Ein existenzieller Roman über Liebe, Schönheit und Gewalt am äußersten Ende der Welt
Dominic Salt lebt mit seinen drei Kindern auf einer verlassenen Insel, irgendwo zwischen Australien und Antarktis. Weil das kleine Stück Land langsam vom steigenden Wasser verschlungen wird, ist das Forschungsteam, zu dem auch Dominic gehörte, längst abgereist, und bald soll auch die Familie ans Festland zurückkehren. Doch wird in einer folgenreichen Sturmnacht plötzlich eine Frau an die Küste gespült. Sie ist schwer verletzt, fast erfroren. Wer ist die Fremde? Und wie ist sie ausgerechnet nach Shearwater geraten? Während die Kinder sich von ihrer atemberaubend schönen Insel verabschieden müssen, von den Seelöwen und Albatrossen, den sturmumtosten Klippen und versteckten Senken, beginnen die fünf Menschen, einander zu umkreisen, ihre Sehnsüchte und Geheimnisse zu teilen und sich zu fragen: Welche Entscheidungen müssen wir treffen, um die Menschen zu schützen, die wir lieben?
Mit »Die Rettung« ist Charlotte McConaghy, die Bestseller-Autorin von »Zugvögel« zurück in ihrem Element: dem wilden, wunderschönen und existenziell bedrohlichen Meer.
Eine halbtote Frau wird an die Küste von Shearwater gespült – einer abgelegenen Insel zwischen Australien und der Antarktis. Dort lebt Dominic Salt mit seinen drei Kindern in der Einsamkeit, seit das Forschungsteam, ...
Eine halbtote Frau wird an die Küste von Shearwater gespült – einer abgelegenen Insel zwischen Australien und der Antarktis. Dort lebt Dominic Salt mit seinen drei Kindern in der Einsamkeit, seit das Forschungsteam, das einst mit ihnen die Insel bewohnte, abgereist ist. Als Dominics Tochter Fen die Gestrandete findet, nimmt die Familie sie auf und pflegt sie gesund. Doch schon bald stellt sich die Frage: Wer ist diese geheimnisvolle Frau – und was führt sie an diesen unwirtlichen Ort?
Die Rettung von Charlotte McConaghy hat mich von der ersten Seite an gepackt. Der Roman verbindet gekonnt Spannung, tiefgehende Familien- und Beziehungsdynamiken sowie eine eindringliche Auseinandersetzung mit der Natur und der drohenden Klimakrise. Dazu kommt eine gute Portion Thrill, die mich das Buch kaum aus der Hand legen ließ.
Der atmosphärische Schreibstil zieht einen unmittelbar in die raue Welt der Insel hinein – man spürt Wind, Kälte und Einsamkeit förmlich mit. Durch die wechselnden Erzählperspektiven erhält man einen intensiven Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Figuren, deren zentrale Themen Isolation, Schuld, Naturverbundenheit, Liebe und Hoffnung sind. Besonders gelungen fand ich, wie facettenreich und glaubwürdig die Charaktere gezeichnet sind – mit all ihren Stärken, Schwächen und Widersprüchen.
Fazit:
Eine große Leseempfehlung für alle, die spannende, emotionale Geschichten mit starkem Naturbezug lieben – und sich gerne von intensiven Figurenporträts berühren lassen.
Eines ist bei den Romanen von Charlotte McConnaghy garantiert: Die Natur spielt eine Hauptrolle, mit großartigen Beschreibungen von Landschaft, Flora und Fauna, mit einem aufmerksamen Blick und einer ruhigen ...
Eines ist bei den Romanen von Charlotte McConnaghy garantiert: Die Natur spielt eine Hauptrolle, mit großartigen Beschreibungen von Landschaft, Flora und Fauna, mit einem aufmerksamen Blick und einer ruhigen Erzählweise. Das ist auch in ihrem neuen Buch, "Die Rettung" nicht anders.
Der Titel ist zutreffend und doch auch wieder nicht. Denn in der Tat wird die schwerverletzte Rowen nach einem Schiffbruch gerettet. Doch die einsame Insel zwischen Australien und Antarktis, auf der nur noch der verwitwete Forscher Dominic mit seinen drei Kindern lebt, ist bereits durch den Klimawandel verloren. Der Meeresspiegel steigt, der Saatbunker, in dem Saaten seltener, teils bereits ausgestorbener Pflanzen für künftige Generationen aufgelöst werden, kann nicht aufrechterhalten bleiben. Dominic betreibt die Abwicklung, nachdem die Wissenschaftlerteams die Insel bereits verlassen haben.
Zwischen Pinguinen, Robben und Seeelefanten herrscht zunächst spannungsvolles Misstrauen zwischen Rowen und Dominic. Beide spüren, der/die andere hat Geheimnisse. Wieso sind Funkverbindung zur Außenwelt und Stromversorgung abgebrochen? Warum hat sich die 17-jährige Tochter zu einem isolierten Leben in einem Bootsschuppen nahe der Robbenkolonie entschlossen? Rowen will das Schicksal ihres Ehemannes aufklären, der als Wissenschaftler auf der Insel lebte. Dominic will seine Familie schützen - um welchen Preis und vor welcher Gefahr?
Zugleich sind Rowen und Dominic zwei zutiefst einsame Menschen, die zwischen Misstrauen und wechselseitiger Anziehung gefangen sind. Und dann sind da noch die 18, 17 und neun Jahre alten Kinder, die durch das einsame Leben auf der Insel zu ungewöhnlichen Persönlichkeiten heranwachsen und im Falle des Jüngsten erstmals eine Frau als mögliche Mutterfigur erleben. Wobei Rowen, die bewusst kinderlos geblieben ist, über den anhänglichen Neunjährigen mit seinem enzyklopädischen Wissen über Pflanzen zunächst gar nicht erfreut ist.
McConnaghy schafft es, subtile Spannung aufzubauen: Kommt die größte Gefahr von außen oder von innen? Werden Geheimnisse gelüftet, und mit welchen Konsequenzen? Rückblenden erklären die Vergangenheit der Protagonisten und zeigen, wie sie zu denen wurden, die sie sind, wo ihre Verletzlichkeiten liegen. Wer die Autorin kennt, weiß: Spannung ist hier nie reißerisch, dennoch hat "Die Rettung" Thriller-Elemente eines locked space Dramas mit Naturgewalten und verborgenen Wahrheiten. Das Ende ist ebenso schmerzhaft wie konsequent.
‚Wie fühlt es sich an, einen so wilden, erstaunlichen Ort zu betreten, ein Ort der zugleich so abgelegen und so voller Leben ist - und im Grunde eine eigene Figur in dieser Geschichte?‘ Charlotte McConaghy
Auf ...
‚Wie fühlt es sich an, einen so wilden, erstaunlichen Ort zu betreten, ein Ort der zugleich so abgelegen und so voller Leben ist - und im Grunde eine eigene Figur in dieser Geschichte?‘ Charlotte McConaghy
Auf einer Insel, zwischen Australien und der Antarktis wird eine Frau angespült. Fen, eines von drei Kindern, der einzig noch auf der Insel verbliebenen Familie, rettet sie. Sie nehmen sie bei sich auf und pflegen sie.
Doch wer ist diese Frau und wie kommt sie an diesen so abgeschiedenen Ort?
Auf der Insel hat einst eine Forschergruppe gewohnt, die hat die Insel schon verlassen, da das Meer zunehmend Land abträgt und die Insel dem Untergang geweiht ist. Nur noch die Familie von Dominic Salt ist übrig, um alles zusammen zu packen.
Auf der Insel leben verschiedene Pinguinarten, Seehunde, Albatrosse, und Wale umkreisen sie. Das raue und kalte Klima sorgt für widrige Lebensumstände. Immer wieder müssen Entscheidungen getroffen werden, wie man sich, seine Familie und das Leben erhalten kann.
Wie bereits in den vorherigen Büchern von Charlotte McConaghy spielt hier ein ökologisches Thema ein wichtige Rolle. Diesmal geht es um den Anstieg des Meeresspiegels und den damit verbundenen Untergang ökologischer Systeme, aber auch um die Vielfalt unseres Ökosystems und wie die eine Art nicht ohne die andere sein kann.
Ich bin eingetaucht in die Welt der Insel und habe mit ihren Bewohnern, die alte und neue Traumata verarbeiten müssen, mitgelitten. Das Buch hat einen Sog, dem man nicht entkommen kann und ist unglaublich spannend. Wunderbar ist die Insel und ihre Umgebung beschrieben, der Leuchtturm, der als Wohnung dient, die Buchten, die vom Meer umtosten Steilküsten, die Tierwelt und die Stimmung, die Wind und Wetter hinterlassen. McConaghy versteht es ausgezeichnet die Atmosphäre wiederzugeben, man ist mittendrin, kann die vom Sturm mit Salz angereicherte Luft und Regen förmlich auf der Haut spüren. Die Protagonisten sind authentisch und glaubwürdig. Der klare und flüssige Schreibstil lässt einen durch die Seiten fliegen, so dass ich das Buch in zwei Tagen durchgelesen habe.
Hier passt alles! Das Buch ist ein absolutes Lesehighlight!
Die Autorin hat Macquarie Island, eine Insel zwischen Australien und der Antarktis als Vorbild für Shearwater genommen, auf die sie zusammen mit Kind und Mann eine Recherchereise unternommen hat.
Von der Schriftstellerin Charlotte McConaghy habe ich schon die beiden Romane gelesen, deshalb musste ich auch das neue Buch,
Die Rettung, lesen.
Es ist ein intensives Buch mit
faszinierende Naturgewalten.
Dominic ...
Von der Schriftstellerin Charlotte McConaghy habe ich schon die beiden Romane gelesen, deshalb musste ich auch das neue Buch,
Die Rettung, lesen.
Es ist ein intensives Buch mit
faszinierende Naturgewalten.
Dominic lebt mit seinen drei Kindern auf einer kleinen Insel. Er gehört zu einem Forscherteam.
Da die Insel bald überspült wird , müssen alle bald die Insel verlassen.
Dann gibt es noch ein paar dramatische Aktionen.
Die Autorin hat diesen Roman wieder besonders fesselnd dargestellt. Die Personen sind fesselnd geschildert.
Ich wurde wieder in die Geschichte hinein gezogen.
Der Roman ist ein wunderbarer Roman, den ich gerne weiter empfehle.
"Kann schon sein, dass wir alle eines Tages ertrinken, verbrennen oder verhungern, aber bis dahin können wir immer noch selber entscheiden, ob wir zur Vernichtung beitragen oder füreinander da sein wollen." ...
"Kann schon sein, dass wir alle eines Tages ertrinken, verbrennen oder verhungern, aber bis dahin können wir immer noch selber entscheiden, ob wir zur Vernichtung beitragen oder füreinander da sein wollen." (Buchzitat - S. 312)
In „Die Rettung“ entwirft Charlotte McConaghy ein intensives, atmosphärisches Kammerspiel auf einer Insel zwischen Australien und der Antarktis, wo sich fünf Menschen – eine Familie und eine Fremde – mit sich, der Natur und ihrer Vergangenheit auseinandersetzen müssen. McConaghy, die mit Zugvögel ihren internationalen Durchbruch feierte, ist bekannt für ihre poetische Sprache und ihr Engagement für Umweltthemen. Auch in diesem Roman steht ihre Faszination für Wildnis, Verlust und menschliche Beziehungen im Zentrum – ruhig, bildgewaltig, existenziell.
Worum geht’s?
Dominic Salt lebt mit seinen drei Kindern Fen, Raff und Orley auf der abgelegenen Insel Shearwater, die allmählich vom Meer verschlungen wird. Als nach einem Sturm eine verletzte Frau – Rowan – an die Küste gespült wird, beginnt ein langsames Aufeinander-Zubewegen. Die Kinder müssen sich von der geliebten Insel verabschieden, während Vergangenheit, Geheimnisse und alte Wunden zwischen den Figuren aufbrechen. Was ist mit Rowans Partner geschehen? Was hat Dominic zu verbergen? Und was braucht es, um einander wirklich zu retten?
Meine Meinung
"Die Rettung" war mein erstes Buch von Charlotte McConaghy – und es wird sicher nicht mein letztes bleiben. Zwar hatte ich anfangs gewisse Startschwierigkeiten: Der ruhige Einstieg, die zurückhaltenden Figuren und das zunächst unklare Setting haben mich nicht sofort abgeholt. Doch je weiter ich las, desto mehr entfaltete sich die emotionale Tiefe des Romans.
McConaghy gelingt es meisterhaft, Natur, Klima und Menschlichkeit zu verweben. Ihre Sprache ist poetisch, eindringlich, ohne je zu pathetisch zu sein. Besonders beeindruckt haben mich die atmosphärischen Landschaftsbilder:
„Draußen der tollwütige Sturm… Drinnen kämpft die See noch immer um ihr Recht an der Frau, lässt nicht von ihr ab.“ (S. 14)
Die Natur ist in diesem Roman nicht Kulisse, sondern Charakter – voller Schönheit und Bedrohung.
Auffallend war auch das feine Gespür für Trauer, Elternschaft und emotionale Ambivalenz. Dominic ist kein Held, sondern ein Vater, der an seiner Rolle wächst, scheitert und dennoch weitermacht. Seine Gedanken zur Tochter Fen bringen das Thema Elternschaft auf den Punkt:
"...Ich will ihr Raum zum Wachsen lassen, aber auch verhüten, dass sie mir entgleitet. Sie soll das Leben kennenlernen, seine schönen und komplexen Seiten, sie soll Dinge wagen, Fehler machen und Liebe erfahren, wie alle Menschen, und doch kommt mir das alles zu groß vor. zu überwältigend." (S.90)
Beeindruckend fand ich zudem die vielschichtige Thematisierung von Liebe, Fürsorge und Zugehörigkeit – auch jenseits klassischer Rollenbilder. Was bedeutet Elternschaft, wenn man sich selbst nicht dafür geschaffen fühlt? Was heißt es, sich trotz Trauma zu öffnen? Und wie kann Liebe Menschen heilen, ohne sie zu retten?
Die Kindercharaktere, allen voran Fen, haben mein Herz berührt. Wie sie sich um ihren kleinen Bruder kümmern, wie sie den Tod ihrer Mutter verarbeiten – all das wird glaubhaft und mit viel Wärme erzählt. Bewegend war etwa die Szene, in der Raff Geige spielt und seinen Vater zum Weinen bringt.
Auch das ökologische Thema wird subtil, aber kraftvoll integriert: Das Artensterben, die fragile Schönheit der Wale, Mangroven und Albatrosse, das Zusammenspiel von Natur und Mensch – all das erinnert daran, wie sehr unser Überleben mit dem anderer Lebewesen verknüpft ist. Ein Satz bleibt mir dabei besonders im Gedächtnis, weil er unsere Vergänglichkeit aufzeigt:
„Alles auf der Welt wird verbrennen, ertrinken oder verhungern, auch wir.“ (S. 137)
Die Auflösung der Geschichte ist dramatisch, traurig, überraschend – und doch hoffnungsvoll. Und es sind die kleinen Szenen, die mich am meisten berührt haben: die Wombats, die ihre Bauten mit anderen Tieren teilen, Rowans Reflexion über Liebe und Verlust, Doms leiser Abschied von der Vergangenheit.
Fazit
Ein bewegender Roman über Verlust, Schuld, Fürsorge und Hoffnung. Charlotte McConaghy zeigt, dass Rettung viele Gesichter hat – körperlich, emotional, familiär, ökologisch. „Die Rettung“ meint nicht nur, gerettet zu werden – sondern auch, andere zu retten, sich selbst neu zu finden und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Ein stiller, kraftvoller Roman, der nachhallt – und der zeigt, wie tief Rettung in unseren Beziehungen, Entscheidungen und unserer Verbindung zur Natur verankert ist.