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Veröffentlicht am 18.02.2018

Herz schlägt Krieg

Herz schlägt Krieg
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Herz schlägt Krieg, von Jörg Krämer (bzw. Hilde Niggetiet)

Cover:
Das Cover finde ich etwas irreführend. Suggerierte es mir (mit dem Titel) doch dass es hauptsächlich um den Krieg geht.
Ich kenne mich ...

Herz schlägt Krieg, von Jörg Krämer (bzw. Hilde Niggetiet)

Cover:
Das Cover finde ich etwas irreführend. Suggerierte es mir (mit dem Titel) doch dass es hauptsächlich um den Krieg geht.
Ich kenne mich ja mit Flugzeugen nicht aus, aber das Flugzeug sieht mir eher nach einem Flugzeugmodell aus.
Aber es ist eher die Lebensgeschichte von Hilde, die erzählt wird.
Erst auf den 2. Blick, habe ich das Gesicht auf dem Cover entdeckt.

Inhalt:
Hilde Niggetiet, geboren 1910, erzählt vom Leben ihrer Eltern und ihrem eigenen Leben. Von dem Versuch, in den Wirren des Krieges ein normales Familienleben zu führen.
Bombenangriffe, Kinderlandverschickungen, Krankheit, Tod, aber auch Hochzeiten und was alles zum Leben und Sterben dazugehört.
Trotz persönlicher Schicksalsschläge lässt sie sich nie entmutigen.
Auch später, als es „bergaufgeht“ packt sie resolut und voller Humor mit an, weiß aber auch das Leben und die „Neuerungen“ zu genießen.

Meine Meinung:
Das Buch wir aus der Ich-Perspektive von Hilde erzählt.
An den Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen, recht einfache, kurze Sätze, oft wie Tagebucheinträge.
Vermutlich aber gerade in seiner Schlichtheit so authentisch und berührend.
Ein Stück Zeitgeschichte, vielleicht etwas zu sehr durch die rosarote Brille der Erinnerung geschrieben, aber wer weiß, ich kenne „Hilde“ ja nicht persönlich, vielleicht war sie wirklich so eine optimistische und zuversichtliche Person, die immer das Positive sah und wir sollten uns von ihr einiges abschauen und von ihr lernen.
Ja Hilde ist irgendwie um ihr einfaches, frohes, ausgeglichenes und zuversichtliches Gemüt zu beneiden.
Wie zufrieden und mit wenig glücklich die Personen doch rüberkommen (fast zu viel „heile Welt“, ganz nebenbei wird nur erwähnt dass ein Mann zu viel trinkt oder dass die Schwägerin gehasst wird.

Zwei Zitate aus dem Buch:

-Hilde, bist du ein armes Luder! Aber ich war kein bisschen neidisch, war ja gesund, zufrieden und lustig. Das Wichtigste im Leben.

-Aber es waren auch viel zu viele schmerzliche Jahre dazwischen. Ich versuche sie zu vergessen. Macht es auch so: Denkt nur immer an das Schöne, dann ist das Leben lebenswert.

Mein Fazit:
Wenn man sich an den Schreibstil gewöhnt hat, ein sehr warmherziges und berührendes Buch.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.02.2018

Die Rache der Polly McClusky

Die Rache der Polly McClusky
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Die Rache der Polly McClusky, von Jordan Harper

Cover:
Genau so stellt man sich einige Szenen im Buch vor.

Inhalt:
Kurz bevor Nate aus dem Gefängnis entlassen wird, tritt er einer herrschenden Gang mächtig ...

Die Rache der Polly McClusky, von Jordan Harper

Cover:
Genau so stellt man sich einige Szenen im Buch vor.

Inhalt:
Kurz bevor Nate aus dem Gefängnis entlassen wird, tritt er einer herrschenden Gang mächtig auf die Füße. Er, seine 11jährige Tochter und seine EX landen dadurch auf einer Exekutionsliste.
Als er am nächsten Tag entlassen wird, ist es für seine EX zu spät, aber Polly schnappt sich Nate direkt von der Schule weg und begibt sich mit ihr auf die Flucht. Das Roadmovie beginnt.
Die Außenseiterin Polly und ihr Vater verschweißen zu einer Einheit und einer steht für den anderen ein und so machen sie das unmögliche wahr, um wieder von dieser Liste zu kommen.

Meine Meinung:
Ein direkter Einstieg. Die Personen werden nach und nach eingeführt und wir kommen sehr schnell und gut in die Handlung.

Nate (der Bösewicht) wird gar nicht so böse dargestellt und durch seine Liebe und Fürsorge für seine Tochter hat man als Leser irgendwie „Verständnis“ für ihn. Trotzdem wollte ich ihm nicht nachts alleine begegnen.

Polly ist wiederum eine ganz außergewöhnliche Außenseiterin, so ist sie doch am Anfang einfach nur ein verängstigtes kleines Mädchen, aber bald schon entdeckt sie die „böse“ Seite in sich und entwickelt sich zur unglaublichen Komplizin (mit rasanter Entwicklung und Handlung zum Schluss).
Eigentlich ist der Titel ja auch etwas irreführend, denn ich finde nicht Polly übt Rache, sondern ihr Vater.

Die ganze Schreibweise ist sehr flüssig und spannend. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in 2 Tagen ausgelesen.
Die Szenen sind sehr mitreisend und dramatisch geschrieben (es wird auch schon mal ganz schön brutal) , es ist ganz klar zu merken , dass der Autor auch Film- und Drehbücher schreibt, denn ich kann mir das Buch sehr gut als Film vorstellen, in meinem Kopf lief quasi die ganze Zeit ein Film ab.
Klar ist einiges recht übertrieben und eher unglaubwürdig, aber dies bringt dem Lesespaß (und vor allem der Spannung) keinen Abbruch – irgendwie typisch amerikanisch eben (denke ich mir).

Autor:
Jordan Harper geb. 1976, in Missouri, ist Musikjournalist, Filmkritiker, Fernsehautor und Drehbuchautor. Zurzeit lebt er in Los Angeles und arbeitet am Drehbuch zu diesem, Buch.

Mein Fazit:
Ein toller und spannender Roadmovie-Krimi.
Typisch amerikanisch, mit einem echten Showdown am Schluss.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.01.2018

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
Von Kristina Günak

Cover:
Sehr neutral, ein bisschen so chaotisch wie das Leben der Protagonistin.

Inhalt:
Bea´s Arbeitsplatz, ein Verlag, steht vor dem „AUS“.
Ausgerechnet ...

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
Von Kristina Günak

Cover:
Sehr neutral, ein bisschen so chaotisch wie das Leben der Protagonistin.

Inhalt:
Bea´s Arbeitsplatz, ein Verlag, steht vor dem „AUS“.
Ausgerechnet ihr fällt es zu, diesen zu retten, indem sie den als „mehr als schwierig“ geltenden Bestseller-Autor Tim Bergmann, ein ausgesprochenes „Enfant Terrible“ in Zaum halten und durch eine 4-wöchige Lesetour begleiten soll.
Doch Bea erkennt ganz langsam, dass hinter der Fassade ein ganz anderer steckt, und dieser Mensch hat viel mehr mit ihr gemeinsam als sie es sich gedacht hätte.
So wird sie sich auch ihrer eigenen Fassade bewusst und lässt einen Blick hinter die Kulissen zu.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich sehr überrascht: POSITIV.
Hatte ich mit einer Chick-Lit Geschichte gerechnet, die ich gerne mal zwischendurch lese. Doch dieses Buch geht sehr viel tiefer.

In einer leisen und vielschichtigen Sichtweise wird gezeigt, dass es Menschen gelingen kann, mit nur „genug Liebe“ im Hinterhalt, dem „Urschlam“ (sprich einer schlechten Kindheit) zu entkommen.
Das die Kraft der Liebe, grenzenloses bewirken kann.
Der Schreibstil ist hierbei sehr harmonisch, flüssig und sehr humorvoll, es gibt wirklich viel zu lachen.

Die Hauptprotagonistin ist liebenswert, chaotisch, steht hilfsbereit und total warmherzig. (Eine richtig fleißige Arbeitsbiene).

Ich könnte mir das Buch sehr gut als Film vorstellen.

Autorin:
Kristina Günak wurde 1977 geboren. Nachdem sie jahrelang als Maklerin arbeitete, ist 2011 Ihr erster Roman erschienen.

Mein Fazit:
Überraschend anders als erwartet:
Außergewöhnlich, bewundernswert, bewegend, mit Tiefgang und viel Herz und Humor.
Von mir eine klare Leseempfehlung.
5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Die Oleanderfrauen

Die Oleanderfrauen
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Die Oleanderfrauen, von Teresa Simon

Cover:
Sehr schön eingefangen, genau so kann man sich den Garten des Handlungsort vorstellen.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen, die genial miteinander verknüpft werden: Hamburg ...

Die Oleanderfrauen, von Teresa Simon

Cover:
Sehr schön eingefangen, genau so kann man sich den Garten des Handlungsort vorstellen.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen, die genial miteinander verknüpft werden: Hamburg in der Gegenwart und um 1936.
Die junge Sophie, Tochter eines reichen Kaffeebarons, genießt unbekümmert ihr Leben. Hannes, der Sohn der Köchin ist ihr von Kindheit an ein Freund.
Als aus dieser Freundschaft Liebe wird, beginnen die Probleme, denn Reich und Arm gehören nicht zusammen und ein dunkles Geheimnis stürzt die beiden Liebenden in einen tiefen Abgrund.
Sophie muss plötzlich über sich selbst hinauswachsen.
Dann auch noch der Krieg….

Meine Meinung:
Dies ist nach „Die Frauen der Rosenvilla“ und „Die Holunderschwestern“ das dritte Buch der Autorin und ich habe es wieder begeistert verschlungen.

Der Schreibstil ist einfach genial. So voller Wärme, Leben, Direktheit und fesselnd, dass jede Person und Handlung direkt als Kopfkino bei mir abläuft. Ich fühle mich selber als die beschriebenen Personen, handle und agiere direkt mit, es ist einfach mehr als lesen, es ist erleben.
Auch der Einstig ins Buch ist direkt ohne lange Aufwärmphase, so wie man es sich wünscht, wie Kino ohne lange Werbung vorweg.
Die beiden Handlungsebenen sind klar gekennzeichnet und werden sehr geschickt miteinander verwoben.

Beim Lesen gerät man immer mehr in den Bann der Geschichte, es ist ein regelrechter Sog, der einem das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt.

Hier liest man von der gewaltigen Kraft der Liebe, die mitten ins Herz trifft, und dem bewegenden Drama, was der Krieg aus Menschen machen kann.
Romantisch und tief traurig zugleich.

Ob in der Gegenwart oder der Vergangenheit, sehr feinfühlig und berührend erfahren wir von den Sorgen und Nöten, den Gedanken und dem Handeln der Protagonisten. Und jeder ist gleich liebevoll und perfekt gezeichnet.

Autorin:
Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, die mit ihrem Mann in München lebt. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen und bewundert alles, was grünt und blüht.

Mein Fazit:
Ein meisterhaft erzähltes Familienepos.
Eine bewegende Liebe in Kriegszeiten.
Sehr emotional, Hochspannung pur bis zum Schluss, machen das Buch zu einem echten Pageturner.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 Sterne

Veröffentlicht am 07.01.2018

Woman in Cabin 10

Woman in Cabin 10
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Woman in Cabin 10, von Ruth Ware

Cover:
Absolut gelungen zur Geschichte.

Inhalt:
Die Journalistin Lo hat das Glück, mit 10 anderen illustren Gästen, bei der Jungfernfahrt des exklusiven Kreuzfahrtschiffs ...

Woman in Cabin 10, von Ruth Ware

Cover:
Absolut gelungen zur Geschichte.

Inhalt:
Die Journalistin Lo hat das Glück, mit 10 anderen illustren Gästen, bei der Jungfernfahrt des exklusiven Kreuzfahrtschiffs Aurora dabei sein zu dürfen.
Gleich in der ersten Nacht wacht sie von seltsamen Geräuschen auf und glaubt zu beobachten wie aus der Nachbarkabine, etwas Schweres (ein Frauenkörper?), ins Meer geworfen wird.
Doch, obwohl Lo am Abend vorher, sich von der Frau in dieser Cabin 10, eine Wimperntusche ausgeliehen hat, ist diese Kabine nun picobello sauber und laut Passagierliste niemals belegt gewesen. Es fehlt auch niemand an Bord, weder von den Passagieren noch von der Crew.
Und niemand glaubt Lo!
Die anderen und sogar Lo selber beginnt allmählich an ihrem Verstand zu zweifeln, bis es zu spät ist und sie in eine tödliche Falle tappt?

Meine Meinung:
Ein gelungener Einstig, es geht direkt rein in die Geschichte.

Die Journalistin ist eine Person mit nicht sehr großem Selbstbewusstsein, sie hat Angst-und Panikattacken, nimmt dagegen Medikamente und auch mit dem Alkohol ist sie nicht sehr zurückhaltend. Diese Kombination macht sie bei einigen nicht sehr glaubwürdig. Ihr Charakter ist auch schwer zu beschreiben, sie ist in meinen Augen recht chaotisch, sehr spontan und sprunghaft, nicht gerade der Typ taffe Journalistin. (Aber sie wächst in dem Buch noch über sich hinaus – finde ich).

Die weiteren Gäste auf dem Schiff hätte ich mir lieber einzeln und besser vorgestellt gewünscht. Es waren mir zu viel auf einmal, ich habe schwer den Überblick behalten, wer Wer ist und wie ihre Verflechtungen und oder ihre Aufgaben sind, obwohl es nur 10 waren).

Der Schreibstil gefällt mir:
Tolle bildliche Vergleiche: z.B.
...sah er aus wie ein wütender Falke, der den Abschuss durch einen Wildhüter überlebt hatte und nun auf Rache aus war.
Der Spannungsbogen wurde auch kontinuierlich gesteigert, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Wenn wir die ganze Zeit gerätselt haben ob ein Verbrechen stattgefunden hat und wenn ja, wer Täter (irgendwann war jeder mal verdächtig) und wer Opfer ist, so wussten wir gegen Ende zu die Antwort aber somit kam gleich weitere Hochspannung auf: wer ist die weitere Leiche? Ist es Lo?
Und dann kamen die Wendungen Schlag auf Schlag.
Mit unglaublichem Staunen hat mich der letzte Abschnitt durch ein Wechselbad der Gefühle geführt.

Auch wenn das Buch, wenn man es im Rückblick auseinander nimmt und zerpflückt, einige Ungereimtheiten hat und sich einige Fragen auftun, war es für mich absolut fesselnd und ich kann es mir sehr gut als Film vorstellen.

Autorin:
Ruth Ware wuchs im südenglischen Lewes auf und lebte eine Zeit lang in Paris. Heute wohnt sie mit ihrer Familie in Nordlondon. Gleich mit ihrem ersten Thriller „Im dunklen, dunklen Wald“ wurde sie zur Bestsellerautorin. Beide Bücher werden in Hollywood verfilmt.

Mein Fazit:
Ein echt gelungener Thriller: Mysteriös, Nervenkitzel, gewaltige Spannung und sogar bis zum Schluss überraschende Wendungen.
Für mich ein Pageturner par excellence. 5 Sterne