchester-Gewehr um sich, tötet kurzerhand und ohne viele Worte neun Menschen, fährt dann mit ...

An einem Frühlingsmorgen in Niniltna - Roger McAniff, ein Programmierer läuft Amok und schießt mit seinem Winchester-Gewehr um sich, tötet kurzerhand und ohne viele Worte neun Menschen, fährt dann mit dem Schneemobil weg und er kann kurz darauf gestellt werden. Jedoch stellt sich heraus, daß eine Leiche nicht von ihm mit dieser Waffe umgebracht wurde, d.h. es gibt einen zweiten Täter. Wer hat also Lisa Getty getötet und warum? Sie hat mit ihrer Schwester Lottie zusammengewohnt und sie haben in ihrem Gewächshaus Gras angebaut, das Lisa im Roadhouse vertickert hat. Lisa war bei den Männern äußerst beliebt, so daß logischerweise vor allem viele Männer trauern. Ihre Frauen hingegen feiern ihren Tod.

Zeitgleich einige Kilometer entfernt - Die frühere Staatsanwältin Kate Shugak lebt jetzt als Privatdetektivin mit ihrer Wolfshündin Mutt an dem Ort ihrer Kindheit. Hier lebten schon ihre Großmutter, ihr Onkel und sie ist mit vielen Einwohnern verwandt. Jack Morgan, Chefermittler der Staatsanwaltschaft in Anchorage ist mit Kate sowohl beruflich als auch privat verbunden und wird eingeflogen. Und Bobby, ein Kriegsveteran im Rollstuhl unterstützt Kate soweit ihm das möglich ist. Sie alle sind mit der Suche nach dem Mörder von Lisa Getty befaßt bis hin zum dramatischen Finale in den Bergen, das von einem Erdbeben gekrönt wird - am Ende Action pur.


Ich kannte Dana Stabenow bisher nicht und mein Neueinstieg stellte kein Problem dar. Allerdings kann ich jetzt schon sagen, daß ich Band 1 auf alle Fälle noch lesen werde, denn ich möchte die Vorgeschichte - z. B. mit der Narbe sowohl an Kates Hals als auch ihrer Seele - noch erfahren. Die Autorin schreibt spannend und bringt dem Leser die Wildnis Alaskas, ihre Bewohner samt Ritualen und auch den Einzug des Frühlings unvergleichlich bildhaft und farbenprächtig nahe. Als Leser lernt man nebenbei einiges für uns Fremde und hierbei ist mir speziell die Szene um das Versteck von Waffen in den biegsamen Birken in Erinnerung geblieben . Die handelnden Figuren werden gut und ausreichend beschrieben, Kate und die nahe stehenden Figuren waren mir sympathisch. Ich fühlte mich bei den Ermittlungen mitgenommen und konnte mitfiebern. Eine Verfilmung könnte ich mir sehr gut vorstellen.

Mein Fazit: Ich wurde gut unterhalten und werde jetzt zunächst Band 1 lesen. Außerdem bin ich bei einem weiteren Band auf jedem Fall dabei und empfehle diesen Krimi gerne weiter!

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