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Veröffentlicht am 19.01.2018

nicht das beste Buch von Colleen Hoover und man verpasst nicht viel, wenn man darauf verzichtet

Weil wir uns lieben
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Bei Weil wir uns lieben handelt es sich, anders als der irreführende, falsche Erwartungen weckende Klappentext vermuten lässt, größtenteils um eine Nacherzählung des ersten Bandes Weil ich Layken liebe, ...

Bei Weil wir uns lieben handelt es sich, anders als der irreführende, falsche Erwartungen weckende Klappentext vermuten lässt, größtenteils um eine Nacherzählung des ersten Bandes Weil ich Layken liebe, obgleich diese in Form von diversen Rückblenden in eine Fortsetzung eingebettet ist. Dabei nehmen die Honeymoon-Szenen aber oft nur wenige Sätze ein, während Wills Beschreibungen der Vergangenheit sich jeweils über mehrere Seiten erstrecken und somit den wesentlichen Anteil eines jeden Kapitels ausmachen. Das sollte man auf jeden Fall vor dem Lesen wissen um die Enttäuschung darüber zu vermeiden, dass es eben keine Fortsetzung im eigentlichen Sinne ist und es folglich kaum Neues gibt.
Einerseits ist es schön manche Szenen noch einmal aus Wills Sicht zu erleben, andererseits kennt man das gesamte Geschehen bereits, sodass nie wirklich Spannung aufkommt. Anders hätte man es vielleicht empfunden, wenn sich Will und Layken gegenseitig besondere Momente geschildert hätten, nur in Lakes Fall dann welche aus dem zweiten Band, der ausschließlich aus Wills Perspektive erzählt wurde. Stattdessen wird das Buch gerade zum Ende hin leider eher ein wenig langweilig. Nur ein einziges Mal wird die Handlung ein wenig dramatisch, allerdings auf Grund einer Überreaktion von Lake, für die man als Leser nur sehr wenig Verständnis aufbringen kann. Man entwickelt daher nicht den Wunsch unbedingt weiterlesen zu wollen und sollte deshalb besser erst zum dritten Band greifen, wenn die beiden Vorgänger schon eine ganze Weile zurückliegen. Auf keinen Fall empfehlenswert ist es alle drei Bände direkt hintereinander zu lesen.

Insgesamt freut man sich aber darüber Will und Layken auf diese Weise noch einmal zu begegnen. Sie sind nach wie vor zwei sehr sympathische Figuren, denen man nur das Beste wünscht, weil sie ein Happy End mehr als verdient haben. Besonders interessant ist es zu erfahren, was Will dachte, als er Layken das erste Mal gesehen hat, beim ersten Date sowie in den ersten Tagen ihres Kennenlernens, bevor der unverhoffte Lehrer-Schülerin-Konflikt sie vorerst wieder entzweite. Schön ist ebenfalls, dass einige der bekannten Gedichte noch einmal enthalten sind, zugleich jedoch auch ein neues hinzukommt.
Da ihr quälendes Warte-Jahr – Will hat sich an das Versprechen gehalten, das er Laykens Mutter gab – nun endlich vorüber ist, gibt es darüber hinaus ein paar ansprechende Sexszenen, die aber niemals überhandnehmen.

Richtig gut gelungen ist Colleen Hoover außerdem das Ende, durch das man einen Eindruck davon bekommt, wie das Leben von Will, Lake und ihren kleinen Brüdern in Zukunft aussehen wird. Ferner trifft man erfreulicherweise noch einmal auf ihre liebenswerten Freunde Eddie und Gavin, die bereits ein Kind erwarten.

Noch besser ist schließlich der Epilog, der drei Jahre später spielt und zeigt, in welche Richtung sich das gemeinsame Leben von Will und Lake in dieser Zeit entwickelt hat. Will schildert darin einen Moment von sehr großer Bedeutung für sich und seine Frau, den sie niemals vergessen werden.
Auch Laykens verstorbene Mutter kommt zur Sprache und meldet sich in einem Brief sogar noch einmal selbst zu Wort. Es rührt einen zu Tränen, dass sie mittels solcher überraschenden Botschaften noch immer ein wichtiger Teil ihres Lebens ist und ihnen selbst über ihren Tod hinaus noch mit Ratschlägen oder aufmunternden Worten beisteht, die Will und Lake, genauso wie Kel, dankbar annehmen. Das Ende entschädigt einen somit wieder für vorherige Längen.


FAZIT
Weil wir uns lieben ist nicht das beste Buch von Colleen Hoover und man verpasst nicht viel, wenn man darauf verzichtet. Wer Will und Layken mochte und auf viele Wiederholungen gefasst ist, da es sich überwiegend um eine bloße Nacherzählung aus einer anderen Perspektive handelt, wird aber dennoch seine Freude an dem Buch haben. Idealerweise sollten die Erinnerungen an Weil ich Layken liebe allerdings nicht mehr allzu frisch sein.

Veröffentlicht am 19.01.2018

ein lesenswerter New Adult Roman, der vor allem durch sympathische Figuren und einen tollen Schreibstil überzeugen kann

Verliebt in Mr. Daniels
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Verliebt in Mr. Daniels ist ein gelungener und vor allem sehr romantischer New Adult Roman, der sich ab und an allerdings sehr nahe an der Kitsch-Grenze bewegt und daher manchmal fast ein bisschen zu viel ...

Verliebt in Mr. Daniels ist ein gelungener und vor allem sehr romantischer New Adult Roman, der sich ab und an allerdings sehr nahe an der Kitsch-Grenze bewegt und daher manchmal fast ein bisschen zu viel des Guten ist. Dafür ist Brittainy C. Cherry im Hinblick auf die intimen Momente eher zurückhaltend. Insgesamt gibt es nur sehr wenige Sexszenen und nicht alle werden ausführlich beschrieben, meistens brechen diese Szenen nämlich schon vorher relativ früh ab.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Ashlyn und Daniel, wodurch man sich in beide Protagonisten stets sehr gut hineinversetzen kann und weiß, wie sie sich fühlen und was sie für den jeweils anderen empfinden.

Man kann sich von Anfang an gut mit Ashlyn identifizieren, insbesondere wegen ihrer Liebe zu Büchern, und sowohl den Schmerz über den Verlust ihrer Schwester als auch die Wut auf ihre Mutter wegen deren abweisenden Verhaltens gut nachvollziehen. Man nimmt es ihrer Mutter sehr übel, dass sie ihre Tochter in dem Glauben fortschickt, sie nicht mehr sehen zu wollen. Es gibt im Endeffekt zwar einen guten Grund dafür, den hätte sie Ashlyn jedoch ruhig sagen können, schließlich ist sie bereits neunzehn und somit längst kein Kind mehr.

Auf ihren Vater Henry ist sie ebenfalls zunächst nicht gut zu sprechen, da er sich bisher nie wirklich um sie gekümmert hat und sie einander daher kaum kennen. Durch den Umzug zu ihm findet sie sich auf einmal in einer neuen Patchwork-Familie wieder, die nach außen zwar perfekt scheint, innen aber genauso mit Problemen zu kämpfen hat wie jede andere. Sie lernt zwei neue (Stief-)Geschwister kennen, mit denen sie sich bald anfreundet, obschon sie die verstorbene Gabby natürlich niemals ersetzen können. Ryan und Hailey wachsen dem Leser trotz ihrer Fehler schnell ans Herz und man fühlt mit ihnen.

Ryan ist homosexuell, was bisher allerdings nur seine Geschwister wissen, weil er sich vor der Reaktion seiner streng religiösen, um nicht zu sagen fanatischen, Mutter fürchtet, die ihm zudem noch die Schuld am Tod seines Vaters gibt. Wenn es also eine Figur innerhalb dieses Romans gibt, die man hasst, dann ist sie es. Rebeccas Glaube grenzt schon an Geisteskrankheit, wenn man bedenkt, was sie ihrem Sohn alles unterstellt. Es zerreißt einem fast das Herz, wie sehr Ryan darunter leidet sich ihretwegen nicht outen zu können bzw. dass ausgerechnet sie ihm permanent das Gefühl gibt, etwas würde mit ihm nicht stimmen, obwohl er ein toller Mensch ist, der eben einfach nur auf Jungs steht.

Hails hat ihr Herz hingegen einem Jungen geschenkt, der sie absolut nicht verdient hat, hört diesbezüglich aber leider weder auf Ryan noch auf Ashlyn, da sie unsinnigerweise glaubt ohne Theo für immer allein zu bleiben und deshalb sogar versucht sich für ihn zu ändern. Mehr als einmal würde man sie nur zu gern in die entgegengesetzte Richtung schubsen, doch sie muss wohl einfach ihre eigenen Fehler machen und lernt dann hoffentlich daraus.

Die Beziehung zwischen Henry und Ashlyn ist anfangs noch sehr schwierig und von Befangenheit geprägt. Ihm ist durchaus bewusst, dass er in der Vergangenheit Fehler gemacht hat, er bereut diese und will sie wiedergutmachen, er weiß nur nicht wie. Er glaubt nach all den Jahren kein Recht mehr zu haben sich als Vater aufzuspielen und zum Beispiel zu kontrollieren, wann sie das Haus verlässt oder wo sie abends hingeht, was bei Ashlyn wiederum den falschen Eindruck von Gleichgültigkeit und Desinteresse erweckt. Ihr Verhältnis bessert sich erst als Henry seine Vaterrolle richtig annimmt und die 19-Jährige wie eine Tochter behandelt, ob es ihr gefällt oder nicht. Genau so sollte es sein und sogar Ashlyn findet das schließlich gut.

Daniel hat in der Vergangenheit ebenfalls große Verluste erlitten, angefangen bei der Ermordung seiner Mutter, dem anschließenden Aufenthalt seines kleinen Bruders im Gefängnis bis hin zum Tod seines Vaters. Zu seinem Bruder Jace, dessen kleinkriminelle Machenschaften der Grund für den Mord an ihrer Mutter waren, hat er dementsprechend ein sehr kompliziertes Verhältnis. Während dieser sich selbst die Schuld gibt und nach seiner Entlassung auf Rache sinnt, macht Daniel ihn nicht dafür verantwortlich und will das Vergangene einfach nur hinter sich lassen um weiterzuleben. Er liebt seinen Bruder und wünscht sich lediglich, dass er endlich clean wird und es bleibt.

Ihre gemeinsame Liebe zu Shakespeare, aus dessen Werken man im Buch viele schöne Zitate findet, verbindet sie ebenso wie die erlittenen Verluste. Weder Daniel noch Ashlyn haben diese bislang richtig verarbeitet, aber zusammen können sie sich dabei helfen ihre Trauer zu überwinden. Sie verstehen besser als jeder andere, was in ihnen vorgeht. Sie geben einander Halt, spenden sich Trost und bringen sich, was am wichtigsten ist, gegenseitig zum Lachen. Obendrein ermuntert er sie dazu auch ohne Gabby an ihrem Traum Autorin zu werden festzuhalten und weiter an ihrem Roman zu schreiben.

Wie es typisch für solche Geschichten ist, lernen Ashlyn und Daniel sich natürlich außerhalb der Schule kennen und empfinden bereits etwas füreinander als sie später schockiert feststellen, dass er ihr Lehrer und sie seine Schülerin ist. Anfangs sind sie entschlossen ihre Beziehung deshalb nicht weiter zu vertiefen, denn ein solches Verhältnis ist selbstverständlich verboten und könnte ihn in große Schwierigkeiten bringen. Ihre Gefühle lassen sich allerdings nicht mehr im Keim ersticken und sind bereits zu stark um sie einfach zu ignorieren.

Das ist jedoch nicht das einzige Hindernis, das es im Verlauf der Handlung zu überwinden gilt. Sie müssen ihre Verbindung andauernd geheim halten, können keine Dates in der Öffentlichkeit haben und nie Händchenhalten, was das Ganze nicht unbedingt leichter macht. Wer sie erwischt, könnte ihnen nämlich jederzeit mit der Enthüllung ihres Geheimnisses drohen und sie damit erpressen. Überdies will er sie auch durch seinen Bruder nicht unnötig in Gefahr bringen.

Ihre Geschichte ist infolgedessen durchgängig fesselnd und man will stets wissen, wie es mit den beiden weitergeht. Stellenweise ist sie zudem ausgesprochen traurig und sehr emotional, weil man oft nicht weiß, ob es für ihre Beziehung noch Hoffnung gibt. Ashlyn selbst fasst es einmal sehr treffend zusammen: Sie hat sich in den richtigen Mann zur falschen Zeit verliebt. Während Daniel für Ashlyn vielleicht sogar alles andere aufgeben würde, liebt sie ihn viel zu sehr um das tatsächlich zuzulassen. Sie weiß schließlich genau, was ihm das Haus, sein Beruf und seine Band bedeuten. Außerdem muss sie erst einmal herausfinden, wer sie überhaupt ohne Gabby ist – und ohne Daniel.

Darüber hinaus wird man mit vielen Schicksalsschlägen und Verlusten konfrontiert, zum Teil schon vor Beginn der eigentlichen Geschichte bzw. in der Vergangenheit der Figuren, teilweise noch im späteren Verlauf des Geschehens. Vor allem der unerwartete Todesfall mittendrin trifft einen sehr, da man diese Figur gut kannte und bereits sehr lieb gewonnen hatte.

Anlass zur Kritik gibt lediglich der Umstand, dass all die Unglücksfälle zusammengenommen doch etwas zu viel des Schlechten für gerade einmal zwei Familien zu sein scheinen, wodurch ein paar Ereignisse übertrieben dramatisch wirken.

Positiv hervorzuheben ist im Gegensatz dazu die Art, auf die Gabby von ihrer Schwester Abschied nimmt bzw. die es vielmehr ihrer Schwester ermöglichen soll sich langsam von ihr zu lösen. Genau wie bei P.S. Ich liebe dich hinterlässt auch Gabby ihrer Schwester nämlich ein paar schöne, lustige sowie ergreifende Briefe, zusammen mit einer Liste von Dingen, die Ashlyn tun soll, bevor sie stirbt und nach deren Erfüllung sie jeweils einen der Briefe öffnen darf. Diese sind natürlich nummeriert und auf die entsprechende Aufgabe zugeschnitten. Einige sind witzig, andere traurig – wie die Aufgaben und das Leben selbst. Von „Küsse einen Fremden“ und „Habe Sex in einem Auto“ bis hin zu „Vergib Henry“ und „Finde neue Freunde“ ist alles dabei. Manche Briefe sind sehr kurz und bringen einen zum Schmunzeln, andere dagegen direkt zum Weinen. Dem Leser ermöglicht die Autorin dadurch Ashlyns Zwillingsschwester trotz ihres Ablebens wenigstens ein bisschen kennenzulernen.

Am Schluss geht dann auf einmal alles recht schnell, der Ausgang ist aber insgesamt sehr zufriedenstellend und erneut überaus romantisch. Das Ende ist wirklich schön, passt wunderbar zur Geschichte und zaubert einem nach einer Achterbahn der Gefühle wieder ein Lächeln aufs Gesicht.

Erwähnenswert ist abschließend noch der wundervolle Schreibstil von Brittainy C. Cherry, der definitiv aus der Masse heraussticht. Manche Sätze waren so schön, dass man sie gleich mehrmals lesen musste. Nur an der Übersetzung gibt es leider eine Kleinigkeit zu bemängeln. Nach der häufigen Verwendung zu urteilen, zum Teil sogar kurz hintereinander, ist „feixen“ anscheinend ein Lieblingswort der Übersetzerin. Zumindest tauchte es so oft auf, dass es irgendwann den Lesefluss negativ beeinträchtigte, da einem das Wort nicht dermaßen geläufig ist, dass man es ständig erwarten würde.


FAZIT
Verliebt in Mr. Daniels ist ein lesenswerter New Adult Roman, der vor allem durch sympathische Figuren und einen tollen Schreibstil überzeugen kann. Die Handlung ist fesselnd, romantisch und sehr bewegend, manchmal jedoch fast schon eine Spur zu kitschig, was nicht jeder mögen wird.

Veröffentlicht am 19.01.2018

ein solider Auftakt zu einer interessanten, düsteren Serie

Der Schwarze Thron 1 - Die Schwestern
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Der schwarze Thron – Die Schwestern ist der gelungene Auftakt einer düsteren Geschichte, die weniger mit atemloser Spannung und vielmehr mit einer Vielzahl an mitreißenden Handlungssträngen, hinterlistigen ...

Der schwarze Thron – Die Schwestern ist der gelungene Auftakt einer düsteren Geschichte, die weniger mit atemloser Spannung und vielmehr mit einer Vielzahl an mitreißenden Handlungssträngen, hinterlistigen Intrigen und vielschichtigen Figuren zu überzeugen vermag.
Kendare Blake hat eine gleichermaßen interessante wie grausame Welt erschaffen, in der eine Königin in der Regel Drillinge gebärt, die schon als Kinder voneinander getrennt werden und Jahre später gezwungen sind einander bis auf den Tod zu bekämpfen, da nur eine von ihnen letztlich gekrönt werden kann. Von Kindesbeinen an wird ihnen somit unermüdlich eingeschärft, dass entweder sie ihre Schwestern töten müssen oder ansonsten selbst früher oder später von ihnen getötet werden.

Auf eine gewisse Weise muss den Inselbewohnern bewusst sein, dass es falsch ist Schwestern zu so etwas zu zwingen, schließlich würde niemand mit einer Königin tauschen wollen. Trotzdem käme offenbar nie jemand auf die Idee aktiv etwas dagegen zu unternehmen, weil sich traurigerweise schon längst alle damit abgefunden haben. Ebenso traurig und erschreckend ist, dass sich anscheinend niemand vorstellen kann, dass eine Königin ihre Schwestern trotz ihres aufgezwungen Schicksals lieben könnte und einen reinen Akt der Liebe daher partout nicht als solchen erkennen, sondern stets Berechnung oder andere schlimme Beweggründe dahinter vermuten.

Das Leben auf der Insel wirkt eher altertümlich und ursprünglich. Die feinen, gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Fennbirn und der Realität fallen meistens aber erst durch den Vergleich mit dem so genannten Festland auf, beispielsweise wenn der Festland-Junge irgendetwas seltsam findet. Die Menschen vom Festland kommen ohnehin nur selten und ausschließlich aus einem von zwei Gründen auf die Insel: Handel oder Brautwerbung. Sie sind also entweder Händler oder Freier, die um die Gunst der künftigen Königin buhlen, deren Gemahl stets vom Festland stammt.

Der größte Unterschied zwischen Fennbirn und dem Festland ist jedoch die Magie, die in verschiedenen Formen auf der Insel zweifellos existiert. Viele Bewohner haben bestimmte Begabungen und sie alle glauben an eine Göttin, die ihnen diese Gaben verleiht, die Insel am Leben erhält und der jeweiligen Königin zu gegebener Zeit die nächste Generation an Drillingen schenkt. Sie ist es auch, die jede Flucht unmöglich macht und verhindert, dass eine der angehenden Königinnen die Insel vor der Inthronisierung einfach verlässt.

Die meisten Bewohner der Insel gehören entsprechend ihrer Gabe einem von drei großen Clans an: Giftmischer, Elementwandler und Naturbegabte. Die Bezeichnung gibt zugleich Auskunft über ihre Fähigkeiten: Sie sind immun gegen Gifte, können ein oder mehrere Elemente beherrschen oder die Natur beeinflussen, wobei letztere zusätzlich über einen Familiaris verfügen, einen tierischen Gefährten, mit dem sie geistig verbunden sind. Zwischen diesen Clans herrscht eine große Rivalität, denn jeder von ihnen will die eigene Königin auf dem Thron sehen und die Positionen im Schwarzen Rat einnehmen, der herrscht bis die nächsten Königinnen erwachsen sind.

Daneben gibt es noch den Tempel als eine Art religiöse Institution, der auf die Einhaltung aller Regeln und Rituale achtet. Eigentlich sollte er allen drei Königinnen neutral gegenüber stehen, doch stattdessen gibt es inzwischen auch einen Machtkampf zwischen dem Tempel und dem Schwarze Rat, die beide die Kontrolle über das Volk erlangen wollen, weshalb die Hohepriesterin des Tempels zum ersten Mal in der Geschichte klar Stellung bezogen hat und nur eine der Königinnen unterstützt.

Alle drei Königinnen der aktuellen Generation sind sehr unterschiedliche Figuren mit verschiedenen Talenten und Charaktereigenschaften. Nachdem sie voneinander getrennt wurden, ist jede von ihnen bei einem anderen Clan mit abweichenden Gaben und vor allem völlig andersartigen Erziehungsmethoden aufgewachsen. Im Verlauf der Handlung macht jede von ihnen eine große Entwicklung durch.

Katharine ist von den Drillingen am meisten zu bemitleiden. Anfangs ist sie sehr schwach und kränklich, da sie wegen ihrer kaum ausgeprägten Giftmischer-Gabe permanent von ihrem eigenen Clan vergiftet wird, in der Absicht irgendwann vielleicht eine gewisse Immunität zu erwirken, bisher allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Dass Giftmischer aus Prinzip nur vergiftete Nahrung servieren, ist somit alles andere als hilfreich und aufrichtige Zuneigung wurde ihr ebenfalls so gut wie nie entgegen gebracht. Stattdessen wird sie ständig dafür bestraft, dass sie auf Grund der schädlichen Wirkungen der Gifte klein, dürr und blass ist. Weil die letzten drei Königinnen vor ihr Giftmischerinnen waren und von ihr erwartet wird die nächste zu sein, steht sie unter großem Druck. Sie hat aber immerhin ein Händchen für das Mischen von Giften und kann es scheinbar kaum noch erwarten diese Fähigkeit bei ihren Schwestern zur Anwendung zu bringen.

Die Elementwandler-Gabe von Mirabella ist hingegen ausgesprochen stark ausgeprägt, was sie zur mächtigsten der drei Schwestern macht. Ihre Gabe hat sich schon sehr früh gezeigt, weshalb sie seit ihrer Kindheit unter der strengen Aufsicht des Tempels steht, der für sie seine Neutralität aufgegeben hat und andauernd versucht sie im Hinblick auf seine Zwecke zu beeinflussen und zu kontrollieren. Dennoch ist Mirabella die einzige, die sich heftig dagegen wehrt ihre Schwestern ausschließlich als Feinde zu betrachten, was vor allem daran liegt, dass sie als einzige noch Erinnerungen an Arsinoe und Katharine sowie ihre gemeinsame Zeit mit ihnen hat. Während der Tempel darin eine Schwäche sieht und die Priesterinnen alles tun, um die Schwestern gegeneinander aufzuhetzen, will Mirabella einfach niemanden töten. Dieser Wunsch lässt sie mit der Zeit immer aufmüpfiger werden und gegen den Tempel aufbegehren, der ihre Freiheit daraufhin immer stärker einschränkt und sie mehr und mehr unter Druck setzt.

Arsinoe steht im krassen Gegensatz dazu am wenigsten von allen Schwestern unter Druck und genießt sämtliche Freiheiten, denn wegen ihrer scheinbar ebenfalls kaum erwachten Gabe gehen ohnehin fast alle Mitglieder ihres Clans davon aus, dass sie nach dem Beltanefest von einer der anderen Königinnen getötet wird. Das ist mit Sicherheit kein schönes Gefühl, zumal Arsinoe natürlich nicht sterben möchte. Sie ist zwar nicht sonderlich erpicht darauf ihre Schwestern umzubringen, wird sich aber auch nicht kampflos geschlagen geben. Deshalb wendet sie sich schließlich der niederen Magie zu, die jedoch nicht ganz ungefährlich und dazu noch bei den Inselbewohnern verpönt ist, da sie sogar von Menschen ohne Gabe genutzt werden kann.

Die drei Königinnen sind allerdings nicht die einzigen erwähnenswerten Charaktere. An ihrer Seite gibt es zahlreiche interessante Nebenfiguren, wie Arsinoes beste Freundin Jules, deren Familiaris ein Berglöwe ist, was sie womöglich zur stärksten Naturbegabten macht, die die Insel je gesehen hat; Pietyr, der gleich zu Beginn viele Sympathiepunkte sammeln kann, weil er einer der wenigen liebenswerten Giftmischer zu sein scheint; Joseph, den man anfangs sehr mag, der später aber leider sämtliches Wohlwollen ihm gegenüber einbüßt; Natalia Arron, die voller Widersprüche steckt und Katharine trotz ihres meist kühlen Verhaltens zu lieben scheint; Billy, der Festlandjunge, der Arsinoe ein guter Freund wird; die junge Priesterin Elizabeth, die Mirabella eine loyale Freundin ist und eher auf ihrer Seite als auf der des Tempels steht.

Generell lebt die Geschichte vor allem von den verschiedenen Figuren, ihren Beziehungen zueinander und den Entwicklungen, die sie durchleben. Die Handlung beginnt ziemlich ruhig und wird erst im späteren Verlauf wirklich spannend und ereignisreich. Dank der vielen Intrigen und Machtspiele, der düsteren Welt, in der es immer wieder Neues zu entdecken gibt, der unterschiedlichen Perspektiven und der verschiedenen Handlungsstränge, die ebenfalls erst zum Ende hin zeitweilig ineinander übergehen, ist das Buch jedoch trotzdem durchgängig fesselnd.

Die letzten Kapitel sind noch einmal besonders packend, die Lage spitzt sich eindeutig zu und ab einem gewissen Punkt kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen bevor die letzte Zeile gelesen ist. Und die hat es in sich, denn mit einer solch überraschenden Wendung hätte man nie und nimmer mehr gerechnet. Man ist unheimlich gespannt auf die Konsequenzen dieser ungeahnten Enthüllung und kann es daher kaum noch erwarten die Fortsetzung zu lesen. Der zweite Band verspricht nämlich nach den letzten Ereignissen und nun, da man die Figuren und die Welt bereits kennt, noch um einiges spannender zu werden.

Der Schreibstil lässt sich flüssig und angenehm lesen, zwischen dem Leser und den einzelnen Charakteren bleibt allerdings immer eine gewisse Distanz bestehen, die leider verhindert, dass man sich den Figuren wirklich verbunden fühlt. Die düstere, zum Teil fast schon trostlose Atmosphäre, die Kendare Blake erzeugt, passt dafür umso besser zur Handlung. Zwischendurch wird die Stimmung aber ab und an durch eine notwendige Prise Humor aufgelockert.


FAZIT
Mit Der schwarze Thron – Die Schwestern hat Kendare Blake einen soliden Auftakt zu einer interessanten, düsteren Serie geliefert, die zwar nicht unbedingt mit nervenaufreibender Spannung, dafür jedoch mit anderen Qualitäten überzeugen kann: Intrigante Figuren, packende Handlungsstränge und ein Ende mit einer absolut unerwarteten Erkenntnis, die einen vollkommen sprachlos zurücklässt.

Veröffentlicht am 19.01.2018

ein wundervolles, bildreiches Reisebuch

Venedig
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Venedig von Jiro Taniguchi ist kein typischer Graphic Novel, sondern eher eine Art Reisebuch. Die Geschichte ist sehr ruhig, bietet wegen der wenigen Ereignisse kaum Handlung und ist zudem sehr textarm. ...

Venedig von Jiro Taniguchi ist kein typischer Graphic Novel, sondern eher eine Art Reisebuch. Die Geschichte ist sehr ruhig, bietet wegen der wenigen Ereignisse kaum Handlung und ist zudem sehr textarm. Hierauf sollte man im Vorfeld gefasst sein und somit keine sonderlich spannende Lektüre erwarten. Lässt man sich dennoch darauf ein, bekommt man aber zumindest ein sehr besonderes Leseerlebnis geboten.
Jiro Taniguchi hat wunderschöne und vor allem eindrucksvolle Bilder von Venedig gemalt und sie mit einer einfachen, allerdings durchaus emotionalen, bewegenden und nachvollziehbaren Geschichte verknüpft. Man spürt die Wehmut des Protagonisten und begibt sich gemeinsam mit ihm auf Spurensuche. Um mehr über seinen Großvater herauszufinden, sucht dieser nämlich all die Orte, die auf den Bildern seiner verstorbenen Mutter zu sehen sind und erfährt dabei, dass sein Großvater Maler war. Offenbar lebten seine Großeltern beide lange Zeit in dieser Stadt und obwohl sie nie davon sprach, hat seine Mutter wohl ebenfalls einen Teil ihrer Kindheit dort verbracht.

Der Text ist, wie gesagt, auf das Nötigste beschränkt und welche Orte genau auf den jeweiligen Seiten abgebildet sind, kann man erst der Auflistung im Anhang entnehmen. Dadurch kann man sich zunächst voll und ganz auf die Bilder konzentrieren, sie auf sich wirken lassen und die zahllosen Eindrücke ganz unvoreingenommen in sich aufnehmen. Für die Handlung sind die Bezeichnungen auch gar nicht wichtig und würden nur ablenken. Es ist jedoch gut zu wissen, dass man hinterher nachschauen kann, wo man ein Gebäude, eine Brücke oder Ähnliches finden würde, falls man sie vielleicht einmal selbst aufsuchen möchte.

Denn während der Text schnell gelesen ist, sollte man sich für die zahlreichen Abbildungen etwas mehr Zeit nehmen. Die vielen, farbenfrohen Aquarelle entführen einen in die untergehende Stadt und zeigen diese durch wundervolle Momentaufnahmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Abgebildet werden dabei sowohl überlaufene Touristenattraktionen als auch unbekanntere, versteckte Orte in kleinen Gassen, die vermutlich nur Einheimischen vertraut sind. Die Innenstadt wird ebenso anschaulich gezeigt wie weitläufiger Sandstrand; bei Tag und bei Nacht, bei Regen und bei strahlendem Sonnenschein – genau, wie bei einer echten Reise. Es gibt unendlich viel zu entdecken und manchmal werden nur kleine Details betont, die einem sonst vielleicht entgangen wären.

So lernt man die verschiedensten Facetten der faszinierenden Stadt auf eine ganz besondere Weise kennen. Die Spaziergänge des Protagonisten laden zum Nachahmen ein und man bekommt richtig Lust Venedig selbst auch einmal zu erkunden. Jiro Taniguchi gewährt einem somit einen umfassenden Einblick in die Lagunenstadt, wie man ihn so sicher selten findet. Es ist eine ganz andere Art sich mit einer Stadt zu beschäftigen und weckt die Neugier auf ähnliche Reisebücher.

Abgerundet wird der Graphic Novel durch ein interessantes Nachwort des Mangakas, der inzwischen leider verstorben ist.

Zur Aufmachung ist noch zu sagen, dass es sich bei Venedig um ein großes Paperback im Querformat handelt, das sich dank der Flexibilität aber problemlos aufschlagen lässt ohne den Einband, vor allem im Hinblick auf den Buchrücken, zu beschädigen.


FAZIT
Mit Venedig hat Mangaka Jiro Taniguchi entsprechend seines Auftrags ein wundervolles, bildreiches Reisebuch geschaffen, welches er geschickt mit einer kleinen, aber feinen Geschichte verknüpft hat, die einen in eine wunderbare, nostalgische Stimmung versetzt und sogar ein wenig Fernweh auslöst.

Veröffentlicht am 19.01.2018

eine unterhaltsame, aber etwas schwächelnde Fortsetzung, die trotz sympathischer Figuren leider nicht durchgängig zu fesseln vermag und daher auch nicht gänzlich mit dem Vorgänger mithalten kann

Trust Again
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Trust Again ist eine gute und durchaus unterhaltsame Fortsetzung, die einen mehrfach zum Schmunzeln bringt, aber insgesamt leider nicht so ganz mit dem Vorgänger mithalten kann. Es fällt jedoch schwer ...

Trust Again ist eine gute und durchaus unterhaltsame Fortsetzung, die einen mehrfach zum Schmunzeln bringt, aber insgesamt leider nicht so ganz mit dem Vorgänger mithalten kann. Es fällt jedoch schwer in Worte zu fassen, warum einen das Buch nicht so richtig zu begeistern vermochte oder was genau einem daran nicht gefallen hat. Der sprichwörtliche Funke ist wohl einfach nicht übergesprungen.
Obwohl Dawn nun eigentlich die Hauptrolle spielt, hat man manchmal das Gefühl, dass sie weiterhin lediglich eine sympathische Randfigur darstellt, da die anderen Charaktere nach wie vor sehr präsent sind und sich Dawn mitunter mehr mit Allie, Kayden, Sawyer und deren jeweiligen Problemen beschäftigt als mit sich selbst und ihren eigenen Sorgen. Das macht sie zwar zu einer guten Freundin, keine Frage, doch sie selbst kommt dadurch bisweilen viel zu kurz und geht ein wenig verloren. Außerdem hinterlässt es ein komisches Gefühl, wenn man begreift, wie viele Geheimnisse Dawn tatsächlich vor ihrer angeblich besten Freundin Allie hat, der sie im Endeffekt so gut wie nichts über ihre Vergangenheit oder ihre Zukunftspläne anvertraut hat.

Man hatte Dawn als Figur allerdings schon in Begin Again unheimlich lieb gewonnen und daran ändert sich trotz ihrer Fehler auch in Trust Again nichts, denn diese machen sie schlicht menschlich. Man erfährt viel über sie, das man zuvor noch nicht wusste, weil sie es unsinnigerweise lange vor ihren Freunden geheim hält, zum Beispiel dass sie erotische Liebesromane schreibt um sich etwas dazuzuverdienen.

Man versteht durchaus, dass sie große Angst davor hat noch einmal so verletzt zu werden wie von ihrem Ex und daher versucht sich zu schützen, indem sie Mauern um sich herum errichtet, da sie erst einmal darüber hinwegkommen muss und momentan noch nicht bereit für etwas Neues ist. Es ist jedoch überaus unfair, dass sie wegen dieser Angst alle Männer in eine Schublade mit Nate steckt und allen pauschal unterstellt sich früher oder später ebenso mies zu verhalten wie er. Dadurch verletzt sie jemanden sehr, der aufrichtige Gefühle für sie hat, und verweigert sich starrköpfig der traurigen Wahrheit, dass Nate vielleicht schon immer ein Mistkerl war und sie das nur nie begriffen hat. Darüber hinaus ist es absolut unrealistisch, dass Dawn wegen einer einzigen gescheiterten Beziehung, so furchtbar diese auch geendet haben mag, ernsthaft zu glauben scheint nun für immer Single zu bleiben und sich nie wieder auf einen Mann einzulassen. Dafür ist sie noch viel zu jung.

Spencer ist ein sehr liebenswerter Charakter, über den man nun ebenfalls endlich mehr erfährt. Man hat viel Mitgefühl für die schwere Last, die er auf seinen Schultern trägt. Er versucht stets alles mit sich allein auszumachen und glaubt keine Hilfe verdient zu haben, obschon das, was ihn so belastet, letztlich gar nicht seine Schuld war bzw. er es nicht hätte verhindern können. Es ist wahrlich rührend, wie sehr er sich um seine kleine Schwester kümmert und wie liebevoll er mit ihr umgeht.

Die Beziehung zwischen Dawn und Spencer ist ausgesprochen kompliziert, um nicht zu sagen anstrengend, zumindest gelegentlich, was vor allem an Dawn liegt. Sie fühlt sich zu Spencer hingezogen, will aber trotzdem keine richtige Beziehung mit ihm eingehen, weshalb sie sich schließlich auf eine Freundschaft mit „Bonusleistungen“ einlässt. Mit der Zeit gelingt es Dawn Spencer dazu zu bringen, ihr seine Sorgen anzuvertrauen. Dawn fällt es hingegen äußerst schwer sich ihm umgekehrt ebenso zu öffnen. Sie will Spencer eine gute Freundin sein und ihm bei seinen Problemen helfen, merkt dabei jedoch nicht, wie sehr sie ihn dadurch verletzt, dass sie sich im Gegenzug nicht von ihm helfen lässt und ihn ständig von sich stößt, wodurch sie ihn schließlich gänzlich zu verlieren droht.

Dabei passen die beiden eigentlich wirklich gut zusammen, doch Dawn muss eben erst einmal lernen ihre Ängste zu überwinden und nach vorn zu blinken, statt dem hinterher zu trauern, was sie verloren hat. Beide machen in ihrer gemeinsamen Beziehung Fehler und vielleicht hat Spencer sie tatsächlich ab und an zu sehr bedrängt, das ist aber noch lange kein Grund sein Herz so mit Füßen zu treten, immerhin hat Spencer ihr offen gesagt, was er für sie empfindet, unabhängig davon, ob sie seine Gefühle erwidert.

Wie im New Adult Genre üblich, gibt es auch in Trust Again ein paar erotische Szenen, aus denen Dawn zum Teil die Inspiration für ihre Novellen zieht. Einige Formulierungen von Mona Kasten sind allerdings gewöhnungsbedürftig, wobei das natürlich – wie so Vieles – eine Frage des individuellen Geschmacks ist.

Besonders schön ist im Gegensatz dazu die innige Bindung zwischen Dawn und ihrem Vater und wie sie ihn dabei unterstützt nach so vielen Jahren endlich eine neue Beziehung einzugehen. Selbst ihm hat sie jedoch lange Zeit den wahren Grund für ihre Trennung von Nate verschwiegen, obwohl ihr Vater natürlich bedingungslos hinter ihr steht.

Zur großen Überraschung des Lesers gewinnt zudem ihre Mitbewohnerin Sawyer durch ihre Freundschaft zu Dawn im zweiten Band stark an Sympathie. Sie ist sehr eigen und hat gewisse Marotten, aber definitiv auch ein gutes Herz. Zumindest dafür, wie sehr sie Dawn in bestimmten Situationen unterstützt, muss man sie also einfach gern haben.

Das Ende ist der Autorin ebenfalls sehr gut gelungen, schließt die Geschichte um Dawn und Spencer in sich gekonnt ab und lässt den Leser freudig zurück.


FAZIT
Trust Again ist eine unterhaltsame, aber etwas schwächelnde Fortsetzung, die trotz sympathischer Figuren leider nicht durchgängig zu fesseln vermag und daher auch nicht gänzlich mit dem Vorgänger mithalten kann.