Spannungsaufbau durch Perspektivenwechsel - englisches Dorfleben - wahnsinniger Täter
Bee Merryweather / Rosenduft und TodesgruftSeit dem letzten Todesfall in South Pendrick ist einige Zeit vergangen. Die neue Bewohnerin des Ivy Cottage verhält sich sonderbar. Bee Merryweather kann es nicht lassen und geht der Sache auf den Grund.
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Seit dem letzten Todesfall in South Pendrick ist einige Zeit vergangen. Die neue Bewohnerin des Ivy Cottage verhält sich sonderbar. Bee Merryweather kann es nicht lassen und geht der Sache auf den Grund.
Auch der fünfte Fall für Bee Merryweather gestaltet sich sehr mysteriös. Erneut erzählt die Autorin in jedem Kapitel aus einem anderen Blickwinkel. Dabei baut sich durch die Perspektivenwechsel und eventuelle Cliffhanger am Ende eines Kapitels enorme Spannung auf. Schnell wird klar, dass es sich nur um einen ziemlich gestörten, irren Täter handeln kann. Ich fand die unheimlichen Situationen zwar sehr mitreißend, aber teilweise haben die Szenen mit Täter-Beteiligung beklemmend gewirkt. Bei einigen Textstellen durfte ich nicht zu viel nachdenken, sonst wären sie furchteinflößend geworden.
Der Fokus der Geschichte liegt klar auf dem Kriminalfall. Dieser Band ist von der Stimmung her leicht anders als seine Vorgänger. Neben dem grausigen Verbrechen spricht die Autorin aktuelle Themen, wie z.B. den Klimawandel, an und verzichtet auf ausgiebige humorvolle Szenen oder Gespräche. Außerdem wird Bee dieses Mal eifersüchtig dargestellt. Darunter leidet die Beziehung zu ihrem Lebensgefährten. Das passt überhaupt nicht zu meinem Bild der Hauptdarstellerin, die ich stets als liebevolle, ausgeglichene und beherrschte Person empfunden habe.
South Pendrick ist, wie eh und je, ein beschauliches englisches Dorf, das allerdings Verbrechen magisch anzieht und sich an einige Veränderungen gewöhnen muss. Es sind zahlreiche Personen neu ins Dorf gezogen, darunter ein homosexuelles Pärchen. Da einige Zeit im Leben der Einwohner vergangen ist, sind die Kinder größer geworden, aus Verliebten ein Paar, der Pastor hat sich eingelebt, einige Häuser und Straßen wurden modernisiert. Somit kann der Leser das Dorfleben neu entdecken, aber auch alte Bekannte wieder treffen. Ich war sehr gerne zu Besuch in England bei der etwas älteren Hobbyermittlerin. Jetzt freue ich mich auf ein Wiedersehen, denn seit Kurzem ist bekannt, dass es einen sechsten Band geben wird. Dieser spielt in der Weihnachtszeit und wird auch dann erscheinen - wie passend.
Allen Fans der Reihe sehr zu empfehlen. South Pendrick ist immer eine Reise wert. Allerdings geht es in diesem Fall um einen wahnsinnigen Täter, der einem Angst machen kann. Ein Cosy Crime Buch mit ganz viel nervenaufreibendem Krimi, wenig alltäglichem Geschehen, kaum Gemütlichkeit und nicht so humorvoll wie seine Vorgänger.