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Veröffentlicht am 25.07.2017

Ich. bin. überwätigt.

Weil wir uns lieben
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Die Handlung
"Aber das Allerwichtigste
habe ich von dem gelernt,
in den ich mich
zutiefst,
unwiderruflich,
wahnsinnig
und unendlich
verliebt habe.
 
Denn
er hat mich gelehrt,
die Betonung
auf ...

Die Handlung
"Aber das Allerwichtigste
habe ich von dem gelernt,
in den ich mich
zutiefst,
unwiderruflich,
wahnsinnig
und unendlich
verliebt habe.
 
Denn
er hat mich gelehrt,
die Betonung
auf das Leben
zu legen"
 
~ Colleen Hoover, "Weil wir uns lieben", S. 311
 
In diesem dritten und letzten Band wird der erste Band wieder aufgerollt, indem Will während ihrer gemeinsamen Hochzeitsnacht die Brennpunkte noch einmal aus seiner Sicht erzählt.
Die Rezension
Dieses Buch enthält alles, was ein Liebesroman meiner Meinung nach enthalten muss: Den Witz, wenn alle zusammen "Zuckerstück und Säurebad" spielen (nicht zu vergessen, dass dann Gavin und Eddie dabei sind - das witzigste lebende Pärchen), Trauer um die jeweiligen Eltern, Spannung (verdammt, selbst dann, wenn man die komplette Story mit Ausgang im Prinzip schon kennt), wundervolle Erinnerungen, von denen man fast das Gefühl hat, sie mit den Protagonisten zu teilen und - natürlich - die ganz große Liebe.
 
Über den Schreibstil der Autorin lässt sich nicht viel mehr sagen, als dass dieser großartig war.
 
Im dritten und letzten Band erzählt auch Will endlich von der ersten Begegnung mit seiner großen Liebe und davon, wie er sie kennenlernte - eingefügt in ihren Hotelaufenthalt anlässlich ihrer Hochzeit ( #Fangirltod ). Während Will gerade nicht zurückblickt, liest man also auch davon, wie sie beispielweise tatsächlich letztendlich gemeinsam duschen und Lake kommentiert ab und zu Wills Erzählungen und fragt ihn weiter aus. Die Throwbacks sind also unheimlich geschickt eingefügt und es lässt sich alles sehr flüssig lesen.
Zwar wurden Wills Gefühle bei der ersten Begegnung schon in den vorherigen Bänden angesprochen, doch hier erfährt der Leser noch viel tiefer gehende Emotionen und Beweggründe. Vor allen Dingen aber tut sich alles langsam aber sicher zu einem Puzzle zusammen und sämtliche Vorgänge erhielten einen immer besser und besser nachvollziehbaren Zusammenhang.
Zwar könnte man meinen, inhaltlich könnte es sich etwas langweiliger gestalten. Doch man erhält wirklich viele Zusatzinformationen (zum Beispiel hat Gavin von vorn herein von der Beziehung zwischen Layken und Will gewusst). Sodass es einfach stimmig wird.
Und am Ende hat Julia wie immer eine Überraschung für uns bereit. Darüber habe ich mich am meisten gefreut. Ihre Nachrichten aus dem Jenseits sind so krass schön, dass man das nicht in Worte fassen kann. Dabei geht es weniger um die Nachrichten an sich, die sie dem Paar hinterlässt zu diversen Anlässen, sondern vor allem darum, dass sie es überhaupt tut. Das ist äußerst rührend.
 
Außerdem kommen in diesem Band auch wieder die Slams nicht zu kurz. Gerade das ließ mein Herz besonders hoch hüpfen - vor allem der letzte in diesem Buch.
Das Fazit
Nichts bereitet mehr Freude, als dieses Buch zu lesen und schon fast wieder von Nostalgie überschwemmt zu werden, wenn man an den ersten Band denkt. Es ist herzzerreißend, wundervoll, großartig - unbeschreiblich.


5/5 Sternen - so unglaublich verdient

Veröffentlicht am 25.07.2017

Colleen Hoover durch und durch - wundervoll

Maybe Someday
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Die Handlung
Sidney  hatte gerade erst einen reifen Abgang hinterlegt: Ihre (ex-)beste Freundin hatte sie geschlagen. Ebenso ihren (Ex-)Freund. Aber das natürlich nicht grundlos. Denn die beiden hatten ...

Die Handlung
Sidney  hatte gerade erst einen reifen Abgang hinterlegt: Ihre (ex-)beste Freundin hatte sie geschlagen. Ebenso ihren (Ex-)Freund. Aber das natürlich nicht grundlos. Denn die beiden hatten sie auf hinterhältige Art und Weise betrogen.
Und der nächste, auf den sie dann sauer wäre, wäre dann wohl Ridge. Der Typ, mit dem sie bereits seit einiger Zeit hin- und herschreibt per Whatsapp. Der Gitarrist von gegenüber. Denn dieser hatte sie einfach so per SMS in Kenntnis gesetzt, wer hier wen mit wem betrügt. AN IHREM GEBURTSTAG!
Aber dennoch - sie braucht eine neue Bleibe. Bei ihrer exbesten Freundin konnte sie ja jetzt nur noch erschwerlich wieder zurück angekrochen kommen. Und da Rigde sie aufnimmt, schlägt sie ihn eben nicht mitten ins Gesicht.
Sie muss noch nicht einmal für einen Teil der Miete aufkommen. Sidney soll ihm bloß beim Songwriten behilflich sein.
Und da Ridge eine Freundin hat und Sidney gerade erst frisch getrennt ist, haben sie beide nicht das Ziel, sich ineinander zu verlieben.
Doch je mehr sie auf Abstand gehen, desto stärker werden die Gefühle für den jeweils anderen.
Die Rezension
Ich denke jedem ist bekannt, wie genial jeder Roman von Colleen Hoover ist. Und ich würde auch gar nicht bezweifeln, dass mir da jeder zustimmen würde.
Laut meiner besten Freundin ist das hier ihr bestes Werk. Und nachdem ich es jetzt gelesen hatte, kaufte ich ihr jede der Lobpreisungen an ihren Schreibstil ab.
 
"Maybe Someday" ist der erste Roman, welchen ich von der Bestsellerautorin bisher gelesen hatte. Mit viel Witz, Farbe, Trauer und allen anderen erdenklichen Emotionen schreibt Hoover ein Buch, dass mich vollkommen aus der Fassung brachte. Nicht nur, dass ich plötzlich das Gefühl hatte, zu wissen, was in einem abläuft, wenn man per SMS erfährt, dass man von Freund und Freundin betrogen wurde. Nein, dieser Liebesroman scheint meine gesamte Weltanschauung mal wieder ins Wanken gebracht zu haben.
Nie wäre ich auf den Gedanken gekommen, mir die Welt eines tauben Menschen vorzustellen. Doch hierdurch tue ich das ständig; nachdem ich eine Arbeit in Mathe geschrieben habe, wenn ich abends gerade mein aktuelles Buch weg lege, wenn ich gerade per Whatsapp mit irgendwem schreibe. Es ist wirklich verrückt. Und ich hatte mir tatsächlich beim Lesen einer Szene Ohrstöpsel in die Ohren gesteckt, um die Gefühle Sidneys besser nachvollziehen zu können, als sie genau wie ich beim Lesen Ohrstöpsel trug. Und mir gingen genau die selben Gedanken durch den Kopf wie ihr: Wow. Ich höre meinen Herzschlag. Das war ein unglaublich überwältigendes Gefühl. Und ständig muss ich daran zurück denken. Hätte ich diesen Roman nicht gelesen, hätte ich diese Erfahrung vermutlich nicht gemacht. Oder jedenfalls nicht allzu bald. In der Regel bin ich nämlich durch und  durch eine Ohrstöpsel-Hasserin.
 
Ein weiterer Grund, dieses Buch zu lieben:
Die Protagonisten!
Ridge ist gehörlos und hat eine Freundin, die ebenfalls gehörlos ist. Er sorgt sich um jeden, hat eine unheimlich groß ausgeprägte Empathie und ist der hilsbereiteste Mensch, den man sich vorstellen könnte.
Und Sidney ist wundervoll natürlich in dem,was sie fühlt und was sie tut. Nebenei ist sie eine ungemein tolle Texterin...
 
Außerdem gibt es einen Soundtrack zum Buch, der dazu dienen soll, das Leseerlebnis zu verbessern. Ich hab jetzt bedingt durch fehlende Internetverbindung im Urlaub leider nicht beides in Kombination ausprobieren können. Aber ich habe nun per Youtube noch nachträglich die Songs gehört und ich finde sie wirklich schön. Vor allem, wenn ich "Maybe Someday" höre, fühle ich mich zurück in die Geschichte versetzt.
Das Fazit
Das Buch ist faszinierend und inspirierend, etwas Neues auszuprobieren und sich in die Welt eines Tauben zu versetzen (auch wenn man das vermutlich nicht wirklich möglich ist).
Außerdem ist der Soundtrack der Hammer.
Man kann also sagen, dass bedingt dadurch, dass sowohl Sundtrack, als auch Buch schon vorhanden sind, jetzt locker ein Filmproduzent vorbeischauen könnte und "Maybe Someday" verfilmen könnte. Aber - folgender Tipp an den Drehbuchautor - bitte verändere nicht zu viel! Das könnte dem Buch die Genialität rauben.


5/5 Sternen

Veröffentlicht am 25.07.2017

Gewaltige, knisternde Blitze der Spannung...

Goldener Käfig (Die Farben des Blutes 3)
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Die Handlung
"Er ist in Gedanken ganz weit weg. Und unter seinem Kragen kriecht ein Hauch von Grau hervor, das seinen Hals und seine Ohrläppchen färbt. Er hat Angst.
Kurzzeitig freut mich das. Doch dann ...

Die Handlung
"Er ist in Gedanken ganz weit weg. Und unter seinem Kragen kriecht ein Hauch von Grau hervor, das seinen Hals und seine Ohrläppchen färbt. Er hat Angst.
Kurzzeitig freut mich das. Doch dann fällt mir wieder ein: Monster sind dann am gefährlichsten, wenn sie sich fürchten." 
~S.185

Nachdem Maven Mare, seinen nun wertvollsten Besitz, erstmal gefangen hält, zwingt er sie in die Öffentlichkeit und nutzt sie für seine Zwecke.
Für Cal scheint kein Mittel zu hart, Mare zurück zu holen, sie aus den Fängen dieses Irrsinnigen zu befreien - er geht für sie selbst über Leichen und verliert vollkommen die Ziele der Scharlachroten Garde aus den Augen, die ihm gegenüber eher feindselig gestimmt ist. 
 
Kann die Garde den intriganten König überhaupt noch aufhalten? Maven spinnt ein feines Netz aus unerwarteten Bündnissen, Intrigen, Lügen und Versprechungen. Es scheint, als benötigen sie hierfür Mare. Doch sie ist gut bewacht weggesperrt und wird wie etwas Kostbares immer dann heraus geholt, wenn Maven einen neuen Schachzug plant.


Die Rezension
Was haben nicht scharen von Fans der Reihe sehnlichst auf diesen dritten Teil gewartet - auch ich war darunter. Obwohl mir der vorherige Band, der zweite Teil, nicht so recht gefallen hat. In diesem war ein ständiges Hin und Her, doch nichts tat sich. Mare war lediglich auf der Suche nach Neublütern und trainierte mal noch eben zwischendurch. Doch dieser dritte Teil sollte den Ärger über Band 2 wieder verdrängen - und stießt sogar noch Band 1 vom Thron.
 
Zwar spielt sich auch hier erstmal von Seiten Mares alles bloß im Palast ab, wo sie wie Mavens persönliches Hündchen gehalten wird, doch zwischendurch bekommt man auch noch Einblicke in das Schaffen der Scharlachroten Garde, der Morgendämmerung, der Revolution, aus Camerons Sicht - der Neublüterin, die vollkommene Stille auf Neublüter und Silberne herabsenken kann und die für die meisten nichts weiter, als eine kratzbürstige, tödliche Waffe ist. Man sieht, dass auch im Lager der Revolutionäre Rassenfeindlichkeit groß geschrieben wird - doch hier sind die wenigen  Silbernen die Außenseiter. 
Doch auch Mares erneutes Leben im Palast lebt von Abwechslung, die ich in Band 2 schmerzlich vermisst hatte. Mal sitzt sie in ihrem goldenen, seidenen Gefängnis und wirft wütend Gläser gegen die Wand, mal plant sie Fluchtversuche, mal streitet sie sich mit Evangelina in unermüdlicher Kraft, die selbst die Haft nicht zerstören kann, mal wird sie in die Öffentlichkeit gezerrt und ein andermal liefert sie sich ein kräftezehrendes Duell mit Maven.
 
Bei beiden Erzählsichten merkt man, dass endlich mal etwas im Umschwung ist. Die Hierarchie, wie sie noch besteht, scheint ihr Ende zu nehmen...
Doch dazu müssen sie immer noch Mare befreien. Es bleibt also spannend in Norta und den umliegenden Staaten, die sich immer mehr einmischen und eine größere Rolle für das Königreich spielen, als zuerst gedacht.
 
Während alle dem, erhält man als Leser die Chance, dieses neue Gesicht Mavens endlich zu verstehen.
Der Schreibstil der Autorin unterstützt immer das, was sie gerade erzählt, passt sich dem an, was gerade geschieht. 
Maven beispielsweise wird vollkommen grotesk beschrieben:

"Maven Calore ist nicht der, der er ursprünglich einmal war. So viel hat er mir erzählt. Er ist ein Konstrukt, das Ergebnis der Additionen und Subtraktionen seiner Mutter. Ein Automat, eine Maschine, seelenlos und verloren. Was für ein Horror zu wissen, dass so jemand unser Schicksal in seiner zitternden Hand hält."
~S.254

Victoria Aveyard scheint generell gerne mit Worten und Metaphern zu experimentieren, aber sobald sie ihr Meisterwerk der Groteske und des Widerspruchs Maven beschreibt, scheint es kein Halten mehr zu geben. Ich hab ein genaues Bild des verrückten Königs vor Augen: blasse Haut, dunkle Locken, Augenringe und ein Blick der sowohl Menschen täuschen kann und alle in seiner Hand hält, als einen auch erdolchen kann.
Manchmal wird er so krass beschrieben, dass sich eine Gänsehaut an meinen Armen ausbreitet beim Lesen.
Auch hier kapselt sich also wieder heraus, wie mitreißend dieser dritte Teil ist. In allen Belangen. 

Schließlich wird der Leser vorerst aus der Geschichte entlassen mit einer Reihe an beunruhigenden Fragen. Bereits bei den letzten beiden Teilen hatte die Autorin ein Händchen für Cliffhanger, die dem Leser schwer auf dem Herzen lasten - doch dieser hier toppt das nochmals. So viele Fragen, so viele ungeklärte Verstrickungen, Intrigen...
Es drängt schon wieder, dass der nächste - und letzte - Teil heraus kommt.

Das Fazit
Faszinierend, grotesk an den richtigen Stellen, mitreißend, dramatisch,... All das ist der Roman und noch so viel mehr. Lesen ist geradezu ein Muss. 
Mit viel Liebe zum Detail erzählt Victoria Aveyard auf ca. 640 Seiten die Geschichte vom Anfang einer Revolution und dem stetigen Fall eines großen Königreichs der Unterdrückung. 
Man sprüht geradezu selbst Blitze vor Spannung.


5/5 Sternen

Die Autorin - Victoria Aveyard
Victoria Aveyard studierte Drehbuchschreiben an der University of Southern California. Mittlerweile arbeitet sie als freie Autorin und pendelt zwischen ihrem Heimatort in Massachuserrs und Los Angeles hin und her.
"Die rote Königin", Band 1 der Reihe, war ihr Debüt und sogleich ein Bestseller-Erfolg weltweit. Ebenso war der Folgeband "Gläsernes Schwert" sowohl New York TImes-, als auch SPIEGEL-Bestseller.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Verliebt bis über alle Sterne in diesen Roman!

Verliebt bis über alle Sterne
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Die Rezension
Piper Dove ist Privatdetektivin, die ihren Beruf über alles liebt und in jeder Faser ihres Lebens verdeutlicht. Doch ein Stereotyp ist sie keineswegs: Einerseits knallhart, andererseits aber ...

Die Rezension
Piper Dove ist Privatdetektivin, die ihren Beruf über alles liebt und in jeder Faser ihres Lebens verdeutlicht. Doch ein Stereotyp ist sie keineswegs: Einerseits knallhart, andererseits aber ist sie eine Frau. In ihrem Beruf sind defintiv eher selten Frauen aktiv.
Cooper wiederum hat gerade seine Quaterback-Karriere beendet und versucht irgendwie im Nachtclubbusiness Fuß zu fassen. Nicht mal ohne Erfolg (und wenn der vielleicht auch nur ist, da der ehemalige Star-Quaterback der Chicago Stars auch jeden geöffneten Abend da ist). Das Spiral scheint ganz gut zu laufen, doch Piper merkt direkt, wer von seinem Personal hinter ihm steht und wer nicht.
Ihr Schwarfsinn ist bewundernswert - auch wenn man sich bei der ersten Szene, in der sie Cooper verfolgt, fragt, ob Privatdetektivin denn wirklich der richtige Beruf für sie ist.
Ja, der Anfang war schon etwas komisch. Ich bekam schnell Mitleid mit Piper.
Doch dann kamen ihre Freundinnen und verpassten mir gleich die ersten Lacher...
"Sie waren eine Einheit: eine couragierte Meteorologin, eine koreanische Opernsängerin mit der Stimme eines Engels und die größte Anhängerin der Chicago Stars."
~S.57
(... und Piper.)
Denn als die doch sehr unterschiedlichen Freundinnen beisammen sitzen, schneit Cooper herein, der gegen Piper heftige Anschuldigigungen vorbringen möchte und vor Gericht ziehen möchte.
An diesem Punkt fragt man sich dann erstmal wie zum Henker die Autorin da noch den Bogen zu einem Liebespaar finden will - ohne, dass es vollkommen unnatürlich wirkt.
Gefühlstechnisch hat Phillips die Annäherung mehr als gut umschrieben. Bloß wirkt Cooper etwas danach, als wolle er sie zu sehr an sich klammern - schon von Anfang an; nachdem sie ihren Job bei ihm beendet hat, stellt er sie gleich in was anderem ein. Goldig, aber dennoch seltsam. Auch heftig finde ich es, wie er Piper schließlich dazu überredet, dass er sie doch als Bodyguard braucht - nämlich da Piper mitansehen muss, wie auf Cooper ein Attentat an das nächste folgt (Warum war diese ultraspannende Story im Klappentext nicht herauszulesen? Ohne das zu wissen, hätte ich das Buch nie gekauft. Gut, dass ich es geschenkt bekam!)
Jedenfalls ermittelt Piper dann in diesem Fall, wer etwas gegen Cooper haben könnte...
Seltsame Fans?
Der Prinz, dem Cooper einen gefälschten Super-Bowl-Ring untergejubelt hat?
Ich fand es unheimlich spannend, da mitzurätseln. Der Roman hat sich als viel mehr, als bloß einen Liebesroman entpuppt. Es macht richtig Spaß, das zu lesen.
Am Ende kam übrigens wirklich alles anders, als erwartet und ich hab mich halb tot gelacht. Meine Güte, diese Autorin weiß wirklich, wie man Leser überraschen kann!
Das alles ist verpackt in einen leichten Schreibstil aus der dritten Person - manchmal in Coopers, manchmal in Pipers Blickwinkel, wobei der Wechsel nicht sonderlich eindeutig immer ist und auch Verwirrungen stiften mag.
Dennoch finde ich es gut, dass beide Blickwinkel genauer beleuchtet werden. Nämlich machen beide im Laufe des Buchs eine monumentale Charakterentwicklung durch. Cooper mag eine harte Schale haben - ist aber total knuffig irgendwie... Und Piper tut mir richtiggehend Leid. Aufgrundeiner sehr zweischneidigen Erziehung traut sie sich nicht einmal mehr, zu weinen.
Das ist wirklich berührend!
 
Eine Frage aber hätte ich noch: Was bitte sollte diese rohe Sexszene in der Mitte des Romans? Das war schon ein klein wenig übertrieben gewesen ,wenn auch Cooper ihren Körper das halbe Buch lang schon bewundert hat.
 

Das Fazit
Witzig und spannend - so viel mehr, als Klappentext und Cover vermuten lassen. Mich hat der äußere Anschein getrogen.
Ich bin verliebt in dieses Buch - verliebt bis über alle Sterne.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Science-Fiction-Abenteuer mit künstlicher Intelligenz - aber echten Gefühlen!

Constellation - Gegen alle Sterne
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Am Anfang des Romans herrscht beim Lesen erst mal die große Verwirrung; warum genau muss sie jetzt auf jeden Fall sterben, womit nicht einmal das Kriegsgefecht gemeint ist? Was zum Teufel ist die Masada-Offensive? ...

Am Anfang des Romans herrscht beim Lesen erst mal die große Verwirrung; warum genau muss sie jetzt auf jeden Fall sterben, womit nicht einmal das Kriegsgefecht gemeint ist? Was zum Teufel ist die Masada-Offensive?
"Sie hat gelernt zu kämpfen. Als Nächstes muss sie lernen zu sterben."
~S.10

Und warum genau gibt es auf mehreren Planeten Menschen - haargenau wie auf der Erde?
Die letzte Frage lässt sich ganz einfach bewantworten; Cray, Kismet, Genesis und Stronghold sind Kolonien der Erde, auf die die Menschen umgesiedelt wurden, da die Menschen die Erde selbst abgerichtet haben.
Nein, natürlich können die Erdbewohner ihren Wissensdurst nicht stillen. Demnach bauen und erfinden sie, was das Zeug hält. Die wohl großartigsten Erfindungen, die das Leben auf der Erde bestimmen, sind die Mechs.
Zu Beginn des Romans lernen wir erstmal die Modelle Charlie und Queen kennen, Kampfroboter, die im Widerstandskrieg Genesis gegen die Erde genutzt werden. Während Genesis mit alten Schiffen aus einem früheren Krieg kämpft, jagt die Erde diese Flut an Robotern los, die noch dazu so aussehen, wie ganz normale Menschen.

"Mechs haben keine Angst zu sterben, weil sie nicht wirklich leben. Sie haben keine Seelen. Sie sind reine Killermaschinen. Das pure Böse."
~S.17
Außer den beiden gibt es noch 22 weitere Mechs, alle dem Alphabet nach benannt, die für ganz verschiedene Bereiche zuständig sind (Sugar fürs Kochen zum Beispiel).
Und - Abel. Der 25., von dem eigentlich kaum einer wirklich weiß, ein Prototyp, einmalig in der gesamten Galaxie. Nicht nur, dass er alle Kompetenzen der restlichen Mechs übertrifft und in sich sammelt, er ist auch der mit der höchsten Intelligenz aller Mechs, direkt vom Schöpfer Mansfield.
Der allerdings hat ihn vor 30 Jahren auf dem Schiff allein zurück gelassen, weshalb meine Sympathiepunkte für den intelligenten Mann sich in Grenzen halten. Im Laufe des Buchs hasse ich ihn übrigens dann immer mehr und mehr.
Aber das wohl schlimmste war, dass er Abel zurück gelassen hat. Abel, der in dieser Zeit sogar angefangen hat zu träumen, Abel, der beginnt, zu fühlen.
"Denn Hoffnung kann wehtun, und trotzdem kann Abel nicht aufhören, aus dem Fenster zu schauen und sich verzweifelt zu wünschen, dass ihn jemand sieht, damit er nicht mehr allein ist."
~S.24
Abels Entwicklung zu Gefühlen ist so rührend, dass mir während des Lesens die Augen fast stetig verdechtig gebrannt hatten.
Noch weitere Punkte im Gefühlsbombardement: Wie Noemi erkennt, dass Abel eine Seele hat. Das ist mehr als wunderschön.
Der Schreibstil gefällt mir ohnehin sehr gut: Geschrieben aus der dritten Person, die Blickwinkel abwechselnd aus Abels und Noemis Sicht erzählt.
 
Kommen wir noch zu der generellen Geschichtsidee, fernab von Gefühlen:
Klar, die Idee von der Erde, die vor lauter Technick und Industrie ganz kaputt ist, kennen wir alle schon. Auch die davon, dass die Menschen auf andere Planeten mit einer passenden Umgebung umsiedeln. Aber ich finde die Konstellation mit den Wurmlöchern, durch die man zwischen den fünf Planeten hindurchreisen kann erstens sehr gut. Zweitens mag ich es umso mehr, dass jeder dieser beiden Planeten miteinbezogen wird.
Wobei sie nicht tatsächlich auf Kismet landen, dem Planeten der Reichen und Schönen, sondern bloß auf dessen Mond bleiben.
Die Revolutionsbewegung gegen die Erde auch auf den anderen Planeten wird überall deutlich und auch das ist der Autorin gut gelungen.
Abel und Noemi haben schließlich eine Gruppe von Leuten um sich geschart, von jedem Planeten des Rings eine/n.
Das fand ich dann am allerbesten: Wie vier Menschen  und ein Mech zusammenarbeiten.
Außerdem: Hinter Abel steckt eine ganze Menge. Und allein das herauszufinden, macht das Lesen schon wett.

Das Fazit
Sehr schön zu lesen - obwohl ich kein Science Fiction-Fan bin. Sehr gefühlvoll und mitreißend geschrieben - ein Muss für jeden, der Romantik und Action gepaart mag.