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Veröffentlicht am 18.01.2018

Wunderbar romantischer Jugendroman ohne Kitsch

Der Geschmack von Sommerregen
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Die 16jährige Sophie ist anders als andere Jugendliche, denn sie sieht ihre Gefühle in Farben vor ihrem inneren Auge. Ihre Eltern möchten, dass sie diese Gabe ignoriert, und schweigen das Thema tot. Mitten ...

Die 16jährige Sophie ist anders als andere Jugendliche, denn sie sieht ihre Gefühle in Farben vor ihrem inneren Auge. Ihre Eltern möchten, dass sie diese Gabe ignoriert, und schweigen das Thema tot. Mitten im Schuljahr kommt ein Neuer, der mit seiner Familie von München aufs Land zieht, in Sophies Stufe. Sie ahnt nicht, dass Mattis, der Neue, ihr Leben so auf den Kopf stellen wird. Und auch Mattis ahnt nicht, was Sophie aus ihm herausholen wird.
Hat die Beziehung der beiden eine Zukunft? Wie wird Sophie mit ihrem Geheimnis umgehen? Wie wird sich die Beziehung zu ihren Eltern entwickeln.

Meine Meinung:
Julie Leuzes Jugendbuch „Der Geschmack von Sommerregen“ habe ich an einem Tag in einem Rutsch durchgelesen. Dank der flüssigen Schreibweise und der fesselnden Geschichte konnte ich das Buch, das sich sehr leicht und gut lesen ließ, nicht mehr aus der Hand legen.
Die Protagonistin Sophie, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, ist etwas ganz Besonderes und für ihr Alter – zumindest im Allgemeinen – ungewöhnlich reflektiert. Sie und Mattis tun sich einfach gut und helfen sich gegenseitig bei ihrer Entwicklung. Sophie wird im Laufe des Romans immer mutiger und lernt, zu sich und ihren besonderen Fähigkeiten zu stehen.
Dank der vielen schönen Szenen am bayrischen Waldsee (Weiher) macht das Buch herrliche Urlaubs- / Ferienstimmung. Man kann sich beim Lesen großartig entspannen und die Seele baumeln lassen.
Es ist aber nicht nur leichte Kost und auch nicht kitschig, sondern hat aufgrund des ernsten Hintergrunds durchaus Niveau.

Fazit:
Ein sehr schöner Jugendroman zum Wohlfühlen, Träumen und Nachdenken!

Veröffentlicht am 13.01.2018

Wunderschön erzählte Abenteuer- und Liebegeschichte

Der Duft von Hibiskus
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Im Jahr 1858 bricht die junge Emma Röslin aus Süddeutschland auf nach Australien, wo sie als Pflanzenzeichnerin für den Forscher Oskar Crusius arbeiten soll, der einer Expeditionsgruppe um den Leiter Carl ...

Im Jahr 1858 bricht die junge Emma Röslin aus Süddeutschland auf nach Australien, wo sie als Pflanzenzeichnerin für den Forscher Oskar Crusius arbeiten soll, der einer Expeditionsgruppe um den Leiter Carl Scheerer angehört. Emma hat als Apothekerstochter zu Hause in Stuttgart dafür gekämpft, lernen und zeichnen zu dürfen, und kann ihr Talent nun in der australischen Wildnis gut einsetzen. Doch in ihrer Vergangenheit gibt es ein dunkles Geheimnis, an das sie sich nicht mehr erinnern kann. Kann ihr ein Ureinwohner Australiens helfen, mit ihrer Vergangenheit ins Reine zu kommen, um dann auch positiv in die Zukunft blicken zu können und möglicherweise ihre große Liebe zu finden?

Meine Meinung:
Von der ersten Seite an war ich gefangen von Julie Leuzes schönem Abenteuer- und Auswandererroman, der in einer ganz fremden Welt spielt – im Australien des 19. Jahrhunderts. Die Rolle der Frau zur damaligen Zeit ist – auch in Deutschland – von Unfreiheit, Unterdrückung und Unselbstständigkeit geprägt. Umso ungewöhnlicher und sympathischer ist die Heldin Emma Röslin, die mit 20 Jahren noch nicht verheiratet ist und schön im heimischen Schwaben immer sehr dafür gekämpft hat, ihr eigenes Ding machen zu können, weiter zu lernen, zu arbeiten. Sie ist unglaublich mutig, hart zu sich selbst und dabei doch verletzlich und empathisch. Wie diese junge starke Frau sich auf den verschiedenen Expeditionen im australischen Busch und im Regenwald durchbeißt und wie sie mit der oft abfälligen und wenig wertschätzenden Behandlung durch viele Männer umgeht, ist einfach beeindruckend. Die Entwicklung, die Emma während der Handlung durchmacht, hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt habe ich mich bei der Lektüre dieses Romans von Julie Leuze wieder unglaublich wohl gefühlt und die Lesezeit wie einen kleinen Urlaub sehr genossen. Die Erzählweise der Autorin ermöglicht es mir immer wieder, mich ganz in die Geschichte fallen zu lassen und in eine andere Welt einzutauchen.

Fazit:
„Der Duft von Hibiskus“ hat meine Erwartungen an eine Abenteuer- und Liebesgeschichte im Australien des 19. Jahrhunderts mehr als erfüllt. Ich bin restlos begeistert von diesem ersten Teil der Auswanderersaga!

Veröffentlicht am 08.01.2018

Sehr berührende Liebesgeschichte im historischen Kontext

Abschied in Prag
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In den Wirren des beginnenden zweiten Weltkriegs und der Judenverfolgung heiraten die junge Kunststudentin Lenka und der angehende Arzt Josef in Prag, um gemeinsam nach Amerika zu fliehen.
Doch als sich ...

In den Wirren des beginnenden zweiten Weltkriegs und der Judenverfolgung heiraten die junge Kunststudentin Lenka und der angehende Arzt Josef in Prag, um gemeinsam nach Amerika zu fliehen.
Doch als sich herausstellt, dass Lenkas Eltern und ihre Schwester noch keine Ausreisegenehmigung erhalten, bleibt Lenka bei ihnen in Prag und lässt Josef mit seinen Eltern und seiner Schwester vorfahren.
Durch äußere Umstände denken beide nach dem Krieg, der andere sei tot, und beginnen ein neues Leben in Amerika, wo sie sich schließlich nach vielen, vielen Jahren wiedersehen.

Meine Meinung:
Für mich war "Abschied in Prag" der erste Roman, den ich von der Autorin Alyson Richman gelesen habe, aber sicherlich nicht der letzte.
Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gefesselt und auch nach dem Lesen nicht mehr losgelassen. Da ich eine Zeit lang in Prag gelebt habe und die Stadt daher recht gut kenne, hat mir der dort spielende erste Teil der unbeschwerten Kindheit und Jugend der Hauptfigur Lenka wegen des Lokalkolorits gut gefallen.
Die Geschichte wird über die Zeit hinweg aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten Lenka und Josef erzählt. Durch die eindringliche Erzählweise mit vielen genauen Beobachtungen wird man in die Lage der beiden Protagonisten versetzt und leidet über weite Strecken mit ihnen. Nach der unbeschwerten Zeit spitzen sich die Ereignisse im Laufe der Geschichten immer weiter zu, als die Deutschen die Macht in Prag übernehmen.
Das Buch ist aufgrund der schlimmen Ereignisse und Lenkas Leidensweg vor allem im Rahmen des Holocaustes keine leichte Kost und hat mich emotional sehr mitgenommen. Die Autorin versteht es, auch konkrete historische Ereignisse und Besonderheiten und Anklänge an reale Personen so in den Roman einzubauen, dass man diese aus Lenkas Sicht "miterlebt". Als Deutsche kommt man nicht umhin, sich für seine Landsleute und deren Taten zu schämen.
Die Einbettung in die sehr berührende Liebesgeschichte machen das Buch zu etwas ganz Besonderem.

Fazit:
"Abschied in Prag" war für mich eines der berührendsten Bücher seit Langem. Aufgrund der Wichtigkeit des Themas, das niemals vergessen werden darf, kann ich das Buch wirklich jedem sehr ans Herz legen.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Standardwerk zum Thema Kommunikation und Feedback

Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation
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In "Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation" bringt uns Gabriele Seils im Format eines Gesprächs mit dem bekannten Konfliktmediator Marshall B. Rosenberg dessen Lehre zur Gewaltfreien Kommunikation ...

In "Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation" bringt uns Gabriele Seils im Format eines Gesprächs mit dem bekannten Konfliktmediator Marshall B. Rosenberg dessen Lehre zur Gewaltfreien Kommunikation näher.
Er unterscheidet die Kommunikationstypen Wölfe und Giraffen, wobei die Giraffensprache die Gewaltfreie Kommunikation verkörpern.
Anhand von Beispielen wird grundsätzlich in die Thematik der Kommunikationsprobleme eingeführt, bevor Bedürfnisse und Empathie als Basis der Theorie behandelt werden, um schließlich bei konkreten Veränderungstipps zu landen.

Meine Meinung:

Das kleine Büchlein von Marshall B. Rosenberg steckt voll von augenöffnenden Beispielen, in denen man sich sicherlich auch das eine oder andere Mal ertappt fühlt, was schlechte Kommunikation angeht. So aufgerüttelt ist man empfänglich für die wiederum auch sehr konkreten Denkanstöße, Anregungen und Tipps rund um Gewaltfreie Kommunikation. Die Methodik des Feedbacks, die vorgestellt wird und die auf der Benennung der eigenen Bedürfnisse beruht, ist sehr gut anwendbar und absolut zielführend. Natürlich muss man sein eigenes Kommunikationsverhalten immer wieder reflektieren und auch daran arbeiten, und das Büchlein zur Gewaltfreien Kommunikation hilft dabei sehr.
Besonders gut hat mir auch das Kapitel über Dankbarkeit gefallen, das sehr persönliche Erlebnisse des Autors gerade in Deutschland spiegelt, so dass es sehr berührend war.

Fazit:

Das Buch gibt unglaublich viele Denkanstöße für das Kommunikationsverhalten im privaten wie beruflichen Alltag und ist gefüllt mit vielen konkreten Tipps und beschreibt eine gut anwendbare Methodik basierend auf dem Erkennen von Bedürfnissen.

Veröffentlicht am 01.01.2018

Unterhaltsame und charmante Wintergeschichten

Schnee ist auch nur hübschgemachtes Wasser
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In ihrem Bändchen "Schnee ist auch nur hübschgemachtes Wasser" legt Dora Heldt zehn Kurzgeschichten zur Winter- und Weihnachtszeit vor.
Im Wechsel lesen wir jeweils eine etwas längere Geschichte und eine ...

In ihrem Bändchen "Schnee ist auch nur hübschgemachtes Wasser" legt Dora Heldt zehn Kurzgeschichten zur Winter- und Weihnachtszeit vor.
Im Wechsel lesen wir jeweils eine etwas längere Geschichte und eine sehr kurze Episode im Format einer Kolumne, wie die Autorin sie für eine Frauenzeitschrift schreibt.
Die Geschichten drehen sich um ganz unterschiedliche Themen rund um den Winter und die festliche Zeit: So möchte eine ältere Dame unbedingt noch einmal in den Schnee und Schlitten fahren, eine Aushilfsdetektivin soll einen verschwundenen Hund zwei Tage vor Heiligabend für einen kleinen Jungen finden, eine Urlaubshasserin gewinnt einen Gutschein für ein Wellnesswochenende bei der Tombola auf der Abteilungsweihnachtsfeier und erwachsene Kinder haben keine Lust auf das traditionelle Weihnachtsfest mit den Eltern in ihrem Elternhaus...

Meine Meinung:
Ich habe dieses kleine Büchlein zwischen den Jahren gelesen, nachdem ich es unter dem Tannenbaum gefunden hatte, und habe die entspannende Lektüre sehr genossen. Die Mischung zwischen sehr kurzen, knappen Kolumnen zu "Alltagsthemen" im Winter und an den Feiertagen und längeren Episoden fand ich sehr gelungen. Dora Heldts flotte Schreibe und die liebevoll dargestellten Personen in ihren Geschichten haben das Ganze für mich zu einem richtigen Lesevergnügen und Lesegenuss gemacht.
Besonders schön fand ich die beiden Geschichten, in denen es ein Wiedersehen mit Christine Schmidt aus "Urlaub mit Papa" und den anderen Büchern gibt sowie auch mit ihrer Familie inklusive Papa Heinz und Mama Charlotte. Man war als Liebhaberin der lustigen Lektüre über den herzensguten, aber eben auch sehr speziellen, Papa Heinz sofort wieder im Thema und konnte sich die Spannungen in der Familie sehr gut bildlich vorstellen. An vielen Stellen musste ich herzlich lachen! Schön waren besonders die Pointen dieser beiden Geschichten.
Insgesamt hat mir die Mischung aus sehr charmanten und lustigen und auch zwischendurch etwas anrührenderen Themen sehr gefallen.

Fazit:
Für mich war dieses kleine Winter-/Weihnachtsbüchlein genau passend für die gemütliche Stimmung zwischen den Jahren. Ich habe mich extrem gut unterhalten gefühlt und die Lektüre sehr genossen.