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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2018

Eine ganz besondere Geschäftsidee

Die Königin von Lankwitz
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Irene und Bea haben die fünfzig überschritten und sind im Gefängnis. Irene verdankte ihren Gefängnisaufenthalt der Tatsache, dass sie ihren Mann im Rückwärtsgang erledigt hat. Bea hat eigentlich nichts ...

Irene und Bea haben die fünfzig überschritten und sind im Gefängnis. Irene verdankte ihren Gefängnisaufenthalt der Tatsache, dass sie ihren Mann im Rückwärtsgang erledigt hat. Bea hat eigentlich nichts verbrochen, sie wurde von ihrem Chef, der zufällig auch ihr Ex ist, ausgenutzt und zum Bauernopfer gemacht. Da es bis zur Entlassung nicht mehr lange dauert, überlegen sie schon mal, wie sie draußen ihre Brötchen verdienen wollen. Beas Tipp „Beine breit!“ verspricht wenig Erfolg, also muss eine andere Lösung her. Sie beschließen, ein Unternehmen zu gründen und damit Frauen in Lankwitz zu helfen, die Männern einen Denkzettel verpassen wollen: Ehemänner, Chefs, Rivalen uns sonstige Kerle. Das soll nach der von Irene-Methode mit firmeneigenen Autos geschehen. Doch schon bald gibt es Konkurrenz, die Organisation ‚Revanche‘ versucht sich an der gleichen Geschäftsidee.
Die beiden Damen planen ihre Unternehmensgründung sehr gründlich und bereiten sich auch sorgfältig mit allerlei Aktivitäten darauf vor. Die Aufgabenteilung steht auch schnell fest, Bea muss akquirieren, während Irene ihre „Erfahrungen“ nutzt. Trotz des beschränkten Umfeldes Lankwitz läuft es gut. Wenn ihnen da nur nicht die Konkurrenz in die Suppe spucken würde und die verstehen keinen Spaß.
Der Autor hat einen lockeren, witzigen Schreibstil und er kann nicht verleugnen, wo er herkommt. Die Geschichte beginnt sehr unterhaltsam, kann das aber nicht die ganze Zeit halten.
Irene und Bea haben mir gut gefallen. Sie ergänzen sich gut bei ihren Unternehmungen. Das Bea so etwas wie Gewissen zeigt, nimmt mich für sie ein. Aber es sind ja nicht nur Bea und Irene, die in dieser Geschichte eine Rolle spielen, daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Personen, die sehr unterschiedlich sind und mir gut gefallen haben. Besonders hervorheben möchte ich Herbert mit der Allwetterjacke, der Gefühle für Bea hat.
Die Geschichte über diese etwas skurrile Geschäftsidee ist komisch und gespickt mit witzigen Dialogen. Wer allerdings in dieser kriminellen Geschichte Spannung sucht, der liegt bei dem Buch nicht richtig.
Eine unterhaltsame Geschichte, die man mal gut zwischendurch lesen kann

Veröffentlicht am 05.02.2018

Malerin sucht Mörder

Tod im Wald der Engel
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Nach ihrer Vernissage versucht Anna bei einem Spaziergang ihren Kopf freizubekommen. Der Redakteur des Neusser Lokalkuriers Hartmut Lanski hatte ihr mächtig zugesetzt und ihr Männerfeindlichkeit vorgeworfen. ...

Nach ihrer Vernissage versucht Anna bei einem Spaziergang ihren Kopf freizubekommen. Der Redakteur des Neusser Lokalkuriers Hartmut Lanski hatte ihr mächtig zugesetzt und ihr Männerfeindlichkeit vorgeworfen. Auf der Ölgangsinsel streichelt sie eine kleine Katze und hat Blut an ihren Händen. Das Blut stammt von Lanski, der tot im Gebüsch liegt. Anna gerät unter Mordverdacht. Da sich die ermittelnde Kommissarin auf Anna eingeschossen hat, macht sich Anna an eigene Ermittlungen um ihre Unschuld zu beweisen..
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen.
Anna will sich von dem Verdacht reinwaschen und findet, dass die Polizei zu wenig tut. Daher unterhält sie sich mit allen möglichen Leuten. Obwohl sie recht naiv an die Ermittlungen rangeht, erfährt sie doch verblüffend viel. Das gelingt natürlich nicht immer.
Die kleine Katze spielt in den Ermittlungen auch noch eine Rolle. Außerdem wird sie von der Kommissarin an Anna gegeben, das sie nicht in der Wache bleiben kann. Aber Anna hat eine Katzenhaarallergie.
Der Tote ist ein höchst unangenehmer Mensch. Um zu seinen Artikeln zu kommen, wendet er ziemlich fiese Methoden an und es bleibt niemand von ihm verschont.
Ich wollte beim Lesen natürlich auch herausfinden, wer der Täter ist. Das ist mir nicht gelungen.
Ein unterhaltsamer und spannender Krimi mit Lokalkolorit.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Die Geheimnisse der Vergangenheit

Der Letzte von uns
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Der Bombenhagel auf Dresden im Februar 1945 ist fürchterlich. Der Chirurg Victor Klemp hat seit Tagen nicht mehr geschlafen, um mit ein paar Rote-Kreuz-Helfern den Verletzten zu helfen. Doch es ist hoffnungslos, ...

Der Bombenhagel auf Dresden im Februar 1945 ist fürchterlich. Der Chirurg Victor Klemp hat seit Tagen nicht mehr geschlafen, um mit ein paar Rote-Kreuz-Helfern den Verletzten zu helfen. Doch es ist hoffnungslos, denn Medikamente gibt es nicht mehr. Dann wird eine schwer verletzte, hochschwangere Frau gebracht. Sie verlangt von dem Arzt, das Baby zu holen und gibt Anweisung, was mit dem Kind geschehen soll, denn sie ist sich gewiss, dass sie nicht überleben wird: „Er ist der letzte von uns“. So kommt der kleine Werner zu seiner Tante Martha, die dafür sorgt, dass er überleben kann und sie bringt ihn zu seinem Vater.
Ein Vierteljahrhundert später erleben wir Werner Zilch in New York. Er hat mit einem Freund zusammen ein Unternehmen und eine Schlag bei Frauen. Aufgewachsen ist er bei Adoptiveltern. Da begegnet er Rebecca und um ihn ist es geschehen. Rebecca ist die Tochter einer reichen und angesehenen New Yorker Familie. Werner und Rebecca verbindet eine leidenschaftliche Liebe, doch dann beendet Rebecca die Beziehung ohne eine Erklärung.
Der Schreibstil von Adélaïde de Clermont-Tonnerre ist anschaulich und gut zu lesen. Mit jedem Abschnitt wechseln Zeit und Handlungsort; die Kapitelüberschriften zeigen an, wo man sich gerade befindet. Die Charaktere sind vielschichtig angelegt.
Nachdem ich das Buch begonnen hatte, hätte ich es am liebsten wieder beiseitegelegt, denn diese Liebesgeschichte war nicht so meine Sache. Doch mit dem nächsten Kapitel ging es zurück in die Vergangenheit und ich konnte die dramatischen Vorfälle in Dresden miterleben. Damit fing die Geschichte an interessant zu werden.
Mit Werner wurde ich zunächst nicht richtig warm, denn er erschien mir zu oberflächlich. Die Frauen fuhren auf ihn ab und er ließ wohl nichts anbrennen. Dann begegnete er der lebensfrohen und unkonventionellen Rebecca und schon war es um ihn geschehen. Selbst sein Freund Marcus konnte das erst mal nicht ernstnehmen. Aber es war Wern sehr ernst. Ich bekam dann immer mehr Einblick in sein Gefühlsleben und so konnte er mich dann auch gewinnen.
Packen konnte mich das Buch aber erst viel später, als Werner Geschichte eine Verbindung zu Rebeccas Familiengeschichte bekam. Immer wieder wurde Neues aufgedeckt und die Beziehung zwischen den Liebenden einer großen Belastungsprobe ausgesetzt. Das unerwartete Ende dieser Geschichte hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Wahn oder Wirklichkeit?

Woman in Cabin 10
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Nachdem es in ihrem Privatleben einige Probleme gibt, gibt es beruflich wenigstens etwas Erfreuliches für die Journalistin Laura „Lo“ Blacklock. Sie darf ihre Kollegin Rowan vertreten bei der Jungfernfahrt ...

Nachdem es in ihrem Privatleben einige Probleme gibt, gibt es beruflich wenigstens etwas Erfreuliches für die Journalistin Laura „Lo“ Blacklock. Sie darf ihre Kollegin Rowan vertreten bei der Jungfernfahrt der Aurora Borealis. An Bord begegnet sie der Frau aus der Nachbarkabine. Als sie in der der darauffolgenden Nacht von einem Schrei wach wird und dann hört, wie etwas Schweres ins Wasser fällt, nimmt sie an, dass etwas Schlimmes passiert ist und informiert den Sicherheitsoffizier. Doch dann erfährt sie, dass die Kabine gar nicht belegt war. Was ist mit der Frau geschehen, mit der Lo am Abend gesprochen hat?
Das Cover des Buches hat mich so angesprochen, dass ich das Buch unbedingt lesen musste. Doch es hat eine Weile gedauert, bis ich mich in die Geschichte eingefunden habe.
Das Schiff ist luxuriös und mit 10 Kabinen nicht allzu groß, daher hält sich die Anzahl der Beteiligten in Grenzen. Zunächst einmal lernt man Lo mit ihren Nöten kennen. Sie ist eine Frau, wie von Selbstzweifeln geplagt wird. Gegen ihre Panikattacken benötigt sie Tabletten und dem Alkohol spricht sie auch gut zu, um ihre Problemchen zu vergessen. Vielleicht ist das der Grund, dass ich ihre Handlungen nicht immer so recht nachvollziehen kann. Kein Wunder auch, dass die anderen sie für eigenartig halten. Auch mir war sie nicht sonderlich sympathisch. Aber auch ihre Mitreisenden und die Crewmitglieder sind , na ja, nennen wir es einmal gewöhnungsbedürftig. Alle wirken so, als hätten sie etwas zu verbergen, daher schienen alle auch irgendwie verdächtig. Es war niemand da, der meine Sympathien gewinnen konnte.
Ich wusste die ganze Zeit nicht so recht, was ich von Lo halten sollte. Was es Realität oder war es Einbildung, was sie da mitbekommen haben will? Aber sie will herausfinden, was passiert ist und da sie nicht aufgibt, bringt sie sich selbst in Gefahr.
Zwischendurch gibt es immer wieder auch Einschübe von Mails, Forenbeiträge und ähnlichem, die einen Ausblick auf die Zukunft geben. Doch auch die sorgten nicht dafür, dass ich Klarheit darüber bekam, was auf dem Schiff läuft. Die Auflösung konnte mich dann doch überraschen. Die Geschichte war interessant und spannend, hatte aber auch einige Längen. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Eine machthungrige Familie

Die letzte Borgia
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Die Borgias sind bekannt dafür, dass sie ehrgeizig, skrupellos und machtgierig sind. Jeder in dieser Familie muss sich den politischen Zielen von Rodrigo Borgia unterordnen, so auch Lucretia. Ist sie nun ...

Die Borgias sind bekannt dafür, dass sie ehrgeizig, skrupellos und machtgierig sind. Jeder in dieser Familie muss sich den politischen Zielen von Rodrigo Borgia unterordnen, so auch Lucretia. Ist sie nun ein Opfer oder ist sie die Frau, die sich rücksichtslos alles nimmt, was sie will?
Dieses Buch ist nach dem Roman „Der Palast der Borgia“ der zweite Band, der sich mit der Familie Borgia befasst. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und stellt Örtlichkeiten und Personen sehr bildhaft dar. Die Charaktere sind gut authentisch ausgearbeitet.
Rodrigo Borgia ist ein Mann, der keine Skrupel kennt, nach Macht giert und auch keine Rücksicht auf seine Familie nimmt. Er sorgt sich zwar um seine Kinder, aber das Sichern seiner Macht steht im Vordergrund. Auch Lucretia muss sich seinen Forderungen unterordnen.
Es gibt ein ganze Reihe von Gerüchten über sie. Da ist von der Affäre mit ihrem Bruder Cesare die Rede und auch von der verbotenen Liebe zu ihrem Vater. Wo sie erscheint, betört sie alle mit ihrer Schönheit. Schon früh hat sie gelernt, nach außen eine Gesicht zu zeigen, welches ihre wirklichen Gefühle verbirgt. So zeigt sie auch nicht wie sehr sie um den Mann trauert, den ihr Bruder Cesare aus Eifersucht ermordet hat. Schon bald muss sie wieder heiraten.
Auch wenn es aussieht, als hätte Lucretia ein Leben in Glanz und Gloria, so gibt es auch für sie dunkle Momente. Der Mann, den sie liebte wird ermordet, Krankheiten müssen überstanden werden und Intrigen und Ränke überstanden werden. Ihre Wünsche sind unwichtig, wenn ihr Vater der Papst seine Macht sichern und ausbauen will, dann muss sie folgen.
Der Herzog Alfonso d’Este sieht auf Lucretia herab, doch die Ehe muss aus politischen Gründen geschlossen werden. Wird Lucretia dennoch glücklich werden?
Die Geschichte der Borgias ist interessant und in letzter Zeit häufiger in verschiedenen Verfilmungen behandelt wurde. Vielleicht konnte mich das Buch daher nicht so packen wie ich es erwartet habe. Es kam einfach nicht die nötige Spannung auf und immer wieder gab es auch Länge.
Die Geschichte einer interessanten Familie.