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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2018

Die Saat des Bösen

Lilith
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Anna und Max Gavaldo erwarten ihr zweites Kind, zudem leben sie in finanzieller Unabhängigkeit, so dass sie eigentlich glücklich sein sollten. Anna hohlen aber immer wieder die Erinnerungen an ihre traumatische ...

Anna und Max Gavaldo erwarten ihr zweites Kind, zudem leben sie in finanzieller Unabhängigkeit, so dass sie eigentlich glücklich sein sollten. Anna hohlen aber immer wieder die Erinnerungen an ihre traumatische Vergangenheit ein, auch wenn sie schon mehr als 15 Jahre zurückliegt. Gerade in letzter Zeit wird sie in ihren Träumen mit den schrecklichen Geschehnissen von damals konfrontiert. Auch ihre 16-jährige Tochter Katharina verändert sich. Sie entwickelt einen starken Hass gegen ihre Lehrerin und gerät immer häufiger mit ihrer Mutter aneinander. Nur ein normales Verhalten einer pubertären Jugendlichen, oder steckt in Katharina der Keim des Bösen?

"Lilith - Eiskalter Engel" ist bereits der dritte Band um die traumatisierte Anna Gavaldo. Astrid Korten erzählt die Geschichte wieder in ihrem lebendigen und mitreißenden Schreibstil. Ich fand mich schnell im Buch zurecht und war von Beginn an gefesselt. Die Autorin geht dabei intensiv auf die Gedanken und Ängste der Protagonisten ein. Gerade die wechselnde Erzählweise aus der jeweiligen Sicht der einzelnen Protagonisten verleiht dem Thriller seine besondere Note. Es entsteht dadurch ein Konstrukt, welches Einblick in die tiefsten Abgründe der Seele gewährt und der Leser fragt sich immer wieder, wie ein Mensch von so viel bösen Gedanken gelenkt werden kann. Die Spannung kommt dabei natürlich auch nicht zu kurz, so dass sich das Buch im Verlauf der Geschichte für mich zunehmend zu einem Page-Turner entwickelte. Ich war wirklich in den Bann geschlagen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Finale ist schlüssig und und wirkte bei mir noch länger nach.

"Lilith - Eiskalter Engel" ist aus meiner Sicht ein toller Thriller, der sicherlich nichts für schwache Nerven ist. Astrid Korten verzichtet im dritten Band auf die Schilderung vieler grausamer Szenen, dieses Buch konnte mehr mit Atmosphäre und einem Hauch Mystik überzeugen. Ich empfehle es den Freunden packender Spannungs-Literatur gerne weiter und bewerte es mit vollen fünf von fünf Sternen!!!

Veröffentlicht am 09.01.2018

Spannendes Buch über eine bemerkenswerte Frau

Grenzgängerin
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Evelyne Binsack ist eine außergewöhnliche Frau, die schon Orte auf dieser Welt gesehen hat, die für den Autonormalverbraucher nicht erreichbar sind. So hat sie mit dem Mount Everest den höchsten und mit ...

Evelyne Binsack ist eine außergewöhnliche Frau, die schon Orte auf dieser Welt gesehen hat, die für den Autonormalverbraucher nicht erreichbar sind. So hat sie mit dem Mount Everest den höchsten und mit dem Südpol den südlichsten Punkt dieser Erde betreten. Es ist daher mehr als nachvollziehbar, dass sich Evelyne Binsack nun auch noch mit dem Gedanken auseinandersetzt, mit dem Nordpol, den geografisch nördlichsten Punkt aufzusuchen. Bei ihrer letzten Reise ist sie aber durchaus an ihre körperlichen und psychischen Grenzen gestoßen und ist sich daher nicht sicher, einer solchen Belastungs-probe ein weiteres mal gewachsen zu sein...

Das Buch "Grenzgängerin" erzählt von der inneren Unruhe einer bemerkenswerten Frau, sich erneut in ein lebensgefährliches Abenteuer zu stürzen. Die Autorin Doris Büchel berichtet in einer sehr lockeren und flüssig zu lesenden Schreibweise über die intensiven Gefühle von Evelyne Binsack. Auf der einen Seite ist sie sich bewusst, dass sie auf ihrer letzten Expedition zum Südpol nur mit viel Glück die Reise unbeschadet überstanden hat, aber auf der anderen Seite ist sie sich auch darüber im Klaren, dass ihre Sehnsucht nach der Weite und der Freiheit sie wieder ins Ungewisse führen wird. Den besonderen Charme erhält das Buch durch die Fokussierung auf die Gefühlswelt dieser Ausnahmeathletin, ihr ständiger Kampf gegen die Stille der Einsamkeit oder der Heraus-forderung einer funktionierenden Gruppe. Gleichzeitig erhält der Leser aber auch die besonderen Eindrücke dieser speziellen Tour, die sehr authentisch und lebensnah wiedergegeben werden. Visuell unterstützt werden diese Eindrücke noch durch einige Seiten farbiger Fotos, die Evelyne Binsack auf ihrer Reise aufgenommen hat.

Die "Grenzgängerin" hat mich in extreme Welten entführt und dabei aufgezeigt, welche besondere Herausforderung eine solche Expedition für Mensch und Material darstellt. Ich halte das Buch für sehr lesenswert, empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

Veröffentlicht am 06.01.2018

Spannender Thriller mit erschreckender Vision

Suizid
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Jane Hawk wurde aufgrund eines traumatischen Ereignisses aus ihrem Job als FBI-Ermittlerin beurlaubt. Ihr Mann hat, ohne dass es sich irgendwie angedeutet hätte, seinem Leben selber ein Ende gesetzt. Er ...

Jane Hawk wurde aufgrund eines traumatischen Ereignisses aus ihrem Job als FBI-Ermittlerin beurlaubt. Ihr Mann hat, ohne dass es sich irgendwie angedeutet hätte, seinem Leben selber ein Ende gesetzt. Er hinterlässt neben seiner fassungslosen Frau auch noch seinen fünfjährigen Sohn, welcher kurze Zeit später bedroht wird. Jane sieht nur einen Weg sich selber und ihren Sohn zu schützen, indem sie ihr altes Leben zurücklässt und versucht die Hintergründe der scheinbar unerklärlichen Tat ihres Mannes aufzuklären. Hierbei gerät sie in den Fokus mächtiger und einflussreicher Menschen, die skrupellos ihre Interessen durchsetzen...

Ich habe in der Vergangenheit einige Bücher von Dean Koontz gelesen und bin nun mit großer Neugier an sein neuestes Werk herangetreten. Der Autor kann mich immer noch mit seinem sehr temporeichen und lebendigen Schreibstil fesseln. Er arbeitet mit vielen kurzen Kapiteln und erhöht mit den häufigen Perspektiv-wechseln aus meiner Sicht zusätzlich das Tempo. Mit Jane Hawk hat er dabei eine interessante Hauptprotagonistin geschaffen, die schnell meine Sympathien gewinnen konnte. Ihr tougher Auftritt gibt dem Buch seinen besonderen Charme. Die Geschichte stellt eine erschreckende und gleichzeitig eine durchaus denkbar reale Vision dar. In diesem Szenario baut Dean Koontz schnell einen hohen Spannungsbogen auf, den er über den gesamten Verlauf des Buches aufrechthalten kann. Das fulminante Finale kommt vielleicht ein wenig zu kurz, was aber auch dadurch verstärkt wird, dass die Zeichen eindeutig auf eine Fortsetzung hinweisen.

Dean Koontz hat für mich mit "Suizid" einen spannenden Auftakt einer möglichen Thriller-Reihe geschaffen, der mir einige spannende und packende Stunden beschert hat. Ich bewerte das Buch mit den vollen fünf von fünf Sternen, freue mich auf die Fortsetzung und empfehle es natürlich gerne weiter!!!

Veröffentlicht am 01.01.2018

Ein Neuanfang

Fever
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Die Welt wird von einem tödlich verlaufenden Fieber-Virus befallen, der den Großteil der Menschheit auslöscht. Nur wenige überleben aufgrund einer genetisch bedingten Anlage. Zu diesen Überlebenden gehören ...

Die Welt wird von einem tödlich verlaufenden Fieber-Virus befallen, der den Großteil der Menschheit auslöscht. Nur wenige überleben aufgrund einer genetisch bedingten Anlage. Zu diesen Überlebenden gehören Willem Storm mit seinem Sohn Nico. Sie kämpfen in der ausgestorbenen Welt um das nackte Überleben und sind dabei vielen Gefahren ausgesetzt. Aus der Überzeugung auf Dauer lediglich in einer Gemeinschaft überleben zu können beschließt Willem Storm an einer strategisch günstigen Stelle eine Siedlung zu errichten. Er versucht mit Handzetteln darauf aufmerksam zu machen und nach kurzer Zeit stoßen die ersten Fremden zu ihnen. Die Gemeinschaft wächst, aber auch die Probleme...

Deon Meyer hat mit "Fever" eine aus meiner Sicht sehr gelungene und auch durchaus reale Vision für eine Zukunft nach einem apokalyptischen Szenario geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einer sehr bildreichen und lebendigen Schreibweise, die mir die erschaffene Situation gut vor Augen führte. Er bedient sich dabei vieler Charaktere, die unterschiedlich und interessant beschrieben werden. Die Geschehnisse werden häufig aus den unterschiedlichen Perspektiven beschrieben, was ich als sehr belebend empfunden habe. Das Buch stellt die Herausforderung und das Potential eines solchen Neuanfangs in einer Gemeinschaft sehr plausibel und authentisch dar. Sehr spannend wirkt das Zusammenspiel dieser vielen unterschiedlichen Menschen. Was ist notwendig um diese Gemeinschaft beisammenzuhalten? Wie kann sie beschützt werden? Wie ist eine zukunftsträchtige Entwicklung möglich? Der Autor Deon Meyer spielt dabei mehrfach auf unsere heutige Gesellschaft an, in der viele Dinge so geregelt scheinen, dass sie nicht veränderbar sind. Das Buch erhält aus genau dieser Betrachtungsweise eine enorme Tiefe und baut einen immer weiter ansteigenden Spannungsbogen auf. Das fulminante und überzeugende Finale war für mich eine totale Überraschung und ließ mich durchaus nachdenklich zurück. 

"Fever" war für mich eines der Lesehighlights des Jahres 2017. Die komplexe Story wirkte sehr gut recherchiert und konnte mich in den Bann schlagen, so dass die doch recht umfangreichen 700 Seiten für mich zu keiner Zeit irgendwelche Längen aufwiesen. Ein toller Roman, der den Leser auch durchaus  ein wenig nachdenklich macht. Ich bewerte das Buch mit vollen fünf von fünf Sternen und empfehle es als sehr lesenswert gerne weiter.

Veröffentlicht am 24.12.2017

Grand Gugniol - Tödliches Theater

Der Todesmeister
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Victor von Puppe wechselt aus dem Innenministerium in das LKA Berlin. Er möchte nun aktiv auf Verbrecherjagd gehen, dabei getrieben von einer ganz persönlichen Motivation. Sein erster Fall ist gleich ein ...

Victor von Puppe wechselt aus dem Innenministerium in das LKA Berlin. Er möchte nun aktiv auf Verbrecherjagd gehen, dabei getrieben von einer ganz persönlichen Motivation. Sein erster Fall ist gleich ein ganz brisanter. Die vermisste 16-jährige Nichte des Justizsenators wird nach Wochen tot in der Spree gefunden. Es gilt von Beginn an oberste Priorität, aber so schnell wie die Ermittlungen zu Beginn angetrieben wurden, werden sie durch das Auffinden eines vermeintlichen Täters, der sich selbst gerichtet hat, wieder eingestellt. Für das Team um Victor von Puppe gibt es aber zu viele Ungereimtheiten, so dass sie auf eigene Faust die Recherchen fortsetzen. Ein gefährliches Unterfangen...

Mit "Der Todesmeister" legt der Autor Thomas Elbel ein aus meiner Sicht äußerst gelungenes Thriller-Debüt hin. Er erzählt die Geschichte in einem sehr temporeichen und lebendigen Schreibstil, der mich schnell fesseln konnte. Seinen Charme erhält der Thriller durch die exzentrischen Charaktere der Ermittler. Sie werden interessant und ausführlich beschrieben und gerade die Zusammenarbeit des Ermittler-Teams sorgt für beste Thrillerunterhaltung. Die Spannung wird direkt im Prolog aufgebaut und über den gesamten Verlauf des Buches auf einem sehr hohen Niveau gehalten, um dann in einem fulminanten und überraschenden Finale zu enden. Der Autor hat sich mit den sogenannten Snuff-Videos einem heiklen Thema zugewandt, was auch stellenweise schonungslos geschildert wird. Es kommt so zu einigen sehr heftigen Szenen, die sicherlich nicht für Zartbesaitete geeignet sind. Ich bin dennoch der Meinung, dass Thomas Ebel in seinem Thriller nicht mit den Gewaltszenen überzeugt sondern mit den Erklärungsversuchen, wie die Saat für einen solchen Täter gelegt wird. 

"Der Todesmeister" konnte mich wirklich packen und entwickelte sich für mich zu einem echten Page-Turner. Es handelt sich hier um den Auftakt einer Reihe um das außergewöhnliche Ermittlungsteam, was mir Hoffnung auf noch möglichst viele Fälle macht. Für mich eines der Thriller-Highlight diesen Jahres, so dass ich das Buch mit fünf von fünf Sternen bewerte und sehr gerne weiterempfehle!!!