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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2018

Konnte mich nicht überzeugen

Keiner trennt uns
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Seit dem Tod der Mutter versucht die 21-jährige Hanna diese für ihre drei jüngeren Geschwister zu ersetzen und die Familie so gut es geht am Laufen zu halten. Als plötzlich auch noch der Vater verstirbt, ...

Seit dem Tod der Mutter versucht die 21-jährige Hanna diese für ihre drei jüngeren Geschwister zu ersetzen und die Familie so gut es geht am Laufen zu halten. Als plötzlich auch noch der Vater verstirbt, steht die junge Medizinstudentin ganz allein da und findet sich in einem Sorgerechtsstreit mit ihrer Tante wieder. In ihrer Verzweiflung sucht sie bei dem mitfühlenden Polizisten Mark Halt und spinnt ein fragiles Konstrukt aus Halbwahrheiten und Lügen. Doch auch Mark trägt einige Geheimnisse mit sich herum, die er niemanden anvertraut. Hat eine Beziehung auf einer solchen Basis überhaupt eine Zukunft?
Ich muss sagen, dass ich von dem Cover absolut angetan war. Es ist schlicht, elegant, ein bisschen mädchenhaft und für mein Verständnis einfach traumhaft schön. Doch so schön der Einband auch ist, so wenig konnte mich das Buch mit seinen inneren Werten überzeugen und ich erkläre euch natürlich gern woran das lag.

Die Idee der Story an sich gefällt mir immer noch unheimlich gut. Dass zwei Menschen über die Widrigkeiten von Tod, Familienproblemen und Sorgerechtsstreitigkeiten zueinander finden, finde ich sehr spannend. Leider konnte ich mit den Protagonisten absolut nichts anfangen und kam so nur schwer in die Handlung rein und war nach etwa der Hälfte mehrfach versucht das Buch abzubrechen.

Hanna ist für mich einfach zu perfekt. Sie ist die aufopfernde Schwester, die alles, also wirklich alles hinter der Familie anstehen lässt. Selbst ihre eigene Zukunft steht auf dem Spiel, da sie wegen der Sorgerechtsfrage auch ihr Studium vernachlässigt. Leider fand ich dadurch überhaupt keinen Zugang zu ihr. Ich persönlich könnte ihr gar keine weiteren Merkmale zuordnen, die nicht irgendwie Bezug auf ihre Familie nehmen, was ich ausgesprochen schade finde. Auch macht sie im Laufe der Geschichte keine nennenswerte Entwicklung durch. Für sie steht fest, dass die Familie zusammengehalten werden muss; komme was wolle und das wird beinhart durchgezogen. Dadurch ist noch bevor man das Buch aufschlägt völlig klar, wie es enden wird.

Marks Entwicklung hingegen entbehrt für mich jede Logik. Ich war einfach nicht in der Lage seine Beweggründe nachvollziehen zu können, denn oftmals läuft es bei ihm nach Schema F: er wird mit einer Situation konfrontiert, es wird erklärt, dass er das niemals könnte, er tut es dann doch. Er handelt immer wieder entgegen seinem Naturell, seinem Charakter und seiner eigenen Gedankengänge. Nachdem dies zwei, drei mal passierte, war ich einfach nur genervt. Obwohl er zwar seine eigenen Sorgen, Ängste und Nöte hat, wandelt er sich innerhalb eines Wimpernschlags, nachdem er Hanna kennen gelernt hat, in eine völlig andere Person. Das einzige, was er die ganze Zeit beibehält, ist seine Geheimniskrämerei, die einen völlig vorhersehbaren Konflikt mit sich bringt.

Auch der Schreibstil der Autorin konnte mich nicht wirklich überzeugen. Für ich wirkte er leider an vielen Stellen zu gezwungen. Vor allem die ständigen Beschreibungen von Gerüchen in den einzelnen Kapiteln wurde mir irgendwann einfach zu viel. Vielleicht bin ich einfach nicht der Typ Mensch, der ständig darauf achtet, wie andere riechen und ich verbinde auch selten ganz bewusst Düfte mit bestimmten Situationen, daher konnte ich diesen Beschreibungen, die sich teils auch wiederholten, nichts abgewinnen.

Im nachhinein betrachtet, ist der Aufbau der Story zwar irgendwie logisch, doch gefühlsmäßig kam bei mir leider überhaupt nichts davon an. Die einzige Person, die ich wirklich mochte, war Hannas kleiner Bruder Mika. Doch leider reicht mir das nicht, um das Buch weiterempfehlen zu können. Somit muss ich leider sagen, dass es für mich in die Kategorie Fehlschlag fällt. Ich muss sagen, dass ich schon sehr leichte Lektüre erwartet habe und das Buch meine Erwartungen dennoch untertroffen hat, da ich bei fast allen Charakteren die Tiefe und Persönlichkeit vermisst habe und mir viele Momente sehr unrealistisch vorkamen.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Leider nicht überzeugend

Murder Park
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ch liebe ja den ein oder anderen spannenden Thriller zwischendurch. Vor allem wenn ich viele Fantasy-Bücher hintereinander gelesen habe, ist so ein Genrewechsel manchmal nötig, um den Kopf wieder frei ...

ch liebe ja den ein oder anderen spannenden Thriller zwischendurch. Vor allem wenn ich viele Fantasy-Bücher hintereinander gelesen habe, ist so ein Genrewechsel manchmal nötig, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Außerdem habe ich mich sehr darüber gefreut, dass mir die Random House-Gruppe und der Henye-Verlag das Taschenbuch Murder Park als Rezensionsexemplar gestellt haben. Vielen Dank an dieser Stelle und an die lieben Leser: dieser Artikel könnte Spuren von Werbung enthalten.

Paul Greenblatt darf als einer der ersten Menschen den neuen Murder Park besichtigen. Als Teil des Presseteams dürfen er und elf weitere Teilnehmer den Park noch vor der eigentlichen Eröffnung besuchen und sich ein Bild des Konzepts machen. Doch nicht alle haben dabei ein gutes Gefühl, denn der Park befindet sich auf dem Gelände des alten Zodiac Island, einem Freizeitpark, der nach drei brutalen Morden vor 20 Jahren geschlossen wurde. Und natürlich ist dieses Gefühl durchaus berechtigt, denn auch die Pressegruppe scheint dort nicht sicher zu sein…

Was den Anschein einer spannenden Story machte, ließ mich weitgehend unbefriedigt zurück. Ich muss sagen, dass mich Cover und Klappentext ohne große Umschweife überzeugt haben, die Geschichte selbst aber einige Logikfehler aufweist, die zum Ende hin immer schlimmer wurden und die Auflösung wenig authentisch wirken ließen. Dass Paul die Fähre im Sturm fast nicht erkannt hat, im nächsten Augenblick aber auf dem Außenbereich des Schiffs ohne Probleme etwas auf einem Zettel lesen kann und es dann wieder stürmt, sobald er in der Kabine steht, ist dabei noch der kleinste Stolperstein, trägt aber trotzdem nicht zur Leselust bei.

Doch nicht nur die Logikfehler machten wenig Lust auf das Buch, auch der Schreibstil ließ mich immer wieder genervt seufzen. Ständig kommen Wiederholung von Worten oder Teilsätzen vor, was den Lesefluss sehr störte und mich passenderweise an eine ruckelige Achterbahnfahrt erinnerte, die mir aber keinen Spaß machte.

Auch mit den Charaktere wurde ich nicht wirklich warm. Der Protagonist Paul Greenblatt war für mich immer noch eine der sympathischeren Personen, dreht aber irgendwann so ab, dass ich ziemlich genervt war. Von den anderen Charakteren möchte ich gar nicht weiter reden, denn die steigen bereits so verworren und nebulös ein, dass ich sie teilweise beim Lesen sogar verwechselt habe. Sie hatten für mich einfach keinenlei Tiefgang. Da trugen auch die zwölf Interviews mit den einzelnen Personen, die es zwischen den Kapiteln der Geschichte gibt, nicht wirklich zur Verbesserung der Situation bei. Man erfährt zwar so ein paar Details zu Pauls Reisebegleitern und auch, warum gerade sie ausgewählt wurden, aber ich konnte einfach keinen Bezug zu ihnen aufbauen.

Während des Lesens von Murder Park fielen mir immer wieder diese typischen Horrorfilmszenen ein, in denen man beginnt die Leinwand oder den Bildschirm anzuschreien, um die Personen davon zu überzeugen, dass sie gerade im Begriff sind absoluten Bockmist zu verzapfen und ja, ich saß oft da und hätte dieses Buch gern angeschrien. Die Handlungen sind einfach zu oft völlig irrational, (Möchtegern-)Sexszenen werden an die unpassendsten Stellen gesetzt und auch sonst schlug meine Hand so oft gegen meine Stirn, dass ich wirklich Angst hatte dieses Buch mit einem Haufen blauer Flecken im Gesicht zu beenden.

Fairerweise muss ich sagen, dass es trotzdem einige Stellen gab, die ich so nicht hab kommen sehen und die für meinen Geschmack sehr gut umgesetzt waren. Nur waren es leider zu wenig, was wirklich schade ist, denn man merkt daran, dass einiges an Potential verschenkt wurde und viele Momente, insbesondere die finale Auflösung einfach zu gewollt und konstruiert waren.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Leider durchgefallen

Mondprinzessin
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Wer kennt es nicht? Die Arme auf dem Fensterbrett verschränkt, der Kopf auf den Händen liegend starrt man hoch in den nächtlichen Himmel. Zart glitzern und funkeln in die Sterne über einem und ein tiefer ...

Wer kennt es nicht? Die Arme auf dem Fensterbrett verschränkt, der Kopf auf den Händen liegend starrt man hoch in den nächtlichen Himmel. Zart glitzern und funkeln in die Sterne über einem und ein tiefer Seufzer entfährt dem kleinen Mädchen, das da so sehnsüchtig in die Ferne schaut. „Wäre ich doch nur eine Prinzessin…“, sinniert man leidenschaftlich, stellt sich das Krönchen und die tollen Kleider vor und träumt von einem hübschen Prinzen, mit dem Mann über eine Tanzfläche schwebt. Ich wette, dass fast jedes Mädchen diesen Gedanken irgendwann einmal in ihrem Leben hatte. Außer vielleicht Lynn, doch ausgerechnet für sie wird dieser Gedanke zur Realität und so bekommt sie nicht nur einen Titel, sondern gleich noch eine Familie dazu.

Lynn wuchs als Waisenkind in einem Kinderheim auf der Erde auf. Ihr Leben lang fühlte sie sich als Außenseiter, fand in dem Heim, in dem sie lebte, kein Zuhause und zählte die Tage bis zu ihrem Auszug. Noch 365 Tage hätten es sein sollen, als Lynn an ihrem siebzehnten Geburtstag abends auf dem Dach des Heimes allein in ihren Geburtstag reinfeiert, doch plötzlich beginnt ihr Arm zu schmerzen und als sie ihn untersuchen will, kann sie ihren Augen nicht trauen: er leuchtet! Und damit fangen Lynns Probleme gerade erst so richtig an…

Ich bin ja ein Fan des Drachenmond-Verlages. Es gibt so unheimlich tolle Fantasy-Titel, die dort erschienen sind und auch Avas Roman „For Good“ hat mich tief berührt- mondprinzessinund dafür liebe ich sie heiß und innig! Nur mit der Mondprinzessin hatte ich so meine Schwierigkeiten. Während mir der Anfang unheimlich gut gefiel und ich richtig schön in die Story hineinkam und die Figuren so zauberhaft fand, nahm die Qualität mit dem Fortlauf der Handlung für mein Empfinden stetig ab. Je weiter die Geschichte voranschritt, desto schneller, fast hektisch, kommt mir alles vor; es wirkt zunehmen wie das Abarbeiten und Abhaken einer Liste von Ideen und gipfelt für mich dann in einem völlig indiskutablen Ende. Liebe Ava, was hast du dir dabei gedacht? Ich ahne, was du damit vorhattest, doch statt mich in ein Gefühlschaos zu stürzen und mich mitzureißen, macht es das ganze Buch für mich kaputt. Ich lese und lese und lese und dann plötzlich… Ich weiß, dass viele von euch auch dieses Buch von Ava lieben, doch das Ende fand ich so grausig schlecht, dass es mir die ganze Geschichte vermiest hat.
Dabei ist Avas Schreibstil wie gewohnt wundervoll fesselnd und flüssig. Sie beschreibt alles so schön bildlich, ich fühle mich beim Lesen immer, als wäre ich mittendrin. Das ist so ein schönes Gefühl, welches ich in letzter Zeit oft vermisse und ich wünschte wirklich, dass ich das Buch genauso loben könnte, wie viele andere auch, aber Geschmäcker sind nunmal verschieden und man kann es ja nicht jedem recht machen.

Auch Lynn, Juri und all die anderen Figuren sind mir schnell ans Herz gewachsen, denn Ava versteht es einfach detailsreiche, lebendige Protagonisten und Nebencharaktere zu erschaffen, mit denen man einfach mitfiebern muss und bei all den guten Dingen, die ich zu sagen habe, wirft das Ende doch wieder seinen schweren Schatten und macht es irgendwie zunichte.

Doch das, was mir die Geschichte dann nochmal so richtig versaut hat- entschuldigt bitte meine Wortwahl-, war das Hörbuch. Mein Gott, was hat man sich nur bei dieser Sprecherin gedacht? Emotionslos und gelangweilt, als würde sie aus einem Biologiebuch über die Geschlechtsmerkmale des Regenwurms sinnieren, leiert sie das Buch monoton herunter und ich war so oft so wütend darüber! Wie kann man eine so toll geschriebene Geschichte (das Ende mal ausgenommen…) nur so furchtbar vorlesen? Ein paar weitere Patzer setzten dem Ganzen dann nur noch das Sahnehäubchen auf. Ich weiß nicht, ob es an Spotify lag, aber gab es auch immer wieder lange, lange Pausen, sodass es nicht selten vorkam, dass ich nachgesehen habe, ob ich überhaupt noch eine Verbindung zum Internet hatte und ein paar Mal wurden Sätze wiederholt. Hat sich das eigentlich mal jemand angehört, bearbeitet und korrigiert? Ich weiß ja nicht, wie das sonst mit Hörbüchern läuft, aber es wirkte wirklich alles andere als professionell und war eine einzige Enttäuschung. Als dann auch noch das Ende fehlte und man mitten im letzten Kapitel am Ende des Hörbuchs angelangt war, hatte ich echt die Faxen dicke und das Thema Mondprinzessin war für mich durch. Daher geht das Buch in die Kategorie Mittelding.

Von mir gibt es also für Ava Reeds Mondprinzessin weder eine Lese- noch eine Hörempfehlung. Die Grundidee war sehr schön, die Umsetzung konnte mich allerdings nicht von sich überzeugen.

Veröffentlicht am 07.12.2017

Stark begonnen und stark nachgelassen...

Magonia
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Auf Magonia habe ich mich bereits vor dem Release gefreut und umso größer war die Freude, als ich es von Random House als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen habe. Dafür möchte ich vorab schon einmal ...

Auf Magonia habe ich mich bereits vor dem Release gefreut und umso größer war die Freude, als ich es von Random House als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen habe. Dafür möchte ich vorab schon einmal bedanken und komme damit gleichzeitig auch meiner Pflicht nach, diesen Artikel als Werbung zu kennenzeichnen.

Fangen wir mit den schönen Dingen an und den Punkten, die mich an Magonia wirklich begeistern konnten, um nicht gleich so negativ starten zu müssen. Als ersten Punkt und das ist auch das, was man als Leser ja zuerst wahrnimmt, möchte ich das Cover erwähnen. Gott, ich bin so verliebt! Ich finde es so unfassbar schön mit dem Farbverlauf, die Farbauswahl überhaupt und durch den Glanzdruck der Feder und der Vögel sind es sehr hochwertig und wunderschön aus! Tja, und als Coverlover war ich dem Ganzen schon verfallen! Aber seid mal ehrlich, ist es nicht ein Traum? Ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus und war schon beim Auspacken völlig fasziniert!

Nächster Punkt: Aza auf der Erde. Ich liebe Azas Art auf der Erde. Sie versucht die Starke zu sein, so zu tun, als würde ihr ihre Krankheit keine Angst machen und die Vorstellung zu sterben sie nicht halb in den Wahnsinn treiben. Sie versteckt sich hinter einer Fassade aus Selbstironie, Abgeklärtheit und ein wenig Arroganz, häuft sinnloses Wissen an und mag so ziemlich all das, was sie in ihrem Alter vielleicht noch gar nicht so interessieren sollte. Man möchte sie als altklug bezeichnen und mir gefällt Aza unheimlich gut, auch wenn sie bestimmt eine anstregende Freundin wäre, was Jason bestimmt anders sieht, denn er ist ihr bester Freund. Vielleicht auch mehr. Auch Jason legt im ersten Moment ähnliche Charakterzüge an den Tag und ich kann mir die beiden sehr gut als das schräge, nerdige Pärchen in der Schule richtig gut vorstellen. Außenseiter, die sich gefunden haben und diese Vorstellung gefällt mir richtig gut.

Was mir wiederum weniger gut gefällt, ist der Punkt, dass ich im Netz immer einen anderen Klappentext zu lesen bekommen habe und zwar folgenden:
"Seit sie klein ist, leidet die 16-jährige Aza an einer seltsamen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht. Als sie eines Tages ein Schiff hoch in den Wolken erspäht, schiebt sie das Phänomen auf ihre akute Atemnot. Bis jemand auf dem Schiff ihren Namen ruft …

Nur ein Mensch glaubt ihr diese Geschichte: ihr bester Freund Jason, der immer für sie da war, den sie vielleicht sogar liebt. Aber gerade als sie versucht, sich über die neuen tiefen Gefühle zu Jason klarzuwerden, überstürzen sich die Ereignisse. Aza meint zu ersticken – und findet sich plötzlich in Magonia wieder, dem Reich über den Wolken. Dort ist sie das erste Mal in ihrem Leben nicht mehr krank, sondern stark und magisch begabt. In dem heraufziehenden Kampf zwischen Magonia und Azas alter Heimat, der Erde, liegt das Schicksal aller mit einem Mal in Azas Händen…"
…und dieser weckte auch mein Interesse an dem Buch. Per se ist dieser natürlich genauso zutreffend, aber mit dem feinen Unterschied, dass er 1. viel weniger Informationen enthält, als der Klappentext, der auch wirklich auf dem Buch steht (oben vermerkt) und 2. ich das Buch gar nicht zur Hand genommen hätte, wenn ich auch den Buchklappentext irgendwo gelesen hätte, denn ich bin weiß Gott kein Vogelfan. Nein, ich finde sie gruselig mit ihren Knopfaugen und dem starren Blick und dass ihre Knochen hohl sind, macht die Sache nicht besser. Sie sind mir echt suspekt und so konnte mich der Mittelteil, also so ziemlich alles, was in Magonia passiert, überhaupt nicht von sich überzeugen. Selbst wenn ich den Vogelaspekt beiseite schiebe, fällt mir praktisch nichts Gutes ein, das man erwähnen könnte. Die Handlung wird plötzlich in einem Tempo vorangetrieben, dass ich schnell den Überblick verloren habe und auch die Aufgabe, die Aza bevorsteht, ist für mich völlig an den Haaren herbeigezogen. Außerdem- und das ärgert mich richtig- was ist plötzlich mit Aza los? Während sie auf der Erde als kleines, kränkelndes Mädchen eine absolut coole Socke und war alles hinterfragte, spielt sie in Magonia das brave Schoßhündchen von Leuten, die sie praktisch nicht kennt und sagt zu allem Ja und Amen? Nee, also, echt mal… Das kann es doch nicht sein!

Letztendlich haben wir also einen umwerfenden Start, bei dem ich nicht nur Tränchen in den Augen hatte, sondern wirklich, richtig heulen musste. Heulen, nicht weinen! Das hat mir so viel Hoffnung gemacht, aber nein… Meine Rettung waren zwischendurch die Kapitel aus Jasons Sicht, denn auch die waren wieder sehr emotional und auch nachvollziehbar und auch das Ende war wieder sehr schön. Nur bei den Kapiteln in Magonia scheint sich die Autorin verzettelt zu haben. Sehr schade, denn es wurde viel Potential verschenkt. Um einen logischen Handlungsablauf aufbauen zu können, hätte das Buch gute hundert Seiten mehr benötigt, so würde ich ihm bestenfalls drei Sterne zugestehen. Leider zählt es damit für mich zu der Kategorie Mittelding. Ganz nach dem Motto „Stark begonnen und stark nachgelassen!“…

Veröffentlicht am 05.09.2018

Traf leider nicht meinen Geschmack

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
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Da dieses Buch ein Rezensionsexemplar vom Random House Bloggerportal ist, möchte ich eingangs darauf hinweisen, dass dieser Beitrag Spuren von Werbung und Katzenhaaren beinhalten könnte. Allergiker aufgepasst! ...

Da dieses Buch ein Rezensionsexemplar vom Random House Bloggerportal ist, möchte ich eingangs darauf hinweisen, dass dieser Beitrag Spuren von Werbung und Katzenhaaren beinhalten könnte. Allergiker aufgepasst! Und vielen Dank an das Portal für die Bereitstellung des Buches.

Was würdest du tun, wenn du erfährst, dass dir nur noch wenig Lebenszeit bleibt und der Teufel dir einen Deal anbietet? Was wäre es dir wert dein Leben Tag für Tag ein wenig zu verlängern? Was würdest du für immer von der Welt verschwinden lassen, damit du einen Tag länger leben darfst? Diese Frage muss sich ein junger Briefträger aus Japan stellen, als er ganz plötzlich die Diagnose Krebs bekommt. Und wer hätte gedacht, dass der Teufel Hawaiihemden trägt?

An diesem Buch gab es für mich kein Vorbeikommen, denn das Cover zog mich direkt in seinen Bann. Die sanften Farben, die für Japan typischen Kirschblüten und der sehr plakativ dargestellte Titel sind einfach ein Eyecatcher. Der Klappentext tat dann sein Übriges und ich wusste einfach, dass ich dieses Buch brauche.

Allerdings muss ich sagen, dass mich die Geschichte dann doch nicht ganz so für sich gewinnen konnte, wie ich es erhofft hatte. Im Ganzen war es mir irgendwie zu wenig. Ich meine, kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr eine letzte Seite umschlagt und ihr wisst, dass diese Geschichte genau so enden musste? Dieses Gefühl von Zufriedenheit, Wehmut, weil man die Charaktere nun gehen lassen, aber dennoch Freude darüber, dass man sie auf ihren Wegen begleiten durfte? Leider musste ich hier auf dieses Gefühl verzichten und ich musste feststellen, dass ich eher unbefriedigt zurückgelassen wurde.

Die Erzählgeschwindigkeit ist recht langsam und bedächtig, denn alles in Allem ist es ein Buch, das zum Nachdenken anregen möchte und nicht vor Spannung trieft. Dennoch fiel es mir immer schwerer es wieder in die Hand zu nehmen. Vielleicht lag es daran, dass die Erkenntnisse, zu denen der Protagonist nach und nach gelangt, für mich nicht neu, nicht überwältigend waren oder vielleicht waren mir die Momente der Erkenntnis nicht strahlend genug, doch aus irgendeinem Grund war mir das alles nicht genug. Ich kann es leider nicht anders beschreiben und hoffe, dass ihr nachvollziehen könnt, was ich damit genau meine.

Generell konnte mich das Buch leider nicht wirklich in seinen Bann ziehen. Der ruhige Erzählstil gefiel mir zwar ganz gut und auch die Darstellung des Teufels fand ich sehr gelungen. Ich kann somit auch nicht behaupten, dass mir das Buch nicht gefallen hat, doch ich denke, man hätte daraus einiges mehr machen können und dass Potential verschenkt wurde. Somit ist es für mich ein klarer Fall von einem Mittelding.