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Veröffentlicht am 10.01.2018

Schönes Hörspiel jedoch mit einem großen Kritikpunkt

Die Unsinkbaren Drei - Die unglaublichen Abenteuer der besten Piraten der Welt
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Zu aller erst möchte ich klären, warum ich dieses Hörspiel nicht einfach nur als Hörspiel, sondern auch als Hörbuch bezeichnen möchte. Die Geschichte wird von mehreren Leuten vorgelesen, doch im Hintergrund ...

Zu aller erst möchte ich klären, warum ich dieses Hörspiel nicht einfach nur als Hörspiel, sondern auch als Hörbuch bezeichnen möchte. Die Geschichte wird von mehreren Leuten vorgelesen, doch im Hintergrund haben wir die typischen Hörspiel-Zusatzgeräusche, um die Story aufzupeppen und für Jüngere interessanter zu halten. Da aber auch ein großer Teil aus Erzählerperspektive vorgelesen wird, ist der Ansatz eigentlich eine tolle Mischung. Eigentlich - und nun kommen wir zu meinem ersten Großen, wenn auch letzten, Kritikpunkt:
Durch die Erzählweise ist es wirklich wahnsinnig, wahnsinnig schwer dem Erzähler zu folgen, wenn im Hintergrund so laute Hintergrundgeräusche sind. Man kann die Stimme nur schwer von den Hintergrundgeräuschen unterscheiden, bei den Parts, wo das der Fall ist. Mein Sohn selbst hat teilweise diese Stellen gar nicht wirklich für sich wahrgenommen, weil einfach zu viel auf einmal gehört wurde, während die Stimme gar nicht herausgestochen hat. Da hätte man die Hintergrundgeräusche wirklich viel leiser machen müssen oder für den Moment des Erzählers - was das Beste gewesen wäre - ausgesetzt.
Das war wirklich wahnsinnig anstrengend - selbst für mich als Erwachsene.
Wenn man aber mit diesen Kritikpunkt kein Problem hat, dann ist es tatsächlich eine lustige, abenteuerreiche Geschichte, die einen in seinen Bann zieht und mitfiebern lässt.
Wilhelm Nünnerich hat eine tolle Story erschaffen, rund um die drei Piraten, was nicht nur Jungs ansprechen wird, sondern auch eine super Geschichte für Mädchen ist. Außerdem gibt es richtig coole Piratenlieder, die das Feeling der Story noch einmal unterstützen.
Wäre also der erste Kritikpunkt nicht, der sowohl meinen Sohn (7) als auch mich so massiv gestört hätte, hätte ich volle Punktzahl vergeben können.
So muss ich leider 1,5 Punkte abziehen, weil diese Abschnitte extrem anstrengend für uns zu hören waren.
Zusatz: ich habe gerade auf Amazon mal in die Hörprobe gehört, die zur Verfügung steht. Wenn ihr euch selbst zu der Problematik ein Bild machen wollt, hört direkt in die Hörprobe hinein. Dort versteht ihr, was wir meinen. Wenn euch diese Hörprobe so zusagt, dann ist es definitiv das perfekte Hörspiel für euch.
Ansonsten empfehle ich euch zum Buch zu greifen :)

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Fazit des Buches ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Schönes Hörspiel jedoch mit einem großen Kritikpunkt

Veröffentlicht am 10.01.2018

Obwohl ich auch im Bereich der Jugendbücher sehr gerne diejenigen mit Götter/Sagenthematik lese, vor allem wenn sie mit Humor gewürzt sind, konnte mich der erste Band der „Henry Smart“-Reihe nicht vollends überzeugen

Henry Smart 1. Im Auftrag des Götterchefs
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Schreibstil:
Die Geschichte ist im Präsens geschrieben und wird vom Protagonisten aus der Ich-Perspektive erzählt.
Obwohl beides in Kombination nicht gerade meine Lieblingsperspektive ist, war der Schreibstil ...

Schreibstil:
Die Geschichte ist im Präsens geschrieben und wird vom Protagonisten aus der Ich-Perspektive erzählt.
Obwohl beides in Kombination nicht gerade meine Lieblingsperspektive ist, war der Schreibstil angenehm und flüssig. Die 280 Seiten ließen sich recht schnell lesen und es dürfte auch jüngeren Lesern nicht schwer fallen, der Geschichte zu folgen. Durch humorvolle Szenen und Kommentare wurde versucht, der Story noch mehr Dynamik zu verleihen. Während die anvisierte Altersgruppe sicher ihre Freude an den kleinen Wortduellen der Charaktere haben wird, trafen diese leider nur sehr selten meinen Humor. Ich konnte zwar durchaus ab und an schmunzeln, fand aber viele auf witzig getrimmte Dialoge zu übertrieben oder einfach an die falsche Stelle gesetzt, sodass sie die Handlung eher in die Länge zogen, als sie in der Dynamik zu unterstützen.
Obwohl der Schreibstil im Allgemeinen gut zur Sicht eines 12-Jährigen passte und man als Leser damit schnell Bezug zum Protagonisten Henry bekam, waren für mich manche Beschreibungsparts nicht ganz stimmig, da öfters Begriffe benutzt wurden, die garantiert nicht zum Wortschatz eines Jungen dieses Alters gehören, auch wenn Henry ein cleveres Bürschchen ist.
Ich bin der Autorin allerdings sehr dankbar, dass sie trotz der jungen Zielgruppe und eines locker-witzigen Stils, nicht zu sehr in die heute vorherrschende Jungendsprache verfallen ist und damit ein gutes Sprachvorbild gibt.
Story:
Witzige Geschichten rund um die verschiedenen Götterwelten gibt es zur Zeit einige. Frauke Scheunemann hat versucht mit ihrer Geschichte um Henry Smart der germanischen Mythologie und ihrer Sagenwelt neues Leben einzuhauchen. Dies ist zum Teil auch gut gelungen, denn die Autorin verpasst dem bisher weniger relevanten Themenkomplex der Nibelungensaga ein neues Gewand und bindet dabei auch gleich andere Mythen und deren Gestalten in einer Neuinterpretation ein. Das Grundkonzept birgt also jede Menge Potenzial für eine längerfristig interessante und abwechslungsreiche Geschichte.
Leider war die Mischung aus Göttergeschichten und Agentendasein nicht ganz mein Geschmack. Auch wenn die Probleme eines solchen Abenteuers gut bedacht und mit verschiedenen Gimmicks gelöst wurden, war es mir an mancher Stelle fast schon ein wenig zu viel Technik, auf dass ich mich fragte, warum es überhaupt die Verknüpfung mit der Götterwelt sein musste. Es ist durchaus eine interessante Kombination, nur traf es nicht ganz meinen Nerv und ich hätte mir an manchen Stellen noch ein wenig mehr Kreativität gewünscht.
Außerdem blieben an manchen Stellen einige Logikfragen für mich offen, die doch das Lesevergnügen etwas beeinträchtigten. Das jüngere Publikum wird davon vielleicht nicht so viel mitbekommen, sodass dieser Punkt nicht weiter ins Gewicht fallen soll.
Ein wenig hadere ich auch mit dem Spannungsbogen, denn für mich nahm es doch erst im hinteren Drittel richtig Fahrt auf.
Lobenswert ist allerdings die Einbindung vieler geschichtlicher Ereignisse, die im neuen Licht präsentiert werden und neben der beiläufigen Vermittlung von Fakten, vielleicht auch weiterführendes Interesse bei den Lesern wecken können.

Charaktere:
Im Großen und Ganzen ist Frauke Scheunemanns Heldentruppe gut konzipiert und interessant zusammengestellt, sodass bestimmt jeder schnell einen Charakter findet, den er besonders gern mag.
Die Konstellation des cleveren Menschenjungens Henry, der taffen Hilda und des viel zu sehr von sich überzeugten Heldens Siegfried, verspricht auch jede Menge Spannung auf zwischenmenschlicher Ebene. Die witzigen Plänkeleien frischen die Handlung auf, für meinen Geschmack kamen sie aber öfter an der falschen Stelle und trugen dazu bei, dass sich in meinen Augen nicht immer ein klares und stimmiges Charakterbild ergab.
Oft hatte ich deshalb das Gefühl, dass die Protagonisten mit ihren Charaktereigenschaften nicht die Initiatoren des Handlungsverlaufes waren, sondern sich in ihren Reaktionen dem geplanten Geschehen beugen mussten.
Gerade bei Henry fiel es mir zunehmend schwerer ihn einzuschätzen, da sein Verhalten in manchen Situationen in meinen Augen absolut unpassend war. Obwohl er am Anfang durch seine nette Art und lockere Haltung ein sehr angenehmer Held zu werden schien, kam er mir gegen Ende viel, viel zickiger vor, als die als Zicke verschriene Hilda. Leider konnte ich mit Henry bis zum Schluss nicht wirklich warm werden, was ein wenig das Lesevergnügen minderte.
Ich denke trotzdem, dass die angestrebte Zielgruppe einen guten Bezug zu Henry finden und ihn gern durch sein Abenteuer begleiten wird.

Fazit:
Obwohl ich auch im Bereich der Jugendbücher sehr gerne diejenigen mit Götter/Sagenthematik lese, vor allem wenn sie mit Humor gewürzt sind, konnte mich der erste Band der „Henry Smart“-Reihe nicht vollends überzeugen, was zum einen am Protagonisten selber und zum anderen daran lag, dass mich Schreibstil und Handlungsverlauf nicht so sehr fesseln konnten, dass ich nicht begonnen hätte, Dinge zu hinterfragen, auf die es dann nicht immer eine ganz schlüssige Antwort gab.
Es gibt trotzdem sehr viele gute Aspekte im Buch und für Kinder ist es sicher ein unterhaltsames Abenteuer. Mich als erwachsenen Leser konnte es, vor allem im Vergleich zu anderen Werken dieser Thematik, leider weniger abholen. Daher kann ich nur 3,5 von 5 Sternen vergeben.
Zum Weiterlesen würde mich allein die Neugier auf die Umsetzung weiterer Sagen bewegen.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Obwohl ich auch im Bereich der Jugendbücher sehr gerne diejenigen mit Götter/Sagenthematik lese, vor allem wenn sie mit Humor gewürzt sind, konnte mich der erste Band der „Henry Smart“-Reihe nicht vollends überzeugen

Henry Smart
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Schreibstil:
Die Geschichte ist im Präsens geschrieben und wird vom Protagonisten aus der Ich-Perspektive erzählt.
Obwohl beides in Kombination nicht gerade meine Lieblingsperspektive ist, war der Schreibstil ...

Schreibstil:
Die Geschichte ist im Präsens geschrieben und wird vom Protagonisten aus der Ich-Perspektive erzählt.
Obwohl beides in Kombination nicht gerade meine Lieblingsperspektive ist, war der Schreibstil angenehm und flüssig. Die 280 Seiten ließen sich recht schnell lesen und es dürfte auch jüngeren Lesern nicht schwer fallen, der Geschichte zu folgen. Durch humorvolle Szenen und Kommentare wurde versucht, der Story noch mehr Dynamik zu verleihen. Während die anvisierte Altersgruppe sicher ihre Freude an den kleinen Wortduellen der Charaktere haben wird, trafen diese leider nur sehr selten meinen Humor. Ich konnte zwar durchaus ab und an schmunzeln, fand aber viele auf witzig getrimmte Dialoge zu übertrieben oder einfach an die falsche Stelle gesetzt, sodass sie die Handlung eher in die Länge zogen, als sie in der Dynamik zu unterstützen.
Obwohl der Schreibstil im Allgemeinen gut zur Sicht eines 12-Jährigen passte und man als Leser damit schnell Bezug zum Protagonisten Henry bekam, waren für mich manche Beschreibungsparts nicht ganz stimmig, da öfters Begriffe benutzt wurden, die garantiert nicht zum Wortschatz eines Jungen dieses Alters gehören, auch wenn Henry ein cleveres Bürschchen ist.
Ich bin der Autorin allerdings sehr dankbar, dass sie trotz der jungen Zielgruppe und eines locker-witzigen Stils, nicht zu sehr in die heute vorherrschende Jungendsprache verfallen ist und damit ein gutes Sprachvorbild gibt.
Story:
Witzige Geschichten rund um die verschiedenen Götterwelten gibt es zur Zeit einige. Frauke Scheunemann hat versucht mit ihrer Geschichte um Henry Smart der germanischen Mythologie und ihrer Sagenwelt neues Leben einzuhauchen. Dies ist zum Teil auch gut gelungen, denn die Autorin verpasst dem bisher weniger relevanten Themenkomplex der Nibelungensaga ein neues Gewand und bindet dabei auch gleich andere Mythen und deren Gestalten in einer Neuinterpretation ein. Das Grundkonzept birgt also jede Menge Potenzial für eine längerfristig interessante und abwechslungsreiche Geschichte.
Leider war die Mischung aus Göttergeschichten und Agentendasein nicht ganz mein Geschmack. Auch wenn die Probleme eines solchen Abenteuers gut bedacht und mit verschiedenen Gimmicks gelöst wurden, war es mir an mancher Stelle fast schon ein wenig zu viel Technik, auf dass ich mich fragte, warum es überhaupt die Verknüpfung mit der Götterwelt sein musste. Es ist durchaus eine interessante Kombination, nur traf es nicht ganz meinen Nerv und ich hätte mir an manchen Stellen noch ein wenig mehr Kreativität gewünscht.
Außerdem blieben an manchen Stellen einige Logikfragen für mich offen, die doch das Lesevergnügen etwas beeinträchtigten. Das jüngere Publikum wird davon vielleicht nicht so viel mitbekommen, sodass dieser Punkt nicht weiter ins Gewicht fallen soll.
Ein wenig hadere ich auch mit dem Spannungsbogen, denn für mich nahm es doch erst im hinteren Drittel richtig Fahrt auf.
Lobenswert ist allerdings die Einbindung vieler geschichtlicher Ereignisse, die im neuen Licht präsentiert werden und neben der beiläufigen Vermittlung von Fakten, vielleicht auch weiterführendes Interesse bei den Lesern wecken können.

Charaktere:
Im Großen und Ganzen ist Frauke Scheunemanns Heldentruppe gut konzipiert und interessant zusammengestellt, sodass bestimmt jeder schnell einen Charakter findet, den er besonders gern mag.
Die Konstellation des cleveren Menschenjungens Henry, der taffen Hilda und des viel zu sehr von sich überzeugten Heldens Siegfried, verspricht auch jede Menge Spannung auf zwischenmenschlicher Ebene. Die witzigen Plänkeleien frischen die Handlung auf, für meinen Geschmack kamen sie aber öfter an der falschen Stelle und trugen dazu bei, dass sich in meinen Augen nicht immer ein klares und stimmiges Charakterbild ergab.
Oft hatte ich deshalb das Gefühl, dass die Protagonisten mit ihren Charaktereigenschaften nicht die Initiatoren des Handlungsverlaufes waren, sondern sich in ihren Reaktionen dem geplanten Geschehen beugen mussten.
Gerade bei Henry fiel es mir zunehmend schwerer ihn einzuschätzen, da sein Verhalten in manchen Situationen in meinen Augen absolut unpassend war. Obwohl er am Anfang durch seine nette Art und lockere Haltung ein sehr angenehmer Held zu werden schien, kam er mir gegen Ende viel, viel zickiger vor, als die als Zicke verschriene Hilda. Leider konnte ich mit Henry bis zum Schluss nicht wirklich warm werden, was ein wenig das Lesevergnügen minderte.
Ich denke trotzdem, dass die angestrebte Zielgruppe einen guten Bezug zu Henry finden und ihn gern durch sein Abenteuer begleiten wird.

Fazit:
Obwohl ich auch im Bereich der Jugendbücher sehr gerne diejenigen mit Götter/Sagenthematik lese, vor allem wenn sie mit Humor gewürzt sind, konnte mich der erste Band der „Henry Smart“-Reihe nicht vollends überzeugen, was zum einen am Protagonisten selber und zum anderen daran lag, dass mich Schreibstil und Handlungsverlauf nicht so sehr fesseln konnten, dass ich nicht begonnen hätte, Dinge zu hinterfragen, auf die es dann nicht immer eine ganz schlüssige Antwort gab.
Es gibt trotzdem sehr viele gute Aspekte im Buch und für Kinder ist es sicher ein unterhaltsames Abenteuer. Mich als erwachsenen Leser konnte es, vor allem im Vergleich zu anderen Werken dieser Thematik, leider weniger abholen. Daher kann ich nur 3,5 von 5 Sternen vergeben.
Zum Weiterlesen würde mich allein die Neugier auf die Umsetzung weiterer Sagen bewegen.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Kawaii backen“ ist ein schönes Backbuch für Einsteiger,

Kawaii backen
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Als Anime- und Japan-Fan gehört „kawaii“ praktisch schon zu meinem Grundwortschatz und da ich gerne für andere backe, freute ich mich sehr, das Backbuch ausprobieren zu dürfen.
Beim ersten Durchblättern ...

Als Anime- und Japan-Fan gehört „kawaii“ praktisch schon zu meinem Grundwortschatz und da ich gerne für andere backe, freute ich mich sehr, das Backbuch ausprobieren zu dürfen.
Beim ersten Durchblättern umgab mich auch gleich der „Kawaii“-Zauber, weil alles einfach zuckersüß aussah und geradezu danach schrie, ausprobiert zu werden. Dann widmete ich dem ganzen einen zweiten Blick und las mir die Rezepte durch. Alles ist verständlich erklärt und Aufgrund der Einfachheit auch sicher motivierend für Anfänger. Soweit so gut, aber leider kam in den ersten Seiten dann auch nicht viel Neues. Wie man das Gebäck mit Spritzglasur verziert, sollte man spätestens nach dem zweiten Rezept verstanden haben. Natürlich waren es verschiedene Formen und Farben, aber die Grundanweisungen sind immer gleich und es kommen nicht wirklich neue Arbeitstechniken dazu. Ja, es steht in der Beschreibung und im Vorwort, dass viel mit Keksen gearbeitet wird, aber im Grunde hätten die ganzen Keksrezepte nach dem ersten zu einem großen Bild zusammengefasst werden können, als Anregung was man noch machen kann, da auch ein Anfänger rein von der Optik begreifen können sollte, was beim jeweiligen Objekt nacheinander zu tun ist. Hier fehlte mir definitiv die Abwechslung. Man kann den Keksen nicht absprechen, dass sie nicht mit viel Liebe zum Detail entworfen worden wären und sind auf Feiern oder zum Verschenken sicher der Hit, aber es fehlt mir eben etwas Varianz.
Die Grundrezepte sind aber wirklich gut geeignet und lassen sich prima verarbeiten.
Wirklich gestört haben mich aber dann doch andere Dinge. Das erste ist eine fehlende Mengenangabe wie viele Plätzchen man denn nun aus dem Grundteig bekommt. Es ist logisch, dass dies ganz stark davon abhängt wie dünn man den Teig ausrollt und welche Form man aussticht, aber für mich hätte zu jedem Rezept eine ungefähre Stückzahl dazugehört. Denn gerade wenn man für eine Feier bäckt, will man schon abschätzen können, ob man nun 15 oder 50 Kekse erhält. Davon ist ja auch die Zeitplanung abhängig, denn es macht gerade bei den filigranen Spritzmustern einen gehörigen Unterschied wie lange man am Einzelkeks sitzt.
Außerdem hätten dem Buch ein paar zusätzliche Tipps, speziell für Backanfänger, gut getan, denn eigentlich eignet es sich prima für Einsteiger. Dazu gehören für mich z.B. Antworten auf die Fragen: Kann ich das Royal Icing auch aufbewahren und wenn ja, wie?
Aus dem Rezept wird nämlich eine ganz schöne Menge und ich kann mir kaum vorstellen, dass man immer alles gleich aufbraucht. Ich hatte jedenfalls viel zu viel übrig bzw. konnte nicht alles hintereinander weg verarbeiten.
Kann ich auch was anderes außer dem Lebensmittelfarbstift zum Verzieren der Gesichter nehmen? (War gar nicht so einfach einen zu finden)
Ebenso – Fondant ist nicht gleich Fondant. Man muss ja keine Wissenschaft draus machen, aber bei den meisten Marken gibt es schon Unterschiede zwischen Roll- und Dekorfondant bzw. wie bekommt man denn Fondant stabiler, falls man mal eine sehr weiche Sorte erwischt hat?
Klar sind es vielleicht auch Sachen, auf die man selber kommen könnte, aber da ich das Zielpublikum eher in Backanfängern sehe, wären das echt hilfreiche Informationen gewesen.
Bei der Einhorntorte ist mir leider auch zu sehr Informationssparkurs gefahren wurden. Zwischen dem 3. Schritt (die Torte dünn mit Ganache, Creme oder Marmelade einstreichen) und dem 4. (Fondant überziehen), fehlt mir z.B. dass man eigentlich nach einer Kühlphase noch eine zweite, dickere Schicht aufträgt, denn die dünne ist zum Versiegen der Krume und die zweite, damit es auch wirklich glatt wird. Wer will schon ein buckeliges Einhorn? Okay, es mag vielleicht auch ohne gehen, wenn der Teig nicht zu sehr krümelt und das Fondant stabil genug ist, das sehe ich gar nicht als so gravierend an. Aber „oder eine andere Creme“ nicht weiter zu definieren, ist ein bisschen riskant, denn das würde auch eine richtige Sahne-Creme einschließen und schwups hat man kein Einhorn, sondern ein Fondant-Seepferdchen, das wegschwimmt (meines Wissens ist das bei Marmelade das gleiche Spiel). Habe ich selber schon erleben dürfen, macht keinen Spaß.
Das ist ein bisschen schade, denn grundlegend kann das Buch viel Backfreude bringen.

Fazit:
„Kawaii backen“ ist ein schönes Backbuch für Einsteiger, die vor allem mit nicht unmäßig viel Aufwand schöne und freudebringende Ergebnisse erzielen wollen. Wer schon mehr Erfahrung hat, dem wird wahrscheinlich die Abwechslung fehlen.
Ein paar zusätzliche Tipps und Tricks wären schön gewesen.
Mir persönlich hat auch etwas der japanische Flair gefehlt, den der Japan-Fan man nun mal assoziiert, wenn im Titel „kawaii“ sieht.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist an sich aber völlig in Ordnung.
Auf Grund der fehlenden Abwechslung und der oben beschriebenen Kritikpunkte komme ich für mich trotzdem leider nur auf 3,5 von 5 Sternen (für die Bewertungsformen ohne Komma mit Augenzudrücken 4 ;))

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Wem würde ich das Buch empfehlen? ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Für alle, die es im doppelten Sinne „süß“ mögen ist „Kawaii backen“ ein netter Einstieg. Das Buch eignet sich somit auch als kleines Geschenk für Backneugierige. Wer schon Erfahrung hat, sollte aber einen genaueren Blick hinein werfen, und für sich selbst entscheiden, ob es sich wirklich lohnt.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Kawaii backen“ ist ein schönes Backbuch für Einsteiger,

Kawaii backen
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Als Anime- und Japan-Fan gehört „kawaii“ praktisch schon zu meinem Grundwortschatz und da ich gerne für andere backe, freute ich mich sehr, das Backbuch ausprobieren zu dürfen.
Beim ersten Durchblättern ...

Als Anime- und Japan-Fan gehört „kawaii“ praktisch schon zu meinem Grundwortschatz und da ich gerne für andere backe, freute ich mich sehr, das Backbuch ausprobieren zu dürfen.
Beim ersten Durchblättern umgab mich auch gleich der „Kawaii“-Zauber, weil alles einfach zuckersüß aussah und geradezu danach schrie, ausprobiert zu werden. Dann widmete ich dem ganzen einen zweiten Blick und las mir die Rezepte durch. Alles ist verständlich erklärt und Aufgrund der Einfachheit auch sicher motivierend für Anfänger. Soweit so gut, aber leider kam in den ersten Seiten dann auch nicht viel Neues. Wie man das Gebäck mit Spritzglasur verziert, sollte man spätestens nach dem zweiten Rezept verstanden haben. Natürlich waren es verschiedene Formen und Farben, aber die Grundanweisungen sind immer gleich und es kommen nicht wirklich neue Arbeitstechniken dazu. Ja, es steht in der Beschreibung und im Vorwort, dass viel mit Keksen gearbeitet wird, aber im Grunde hätten die ganzen Keksrezepte nach dem ersten zu einem großen Bild zusammengefasst werden können, als Anregung was man noch machen kann, da auch ein Anfänger rein von der Optik begreifen können sollte, was beim jeweiligen Objekt nacheinander zu tun ist. Hier fehlte mir definitiv die Abwechslung. Man kann den Keksen nicht absprechen, dass sie nicht mit viel Liebe zum Detail entworfen worden wären und sind auf Feiern oder zum Verschenken sicher der Hit, aber es fehlt mir eben etwas Varianz.
Die Grundrezepte sind aber wirklich gut geeignet und lassen sich prima verarbeiten.
Wirklich gestört haben mich aber dann doch andere Dinge. Das erste ist eine fehlende Mengenangabe wie viele Plätzchen man denn nun aus dem Grundteig bekommt. Es ist logisch, dass dies ganz stark davon abhängt wie dünn man den Teig ausrollt und welche Form man aussticht, aber für mich hätte zu jedem Rezept eine ungefähre Stückzahl dazugehört. Denn gerade wenn man für eine Feier bäckt, will man schon abschätzen können, ob man nun 15 oder 50 Kekse erhält. Davon ist ja auch die Zeitplanung abhängig, denn es macht gerade bei den filigranen Spritzmustern einen gehörigen Unterschied wie lange man am Einzelkeks sitzt.
Außerdem hätten dem Buch ein paar zusätzliche Tipps, speziell für Backanfänger, gut getan, denn eigentlich eignet es sich prima für Einsteiger. Dazu gehören für mich z.B. Antworten auf die Fragen: Kann ich das Royal Icing auch aufbewahren und wenn ja, wie?
Aus dem Rezept wird nämlich eine ganz schöne Menge und ich kann mir kaum vorstellen, dass man immer alles gleich aufbraucht. Ich hatte jedenfalls viel zu viel übrig bzw. konnte nicht alles hintereinander weg verarbeiten.
Kann ich auch was anderes außer dem Lebensmittelfarbstift zum Verzieren der Gesichter nehmen? (War gar nicht so einfach einen zu finden)
Ebenso – Fondant ist nicht gleich Fondant. Man muss ja keine Wissenschaft draus machen, aber bei den meisten Marken gibt es schon Unterschiede zwischen Roll- und Dekorfondant bzw. wie bekommt man denn Fondant stabiler, falls man mal eine sehr weiche Sorte erwischt hat?
Klar sind es vielleicht auch Sachen, auf die man selber kommen könnte, aber da ich das Zielpublikum eher in Backanfängern sehe, wären das echt hilfreiche Informationen gewesen.
Bei der Einhorntorte ist mir leider auch zu sehr Informationssparkurs gefahren wurden. Zwischen dem 3. Schritt (die Torte dünn mit Ganache, Creme oder Marmelade einstreichen) und dem 4. (Fondant überziehen), fehlt mir z.B. dass man eigentlich nach einer Kühlphase noch eine zweite, dickere Schicht aufträgt, denn die dünne ist zum Versiegen der Krume und die zweite, damit es auch wirklich glatt wird. Wer will schon ein buckeliges Einhorn? Okay, es mag vielleicht auch ohne gehen, wenn der Teig nicht zu sehr krümelt und das Fondant stabil genug ist, das sehe ich gar nicht als so gravierend an. Aber „oder eine andere Creme“ nicht weiter zu definieren, ist ein bisschen riskant, denn das würde auch eine richtige Sahne-Creme einschließen und schwups hat man kein Einhorn, sondern ein Fondant-Seepferdchen, das wegschwimmt (meines Wissens ist das bei Marmelade das gleiche Spiel). Habe ich selber schon erleben dürfen, macht keinen Spaß.
Das ist ein bisschen schade, denn grundlegend kann das Buch viel Backfreude bringen.

Fazit:
„Kawaii backen“ ist ein schönes Backbuch für Einsteiger, die vor allem mit nicht unmäßig viel Aufwand schöne und freudebringende Ergebnisse erzielen wollen. Wer schon mehr Erfahrung hat, dem wird wahrscheinlich die Abwechslung fehlen.
Ein paar zusätzliche Tipps und Tricks wären schön gewesen.
Mir persönlich hat auch etwas der japanische Flair gefehlt, den der Japan-Fan man nun mal assoziiert, wenn im Titel „kawaii“ sieht.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist an sich aber völlig in Ordnung.
Auf Grund der fehlenden Abwechslung und der oben beschriebenen Kritikpunkte komme ich für mich trotzdem leider nur auf 3,5 von 5 Sternen (für die Bewertungsformen ohne Komma mit Augenzudrücken 4 ;))

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Wem würde ich das Buch empfehlen? ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~
Für alle, die es im doppelten Sinne „süß“ mögen ist „Kawaii backen“ ein netter Einstieg. Das Buch eignet sich somit auch als kleines Geschenk für Backneugierige. Wer schon Erfahrung hat, sollte aber einen genaueren Blick hinein werfen, und für sich selbst entscheiden, ob es sich wirklich lohnt.